-
-
Düngeverteiler
-
Die Erfindung betrifft einen Düngeverteiler nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
-
In der Landwirtschaft spielt das Ausfahren von Dünger, insbesondere
von Gülle mittels Güllewagen eine große Rolle. In der Regel wird dabei der Tankinhalt
über eine durch Zapfwelle angetriebene Pumpe über einen Prallteller möglichst breitflächig
am hinteren Endes des Güllewagens verspritzt.
-
Eine gleichmäßige Düngung läßt sich hier in der Regel aber nicht
erzielen.
-
Von daher ist schon vorgeschlagen worden, einen Düngeverteiler zum
Anbau am hinteren Ende eines Düngewagens, insbesondere Güllewagens vorzuschlagen,
der eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Düngeraustrittsrohren aufweist,
die an einer am Düngewagen anbringbaren Trageinrichtung befestigt sind. Die Trageinrichtung
weist zwei klappbare Flügel auf, die im Fahreinsatz nach vorne parallel zu den Seitenwänden
des Dünge- bzw. Tankwagens vorgeklappt sind. Während des Betriebseinsatzes auf dem
Feld werden die beiden vorgeklappten Flügel nach hinten zurückgeklappt, so daß die
Düngeraustrittsrohre in einer gemeinsamen Ebene quer zum Tankwagen zu liegen kommen.
Die Anordnung ist aber wenig flexibel, insbesondere wenn man bedenkt, daß bei bestimmten
Saatgütern regelmäßige Saatreihen gebildet sind, so daß eine entsprechende Anpassung
der Abstände der Düngeraustrittsrohre nicht möglich ist. Weitere Nachteile bestehen
auch hinsichtlich der Aufhängung, da bei der bekannten Vorrichtung insbesondere
im Betriebseinsatz enorme Kippkräfte auf die Trageinrichtung eingeleitet werden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile nach dem
Stand der Technik zu überwinden und einen Düngeverteiler zum Anbau an einem Tankwagen,
insbesondere Güllewagen zu schaffen, der erheblich leichter handhabbar ist und eine
beliebige Anpassung der Streubreite der Abstände der Austrittsrohre an die Breite
der Saatgutreihen ermöglicht. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den
im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Durch den erfindungsgemäßen Düngerverteiler wird auf dem einschlägigen
Gebiet ein wesentlicher technischer Fortschritt erzielt. Auch während der Transportstellung
sind alle Austrittsrohre am hinteren Ende des Tankwagens quer nebeneinander liegend
angeordnet und müssen im Betriebseinsatz auf dem Feld nur beispielsweise über einen
Hydraulikzylinder in der Breite ausgefahren werden. Durch das verwandte Hebelgelenk
können dabei von der maximal ausgefahrenen Betriebsstellung bis zur eingefahrenen
Transportstellung beliebige Zwischenstellungen eingestellt werden. Zudem ist die
Handhabung für die Verstreueinrichtung auch vom Traktor- oder Fahrerhaus problemlos
möglich.
-
In besonders bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung nach Anspruch
3 oder 4 kann die Aufhängung der an dem Hebelgelenk angebrachten Düngeraustrittsrohren
derart erfolgen, daß das Hebelgelenk selbst bzw. mit einem Teil der Trageinrichtung
gegenüber der Horizontalen ausgelenkt werden kann.
-
Dies ist insbesondere im Geländeeinsatz von Interesse, da dann insbesondere
in einer Weiterbildung gemäß Anspruch 5 über die vorgesehenen Stützräder eine automatische
Verkippung des gesamten Hebelgelenkes und somit einer Anpassung an die Bodenunebenheiten
vorgenommen werden kann.
-
Das Hebelgelenk selbst ist jeweils über einen unteren und oberen Drehpunkt
in der Regel ortsfest bezüglich der Trageinrichtung aufgehängt, wobei der gegenüberliegende
untere oder obere Gelenkpunkt in der Mitte des Hebelgelenkes in einer Führung vertikal
verstellbar ist, um das Hebelgelenk zwischen der Betriebs- und der Transportstellung
aus- bzw.
-
einfahren zu können.
-
In einer Weiterbildung nach Anspruch 8 ist dabei vorgesehen, daß die
Düngeraustrittsrohre jeweils nur an dem oberen oder unteren Gelenkpunkt befestigt
sind, der entsprechend der Führungseinrichtung beim Aus- oder Einfahren des Hebel
gelenkes vertikal verstellt wird. Am gegenüberliegenden Gelenkpunkt ist jedes Düngeraustrittsrohr
nur höhenverschieblich gehalten, so daß beim Betriebseinsatz das untere Ende der
Austrittsrohre mit abgesenkt wird. Weitere Stabilitätsverbesserungen ergeben sich
in einer Weiterbildung gemäß Anspruch 9.
