DE3508007A1 - Verfahren und vorrichtung zum erleichtern der freigabe geformter gegenstaende aus der form - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum erleichtern der freigabe geformter gegenstaende aus der formInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erleichtern oder Begünstigen
der Freigabe geformter Gegenstände aus der Form, und sie bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erleichtern der Freigabe mit einem Einsatz geformter Halbleiterpackungen oder -gehäuse.
Bisher wurden ein großer Teil der Halbleitereinrichtungen und integrierten Schaltungen dadurch mit einem Gehäuse versehen
oder zu einer Packung geformt, daß eine Leiterrahmenanordnung, die einen oder mehrere Halbleiterchips aufweist,
die leitend mit dem Leiterrahmen verbunden sind, im Spritzgußverfahren umgössen wird. Typischerweise werden
eine große Zahl von verhältnismäßig kleinen Packungen in einem einzigen Arbeitsgang durch sogenannte "Einsatz"-Formung
in einer Form mit einer Vielzahl von Hohlräumen gebildet. Unter "Einsatz"-Formung ist hier ein Formvorgang
zu verstehen, bei dem für den Spritzvorgang ein zu umspritzender Einsatz, z.B. der Leiterrahmen , in die
Form eingefügt ist. Derartige Formen haben einen komplizierten Aufbau und sind teuer, da sie im allgemeinen so
-2-
\ hergestellt sind, daß die Leiter gestützt werden, die von
dem Formmaterial frei sein müssen, und Gießkanäle geschaffen werden müssen, die das Einspritzen des Formmaterials
in die einzelnen Hohlräume ermöglichen. Wegen der Kompliziertheit der Form und der besonderen Art des Formmaterials,
das mit dem Halbleiterchip elektronisch verträglich sein muß, ist es gewöhnlich sehr schwierig, die geformten Gegenstände
aus der Form zu entfernen. Es ist bekannt, an der Form Ejectorstifte und an der Presse einen Ejector-
2Q mechanismus vorzusehen und die Formoberflächen mit speziellen
Überzügen, sogenannten Formfreigabe-Überzügen aus speziellen Verbindungen, zu überziehen, um die Trennung
der geformten Halbleiterpackung aus den Formhohlräumen zu bewirken. Diese Erfordernisse sind sowohl hinsichtlich
,c der Gestehungskosten als auch hinsichtlich der Materialkosten
teuer. Außerdem wird die Produktionsrate des Formsystems durch die Notwendigkeit eines Arbeitsschrittes
für das Aufbringen des Überzuges und die häufige Notwendigkeit einer händischen Unterstützung des Ausstoß-
on Prozesses und der Reinigung der Hohlräume nach jedem Form-Vorgang
nachteilig beeinflußt. Es bestand daher ein Bedarf für die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung
zum Erleichtern des Entfernens einsatzgeformter elektronischer Einrichtungen aus den viele Hohlräume aufweisenden
Formen, die zu ihrer Herstellung benützt werden.
Demgemäß besteht ein Ziel der Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die die Freigabe
von aus Epoxyd geformten Gegenständen begünstigen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die das Entfernen
oder Entnehmen von einsatzgeformten elektronischen Einrichtungen aus ihrer eine Vielzahl von Hohlräumen aufweisenden
Form erleichtern.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglichen,
mit Epoxyd geformte Gegenstände aus der Form freizugeben, ohne daß spezielle Formfreigabe- oder -trennmaterialien
5 oder teuere Ejectormechanismen eingesetzt werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die die Freigabe
von mit einem Gehäuse versehenen elektronischen Einrich- IQ tungen aus der Form ermöglichen, und gleichzeitig die
Notwendigkeit der Anwendung üblicher Reinigungsmethoden zur Vorbereitung der Form für einen weiteren Einspritzzyklus
minimieren.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht ein Verfahren zum Erleichtern des Freikommens von mit Epoxyd
geformten elektronischen Einrichtungen aus der Form darin, daß ein Nitrid aufweisender Überzug auf der Formoberfläche
einer Form mit einer Vielzahl von Hohlräumen
2Q gebildet wird. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung
wird eine Form aus rostfreiem Stahl, die eine Vielzahl von Hohlräumen aufweist, einer Titan-Quelle in einer
Stickstoff enthaltenden Atmosphäre bei etwa 1650° C bis etwa 1850° C ausgesetzt, um eine Verschleißoberfläche mit
nc hervorragenden Freigabeeigenschaften zu schaffen. Alle
Oberflächen der Form mit den vielen Hohlräumen, die dem Formmaterial ausgesetzt werden, sind mit einem Überzug
von Titannitrid versehen, der eine Dicke von etwa 2 Mikromillimeter
hat, um eine dauerhafte Oberfläche zu schaf-
on fen, die das Freikommen der geformten Teile aus den Formhohlräumen
erleichtert und die Notwendigkeit, spezieller Ejectorstifte und eines Ejectormechanismus für die Leerung
der Form eleminiert oder reduziert.
