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Einrichtung zum gleichmäßigen Heben und Senken
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einer langgestreckten Last Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum gleichmäßigen Heben und Senken einer an einem Hängefahrzeug aufgehängten, langgestreckten
Last mit einem motorgetriebenen Kettenzug und mindestens zwei über Umlenkkettenräder
geführten Ketten.
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Bei Förderanlagen mit Hängefahrzeugen ist es häufig erforderlich,
eine langgestreckte Last, welche an zwei Punkten an einem Hängefahrzeug aufgehängt
ist, zu transportieren und in Hub- und Senkstationen zu heben bzw. zu senken. Hierzu
kann man an Hängefahrzeug zwei gesonderte Seilzüge oder Kettenzüge verwenden. Da
die Last während des Hebens und Senkens in einer präzisen Horizontallage verbleiben
muß, erfordert dieses jedoch eine präzise Synchronsteuerung der beiden Antriebe.
Letzteres Problem ist insbesondere dann gravierend, wenn die Last ungleichmäßig
auf die Aufhängepunkte verteilt ist. Außerdem müssen zwei Antriebe für das
Heben
und Senken der Last vom Hängefahrzeug mitgeführt werden.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Heben und Senken
einer langgestreckten Last mittels eines Doppel-Elektrokettenzuges bekannt. Dabei
werden zwei Antriebsritzel für zwei parallele Ketten von einem gemeinsamen Antriebsmotor
angetrieben. Die beiden Ketten sind über in Längsrichtung beabstandete Kettenräder
umgelenkt. Wegen der erforderlichen Mehrfachumlenkung der beiden Ösenketten und
den damit verbundenen Reibungskräften ist für einen reibungslosen Senkbetrieb eine
Mindestlast von etwa 20 kg erforderlich. Bei einer geringeren Last ist eine störungsfreie
gleichmäßige Absenkung nicht mehr gewährleistet. Desgleichen ist besonders bei geringeren
Lastwerten eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Last auf beide Haken erforderlich.
Wenn die Last sehr ungleichmäßig verteilt ist, kann es geschehen, daß zwar der stark
belastete Haken ordnungsgemäß abgesenkt wird, während andererseits der nur gering
belastete Haken nicht abgesenkt wird, so daß die Last in eine Schieflage gerät.
Außerdem ist die bekannte Einrichtung auf eine Zweipunktaufhängung beschränkt. Eine
Dreipunktaufhängung oder eine Vierpunktaufhängung ist nicht möglich.
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Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche mit einfachen Mitteln eine präzise
und gleichmäßige Hebung und Absenkung einer an zwei oder mehr Punkten aufgehängten
langgestreckten Last gestattet, wobei ein störungsfreier Betrieb auch bei geringeren
Lasten und bei ungleichmäßiger Lastverteilung gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung zum gleichmäßigen
Heben und Senken einer an einem Hängefahrzeug aufgehängten langgestreckten Last
mit einem motorgetriebenen
Kettenzug und mindestens zwei über Umlenkkettenräder
geführten Ketten gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Umlenkkettenräder
miteinander in Antriebsverbindung stehen.
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Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung stehen die Umlenkkettenräder
in Antriebsverbindung miteinander. Wenn also ein Umlenkkettenrad angetrieben wird,
so wird gleichzeitig auch das damit antriebsmäßig verbundene Umlenkkettenrad angetrieben,
und zwar zwangsmäßig. Auf diese Weise wird eine vollständige Synchronisation der
Drehbewegungen der Umlenkkettenräder erreicht, unabhängig von der Größe der Last
und unabhängig von der Lastverteilung. Somit wird eine erste Kette durch den Antriebsmotor
direkt angetrieben, während die zweite Kette und gegebenenfalls weitere Ketten über
die die Umlenkkettenräder verbindende Antriebsverbindung indirekt zwangsmäßig angetrieben
werden. Der Antriebsmotor kann vom Hängefahrzeug mitgeführt werden. Er kann aber
auch in den Hub- und Senkstationen angeordnet sein und in die Hebe- und Senkeinrichtung
des Hängefahrzeuges einkuppelbar sein. Ferner kann auf einfache Weise eine Dreipunkt-
oder Mehrpunktaufhängung verwirklicht werden, indem man mehrere Kettenräder in Antriebsverbindung
miteinander bringt, wobei wiederum eines der Kettenräder durch eine Kette angetrieben
wird, welche direkt vom Antriebsmotor bewegt wird, während alle anderen Ketten indirekt,
jedoch zwangsmäßig mitbewegt werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; Fig. 3 eine
Draufsicht der Ausführungsform gem. Fig. 2;
Fig. 4 eine Seitenansicht
einer dritten Ausführungsform der Erfindung; Fig. 5 eine Draufsicht der dritten
Ausführungsform.
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Im folgenden soll die Erfindung zunächst anhand einer ersten Ausführungsform
gem. Fig. 1 erläutert werden. Das Elektrohängefahrzeug ist nicht im Detail gezeigt.
Es wird vielmehr durch ein Hohlprofil 10 repräsentiert. Die Transportrichtung ist
mit dem Doppelpfeil A angedeutet. Diese Richtung wird als Längsrichtung bezeichnet.
