DE3512790A1 - Flammfester sitz - Google Patents

Flammfester sitz

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DE3512790A1
DE3512790A1 DE19853512790 DE3512790A DE3512790A1 DE 3512790 A1 DE3512790 A1 DE 3512790A1 DE 19853512790 DE19853512790 DE 19853512790 DE 3512790 A DE3512790 A DE 3512790A DE 3512790 A1 DE3512790 A1 DE 3512790A1
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DE
Germany
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core
fabric
flame
seat
coated
Prior art date
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Withdrawn
Application number
DE19853512790
Other languages
English (en)
Inventor
Reiner Ing.(grad.) 8901 Aindling Bode
Jürgen Dipl.-Ing. Dr. 8851 Thierhaupten Künzel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sigri GmbH
Original Assignee
Sigri GmbH
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Publication date
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Publication of DE3512790A1 publication Critical patent/DE3512790A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A47FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
    • A47CCHAIRS; SOFAS; BEDS
    • A47C31/00Details or accessories for chairs, beds, or the like, not provided for in other groups of this subclass, e.g. upholstery fasteners, mattress protectors, stretching devices for mattress nets
    • A47C31/001Fireproof means
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A47FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
    • A47CCHAIRS; SOFAS; BEDS
    • A47C7/00Parts, details, or accessories of chairs or stools
    • A47C7/02Seat parts
    • A47C7/18Seat parts having foamed material included in cushioning part

