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Rollkoffer
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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Rollkoffer der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Art.
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In der europäischen Patentanmeldung 85 100 909.2 ist ein in einen
fahrbaren Träger für weiteres Gepäck verwandelbarer Rollkoffer vorgesehen. In einer
Flügelversion weist dieser verwandelbare Rollkoffer eine oder mehrere Trageplattformen
auf, die zumindest an einer der beiden Kofferseitenflächen vorgesehen und zwischen
einer Bereitschaftsstellung an der Kofferseitenfläche und einer bodennahen Gebrauchsstellung
verschwenkbar
sind. Jede der Trageplattformen ist in Gebrauchsstellung durch eine Rolleinrichtung
gegen den Boden abgestützt, die mit der jeweiligen Plattform verbunden ist.
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Dieser Flügelkoffer eignet sich vorzüglich zum Transport einer nahezu
beliebigen Anzahl weiterer Gepäckstücke. Sollen mit dem Flügelkoffer weitere Koffer
transportiert werden, sind die Trageplattformen über die volle Länge bis zur vollen
Kofferhöhe ausgebildet. Schmalere Trageplattformen, die sich zudem nur über einen
Teil der Kofferhöhe erstrecken, eignen sich insbesondere zum Transport von Reisetaschen
und kleinerem sonstigen Gepäck.
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Dieser Flügelkoffer ist wie die meisten herkömmlichen Rollkoffer mit
Hilfe des an einer der Stirnseiten angeordneten Handgriffs bei in Gebrauchsstellung
verschwenkten Trageplattformen in Richtung der Kofferschmalseite, also in Längsrichtung
ziehi oder schiebbar. Wird hingegen die volle Ladekapazität des Flügelkoffers ausgenützt,
indem etwa eine größere Anzahl von Koffern auf den Trageplattformen mitgeführt wird,
empfiehlt sich die Querfahrt des Flügelkoffers, also ein Schieben in Richtung der
Kofferbreitseite.
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Nachteilig bei diesem bekannten in einen fahrbaren Träger für weiteres
Gepäck verwandelbaren Rollkoffer ist es jedoch, daß die Lenkbarkeit insbesondere
bei Querfahrt des mit zusätzlichen Gepäckstücken beladenen Rollkoffers noch zu wünschen
übrig läßt. Die Lenkbarkeit sollte aber nicht nur mit Hinblick auf den Komfort des
Rollkofferbenutzers sondern auch mit Hinblick auf die allgemeine Sicherheit von
Mitreisenden im Bahnhof- und Flughafenbereich gewährleistet sein.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen
verwandelbaren Rollkoffer der eingangs genannten Art zu schaffen, der insbesondere
bei Bel.adung mit zusätzlichem Gepäck problemlos schiebbar und lenkbar ist.
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Diese Aufgabe wird in Ubereinstimmung mit dem kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäß in einen Flügelkoffer zur Aufnahme weiterer Gepäckstücke
umwandelbare Rollkoffer ist in jede beliebige Transportrichtung schiebbar und ohne
großen Kraftaufwand über den am Rollkoffer befestigten Griff oder Bügel sicher lenkbar.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kommt ein U-förmiger
Lenkbügel zum Einsatz, dessen Verbindungsarm in Kofferlängsrichtung verläuft und
als beidhändig zu ergreifende Lenkstange dient. Vorteilhafterweise ist dieser Lenkbügel
mit seinen Seitenarmen versenkbar im Koffer eingesetzt. Das Hantieren des Rollkoffers
mit diesem U-förmigen Lenkbügel läßt sich dadurch wesentlich erleichtern, daß die
Bügelseitenarme teleskopierbar ausgebildet sind. Diese Teleskopausführung gewährleistet,
daß die Höhe der Lenkstange individuell an den jeweiligen Benutzer angepaßt werden
kann.
