DE3508290C2 - - Google Patents
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- DE3508290C2 DE3508290C2 DE19853508290 DE3508290A DE3508290C2 DE 3508290 C2 DE3508290 C2 DE 3508290C2 DE 19853508290 DE19853508290 DE 19853508290 DE 3508290 A DE3508290 A DE 3508290A DE 3508290 C2 DE3508290 C2 DE 3508290C2
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- hole
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01V—GEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
- G01V1/00—Seismology; Seismic or acoustic prospecting or detecting
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
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- Remote Sensing (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Geophysics (AREA)
- Investigation Of Foundation Soil And Reinforcement Of Foundation Soil By Compacting Or Drainage (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln des
Durchlässigkeitskoeffizienten poröser Formationen im
Untergrund nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Es ist bekannt, im Rahmen der Exploration unterirdi
scher poröser Formationen deren Durchlässigkeitskoef
fizienten (bzw. deren Permeabilität) zu ermitteln. Dies
ist beispielsweise bei beabsichtigter Förderung von
Erdöl und/oder Erdgas erforderlich, um eine Abschätzung
der Ergiebigkeit zu ermöglichen.
Aus dem Prospekt Atlas-Copco "Water" 1977, S. 19, ist
es bekannt, in der Explorationsbohrung eine willkürli
che Porendruckstörung zu erzeugen und im Bereich ande
rer Bohrungen die dorthin übertragene Porendruckstörung
zu messen. Bei diesem Verfahren müssen die letzteren
Bohrungen jedoch eine Tiefe haben, die der Tiefe der
Explorationsbohrung entspricht, wenn eine Information
über den Durchlässigkeitskoeffizienten derjenigen For
mation gewonnen werden soll, in welcher die Porendruck
störung erzeugt wird.
Aus der DE-OS 38 03 694 ist es weiter bekannt, im
Bereich einer einzelnen Bohrung Rückschlüsse auf den
Durchlässigkeitskoeffizienten einer Formation zu zie
hen, indem das freie Einschwinghalten des Porendrucks
nach Aufheben einer gezielten Porendruckstörung beo
bachtet wird. Dieses Verfahren ermöglicht jedoch keine
Aussage über die Richtung möglicher lateraler Änderun
gen des Durchlässigkeitskoeffizienten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbes
sertes Verfahren zum Ermitteln des Durchlässigkeitsko
effizienten (und dessen lateraler Variation unter An
gabe der örtlichen Lage der Variation) poröser Forma
tionen im Untergrund zu schaffen, ohne daß weitere die
Tiefe der Explorationsbohrung erreichende Bohrungen
erforderlich sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die im
kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen
Merkmale. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausge
staltungen dieses Verfahrens an.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand einer Zeichnung erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Schnittdarstellung des zu explorierenden
Bereichs mit erster und zweiter Bohrung,
Fig. 2 eine Darstellung der radialen Verschiebung
von Bodenpartikeln für verschiedene Bodenbe
schaffenheiten zu verschiedenen Zeitpunkten,
Fig. 3 eine Darstellung der ermittelten Neigung über
die Zeit für verschiedene Bodenbeschaffenhei
ten, und
Fig. 4 eine Darstellung der Bodendruckstörungen in
Abhängigkeit von dem Abstand zwischen erster
Bohrung und Meßgerät für zwei Durchlässig
keitskoeffizienten jeweils zu verschiedenen
Zeitpunkten.
Fig. 1 verdeutlicht in einer schematischen Schnittdar
stellung den zu explorierenden Bereich, in den eine
erste, tiefe Bohrung und eine zweite oberflächennahe
Bohrung eingebracht sind.
Die erste Bohrung ist mit einer Erdölförderpumpe abge
schlossen, während in die zweite Bohrung ein Bodende
formationsmeßgerät, etwa ein Neigungsmesser eingebracht
ist, wobei die durch das Ausbringen von Erdöl aus der
ersten Bohrung verursachte Bodendeformation von dem
Neigungsmesser über die Zeit ermittelt wird.
Fig. 2 verdeutlicht schematisch die horizontale Ver
schiebung von Bodenpartikeln über die Tiefe zu ver
schiedenen Zeitpunkten. Dabei geben die durchgezogenen
und die gestrichelten Linien die Bodenverschiebungen
für zwei verschiedene Bodenbeschaffenheiten wieder.
Fig. 3 zeigt die gemessene Neigung über die Zeit für
Bodenbeschaffenheiten A, B, C und D bei einer Pumpdauer
von 300 sek. Dabei ergibt sich für die Bodenbeschaffen
heiten B, C und D während der Pumpdauer eine negative
Neigung während für die Bodenbeschaffenheit A die nega
tive Neigung zunächst zunimmt, sodann abnimmt und in
eine positive Neigung übergeht. Zum Zeitpunkt des Endes
des Pumpens ergeben sich entsprechend gespiegelte Zeit
verläufe.
Fig. 4 schließlich zeigt eine Darstellung der Poren
druckstörung an Orten mit zunehmendem Abstand von der
ersten Bohrung für zwei Bodenbeschaffenheiten zu ver
schiedenen Zeitpunkten. Es ergibt sich daraus, daß bei
den gestrichelt dargestellen Kurvenverläufen, die der
Bodenbeschaffenheit A von Fig. 3 entsprechen, die Po
rendruckänderungen über die Zeit des Pumpens zunehmen,
mit der Vergrößerung des Abstandes von der ersten Boh
rung jedoch abnehmen. Die mit durchgezogenen Linien
dargestellten Bodenbeschaffenheiten entsprechen den
Bodenbeschaffenheiten B, C von Fig. 3. Die
Porendruckänderungen treten hierbei im Vergleich zu
Bodenbeschaffenheit A verzögert auf.