Description

  • Flammfester Sitz Gegenstand der Erfindung ist ein flammfester Sitz mit einem Kern aus einem geschäumten Kunststoff und einem den Kern umschließenden Textilgewebe.
  • In Flugzeugen, Kraftfahrzeugen, Eisenbahnwagen und anderen Verkehrsmitteln wird das Volumen der Sitze zum größten Teil von einem Kern aus formgeschäumten Kunststoffen eingenommen. Schaumstoffkerne erhöhen den Komfort des Sitzes und seine Lebensdauer und erleichtern zugleich die Herstellung des Sitzes.
  • Nachteilig ist die vergleichsweise geringe thermische Stabilität der Schaumstoffkerne, die bei höherer Temperatur schmelzen und sich unter Entwicklung giftiger und brennbarer Pyrolyseprodukte zersetzen. In Verkehrsmitteln ausbrechende Brände werden daher im allgemeinen durch die Zersetzungsprodukte der Schaumstoffe genährt und verstärkt, so daß Sitze mit Schaumstoffkernen das Gefährdungspotential der Passagiere wesentlich erhöhen.
  • Den Sitzkern umschließende Bezüge aus flammfest ausgerüsteten Textilstoffen sind nicht geeignet, die Zersetzung des Kerns im Brandfall und den Durchtritt von Schmelze und gasförmigen Zersetzungsprodukten zu verhindern.
  • Zur Abdämmung der Zersetzungsprodukte ist es bekannt, den Kern der Sitze mit wenigstens einer Schicht aus einem schmelzbaren Textilstoff, z.B. Glasfasern, und Schichten aus flammbeständigem Filz zu überziehen (DE-GM 8 429 581). Die Filzschichten isolieren den Schaumstoffkern und bilden gleichzeitig einen Träger für die bei hohen Temperaturen gebildete, die Zersetzungsprodukte des Kunststoffs zurückhaltende Glasschmelze. Eine wesentliche Beschränkung dieser Lösung besteht vor allem in dem zeitlich verzögerten Schmelzen des beispielsweise Glasfasergewebes, so daß größere Mengen brennbarer Zersetzungsprodukte emittiert werden, bevor sich eine undurchlässige geschmolzene Schicht bilden kann. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine den Schaumstoffkern von Sitzen beim Anstieg der Temperatur im wesentlichen verzögerungslos umschließende Dämmschicht zu schaffen, die temperaturbeständig und undurchlässig für Schmelze und gasförmige Zersetzungsprodukte ist.
  • Die Aufgabe wird mit einem Sitz der eingangs genannten Art gelöst, dessen geschäumter Kunststoffkern mit einem Gewebe aus thermisch stabilisierten Polyacrylnitrilfasern umschlossen ist, dessen Flächengewicht 50 bis 300 g/m2 beträgt und das mit einem schichtbildenden Flammschutzmittel beschichtet ist.
  • Unter dem Begriff "thermisch stabilisierte Polyacrylnitrilfasern" sind Acrylnitrilfasern, vorzugsweise in Form von Garnen zu verstehen, die in einer oxidierenden Atmosphäre oder im Kontakt mit Lewis-Säuren auf etwa 0 200 bis 300 C erhitzt wurden. Die Fasern schmelzen und entflammen nicht, die Brennklasse ist S-a (DIN 66083).
  • Garne werden mit den üblichen Textilverfahren zu flächigen Gebilden verarbeitet, z.B. Geweben, deren Flächengewicht und Bindungsart in weiten Grenzen den jeweiligen Bedürrnissen angepaßt werden kann. Gemäß der Erfindung umschließt ein Gewebe aus thermisch stabilisierten Poly- acrylnitrilfasern den Kern des Sitzes. Unter normalen Bedingungen soll das Gewebe den Austausch zwischen Sitzkern und der Außenatmosphäre nicht behindern, die Masse des Sitzes möglichst wenig erhöhen und im Kontakt mit dem dekorativen Sitzüberzug eine ausreichende Abriebbeständigkeit haben. Gewebe mit Flächengewichten 2 über 300 g/m2 sind zu schwer und behindern den atmosphärischen Austausch, unterhalb eines Flächengewichts 2 von 50 g/m2 ist die Abriebfestigkeit des Gewebes unzureichend. Besonders geeignet sind Gewebe mit einem 2 Flächengewicht von 100 bis 200 g/m2. Die den Sitzkern umschließenden Gewebe sind mit einem schichtbildenden Flammschutzmittel beschichtet, vorzugsweise in einer 2 Menge von 30 bis 50 g/m . Handelsübliche sperrschutzbildende Flammschutzmittel enthalten u.a. Harnstoff, Melamin, Polyphosphate und gegebenenfalls als Radikalfänger wirkende Halogenverbindungen, die in einer wässerigen Kunststoffdispersion gelöst oder dispergiert sind. Beim Erhitzen des Mittels bildet sich ein feinzelliger undurchlässiger Schaum, der oberhalb etwa 300 OC carbonisiert.
  • Im Brandfall ist im allgemeinen die wirksame Abdämmuns des geschäumten Sitzkerns durch die Bildung von Rissen in der Dämmschicht und durch Abplatzungen eingeschränkt.
  • Nach der Erfindung wird ein Versagen der Dämmschicht durch Verankerung der Schicht in dem den geschäumten Kunststoffkern umschließenden Gewebe verhindert. Im Brandfall bildet sich um den Sitzkern herum eine faserverstärkte Schicht, die für Schmelzen und flüchtige Zersetzungsprodukte undurchlässig ist und eine vergleichsweise große Zähigkeit aufweist. Bei Temperaturen oberhalb etwa 300 OC carbonisieren der Faseranteil und der Matrixanteil der Dämmschicht fast homogen, so daß auch bei hohen Temperaturen rißauslösende Spannungen in der Dämmschicht nicht ent- stehen und die dann aus Kohlenstoff bestehende Dämmschicht undurchlässig ist. Der Austritt von den Brand nährenden Stoffen wird über den gesamten bei Bränden üblichen Temperaturbereich unterbunden. Bei größerer Beanspruchung auf Abrieb ist es von Vorteil, in das den geschäumten Kern umschließende Gewebe aus thermisch stabilisierten Polyacrylnitrilfasern in an sich bekannter Weise Aramidfasern einzuarbeiten, deren Anteil zweckmäßig mit dem Grad der Beanspruchung ansteigen sollte.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispiels näher erläutert.
  • Kerne für Sessel aus geschäumtem Polyurethan mit den Maßen 46 x 51 x 10 und 46 x 64 x 5 cm wurden mit Gewebe aus thermisch stabilisierten Polyacrylnitrilfasern umhüllt, deren 2 Flächengewichte 100 und 200 g/m betrugen. Die Gewebe wurden mit schichtbildendem Flammschutzmittel (Handelsname -Unithern) beschichtet, Beschichtungsstärke etwa 35 bis 2 45 g/m2, und auf den beschichteten Kern ein Bezug aus Wolle aufgezogen.
  • Die Prüfung der Sitze erfolgte nach der US-FAA-Methode, bei welcher eine Kerosinflamme vorgegebener Leistung für einen Zeitraum von zwei Minuten auf die Sitzteile gerichtet wird.
  • An der Sitzkante werden Temperaturen von ca. 1010 OC erreicht.
  • Der Gewichtsverlust betrug 7,3 bis 9,4 %, im Mittel 8,4 %, die Nachbrennzeit (Zeit bis zum Verlöschen der Flammen nach dem Zurückschwenken des Brenners) 3,4 bis 6,7 Minuten, im Mittel 5,3 Minuten und die verbrannte Fläche im Mittel ca.
  • 50 x 26 cm. Zum Vergleich untersuchte Sitze, die nicht mit dem schichtbildenden Flammschutzmittel beschichtet waren, brannten nach Zurückschwenken des Brenners bis zur vollständigen Umsetzung des geschäumten Kerns weiter, wobei Teile des Kerns brennend abtropften.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: t1.) Flammfester Sitz mit einem Kern aus einem geschäumten Kunststoff und einem den Kern umschließenden Textilgewebe, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Gewebe aus thermisch stabilisierten Polyacrylfasern gebildet ist, ein Flächengewicht von 50 bis 300 g/m2 hat und mit einem schichtbildenden Flammschutzmittel beschichtet ist.
  2. 2. Flammfester Sitz nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Flächengewicht des Gewebes 100 bis 200 g/m2 beträgt.
  3. 3. Flammfester Sitz nach Anspruch 1 und 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Gewebe mit 30 bis 50 g/m2 Flammschutzmittel beschichtet ist.
  4. 4. Plammfester Sitz nach Anspruch 1 bis 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Gewebe Aramidfasern enthält
DE19853512790 1985-04-10 1985-04-10 Flammfester sitz Withdrawn DE3512790A1 (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0309055A1 (de) * 1987-09-22 1989-03-29 Recticel Feuerfester Sitz, insbesondere für Flugzeuge
EP0609715A1 (de) * 1993-02-05 1994-08-10 C.A. Greiner & Söhne Gesellschaft M.B.H. Fahrzeugsitz, insbesondere für Flugzeuge
US5477572A (en) * 1991-04-22 1995-12-26 C.A. Greiner & Sohne Gesellschaft M.B.H. Vehicle seat cushion

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EP0609715A1 (de) * 1993-02-05 1994-08-10 C.A. Greiner & Söhne Gesellschaft M.B.H. Fahrzeugsitz, insbesondere für Flugzeuge

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