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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Steuerungsvorrichtung für Motorsegler,
die mit ausfahrbaren Störklappen und einem Bedienungshebel für diese Störklappen
ausgerüstet sind.
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Segelflugzeuge sind in der Regel mit Störklappen ausgerüstet, die
aus den Tragflächen nach oben und unten ausschiebbar sind.
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Die Störklappen erhöhen den Widerstand und vermindern den Auftrieb.
Bei der Landung fährt der Pilot diese Klappen mehr oder weniger weit aus, und steuert
damit das Flugzeug, um auf diese Weise den gewünschten Landepunkt zu erreichen.
Auf die Störklappen wirken Windkräfte und zwar im allgemeinen in der Weise, daß
bei größeren Geschwindigkeiten die Störklappen durch die Windkräfte herausgezogen
werden, während bei geringeren Geschwindigkeiten die Windkräfte die Störklappen
zurückdrücken. Die auftretenden Kräfte sind jedoch in der Regel nur von solcher
Größe, daß sie die Steuerung durch den Piloten nicht beeinträchtigen.
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Motorflugzeuge besitzen häufig an den Hinterkanten der Tragflächen
Wölbklappen, die für den Lande- oder Startvorgang benützt werden. Zu diesem Zweck
werden die Wölbklappen in bestimmten Stellungen fixiert, da die auftretenden Windkräfte
die Wölbklappen zurückdrücken würden. Der Landevorgang wird nicht durch Betätigung
der Wölbklappen gesteuert, vielmehr benützt der Pilot in der Regel den Motor, um
die gewünschte Aufsetzstelle zu erreichen.
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Motorsegler besitzen regelmäßig Störklappen, wie diese von Segelflugzeugen
her bekannt sind. Motorsegler können aber beim Landevorgang auch wie Motorflugzeuge
gesteuert werden. Es ist daher möglich, den Landevorgang mittels der Störklappen
zu steuern, aber auch durch den Motor zu unterstützen bzw. ist es möglich, den Landevorgang
abzubrechen und durchzustarten.
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Beim I.andevorgang mit einem Motorsegler ergibt sich das Problem,
daß der Pilot neben dem Steuerknüppel auch den Bedienungshebel für die Störklappe
zu betätigen hat, und darüber hinaus auch den Gashebel der Motorsteuerung. Wird
ein Landevorgang beispielsweise nach Art eines Segelflugzeuges eingeleitet, d. h.
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allein mit den Störklappen und dem Steuerknüppel gesteuert, und ergibt
sich die Notwendigkeit auf die Motorhilfe überzugehen, wirkt die ganz oder teilweise
ausgefahrene Störklappe der Motorhilfe entgegen und behindert insbesondere das Durchstarten.
Dabei kommt hinzu, daß gegebenenfalls die Windkräfte die Klappe beim Durchstarten
noch weiter herausziehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die es bei Motorseglern ermöglicht, wahlweise sowohl die Störklappe als auch den
Motor als Steuerungsmittel beim Landevorgang zu verwenden, und wobei es insbesondere
leicht ohne Bedienungsfehler möglich ist, von der Benützung der Störklappe auf die
Motorhilfe überzugehen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Steuerungsvorrichtung
der eingangs angegebenen Art. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Bedienungshebel mit einer Raste zusammenwirkt, die den Bedienungshebel und damit
die Störklappen in einer teilweise ausgefahrenen Stellung fixiert, die einen Durchstartvorgang
noch zuläßt, wobei jedoch der Bedienungshebel vom Piloten aus der Raste herausdrückbar
ist.
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Durch die erfindungsgemäße Steuerungsvorrichtung ist es beispielsweise
möglich, einen Landeanflug nach Art eines Segelflugzeuges durchzuführen. Dabei dreht
der Motor im Leerlauf und der Pilot bedient neben dem Steuerknüppel auch die Störklappe,
die je nach Bedarf mehr oder weniger weit ausgefahren und auch gesteuert wird. Dabei
behindert die Raste die Störklappenbetätigung nicht. Sie gibt aber eine bevorzugte
Stellung an, in der, wenn gewünscht, die Störklappe jederzeit fixiert werden kann.
Dies bringt den Vorteil, daß der Pilot mindestens vorübergehend auf eine Betätigung
oder Steuerung der Störklappe verzichten kann, ohne die Störklappe deswegen ganz
einfahren zu müssen. Er hat daher die Möglichkeit den Gashebel zu bedienen, wenn
dies für den Landeanflug zweckmäßig erscheint.
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Es kann dann ohne weiteres auch wieder zur Störklappenbetätigung zurückgekehrt
werden.
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Muß durchgestartet werden, kann ohne weitere Bedienungsvorgänge einfach
der Motor beschleunigt werden. Die Störklappe behindert weder das Durchstarten oder
macht das Durchstarten gar unmöglich. Die Störklappe befindet sich, wie oben angegeben,
in einer solchen Stellung, daß sie das Durchstarten zuläßt.