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Dieser aus dem Koffer ausziehbare U-förmige Lenkbügel eignet sich
vor allen Dingen zum Schieben und Lenken eines Rollkoffers, der lediglich an einer
Kofferseitenfläche eine oder mehrere Trageplattformen aufweist und an der mit dem
Lenkbügel versehenen Kofferseite wie ein konventioneller Koffer, also ohne Trageplattform
ausgebildet ist.
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Für den Fall, daß auf jede der Kofferseitenflächen Trageplattformen
ausgebildet sind, ist es besonders zweckmäßig, den aus dem Koffer ausgezogenen Lenkbügel
oberhalb des Rollkoffers vom Koffer wegschwenkbar auszubilden, um den Rollkoffer
auch dann sicher schieb- und lenkbar zu gestalten, wenn die bügelseitig am Koffer
ausgeschwenkte Trageplattform mit Zusatzgepäck beladen werden soll.
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Dieser zum Benutzer des Flügel-Rollkoffers hinaus schwenkbare Lenkbügel
ist aber auch dann von Vorteil, wenn bügelseitig am Koffer keine weitere Trageplattform
ausgeschwenkt ist, und zwar deshalb, weil der Benutzer des erfindungsgemäßen Rollkoffers
durch den Abstand zum Koffer zusätzliche Bewegungsfreiheit gewinnt.
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Vor allem bei einseitig ausgeschwenkter Trageplattform und auf der
anderen Kofferseite angelenktem Lenkbügel trägt ein arretierbar verrastbares Scharnier
zwischen der Trageplattform und dem Kofferkörper zur Stabilität des in einen fahrbaren
Träger verwandelten Rollkoffer bei. Durch diese Arretierung wird verhindert, daß
der Körper des Rollkoffers über den Lenkbügel gegen die auf der Trageplattform abgestellten
zusätzlichen Gepäckstücke drückt und diese damit von der Trageplattform heruntergeschoben
werden.
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Besonders vorteilhaft ist dabei ein Scharnier, das aus einem zweiarmigen
Knickhebel besteht, der endseitig an der Trageplattform und am Koffer angelenkt
und in der Arretierstellung gestreckt ist. Dieser Knickhebel verläuft in gestreckter
Stellung quer sowohl zu der Trageplattform wie zum Koffer, was den Vorteil hat,
daß er die Trageplattform im Sinne einer
Führung für die Gepäckstücke
begrenzt. Zweckmäßigerweise ist an jedem Plattformende ein derartiger Knickhebel
vorgesehen, wobei der Knickhebel kofferseitig vorteilhafterweise bis zur halben
Kofferhöhe und trageplattformseitig am kofferfernen Rand der Trageplattform angelenkt
ist.
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Als Alternative zu einem U-förmigen Lenkbügel, dessen Verbindungsarm
als in Kofferlängsrichtung verlaufende Lenkstange dient, kann auch ein Lenkgriff
zum Einsatz gelangen, der an eine der großen Kofferseitenflächen schwenkbar angebracht
ist und für die Querfahrt des Rollkoffers aus der Kofferseitenfläche ausschwenkbar
und in dieser Gebrauchsstellung verrastbar ist.
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Die Erfindung soll nun nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert
werden; in der Zeichnung zeigt die einzige Figur den in einen Flügelkoffer verwandelbaren
erfindungsgemäßen Rollkoffer mit einem am Rollkoffer angebrachten Lenkbügel.
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Der in Fig. 1 perspektivisch dargestellte, zweischalige Rollkoffer
10 umfaßt zwei große Seitenflächen 12 und 14 sowie einer Oberseite 19, eine Unterseite
18 und zwei Stirnseiten, von denen nur die eine Stirnseite 16 dargestellt ist.
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Auf der Kofferoberseite 19 ist ein Tragegriff 13 vorgesehen, während
auf der Kofferstirnseite 16 ein ausziehbarer Gurtgriff 15 zum rollenden Transport
des Koffers vorgesehen ist. Zu diesem Zweck befinden sich außerdem auf der Kofferunterseite
18 im Bereich der Kofferstirnseiten lenkbare Kofferrollen 24 und 25.