Die Meßergebnisse werden dabei nicht nur durch den
Durchlässigkeitskoeffizienten der zu explorierenden
Formation beeinflußt, sondern auch durch weitere Boden
parameter. Über sie und ihre laterale Variation lassen
sich jedoch mit Hilfe anderer Verfahren oft genauere
Annahmen machen als über den Durchlässigkeitskoeffi
zienten.
Zeichnerisch nicht dargestellt ist die bevorzugte An
ordnung mit einer zentralen angeordneten ersten Bohrung
und einer Mehrzahl von diese umgebenden zweiten Bohrun
gen, in denen jeweils ein Bodendeformationsmeßgerät
installiert ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist
es möglich, die Meßergebnisse der verschiedenen, mit
Abstand voneinander angeordneten Bodendeformationsmeß
geräte miteinander zu vergleichen und damit die late
rale Variation des Durchlässigkeitskoeffizienten der
porösen Formation und/oder die geometrische Struktur
der Formation zu ermitteln.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren ermöglicht
es also, bei Vorhandensein lediglich einer bis in den
Bereich der zu explorierenden Formation reichenden
ersten Bohrung eine Aussage über den Durchlässigkeits
koeffizienten und/oder die geometrische Struktur der
diese erste Bohrung umgebenden Formation zu erhalten,
da sich die durch Verändern des Porendrucks im Bereich
der ersten Bohrung ergebende Bodendeformation auch in
vertikaler Richtung auswirkt.
Bei dem hier vorgestellten Verfahren wird der Durchläs
sigkeitskoeffizient anders als bei bekannten Verfahren
nicht direkt aus der verursachten Porendruckstörung
ermittelt, sondern aus der durch die Porendruckänderung
verursachten Bodendeformation. Es wird
also erstmalig vorgeschlagen, aus der durch die will
kürliche Veränderung des Porendrucks in dem zu explo
rierenden Bereich sich an entfernter Stelle ergebenden
Bodendeformation den Durchlässigkeitskoeffizienten zu
ermitteln. Dabei ist die sich im Bereich des Meßgerätes
ergebende Deformation repräsentativ für den Bereich, in
dem eine Porendruckänderung stattgefunden hat. Über die
Zeitdauer der willkürlich ausgeübten Porendruckänderung
kann daher auf die laterale Eindringtiefe des Verfah
rens Einfluß genommen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei begründeter
Annahme der lateralen Konstanz des Durchlässigkeitsko
effizienten einer Formation dazu verwendet werden, aus
den an mehreren Stellen beobachteten Bodendeformationen
auf die geometrische Struktur der Formation zu schlie
ßen. Auch hierbei können die Meßergebnisse mit errech
neten oder empirisch ermittelten Vergleichskurven ver
glichen werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Ermitteln des Durchlässigkeitskoeffi
zienten poröser Formationen im Untergrund unter Ein
bringen einer ersten Bohrung bis in die Tiefe der zu
explorierenden Formation und Verändern des Porendrucks
in der zu explorierenden Formation im Bereich der er
sten Bohrung, gekennzeichnet durch
- - Installieren wenigstens eines Bodendeformationsmeß gerätes in wenigstens einer zweiten, oberflächennahen Bohrung, und
- - Messen der Deformation des Bodens am Ort des bzw. der Bodendeformationsmeßgeräte über die Zeit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Porendruck durch Ausbringen von Porenflüssig
keit oder Porengas aus der ersten Bohrung verändert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Porendruck durch Einbringen von Wasser oder
eines anderen Fluids in die erste Bohrung verändert
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehen
den Ansprüche, gekennzeichnet durch zyklisches Verän
dern des Porendrucks.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Messen der Bodendefor
mation ein Neigungsmesser verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Messen der Bodendeformation ein
Dehnungsmeßgerät verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853508290 DE3508290A1 (de) | 1985-03-08 | 1985-03-08 | Verfahren zum ermitteln des durchlaessigkeitskoeffizienten poroeser formationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853508290 DE3508290A1 (de) | 1985-03-08 | 1985-03-08 | Verfahren zum ermitteln des durchlaessigkeitskoeffizienten poroeser formationen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3508290A1 DE3508290A1 (de) | 1986-09-11 |
DE3508290C2 true DE3508290C2 (de) | 1987-07-02 |
Family
ID=6264623
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853508290 Granted DE3508290A1 (de) | 1985-03-08 | 1985-03-08 | Verfahren zum ermitteln des durchlaessigkeitskoeffizienten poroeser formationen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3508290A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2803694C3 (de) * | 1978-01-28 | 1981-04-23 | Krauß, geb. Seidenbach, Irene, Dipl.Geophys. Dr., 6200 Wiesbaden | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Transmissivität einer flüssigkeitsführenden Schicht, insbesondere eines Grundwasserleiters |
-
1985
- 1985-03-08 DE DE19853508290 patent/DE3508290A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3508290A1 (de) | 1986-09-11 |
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