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Ist der Durchstartvorgang eingeleitet, und ist der Gashebel nicht
mehr zu bedienen, kann die Störklappe ganz eingefahren werden. Bei Flugzeugen mit
Doppelsteuerung kann dies auch durch den zweiten Piloten bzw. den Fluglehrer erfolgen,
da bei der Erfindung der Bedienungshebel der Störklappe nicht starr festgehalten
ist, sondern aus der Raste herausdrückbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß
die Raste verstellbar ist und in eine funktionslose Stellung umstellbar ist. Diese
Umstellbarkeit kann dann erwünscht sein, wenn z.B. der Motor ganz abgestellt oder
ausgefallen ist.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Raste schwenkbar
gelagert, und besteht aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff. Der elastisch
nachgiebige Werkstoff erlaubt das Herausdrücken des Bedienungshebels der Störklappen
aus der Raste. Bei anderen Bauweisen kann die Raste oder auch der Bedienungshebel
Elemente besitzen, die elastisch nachgiebig sind und die Betätigung der Störklappen
trotz eingestellter Raste zulassen.
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Bei einer bewährten Bauweise der Erfindung besitzt die Raste auf
ihrer Wirkseite eine etwa halbzylinderförmige Ausnehmung, in die der Bedienungshebel
der Störklappe eingreift. Bei Bauweisen, bei denen die Raste zwei Betriebsstellungen
einnimmt, empfiehlt es sich, eine Verstelleinrichtung für die Raste vorzusehen,
bestehend aus einem Verstellzapfen mit exzentrischem Betätigungsstift, der an der
Raste angreift, sowie einer Einrichtung zur Fixierung der Verstelleinrichtung in
den verschiedenen Betriebsstellungen.
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Günstig ist es, wenn eine Montageplatte vorgesehen ist, die die Raste
und die Verstelleinrichtung trägt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt eines Motorseglers
mit einer erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung, Fig. 2 eine Ansicht der Montageplatte
und Fig. 3 eine Draufsicht auf die Darstellung der Fig. 2.
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Der in der Fig. 1 teilweise dargestellte Motorsegler 11 besitzt,
wie an sich bekannt, in der Tragfläche 12 Störklappen 3, von denen die eine nach
oben, die andere nach unten ausfahrbar ist. Diese Störklappen werden in der Regel
nur für den Landevorgang benützt.
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Die Störklappen sind über ein nicht näher dargestelltes Gestänge
mit dem Bedienungshebel 1 verbunden, der in der Pilotenkabine 13 an der Seitenwand
gelagert und beispielsweise um den Zapfen 14 im Sinne des Pfeiles 15 verschwenkbar
ist. Eine Schwenkbewegung in der einen Richtung fährt die Störklappen 3 aus, und
eine Schwenkbewegung in der anderen Richtung bringt die Störklappen in die eingefahrene
Stellung zurück.
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Gemäß der Erfindung wirkt der Bedienungshebel 1 mit der auf der Montageplatte
10 angeordneten Raste 2 zusammen, wie dies aus den Darstellungen der Fig. 2 und
3 hervorgeht.
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Die Montageplatte 10 ist mittels der Befestigungsbohrungen 16 derart
an der Seitenwand der Pilotenkabine befestigt, daß die Wirkseite 4 der Raste 2 gegen
den z. B. rohrförmigen Bedienungshebel 1 für die Störklappe gerichtet ist. Die Raste
2 besteht beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Block aus einem elastisch
verformbaren Werkstoff. Die Raste ist um den Bolzen 17 verschwenkbar. Der Bolzen
17 ist an der Montageplatte 10 gelagert. Auf der gleichen Seite der Montageplatte
ist auch die Verstelleinrichtung 6 für die Raste 2 gelagert. Diese Verstelleinrichtung
umfaßt einen Verstellzapfen 7, der mittels des Griffes 18 um 180 Grad verdrehbar
ist. Der Griff 18 ist in der Fig. 3 nicht dargestellt. Die Lagerung des Zapfens
7 an der Montageplatte 10 ist mit 19 bezeichnet.
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Der Zapfen 7 ist mit einer Scheibe 20 mit zwei einander gegenüberliegenden
Abflachungen 21 und 22 versehen. Diese Scheibe 20 und die Abflachungen 21 und 22
wirken mit einer Blattfeder 23 zusammen, die an der
Montageplatte gehalten ist.
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Von der Scheibe 20 steht ein exzentrisch angeordneter Betätigungsstift
8 ab, der in ein Langloch 24 der Raste 2 eingreift. Bei der insbesondere aus der
Fig. 3 hervorgehenden Stellung, befindet sich die Raste 2, die in einer Ausnehmung
9 der Montageplatte 10 beweglich ist, in einer funktionslosen Stellung und wird
durch die Feder 23 auf der Abflachung 22 in dieser Stellung gesichert Wird der Verstellzapfen
7 mittels des Griffes 18 um 180 Grad gedreht, wirkt die Abflachung 21 mit der Feder
23 zusammen, so daß auch diese Stellung gesichert ist. Bei dieser Drehbewegung bewegt
sich der Stift 8 im Langloch 24, und bringt die Raste 2 in die Wirkstellung, die
in der Fig. 3 mit strichpunktierten Linien angedeutet ist. Dabei greift der Betätigungshebel
1 in die halbzylinderförmige Ausnehmung 5 der Raste ein.
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Die verformbare Raste 2 verhindert dabei nicht, daß beispielsweise
der Pilot den Bedienungshebel 1 in der Darstellung der Fig. 3 verstellen kann, um
z. B. die Störklappen 3 zu betätigen oder auch ganz einzufahren.
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