Die Hub- und Senkrichtung ist durch den Doppelpfeil B angedeutet.
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Das Hohlprofil 10 trägt eine vertikale Platte 12, an der die verschiedenen
Bauteile der Einrichtung zum Heben und Senken der Last gelagert sind. Diese Einrichtung
umfaßt einen Kettenzug 14 mit einer Antriebskette 16. Diese erstreckt sich aus dem
Gehäuse des Kettenzugs 14 zunächst senkrecht nach unten zu einem Hilfsumlenkkettenrad
18. Von hier erstreckt sich die Kette 16 schräg nach oben zu einem Umlenkkettenrad
20 und von dort wieder senkrecht nach unten zu einem Haken 22. Der freie Kettenabschnitt
24 des Kettenzugs 14 liegt in einer ersten Kettentasche 26.
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Ein weiterer Lasthaken 28 ist an einer weiteren Kette 30 befestigt,
welche sich vom Lasthaken senkrecht nach oben zu einem weiteren Umlenkkettenrad
32 erstreckt. Die Kette 30 ist über dieses Kettenrad 32 geführt,und der freie Kettenabschnitt
34 dieser Kette 30 befindet sich wiederum in einer Kettentasche 36. Der formschlüssige
Eingriff der Kette 30 im Kettenrad 32 wird durch ein der Konfiguration des Umlenkkettenrades
32 angepaßtes Profil 37 gewährleistet. Die beiden Umlenkkettenräder 20, 32 sind
auf drehbar gelagerten Wellen 38, 40 befestigt, auf denen weiterhin Kettenräder
42, 44 für eine übliche Rollenkette 46 befestigt sind. Durch die Rollenkette 46
werden somit die beiden Kettenräder 42, 44 und demgemäß auch die beiden Umlenkkettenräder
20, 32 in
eine zwangsmäßige gegenseitige Antriebsverbindung gebracht.
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Im folgenden soll die Arbeitsweise dieser Einrichtung erläutert werden.
Das Hängefahrzeug wird in Richtung des Pfeils A in eine Hub- und Senkstation gefahren.
Dort wird das Hängefahrzeug gestoppt, und nun soll die an dem Lasthaken 22, 28 hängende
Last abgesenkt werden. Hierzu wird eine Bremse gelöst. Nun kann unter dem Gewicht
der Last der Lasthaken 22 abgesenkt werden. Dabei wird die Kette 16 aus der Kettentasche
26 gezogen. Die Kette 16, welche als Ösenkette ausgebildet ist, greift in das Umlenkkettenrad
20 formschlüssig ein. Dieses wird also um einen Betrag gedreht, welcher präzise
der Bewegung der Kette 16 entspricht. Hierdurch wird aber auch die Rollenkette 46
um einen entsprechenden Betrag bewegt, und dies wiederum führt zu einer synchronen
Drehbewegung des Umlenkkettenrades 32. Da die Ösenkette 30 in vornschlüssiger Verbindung
mit dem Umlenkkettenrad 32 steht, wird auch die Ösenkette 30 zwangsmäßig im Sinne
einer Absenkung des Lasthakens 28 bewegt, wobei der Kettenabschnitt 34 aus der Kettentasche
36 gezogen wird. Wenn nun die Last ungleichmäßig auf die beiden Lasthaken verteilt
ist, so kommt sie dennoch nicht in eine Schräglage. Wenn man z. B.
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annimmt, daß der größte Anteil der Last am Haken 22 hängt, so wird
dieser Haken 22 durch die Last nach unten gezogen.
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Hierdurch wird jedoch das Umlenkkettenrad 32 zwangsmäßi g mitgedreht,
so daß die Kette 30 zwangsmäßig bewegt wird, unabhängig von der Größe der am Haken
28 hängenden Last. Wenn der größte Anteil der Last am Haken 28 hängt, so liegen
entsprechende Verhältnisse vor. Die Last verbleibt also, unabhängig von der jeweiligen
Lastverteilung, in einer präzisen Horizontallage.
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Im folgenden soll eine weitere Ausführungsform anhand der Figuren
2 und 3 erläutert werden. Dabei werden gleiche oder entsprechende Bauteile mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
Diese Ausführungsform unterscheidet
sich von der Ausführungsform gem. Fig. 1 dadurch, daß der Antriebsmotor für den
Kettenzug nicht vom Hängefahrzeug mitgeführt wird. Bei praktischen Anwendungen ist
jedoch die Anzahl der Hub- und Senkstationen klein, während die Anzahl der Hängefahrzeuge
gewöhnlich groß ist. In diesem Falle sind erhebliche Kostensenkungen möglich, wenn
man den Motorantrieb für den Hub- und Senkbetrieb stationär in den Hub-und Senkstationen
vorsieht. Am Hängefahrzeug ist anstelle des Kettenzugs 14 ein weiteres Umlenkkettenrad
50 vorgesehen, auf dessen Welle 52 ein Aufnahmeorgan 54 befestigt ist, welches mit
einem Kupplungsorgan 56 eines in der Hub-und Senkstation stationär vorgesehenen
Motors (nicht dargestellt) zusammenwirkt. Sobald das Hängefahrzeug in der Stop-Position
der Hub- und Senkstation angekommen ist, wird seine Bewegung in Richtung des Pfeils
A gestoppt.
