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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Rohrrosette zum Abdekken von Rohraustrittsstellen
in insbesondere verkleideten Wänden, bestehend aus einer eine Öffnung für den Rohrdurchtritt
aufweisenden Scheibe.
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Die für das Hindurchführen von Rohren durch Wände erforderlichen
Durchbrechungen haben häufig eine lichte Weite, die erheblich größer ist als der
Durchmesser des hindurchgeführten Rohres. und es können diese Löcher auch nicht
immer mit Mörtel oder sonstigen Füllmassen einwandfrei geschlossen werden. Weiterhin
ist es häufig nicht möglich, Wandverkleidungen und insbesondere Fliesen bis unmittelbar
an das Rohr heranzuführen. so daß die Umgebung des Rohres von der Wandoberfläche
abweicht und dadurch störend in Erscheinung tritt. Die gleichen Verältnisse liegen
auch vor, wenn Rohre durch Böden und Decken hindurchgeführt werden. die in diesem
Sinne ebenfalls als Wände zu betrachten sind.
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Um den unschönen Eindruck in der Umgebung von Rohraustrittsstellen
zu vermeiden, ist es bekannt, Rohrrosetten zu verwenden. Dabei handelt es sich um
scheibenförmige Körper. die eine Öffnung für den Rohrdurchtritt aufweisen und dadurch
auf ein Rohr aufgesetzt und an die Wand angelegt werden können, so daß sie die häßliche
Stelle in der Umgebung des Rohraustrittes abdecken. Solche Rohrrosetten gibt es
in unterschiedlichen Ausführungen. insbesonders in Form von Kunststoffscheiben und
topfartigen Blechteilen.
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Die Verwendung der bekannten Rohrrosetten führt nicht immer zu zufriedenstellenden
Ergebnissen. Häufig sind die Rohre in Bezug auf die Wanddurchbrüche einseitig angeordnet
und haben nach einer Seite hin eine
Ausdehnung gegenüber der Rohrmitte, der größer
ist als der Radius der die Rohrrosette bildenden Scheibe, so daß die unschöne Stelle
nicht vollkommen abgedeckt wird. Insbesondere bei Fliesen ist eine mangelhafte Abdeckung
nicht nur häßlich. sondern beeinträchtigt auch den durch die Fliesen bewirkten Feuchtigkeitsschutz.
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Andererseits kommt es auch häufig vor, daß Rohre in einem Eckbereich
aus einer Wand austreten, mit der Folge, daß dem Rohr eine parallele Wand so dicht
benachbart ist. daß eine Rosette üblichen Durchmessers nicht mehr zwischen Rohr
und Wand paßt. Zwar besteht die Möglichkeit, Rohrrosetten zur Anpassung an dicht
benachbarte Wände zuzuschneiden. jedoch erfordert ein solches Zuschneiden nicht
nur zusätzlichen Arbeitsaufwand, sondern es bilden sich auch unschöne Fugen zwischen
der abgeschnittenen Rosette und der Wand und es ist mit dem mechanischen Abtrennen
von Rosettenteilen häufig auch eine Verletzung des Oberflächenschutzes der Rohrrosette
verbunden.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rohrrosette
der eingangs genannten Art so auszubilden. daß sie auch dann, wenn einseitig zum
Rohr liegende Fehlstellen in der Wand eine erhebliche radiale Ausdehnung haben oder
zwischen Rohr und einer benachbarten Wand nur wenig Platz ist, angewendet werden
kann und dabei eine einwandfreie Abdeckung des Wanddurchbruches gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in einem
äußeren Scheibenteil um eine zur Scheibenmitte exzentrische Achse ein innerer Scheibenteil
drehbar gelagert ist, in dem die Öffnung für den Rohrdurchtritt wiederum exzentrisch
angeordnet ist.
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Die zweiteilige Ausbildung der Rohrrosette bietet die Möglichkeit,
durch Verdrehen der beiden Scheibenteile gegeneinander die Öffnung für den Rohrdurchtritt
mehr oder weniger weit aus der Mitte der Rohrrosetten anzuordnen, so daß es also
möglich ist, auch einseitig zum Rohr liegende Fehlstellen in der Wandoberfläche
einwandfrei abzudecken, ohne daß die Rohrrosette einen zu großen Durchmesser erhalten
muß. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Öffnung dem Rand der Rohrrosette recht
nahe zu bringen, so daß eine schmale Stelle entseht, die es ermöglicht, eine solche
Rohrrosette auch dann anzubringen, wenn zwischen dem Rohr und einer benachbarten
parallelen Wand nur wenig Platz vorhanden ist.
