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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen von Farbnebeln
aus Farbspritzkabinen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Ausgestaltung ist bekannt aus der DE--OS 32 01 946,
wobei im bodenseitigen Bereich der Seitenkammern der Wasservorhang erzeugt wird.
Ein Teil des Farbnebels wird bereits beim Durchsetzen des Wasservorhangs niedergeschlagen
und in eine Auffangwanne geleitet. Der andere Teil durchströmt die Trockenfilter,
so daß weitgehend gereinigte Abluft den Ventilator verläßt. Obwohl eine kombinierte
Trocken- und Naßfilterung vorliegt, ist die Arbeitsweise unzureichend. Nach verhältnismäßig
geringer Laufleistung gelangen nämlich schon mit Wasser angereicherte Farbstoffe
in die Trockenfilter, was zu einer schnellen Zusetzung derselben führt. Verbunden
damit ist eine häufige Auswechselung der Trockenfilter.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der vorausgesetzten Art in einfacher Weise so auszugestalten, daß der größte Teil
des Farbnebels oder dergleichen bereits bei der Naßfilterung abgeschieden wird und
daß das Auswechseln der Filter in größeren Zeitabständen zu erfolgen hat.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
zum Absaugen von Farbnebeln aus Farbspritzkabinen von erhöhtem Gebrauchswert angegeben.
Bei gleichen Baumaßen der Vorrichtung ist die Fläche des Wasservorhanges erheblich
vergrößert. Ein hoher Prozentsatz des Farbnebels gelangt auf diesen Wasservorhang
und wird daher niedergeschlagen. Der die Lufteinlaßöffnungen bildende Schlitz sorgt
für eine Zwangsströmung der mit dem Farbnebel angereicherten Luft im Bereich der
Gehäusewand. Sodann durchsetzt die vorgereinigte, mit Farbnebeln behaftete Luft
auch zum Teil den etwa in horizontaler Ausrichtung verlaufenden Sprühwasserschleier.
Das trifft auch für die unterhalb des Schlitzes in den unteren Teil des Gehäuses
eingesogene, mit Farbpartikeln angereicherte Luft zu. Der bei dieser Naßfilterung
erzielte Prozentsatz der Abscheidung ist sehr hoch, so daß die Trockenfilter einer
relativ geringen Zusetzung unterliegen. Das sieht in der Praxis so aus, daß eine
Reinigung bzw. Auswechseln der Trockenfilter bedeutend weniger zu erfolgen hat.
Die Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung erhöht sich damit, ohne den Bauaufwand zu
vergrößern. Damit auch die rückwandseitig eintretende, mit Farbnebeln gesättigte
Luft einer wirksamen Filterung unterliegt, besitzen die Seitenkammern zur Rückwand
des Gehäuses liegende Einlaßöffnungen für einen Nebenansaugstrom. Der unterhalb
der Einlaßöffnungen abgezweigte Luftstrom muß jedoch den etwa horizontalen Sprühwasserschleier
durchsetzen. Eine Vergrößerung erhält der Wasservorhang dadurch, daß sich die Überlaufrinne
und Schlitz durchgehend über die Vorderwand und die beiden Seitenwände des Gehäuses
erstrecken. Der Bau-
aufwand verringert sich dadurch, daß der Schlitz
gebildet ist von der aufrecht gerichteten Überlappung der Abwinklung des Bodenauffangbleches
über die untere Randkante der Gehäusewand. Vorhandene Bauteile werden daher mit
zur Bildung des Schlitzes herangezogen. Ein flächenmäßig großer Sprühwasserschleier
wird dadurch erzielt, daß die Breitstrahldüsen an rückseitig der Gehäusevorderwand
verlaufenden Sprührohren angeordnet sind. Eine wirksame Trockenfilterung verbunden
mit einer weitgehend gereinigten Abluft wird dadurch erreicht, daß die Seitenkammern
mittels Trockenfilter-Zwischenwände von der Mittelkammer abgetrennt sind. Sodann
wird eine Einsparung von Herstellungskosten dadurch verwirklicht, daß beiden Bodenauffangblechen
eine gemeinsame, unter der Mittelkammer angeordnete Auffangwanne mit bodenseitiger
Ablaßöffnung zugeordnet ist, welche mit Farbabscheidebürsten ausgestattet ist. Für
beide Seitenkammern genügt daher eine einzige Auffangwanne. Die Farbabscheidebürsten
verhindern, daß die abgeschiedenen Farbpartikel in den Wasserkreislauf gelangen
und zu einem Zusetzen der Breitstrahldüsen und sonstigen Durchlaßöffnungen führen.