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Nun wird eine Bremse gelöst, und die Lasthaken 22, 28 werden aufgrund
des Gewichts der Last abgesenkt, wobei wiederum beide Lasthaken völlig gleichmäßig
bewegt werden.
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Zur Aufwärtsbewegung der Last wird das Kupplungsorgan 56 des Elektromotors
in das Aufnahmeorgan 54 eingerückt. Nun kann durch Einschaltung des Elektromotors
und synchrone Bewegung der beiden Ketten 16, 30 die Last wiederum völlig gleichmäßig
unter Beibehaltung der präzisen Horizontallage aufwärts bewegt werden. Vor der Weiterfahrt
wird das Kupplungsorgan 56 wieder ausgerückt. Natürlich kann sowohl bei dieser Ausführungsform
als auch bei der Ausführungsform der Fig. 1 der Elektromotor nicht nur zum Zwecke
der Anhebung der Last eingeschaltet werden, sondern auch zum Zwecke der Absenkung
der Last,obwohl letzteres nicht unbedingt erforderlich ist. In Fig. 3 ist die eingerückte
Position des Kupplungsorgans 56 mit ausgezogenen Linien dargestellt, während die
ausgerückte Position mit strichpunktierten Linien dargestellt ist. Vorzugsweise
wird die Last in der gewünschten Position durch ein selbsthemmendes Getriebe fixiert.
Zusätzlich kann eine Arretierung mit Hilfe eines Sperrhakens
vorgesehen
sein. Dies gilt sowohl für die Ausführungsform der Fig. 1 als auch für die Ausführungsform
der Fig. 2 und 3 und für alle weiteren Ausführungsformen. Vorzugsweise kann das
Kupplungsorgan 56 der Ausführungsform der Fig. 2 und 3 so ausgebildet sein, daß
es am Ende der Einrückbewegung den Sperrhaken oder eine andere Bremsvorrichtung
löst.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen erstreckt sich die
Kette 16 von einer Kettentasche 26 über den Kettenzug 14 bzw. ein Kettenrad 50 zu
einem Hilfsumlenkkettenrad 18 und von dort zum Umlenkkettenrad 20. Man kann den
Aufbau jedoch auch dergestalt vereinfachen, daß man das Kettenrad 50 der Ausführungsform
der Fig. 2 und 3 bzw. den Kettenzug 14 anstelle des Umlenkkettenrades 20 verwendet,
so daß also das Kettenrad 32 über die Rollenkette 14 zwangsmäßig mit dem Kettenrad
50 bzw. dem Kettenzug 14 in Antriebsverbindung steht. Die Ösenkette 16 erstreckt
sich in diesem Falle vom Kettenzug 14 bzw. vom Kettenrad 50 senkrecht nach unten
zum Lasthaken 28. Man kann aber auch bei einer weiteren Abwandlung der Ausführungsformen
der Fig. 1 bis 3 lediglich das Hilfsumlenkkettenrad 18 eliminieren.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen dient zur antriebsmäßigen
Verbindung der beiden Umlenkkettenräder 20 und 32 eine Rollenkette nebst zugeordneten
Kettenrädern 42, 44.
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Man kann jedoch diese Antriebsverbindung auch mit Hilfe von Kegelzahnrädern
oder mit Hilfe eines Zahnradgetriebes oder dergl. bewirken.
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Bei den bisherigen Ausführungsformen wurden lediglich zwei Aufhängepunkte,
d. h. zwei Lasthaken 22, 28 vorgesehen. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht
jedoch darin, daß man auf einfachste Weise zu einer Drei-, Vier- oder Mehrpunktaufhängung
übergehen kann. Die Figuren 4 und 5 zeigen eine als Dreipunktaufhängung ausgeführte
Ausführungsform.
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Dabei erstreckt sich die Kette 16 wiederum zum Umlenkkettenrad 20
und von dort zum Lasthaken 22. Auf der Welle 38 des Umlenakettenrades 20 sitzen
nun aber zwei weitere Kettenräder 42a, 42b, welche mit Hilfe von Rollenketten 46a,
46b mit zwei vorderen Kettenrädern 44a, 44b in Antriebsverbindung stehen. Letztere
sitzen auf einer Antriebswelle 40, auf der zwei Umlenkkettenräder 32a, 32b befestigt
sind. Jedem der Umlenkkettenräder 32a, 32b ist eine gesonderte Ösenkette 30a, 30b
zugeordnet, für die jeweils eine Kettentasche 36a, 36b vorgesehen ist. Mit dieser
Anordnung kann auf einfachste Weise sichergestellt werden, daß drei Lasthaken und
somit drei Aufhängepunkte präzise synchron auf- und abbewegt werden, so daß die
Last in beiden Horizontalrichtungen in einer präzisen Horizontallage verbleibt und
in dieser Lage stabil gehalten wird, und zwar unabhängig von der Lastverteilung.
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