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Beschreibung:
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Feststellung
des inneren Zustandes von Bäumen an Straßen, in Plantagen, in Parks oder in Wäldern,
um damit ihren Gesundheitszustand zu untersuchen, sowie von hölzernen Masten oder
Holzbauteilen von Brücken, in Gebäuden oder an Gerüsten zur Überprüfung eventueller
Beschädigungen durch pflanzlichen oder tierischen Schädlingsbefall.
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Neben den zerstörungsfreien Methoden zur Feststellung des inneren
Zustandes von Bäumen oder fiolzbauteilen durch Untraschall, Röntgenstrahlen o. dgl.
sind Verfahren bekannt geworden, bei denen das Prüfobäekt aufgebohrt und durch Untersuchung
des Bohrloches,z.B. mittels einer Elektrosonde, oder durch Untersuchung der ausgebohrten
Holzbestandteile Rückschlüsse auf den inneren Zustandes Holzes gewonnen wurden.
Diese Verfahren sind ;jedoch entweder vom apparativen Aufwand her zu teuer oder
sie mindern die Festigkeitseigenschaften des Prüfobektes erheblich. Man hat deshalb
Löcher in das zu untersuchende Objekt gestochen oder gebohrt und dabei den ßindringwiderstand
und/oder die dabei aufzuwendende ;energie gemssen, beobachtet oder registriert.
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Nachteil all dieser verschiedenartigen Untersuchungsmethoden ist,
daß sie ein Ergebnis nur für die Ebene liefern, in der die Untersuchung durchgeführt
wurde
lediglich ein von der apparativen Seite aufwendig und teueres
Spezialröntgengerät läßt ein räumliches Bild von einem Befall gewinnen. Mit allen
anderen Verfahren und Geräten müssen für die Untersuchung Bohrungen oder Einstiche
in verschiedenen Abständen vom Boden aus vorgenommen werden, um auf eine Befall
stelle zu treffen. Gerade wenn die Schädigung sich noch im Anfangsstadium befindet
kann es sehr leicht vorkommen, daß eine Bohrung oder ein Einstich ganz nahe an der
Schädigung erfolgt, ohne daß diese kenntlich wird. Unter Umständen kann die Festigkeit
des Holzes beim Beginn einer Schädigung erst so geringfügig herabgesetzt sein, daß
die bisher benutzten und bekannt gewordenen Untersuchungsverfahren eine solche Anfangsbeschädigung
noch nicht als eine solche erkennen lassen, obwohl sie im Bereich der Schädigung
erfolgen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Untersuchung von Bäumen
oder Hölzern aufzuzeigen, das mit einer möglichst geringen Anzahl von Untersuchungsbohrungen
oder -einstichen auskommt, indem Schädigungen sowohl im Anfangsstadium, wie auch
in der Nähe von Untersuchungsbohrungen erkennbar gemacht und darüber hinaus ;ickschlüsse
auf ihre räumliche Ausdehnung gewonnen werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, daß
in eine Anbohrung oder in einen Einstich in dem zu untersuchenden Baum oder Holz
ein Gas oder eine Flüssigkeit eingebracht und unter Druck gesetzt wird, daß die
eingebrachte Menge des
Gases oder der Flüssigkeit ermittelt und/oder
daß der Druckabfall des eingebrachten Gases oder der Flüssigkeit in Abhängigkeit
von der Zeit beobachtet eier aufgezeichnet wird.
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3as erfindungsgemäße Verfahren läßt schnell und einwandfrei erkennen,
ob die Untersuchungsbohrung oder Untersuchungseinstich in einem gesunden oder in
einem geschädigten Bereich des zu untersuchenden Holzes erfolgt ist. Tst nämlich
die Stelle, an der die Untersuchung, erfolgt, gesund, wird nur so viel von dem erfindungsgemäß
unter Druck eingebrachten Mittel in die Bohrung oder in den Einstich fließen, wie
ihr Volumen ausmacht und der aufgebrachte Druck bleibt konstant. Ist man bei der
Untersuchung auf eine geschädigte Stelle im Holz gestoßen, wird eine sehr viel größere
Menge des eingeBra-Chn Mittels abfließen; aus den Gegebenheiten der Vorrichtung
und aus dem Druckabfall läßt sich die Menge des eingeflossenen Mittels und damit
die räumliche Ausdehnung der Schadstelle ermitteln.
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Es kann jedoch auch sein, daß die Untersuchung in der Nähe einer Schadstelle
oder an ihr in deren erstem Stadium erfolgt. Dann ist zwar die eingebrachte Menge
des Mittels gleichfalls gering, doch wird der Druck nicht konstant bleiben, vielmehr
sickert allmählich das ilittel durch die Poren in die Schadräume ab. kiese Vorgänge
des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich am Manometer einfach beobachten und/oder
durch einen Druckschreiber registrieren.