Ein schnelles Entleeren der Auffangwanne ist durch die bodenseitige Ablaßöffnung
durchführbar. Bspw. kann diesem ein aufwärts gerichteter, um eine horizontale Achse
schwenkbarer Krümmer zugeordnet sein. Durch Umlegen des letzteren läßt sich dann
bereits das Entleeren erreichen. Bedienungstechnische Vorteile ergeben sich dann
noch dadurch, daß die in den Seitenkammern angeordneten Trockenfilter aus rahmengefaßten,
etwa horizontal und unterhalb der rückwandseitigen Einlaßöffnungen liegenden Filtermatten
bestehen. Der entsprechende Filterwechsel ist daher kurzfristig durchführbar. Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, daß den Breitstrahldüsen ein von der Rückwand schräg
abfallend zur Auffangwanne reichendes Wasserleitblech gegenüberliegt. Auf dieses
trifft der Sprühwasserschleier auf. Er ist daher über seine ganze Länge nahezu unverfälscht.
Weiterhin erweist es sich arbeitstechnisch von Vorteil, eine synchron zum Ventilator
angetriebene Wasserumwälzpumpe vorzusehen. Arbeitet der Ventilator mit höherer Drehzahl,
so steigt gleichzeitig synchron die Leistung der Wasserumwälzpumpe an.
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Es ist damit gewährt, daß sowohl der Wasservorhang als auch der Sprühwasserschleier
genügend groß sind. Der entsprechende Wasservorrat wird der Auffangwanne entnommen.
Diese ist in vorteilhafter Weise zwischen den rückversetzten Füßen der Gehäusevorderwand
seitengeführt und herausziehbar, welche Auffangwanne bspw. zum Zwecke der Reinigung
in die Auszugsstellung gebracht wird.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1 bis 5 erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäß
ausgestalteten Vorrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig. 3 die
Draufsicht auf die Vorrichtung, Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig.
1 und Fig. 5 einen Ausschnitt Vder Fig. 1.
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Die in einer Farbspritzkabine bzw. Farbspritzraum untergebrachte
Vorrichtung besitzt ein kastenartiges Filtergehäuse 1. Dieses setzt sich aus einer
Mittelkammer 2 und zwei beiderseits derselben angeordnete Seitenkammern 3 und 4
zusammen.
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Im einzelnen beinhaltet das Filtergehäuse vertikal ausgerichtete
Füße 5, 6, 7, 8, welche durch horizontale Rahmenstreben 9, 10, 11, 12 untereinander
verbunden sind. Die beiden oberen äußeren Rahmenstreben 11 setzen sich in Verlängerungen
11' fort, die sich an einer Wand 13 der Spritzkabine abstützen und so für einen
rückwandseitigen Abstand des Filtergehäuses 1 zur Wand 13 sorgen.
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Auf einem Bodenblech 14 der Mittelkammer 2 ist ein Ventilator 15
festgelegt. Dessen Blasstutzen überragt die Gehäusedecke 16 der Mittelkammer 2 und
setzt sich in ein Abluftrohr 17 fort. Die Gehäusedecke 16 beinhaltet einen abnehmbaren,
mit einer Handhabe 18 ausgestatteten Deckel 19. Seinen Antrieb erhält der Ventilator
15 durch einen Elektromotor 20. Es kann sich hierbei um einen regelbaren Antrieb
handeln. Die Ventilatorwelle 21 treibt über einen Riementrieb 22 eine auf dem Bodenblech
14 befestigte Wasserumwälzpumpe 23 an.
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Deren Zulaufleitung 24 ragt in eine unterhalb der Mittelkammer 2 angeordnete
Auffangwanne 25. Dieselbe ist an ihren beiden oberen Längsrändern an Winkelschienen
26 der Füße 6, 7 geführt. Die beiden vorderen Füße 6,7 sind rückversetzt. um einen
leichteren Zugang zur Auffangwanne 25 zu haben. Die Auffangwanne 25 besitzt vorderseitig
eine mittlere bodenseitige Ablaßöffnung 27, die sich in einen winkelförmigen Rohrstutzen
28 fortsetzt. Dessen längerer Schenkel überragt den oberen Rand der Auffangwanne.
Der Rohrstutzen 28 ist umlegbar, so daß nach Abnahme des ihn verschließenden Deckels
28' die Auffangwanne 25 entleerbar ist.
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In der Auffangwanne 25 sind zwei parallel zueinander in Auszugsrichtung
verlaufende Farbabscheidebürsten 29 vorgesehen. Auf diese Weise wird die Auffangwanne
in drei Einzelkammern unterteilt, wobei den beiden äußeren Einzelkammern ebenfalls
verschließbare Ablaßöffnungen 30 zugeordnet sind. Die vorerwähnte Leitung 24 taucht
dabei in die mittlere Einzelkammer ein.
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Die beiden Seitenkammern 3, 4 sind identisch ausgebildet, so daß
die nachstehende Beschreibung einer Seitenkammer auf beide Seitenkammern zutrifft.
Jede Seitenkammer 3,4 besitzt eine Vorderwand 31, eine Seitenwand 32 und eine Rückwand
33. In letzterer befinden sich Einlaßöffnungen 34 für einen in Fig. 4 veranschaulichten
rückwandseitigen Nebenansaugstrom. Den Einlaßöffnungen 34 ist ein vertikal ausgerichtetes
Trockenfilter 35 zugeordnet. Bezüglich desselben kann es sich um ein Faservlies
handeln. welches in geeigneter Weise gehaltert ist, so daß der Saugstrom des Ventilators
15 zu keinem Herauslösen desselben führt.