-
Um Stöße beim Anfahren und Bremsen und die dadurch eingeleiteten Kippmomente
besser auffangen zu können, hat es sich als günstig erwiesen, zwischen dem Tankwagen
und der Trageinrichtung zusätzlich Stoßdämpfer anzuordnen, die diese Kräfte aufnehmen
können.
-
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen im einzelnen:
Figur 1 : eine schematische Seitenansicht auf einen Tankwagen mit Düngerverteiler;
Figur 2 : eine schematische rückwärtige Ansicht auf die Trageinrichtung in ausgefahrender
Betriebsstellung in schematischer Darstellung; Figur 3 : eine vergrößerte schematische
Detaildarstellung der Befestigung des Hebelgelenkes; Figur 4 : eine schematische
Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform des Hebelgelenkes.
-
Nachfolgend wird auf die Figuren 1 und 2 bezuggenommen, in denen eine
erste Ausführungsform des Düngerverteilers gezeigt ist.
-
An einem beispielsweise an einem Traktor anhängbaren Tankwagen 1,
der beispielsweise mit Gülle befüllt sein kann, ist an dessen hi-nterem Ende der
Düngerverteiler vorgesehen. Dieser umfaßt eine am hinteren unteren Ende des Tankwagens
1 vorgesehene Pumpe 3, die beispielsweise über eine auf der Unterseite des Tankwagens
1 nach vorne verlaufende Welle 5 von einem Traktor angetrieben werden kann. Über
die Pumpe 3 wird der Tankinhalt über ein Steigrohr 7 und einen oben befindlichen
Krümmer 9 zu einem Verteiler 11 gepumpt, von dem eine Vielzahl von flexiblen Schläuchen
13 zu den Düngeraustrittsrohren 15 führen.
-
Der Verteiler dient zu einer gleichmäßigen Beschickung aller Düngeraustrittsrohre,
weshalb durch eine interne rotierende Verteileranordnung im Verteiler 11 die zugeführte
Gülle jeweils nacheinander an jeden einzelnen Schlauch 13 für eine bestimmte Umdrehungszeit
abgegeben wird. Mit anderen Worten wird also der Dung pulsierend in gleichen Dosismengen
an alle Düngeraustrittsrohre 15 verteilt. Dazu ist die rotierende Verteileranordnung
im Verteiler 11 mit einer vertikalen Antriebswelle 17 verbunden, die am unteren
Ende im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine durch die Pumpe 3 hindurchgehende
und mit der Welle 5 in Verbindung stehende Welle in Triebverbindung steht oder gesondert
angetrieben wird.
-
Wie ferner aus Figur 1 ersichtlich ist, umfaßt der Düngerverteiler
eine am hinteren Ende des Tankwagens 1 angebrachte Trageinrichtung 19, die im gezeigten
Ausführungsbeispiel
mit dem Tankwagen 1 über eine obere und zwei
untere seitlich angebrachte Stützstangen 21 am Tankwagen 1 befestigt ist.
-
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Figur 2 und 3 der Aufbau des
Düngeverteilers näher erläutert.
-
In Figur 2 ist von rückwärtiger Ansicht der Düngeverteiler in ausgefahrener
Breite in Betriebstellung gezeigt. Wie daraus ersichtlich ist, besteht der Düngerverteiler
aus einem Hebelgelenk 23, welches auch als 'Nürnberger Schere" oder Scherengelenk
oder Hebelmechanismus bezeichnet werden kann, mit einer Vielzahl von über Kreuz
um einen jeweils gemeinsamen Drehpunkt 25 verschwenkbaren Gelenkhebeln 27, wobei
die jeweils freien Enden zweier benachbarter über Kreuz angeordneter Gelenkhebel
27 unter Bildung eines jeweils oberen und unteren Drehpunktes 29a und 29b aneinander
angelenkt sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dabei jeweils zwischen einem
oberen und unteren Drehpunkt 29a und 29b ein Düngeraustrittsrohr 15 angebracht.
Auch in Figur 2 sind eine Vielzahl von elastischen Schläuchen 13, die vom Verteiler
11 zu jedem oberen Anschlußende eines Düngeraustrittsrohres 15 führen, weggelassen
und nur beispielhaft ein einziger Schlauch 13 zum äußerst rechten Düngeraustrittsrohr
15 gezeigt.
-
Unter Bezugnahme auf Figur 3 wird die Aufhängung weiter verdeutlicht.
In Figur 3 ist ersichtlich, daß die Trageinrichtung 19 eine in rückwärtiger Ansicht
etwa dreieckförmige Stützplatte 31 umfaßt, an der das Scherengelenk 23 befestigt
ist.