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Vorzugsweise ist die Exzentrizität der Öffnung gegenüber dem inneren
Scheibenteil gleich der Exzentrizität des inneren Scheibenteils gegenüber dem äußeren
Scheibenteil. In diesem Fall ist es möglich, die Öffnung für den Rohrdurchtritt
in eine zum äußeren Scheibenteil konzentrische Stelle zu bringen und durch Verdrehen
des inneren Scheibenteiles gegenüber dem äußeren mit einer Exzentrizität anzuordnen,
die maximal das Doppelte der Exzentrizität der Öffnung gegenüber dem inneren Scheibenteil
bzw. des inneren Scheibenteiles gegenüber dem äußeren Scheibenteil beträgt. Bei
konzentrischer Anordnung der Öffnung kann die Rosette für alle Normalfälle wie eine
herkömmliche Rosette verwendet werden.
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Wie bereits erwähnt, können solche Rohrrosetten in unterschiedlichster
Weise und aus sehr verschiedenen Materialien hergestellt werden. Unabhängig von
der sonstigen Ausbildung und Materialwahl ist es besonders zweckmäßig, wenn bei
einer erfindungsgemäßen Rohrrosette der innere Scheibenteil mit an seinem Rand angebrachten
Wandabschnitten in eine Öffnung des äußeren Scheibenteiles eingreift und mit dem
äußeren Scheibenteil
durch vorzugsweise federnde Rastglieder verbunden
ist. Es lassen sich dann die beiden, getrennt voneinander gefertigten Scheibenteile
durch einfaches Zusammenstecken sicher miteinander verbinden. Dabei besteht dann
auch die Möglichkeit, die Scheibenteile der Rosetten aus unterschiedlichen Materialien
oder auch mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur und/oder Farbgebung herzustellen.
Unter Umständen kann die Vereinigung der beiden Scheibenteile unter Auswahl einer
besonders geeigneten Kombination nach den örtlichen Gegebenheiten erst bei der Montage
einer solchen Rohrrosette erfolgen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Scheibenteile
als topfartige Blechteile ausgebildet, von denen der äußere auch seine Öffnung umgebende
Wandabschnitte aufweist, die eine Führung für die Wandabschnitte am Umfang des inneren
Scheibenteiles bilden, und es werden die Rastglieder von an den Rändern der ineinander
greifenden Wandungsteile angebrachten Bördelungen gebildet.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und
der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der
Erfindung einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination Anwendung
finden. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Rohrrosette nach der Erfindung
mit extrem exzentrisch verdrehtem inneren Scheibenteil, Fig. 2 einen Schnitt längs
der Linie II-II durch die Rohrrosette nach Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf die
Rohrrosette nach Fig. 1 mit einer mittleren exzentrischen Stellung des inneren Scheibenteils
und Fig. 4 eine Draufsicht auf die Rohrrosette nach Fig. 1 mit genau zentrischer
Stellung des inneren Scheibenteils.
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Die in der Zeichnung dargestellte Rohrrosette besteht aus einem äußeren
Scheibenteil 1 und einem inneren Scheibenteil 2. Das innere Scheibenteil 2 ist in
dem äußeren Scheibenteil 1 um eine zur Mitte 3 des äußeren Scheibenteiles 1 exzentrische
Achse 14 drehbar gelagert und weist, ebenfalls zu seiner Achse exzentrisch, eine
Öffnung 4 für den Durchtritt eines Rohres 5 auf.
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Die beiden Scheibenteile der Rohrrosette sind bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel als topfartige Blechteile ausgebildet. Der den äußeren Scheibenteil
1 bildende Blechteil weist neben einer abgewinkelten Außenwand 6 auch eine Öffnung
mit einem den inneren Scheibenteil 2 umgebenden Wandungsabschnitt 7 auf, deren Rand
einen nach innen abgewinkelten Abschnitt 8 und einen nach oben umgebördelten Abschnitt
9 besitzt.
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Der innere Scheibenteil 2 weist an seinem Umfang einen Wandabschnitt
10 auf, der in den die Öffnung umgebenden Wandungsabschnitt 7 des äußeren Scheibenteiles
1 eingreift und darin Führung findet. Der Rand 11 des Wandabschnittes 10 ist leicht
nach innen eingebördet, so daß sich durch Formschluß eine Lagerung des inneren Scheibenteiles
2 in dem äußeren sowohl in Radialrichtung als auch in Axialrichtung ergibt, die
jedoch ein Verdrehen des inneren Scheibenteiles gegenüber dem äußeren Scheibenteil
zuläßt.
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Die Blechteile können in üblicher Weise an der Außenseite verchromt
oder mit einer sonstigen Schutz-und/oder Zierschicht versehen sein.