' _ Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird
-4-
* eine Form für die Herstellung einer Vielzahl von mit
Epoxyd geformten elektronischen Einrichtungen, die einen gemeinsamen Leiterrahmen aufweisen, geschaffen, die versehen
ist mit einem metallischen, eine Vielzahl von Hohlräumen aufweisenden Formteil und Titannitrid , das auf
der Oberfläche des Formteiles angeordnet ist, um die Freigabe der elektronischen Einrichtungen aus der Form zu
erleichtern. Bei dieser Ausführung wird eine Form aus rostfreiem Stahl mit einer Vielzahl von Formhohlräumen, die
mit einer Titannitridschicht von etwa 2 Mikron auf ihren Formoberflächen aufweist, für die Herstellung einer Viel.-zahl
von mit Epoxyd geformten elektronischen Einrichtungen verwendet.
Die vorstehenden und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden speziellen
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, die in der Zeichnung dargestellt sind.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer zweiteiligen, eine Vielzahl von Hohlräumen aufweisenden Form
gemäß der Erfindung für elektronische Einrichtungen,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Leiterrahmenstreifens, der eine Vielzahl von Ausricht- oder
Haltelöchern aufweist, wobei auch einer der vielen integrierten Schaltungschips dargestellt
ist, und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Teiles eines Leiterrahmenstreifens mit den fertigen geformten
oder eingekapselten integrierten Schaltungschips.
-5-
Gemäß Fig. 1 bilden zwei Anordnungen 1 und 2 zwei Hälften einer mit einer Vielzahl von Hohlräumen versehenen Form,
die für die Herstellung beispielsweise von einer Vielzahl von Packungen oder Gehäusen für integrierte Schaltungen
^ geeignet ist. Die vielen Hohlraumhälften oder Halbvertiefungen 3a und 3b, die die Körper der fertigen, geformten
Gegenstände bestimmen, sind in Unteranordnungen la und 2a enthalten. Ausnehmungen 4 und 5 bilden das Eintritts
und Gießkanalsystem, über das das Formmaterial, typischerweise eine Epoxydzusammensetzung, zu den vielen
Hohlräumen verteilt wird. Die dargestellten Formenteile sind in der üblichen Weise aus rostfreiem Stahl hergestellt,
Wenn beispielsweise eine mit einer Vielzahl von Leitern und Anschlüssen versehene integrierte Schaltung hergestellt
werden soll, wird gemäß Fig.2 ein Leiterrahmen-Streifen 10 verwendet, der eine Vielzahl von Ausrichtoder
Haltelöchern 12 und eine Vielzahl von integrierten Schaltungschips 14 aufweist, von denen einer in Fig. 2
zu sehen ist. Der Leiterrahmen-Streifen 10 wird mittels Halte- oder Zentrierstiften auf die Formhälften IA und
IB so ausgerichtet, daß jeder integrierte Schaltungschip 14 in einen der Hohlräume 3A und 3B gemäß Fig. 1, auf
diesen ausgerichtet, zu liegen kommt. Die Fig. 3 zeigt einen Teil des Leiterrahmen-Streifens mit den fertig umformten
integrierten Schaltungschips. Die geformten Körper 30 schließen jeweils einen integrierten Schaltungschip 14 und einen Teil des Leiterrahmenstreifens 10, der
die Vielzahl von Leitungen zu dem jeweiligen Chip enthält, ein.