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Getrennt sind die Seitenkammern 3, 4 mittels Trokkenfilter-Zwischenwände
36 von der Mittelkammer 2.
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Auch hier besteht eine entsprechende Festlegung der Trockenfilter-Zwischenwände
36, so daß sie im Bedarfsfall ebenfalls leicht auswechselbar sind. Die Trockenfilter-Zwischenwände
36 nehmen jedoch nur einen Teilbereich der Querschnittsgröße der Mittelkammer 2
ein.
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Der restliche Bereich wird verschlossen von Trennwänden 37.
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Einen bodenseitigen Abschluß erhalten die Seitenkammern durch etwa
horizontal und unterhalb der rückwandseitigen Einlaßöffnungen 34 liegende Filtermatten
38. Dieselben sind beidseitig von Rahmen 39 und 40 gefaßt. Die Rahmen 39, 40 weisen
ein Durchlaßgitter auf und sind mittels Flügelmuttern 41 festgelegt. die eine schnelle
Filtermatten-Auswechselung erlauben.
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Unterhalb jeder Seitenkammer 3, 4 befindet sich ein von der Rückwand
33 ausgehendes, schräg abfallendes Wasserleitblech 42. Diesem liegt ein bis zur
Vorderwand 31 reichendes Bodenauffangblech 43 gegenüber derart, daß es weniger geneigt
verläuft als das Wasserleitblech 42 und auf einer höheren Ebene gegenüber diesem
angeordnet ist. Das Bodenauffangblech 43 ist
mit einer Abwinklung
44 versehen. welches die untere Randkante der Vorderwand 31 überlappt. Auf diese
Weise wird ein Schlitz 45 gebildet. Die Abwinklungen 44 beider Bodenauffangbleche
43 sind im Bereich der Mittelkammer 2 durch einen Zwischenabschnitt 46 verbunden.
der bis zur Vorderwand 47 der Mittelkammer 2 reicht. Die Abwinklungen 44 setzen
sich auch im Bereich der Seitenwände 32 der Seitenkammern 3, 4 in Abschnitte 48
fort unter Bildung eines Schlitzes am unteren Rand der Seitenwände 32. Die Abschnitte
48 verlaufen abgewinkelt und enden oberhalb der Bleche 42, 43. Unterhalb derselben
erstrecken sich zur Auffangwanne 25 abfallende Wasserauffangbleche 49.
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Rückwandseitig der Gehäusevorderwand 31 verlaufen Breitstrahldüsen
50 aufweisende Sprührohre 51.
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Dieselben werden von einer Speiseleitung 52 der Umwälzpumpe 23 versorgt.
Ferner versorgt die Speiseleitung 52 eine am oberen Gehäuserand angeordnete Überlaufrinne
53. Diese erstreckt sich über den Bereich der Seitenwände 32 und über die Vorderwände
31, 47 des Gehäuses 1. Die Überlaufrinne 53 weist eine unterseitige Ausströmöffnung
54 auf, so daß das aus dieser ausfließende Wasser einen über die ganze Höhe der
Gehäusewand reichenden Wasservorhang Wbildet.
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Die Seitenkammern 3 4 sind von Deckeln 55, 56 verschlossen, welche
auch die Überlaufrinne 53 überfangen.
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Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Wird der Antrieb der Vorrichtung
eingeschaltet, so erzeugt der Ventilator 15 in der Mittelkammer 2 einen Unterdruck,
so daß sich die aus Fig. 4 ersichtliche Luftströmung ergibt.
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Ferner wird durch den Ventilator 15 die Wasserumwälzpumpe 23 angetrieben.
Hierdurch wird sowohl der Überlaufrinne 53 als auch den Sprührohren 51 Wasser zugeleitet.
Das aus der Ausströmöffnung 54 der Überlaufrinne 53 gelangende Wasser erzeugt den
Wasservorhang fl während das aus den Breitstrahldüsen 50 austretende Wasser einen
etwa horizontalen Sprühschleier S bildet. Das ablaufende Wasser des Wasservorhangs
Wtritt in den Schlitz 45 ein und läuft von dort über die Bleche 42.43auf die Wasserauffangbleche
49, von wo aus das Wasser in die Wasserauffangwanne 25 geleitet wird Findet nun
ein Farbspritzen in der Farbspritzkammer statt. so trifft ein hoher Prozentsatz
des Farbnebels bereits auf den Wasservorhang Wund wird dadurch abgeschieden. Der
übrige Farbnebel durchläuft die Vorrichtung in Pfeilrichtung, wobei er auch den
horizontalen Wassersprühschleier S durchsetzt. Der rückwandseitige Nebenansaugstrom
unterliegt teilweise einer Naßfilterung. Die übrige. mit Farbpartikelchen angereicherte
Luft durchwandert die entsprechenden Trockenfilter, so daß weitgehend gereinigte
Abluft die Vorrichtung verläuft. Die erreichten Emissionswerte liegen dabei weit
unter den gesetzlich geforderten Grenzwerten.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.