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Es ist ersichtlich, daß die dargestellte Rohrrosette in üblicher
Weise auf ein Rohr 5 aufgeschoben und bis an
die Oberfläche in Fig. 2 angedeuteten
der Wand 12 gebracht werden kann, die in der Umgebung des Rohres 5 abgedeckt werden
soll. Dabei ist es möglich. durch Verdrehen des äußeren Scheibenteiles 1 gegenüber
dem inneren Scheibenteil 2 die von der Rohrrosette abgedeckte Fläche gegenüber dem
Rohr 5 radial zu verschieben. Außerdem kann die gesamte Rohrrosette gegenüber dem
Rohr 5 verdreht werden, so daß die zum Rohr exzentrische, abgedeckte Kreisfläche
gegenüber dem Rohr eine Vielzahl unterschiedlicher Positionen einnehmen kann.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen die Relativstellung zwischen innerem und
äußerem Scheibenteil, bei der sich die größte Exzentrizität der Rohrrosette gegenüber
dem Rohr 5 ergibt. Hierbei ist die Exzentrizität des inneren Scheibenteiles gegenüber
dem äußeren Scheibenteil, die sich aus dem Abstand zwischen dem Zentrum 3 des äußeren
Scheibenteiles 1 und dem Zentrum 14 des inneren Scheibenteiles 2 ergibt, und die
Exzentrizität des Rohres 5 gegenüber dem inneren Scheibenteil, die sich aus dem
Abstand zwischen dem Zentrum des inneren Scheibenteiles 14 und dem Zentrum 15 der
Öffnung 4 für das Rohr 5 ergibt, gleichgerichtet, wie es die Richtungspfeile 16,
17 anzeigen. Bei dieser Stellung deckt nicht nur die Rosette den größten Bereich
zu einer Seite des Rohres 5 ab, so daß auch einseitig zum Rohr 5 liegende Fehlstellen
22 verdreht werden können, sondern sie ist auch an der gegenüberliegenden Seite
sehr schmal, so daß sie noch zwischen das Rohr 5 und eine dicht benachbarte Wand
paßt, die in den Fig. 1 und 2 durch die strichpunktierte Linie 13 angedeutet ist.
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Fig. 3 zeigt eine Zwischenstellung, bei der der äußere Scheibenteil
gegenüber dem inneren um 900 verdreht ist, wie es die Richtungspfeile 16, 17 erkennen
lassen.
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Wird aus der Stellung nach Fig. 3 der äußere Scheibenteil 1 um weitere
900 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, erreicht er die in Fig. 4 wiedergegebene
Stellung, in der das Zentrum 3 des äußeren Scheibenteiles 1 mit dem Zentrum des
Rohres 5 zusammenfällt. weil die oben erwähnten, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gleichen Exzentrizitäten nun einander entgegengesetzt sind, und sich daher aufheben.
Die Rosette kann dann wie herkömmliche Rosetten mit konzentrischer Rohröffnung verwendet
werden.
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Es ist demnach ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Rohrrosette,
ausgehend von der zentrischen Anordnung des Rohres 5 zum äußeren Scheibenteil 1,
durch Verdrehen des äußeren Scheibenteiles 1 gegenüber dem inneren Scheibenteil
2 eine mehr oder weniger starke radiale Verschiebung der von der Rohrrosette abgedeckten
Fläche gegenüber dem Rohr 5 ermöglicht, die maximal gleich der Summe der Exzentrizitäten
des äußeren Rohres 5 gegenüber dem inneren Scheibenteil 2 sowie des inneren Scheibenteiles
gegenüber dem äußeren Scheibenteil 1 ist. Wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind beide Exzentrizitäten vorzugsweise gleich. Durch Verdrehen des inneren Scheibenteiles
gegenüber dem Rohr 5 kann die radiale Ausrichtung der zum Rohr exzentrischen Fläche
gegenüber dem Rohr ebenfalls verändert werden. Damit bietet die erfindungsgemäße
Rohrrosette eine Anpassung an die unterschiedlichsten Verhältnisse und die Abdeckung
neben dem Rohr liegender, relativ großer Durchbruchsstellen, ohne daß der Durchmesser
der Rohrrosette übermäßig groß sein müßte.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist. sondern Abweichungen davon möglich sind, ohne den Rahmen
der
Erfindung zu verlassen. Solche Abweichungen können insbesondere in der Art der Lagerung
der beiden Scheibenteile ineinander und der Art des Materials bestehen, aus denen
die Rohrrosette hergestellt ist. Neben metallischen Werkstoffen eignen sich insbesondere
auch Kunststoffe zur Herstellung solcher Rohrrosetten Aus Kunststoff hergestellte
Scheibenteile können dann unter Verwendung der in der Kunststofftechnik üblichen
federnden Rastnasen. die am einen Scheibenteil angebracht sind und Wandabschnitte
oder zu diesem Zweck besonders angebrachte Vorsprünge oder auch Hinterschneidungen
am anderen Scheibenteil hintergreifen, miteinander verbunden werden.