Als gasförmiges Mittel
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bietet sich in erster Linie natürlich
luft an. Sie kann an Ort und Stelle leicht, beispielsweise durch eine IJßplnmpe
unter Druck gesetzt werden. Es können jedoch auch Gase wie Sticstoff oder Kohlensäure,
die handelsüblich unter Druck in Flaschen stehend leicht beschaffbar sind, Verwendung
finden. Neben Wasser als flüssiges Kittel sieht die Erfindung vor, penetrierende
Öle oder sonstige leichtflüssige Medien anzuwenden. Dies kann gerade bei Holzbauteilen
von Vorteil sein, weil man diesen Flüssigkeiten Imprc.-;gniermittel beimengen kann
und somit neben der reinen Untersuchung auf den Zustand des Holzes zugleich ein
behandelnder Effekt erzielt wird.
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Eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht
vor, daß dazu eine In;jektionspistole Verwendung findet. Diese besitzt eine konische
Düse, die in das Bohrloch oder den Einstich eingeführt wird. Über einen Schlauch
steht die Inåektionspistole mit einem Druckbehälter in Verbindung, in dem sich das
Gas oder die Flüssigkeit unter Druck stehend, befindet. An der Injektionspistole
befindet sich ein Absperrorgan, beispielsweise ein Hahn, durch dessen Betätigung
das Mittel eingelassen bezw. abgesperrt werden kann. tSin an der Injektionspistole
angeordnetes Manometer ermöglicht die Beobachtung des Untersuchungsvorganges; an
seiner Stelle oder parallel mit ihm arbeitend, kann ein den Druckverlauf in Abhängigkeit
von der Zeit registrierendes Gerbt angeschlossen sein.
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Der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehene
Druckbehälter besitzt neben dem Anschluß für die Schlauchverbindung zur Injektionspistole
einen Füllstutzen mit einem Rückschlagventil, worüber mittels einer Pumpe oder von
einer Druckflasche her das zur Untersuchung verwendete Gas zugeführt wird. Soll
die Untersuchung mit einer Flüssigkeit durchgeführt werden, so wird diese über einen
weiteren ;illstutzen in den Druckbehälter gegeben. Die Flüssigkeit wird dadurch
unter Druck gesetzt, daß ein '-asdruckpolster zusätzlich eingegeben wird.
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Als durchaus geeignet hat sih zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein Druck zwischen 2 und 6 kp/cm2 erwiesen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der beigefügten Zeichnung näher beschrieben.
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Mit 1 ist die Injektionspistole bezeichnet, die eine gut in der Hand
liegende Form besitzt. An ihrem vorderen S'nde besitzt sie die konisch geformte
Düse 2 , die in das Bohrloch oder in den Einstich im Baum oder Holz eingeführt wird.
Gegebenenfalls muß das Bohrloch oder der Einstich etwas konisch aufgebohrt werden.
An der Injektionspistole 1 ist ein Absperrorgan 4 vorgesehen. ziels kann ein Hahn,
ein Ventil oder ahlliche Armatur sein. Durch Öffnen wird das unter Druck stehende
Mittel freigegeben und kann in das Bohrloch über die Düse 2 eintreten.
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An der Injektionspistole 1 ist zur unmittelbaren Beobachtung des Ablaufs
der Untersuchung das Manometer 3 angeordnet. ueber den Schlauch 5 steht die Injektionspistole
1 mit dem Druckbehälter 6 in Verbindung. Dieser besitzt einen mit einem Rückschlagventil
versehenen Einfüllstutzen g Über ihn kann von einer Pumpe oder aus einer Druckflasche
das zur Untersuchung benutzte Gas, z.Bsp.
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Luft, in den Druckbehälter gebracht werden; das eingebaute Rückschlagventil
verhindert ein Abfließen.
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Zeigt das Manometer 3 den für die Untersuchung vorgesehenen Druck
an, wird der Füllvorgang des 3ruclbehälters abgeschlossen und das Mundstück der
Injektionspistole 1 , die Düse 2, in das Bohrloch eingeführt. Nach Öffnen des Absperrorgans
4 tritt das Mittel in das Bohrloch ein. Der Druck am Manometer 3 wird nur geringfiigig
abfallen, weil nur eine kleine enge des Mittels das Bohrloch auffüllt, sofern die
Untersuchung an einer gesunden Stellte des Holzes erfolgt. Ist die Untersuchungsbohrung
jedoch auf eine geschädigte Stelle getroffen, wird äe nach dem Grad der Schädigung
eine größere Menge des Mittels einfließen, d.h. der Druck am Manometer fällt schnell
ab. Aus den Daten der Vorrichtung läßt sich die Menge des abgeflossenen Mittels
und damit die räumliche Größe des Schadenbereiches errechnen. Fällt der Druck am
Manometer jedoch allmählich ab, so handelt es sich bei der angebohrten Stelle entweder
um eine Schadensstelle im ersten Stadium oder in der Nähe einer Schadensstelle.
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Soll die Untersuchung mit einer Flüssigkeit durchgeführt werden, so
wird diese durch den hierfür
vorgesehenen Füllstutzen 8 in den
Druckbehälter 6 eingefüllt. Damit die Flüssigkeit unter Druck gesetzt wird, wird
über den Einlaßstutzen 7 Luft in den Druckbehälter 6 gepumpt, sodaß die Flüssigkeit
unter der Wirkung eines Druckkissens steht.
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er Untersuchunsvorgang ist der gleiche wie mit einem Gas.
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