-
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Scheren gelenk 23 in der
Mitte über einen unteren Drehpunkt 29b an der Stützplatte 31 befestigt, wobei der
obere Drehpunkt 29b mit einer vertikalen Führungseinrichtung 33 zusammenwirkt.
-
Eine mögliche Ausführungsform besteht in einem mit dem oberen Gelenkpunkt
29a in Verbindung stehenden vorragenden Zapfen, der in die in Form einer Vertikalnut
bestehenden Führungseinrichtung 33 eingreift und auf der rückwärtigen Seite der
Stützplatte 31 durch eine Platte gesichert ist. Dies ist notwending, da zum Ein-
und Ausfahren des Scherengelenkes 23 der obere Gelenkpunkt 29a gemäß dem Pfeil 35
angehoben bzw. abgesenkt werden kann.
-
In Figur 3 ist ferner noch schematisch die Anbringung eines Düngeraustrittsrohres
15 unter Weglassung der anderen Düngeraustrittsrohre gezeigt. Im vorliegenden Beispiel
ist jedes Düngeraustrittsrohr 15 am oberen Gelenkpunkt 29a fest gehalten, wohingegen
am unteren Gelenkpunkt 29b über ein Ausrichtelement 37 in Form einer am unteren
Gelenkpunkt 29b befestigten Lasche, Ring oder Hülse verschieblich gehalten. Mit
anderen Worten wird beim Ausfahren der Trageeinrichtung 19 im Betriebseinsatz mit
dem Absenken der oberen Gelenkpunkte 29a auch die Düngeraustrittsrohre 15 und damit
deren unteres Ende auf das zu bearbeitende Feld mitabgesenkt, um möglichst bodennah
zu düngen. In der Transportstellung bei zusammengefahrener Trageeinrichtung werden
die Düngeraustrittsrohre dann wieder mit dem oberen Gelenkpunkt 29a angehoben.
-
Wie nicht näher erläutert zu werden braucht, kann natürlich die Aufhängung
auch umgekehrt sein, daß das Scherengelenk 23 beispielsweise an einem oberen Gelenkpunkt
29a an der Stützplatte 39 aufgehängt ist, wohingegen die Führungseinrichtung 33
untenliegend zur Vertikalverschiebung des unteren Gelenkpunktes 29b dient.
-
Die Verstellung beim Ein- und Ausfahren der Trageinrichtung erfolgt
über einen Hubzylinder 39, der sich an dem einen Ende an der Trageinrichtung, im
vorliegenden Falle an der Stützplatte 31 und am anderen Ende vorzugsweise an einem
mittleren Drehpunkt 25 des Scherengelenkes 23abstützt. Über diesen Hubzylinder kann
vom Fahrersitz aus problemlos jede beliebige Stellung zwischen der maximalen Ausfahr-
und Einfahrstellung des Scherengelenkes 23 eingestellt werden, wodurch bei einem
bestimmten Saatabstand auf dem Feld jeder beliebig gewünschte Abstand der Austrittsrohre
eingestellt werden kann.
-
Um bei geneigten Hängen sicherzustellen, daß im ausgefahrenen Zustand
die äußeren Düngeaustrittsrohre 15 nicht auf dem Boden aufsetzen, kann vorgesehen
sein, daß beispielsweise die Stützplatte 31 über einen oberen Drehpunkt 41 gemäß
dem Pfeil 43 aus der Horizontalen ausgelenkt werden kann. Insbesondere in Verbindung
mit äußeren Stützrädern oder Fühlern (Ausgleichführer) 45, wie dies in Figur 2 nur
strichliert gezeigt ist, kann somit die gewünschte Anpassung an die Bodenunebenheiten
automatisch vorgenommen werden.
-
In Figur 4 ist in schematischer Draufsicht insoweit eine Abwandlung
gezeigt, als hier zwei Reihen von Hebelgelenken 23 in schmaler Rautenform angeordnet
sind. Der dazwischen befindliche in der Mitte liegende Abschnitt 47 ist Teil der
Trageinrichtung 19. Durch diese Anordnung ergibt sich insgesamt eine erhöhte Stabilität
im ausgefahrenen Zustand. Ferner ist an Figur 4 noch verdeutlicht, daß anstelle
der Stützstangen 21 zwischen Tankwagen 1 und der Trageinrichtung 19 bzw. der
Stützplatte
31 auch zusätzlich Stoßdämpfer 49 eingebaut sein können, um insbesondere beim Anfahren
und Bremsen zusätzliche Stoßmomente besser auffangen zu können.
-
Obgleich die Austrittsrohre im wesentlichen vertikal angeordnet sind,
ist natürlich auch eine insgesamt geneigte Anordnung möglich.