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Auf der Kofferseitenfläche 14 ist im Bodenbereich des Koffers eine
Trageplattform schwenkbar angelenkt. Diese Trageplattform 20 erstreckt sich in ihrer
Bereitschaftsstellung an der Kofferseitenfläche 16 in etwa über 2/3 der Kofferhöhe
und weist auf ihrer Außen- bzw. Unterseite eine oder mehrere Rollen auf, von denen
in der Fig. 1 nur eine einzige randseitig angeordnete Rolle 30 dargestellt ist.
In ihre bodennahe Gebrauchsstellung geschwenkt, stützt sich die Trageplattform 20
auf der Rolle 30 ab, die vorzugsweise lenkbar ausgelegt ist und bei in Bereitschaftsstellung
geschwenkter Plattform 20 in eine entsprechende Aussparung dieser Plattform versenkbar
ist.
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Zur Arretierung der Trageplattform 20 ist an den außen liegenden Längsenden
der Trageplattform 20 jeweils ein Scharnier 22 in Form eines zweiarmigen Knickhebels
angelenkt. Das andere Ende des Knickhebels 22 ist an der Kofferseitenfläche 14 und
zwar etwa in 1/3 der Kofferhöhe angelenkt.
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An der Kofferseitenfläche 12 ist eine weitere Trageplattform 60 vorgesehen,
die in ihre Bereitschaftsstellung geschwenkt ist, in der sie etwa 1/3 der Kofferhöhe
einnimmt. Auch diese Trageplattform wird in ihre Bereitschafststellung geschwenkt
durch eine oder mehrereRollen 31,32 abgestützt, die lenkbar ausgelegt sind. Beide
Plattformen 20 und 60 sind in ihrer Bereitschaftsstellung in die Kofferseitenfläche
16 bzw. 12 versenkt.
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Zum Transport des in Fig. 1 dargestellen Rollkoffers, insbesondere
zum Schieben dieses Koffers in Richtung der Kofferbreitseite, d.h. von rechtsnach
links in Fig. 1, ist am Rollkoffer 10 ein U-förmiger Bügel 40 befestigt.
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Der Bügel 40 ist im Bereich der Kofferstirnwände mit seinen Seitenarmen
44 und 45 in den Rollkoffer 10 versenkbar eingesetzt. Die Führung für den Bügelseitenarm
44 innerhalb des Rollkoffers 10 ist in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet. Der Verbindungsarm
42 des U-förmigen Bügels 40 verläuft in KofferlAngsrichtung und dient als Lenkstange
zum Transport des mit zusätzlichen Gepäck stücken beladenen Flügelkoffers.
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Jeder Lenkbügelseitenarm 44 und 45 ist mit einem Schwenklager 46,
47 versehen, die es erlauben den als Lenkstange dienenden Verbindungsarm des Lenkbügels
40 bei aus dem Koffer herausgezogenem Lenkbügel in eine kofferferne Gebrauchsstellung
zu schwenken. Die Postition der Lager 46 und 47 an den Bügelseitenarmen wird dabei
so gewählt, daß der Rollkoffer 10 bei in Gebrauchs stellung geschwenkter Lenkstange
42 auch bei ausgeschwenkter Trageplattform 60 bequem von dem Benutzer schieb- und
lenkbar ist.
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Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel einer verschwenkbaren
Lenkstange beträgt der Schwenkwinkel etwa 900. Es kann jedoch auch ein anderer,
vorzugsweise ein kleinerer Schwenkwinkel vorgesehen sein, wobei die eingestellte
Schwenkposition durch eine Abstützung an den Lagern 46, 47 oder durch eine an sich
bekannte Rastvorrichtung festlegbar ist. Auch die Ausfahrposition der Bügelseitenarme
kann durch eine im Koffer vorgesehene Verrastung festgelegt werden.