Der Fig. 3 ist zu entnehmen, daß die fertige geformte Anordnung nicht nur die vielen kleinen geformten Körper
sondern auch Teile 50 von gehärtetem Formmaterial aus dem
-6-
-S-
Einlass-und Gießkanalteil des Systems aufweist. Die gesamte
geformte Anordnung muß als Einheit aus den Formhälften IA und IB entfernt werden, damit die empfindlichen
Leiterrahmen 10 nicht beschädigt werden. Zur Unterstützung der Durchführung dieser Entnahme ist es üblich, die Oberflächen
der Formhälften IA und IB vor dem Formvorgang mit einem Formfreigabe- oder Trennmaterial zu überziehen und
(nicht dargestellt) Ejector- oder Ausstoßstifte vorzusehen, die beispielsweise auf jeden fertigen Körper 30 einen
Druck ausüben, um diese aus der Form zu lösen. Diese Maßnahmen sind im Hinblick auf die Gestehungskosten, die Materialkosten
und die Dauer des Formvorgangs teuer und vergrößern die Kosten des Fertigprodukts.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Formfreigabe durch einen semipermanenten Überzug auf
den Arbeitsflächen der Formteile IA und 2A erleichtert,
der die Bindung oder das Anhaften des Formmaterials reduziert. Ein bevorzugter Überzug ist Titannitrid mit einer
dicke von etwa 2 Mikron, der zu einer goldfarbenen Formoberfläche,
die nicht nur 'die Entnahme der geformten Gegenstände aus der Form erleichtert sondern auch den Widerstand
der Form gegen Abrieb und Erosion vergrößert. Der Titannitridüberzug auf den Formoberflächen wird dadurch
erhalten, daß ein Titan enthaltendes Material auf die aus rostfreiem Stahl bestehenden Oberflächen der mit den
vielen Hohlräumen versehenen Form aufgetragen und dann die Form einer stickstoffhaltigen Atmosphäre in dem Temperaturbereich
von etwa 1650° C bis etwa 1850° C ausgesetzt wird, um die gewünschte Oberflächenbehandlung zu
erzielen. Oberflächenüberzüge aus Titannitrid sind beispielsweise
in den militärischen Spezifizierungen MIL-5040 und MIL-52502 beschrieben. Alternative Beschreibungen
dieser Prozesse finden sich in den amerikanischen Maschinenspezifizierungen AMS-52755 und AMS-2753. Ober-
-7-
*· flächenüberzüge aus Titannitrid wurden jedoch bisher nicht
zur Begünstigung der Formfreigabe von einsatzgeformten Halbleiterpackungen verwendet.
Formanordnungen mit einer Vielzahl von Hohlräumen , deren Formflächen mit einem Nitrid, vorzugsweise Titannitrid
überzogen sind, werden bei der Erfindung dafür benützt, um das Formen von verwickelten , komplizierten Gegenständen
ohne die Notwendigkeit teuerer Ejectormechanismen oder spezieller Stoffe für die Trennung oder Freigabe aus der
Form zu ermöglichen. Außerdem wird die Notwendigkeit einer arbeitsträchtigen Reinigung der Formen durch die Verwendung
des erfindungsgemäßen Überzuges im Vergleich zum Stande der Technik beträchtlich herabgesetzt. Die vorstehenden
Vorteile kamen besonders deutlich bei elektronischen Halbleitereinrichtungen
mit Leitern auf einem Rahmen zur Geltung, die mit einer Epoxydharzzusammensetzung geformt
werden.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert und es ist offensichtlich, daß an diesen
vielerlei Änderungen und Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten
wird.
Claims (10)
- PatentansprücheVerfahren zum Erleichtern der Freigabe von geformten Gegenständen aus einer eine Vielzahl von Hohlräumen aufweisenden Form, dadurch gekennzeichnet, daß die Formenoberflächen der die Vielzahl von Hohlräumen aufweisenden Form mit einem Nitrid aufweisenden Überzug und/oder einem Titan aufweisenden Überzug versehen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nitrid enthaltende Überzug Titannitrid aufweist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form aus rostfreiem Stahl besteht.
- Verfahren nach Anspruch 1, d a du r c h gekennzeichnet, daß ein Titan enthaltendes Material einer Stickstoff enthaltenden Atmosphäre in dem Temperaturbereich von etwa 1650° C bis etwa 1850° C ausgesetzt wird um dadurch einen Titannitridüberzug auf den Formoberflächen herzustellen.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Titannitridüberzug etwa 2 Mikron dick ist.-2-
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form aus rostfreiem Stahl besteht.
- 7. Form zum Herstellen einer Vielzahl von mit Epoxyd geformten elektronischen Einrichtungen, wobei die Form einen metallischen Formteil mit einer Vielzahl von Hohlräumen aufweist, gekennzeichnet durch einen Nitrid und ggf. Titan>enthaltenden Überzug auf den Oberflächen des Formteiles zur Erleichterung der Freigabe der elektronischen Einrichtungen aus der Form.
- 8. Form nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Nitrid aufweisende Überzug und der Titan enthaltende Überzug einen Titannitridüberzug bilden.
- 9. Form nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Titannitridüberzug etwa 2 Mikron dick ist.
- 10. Form nach'Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der" die vielen Hohlräume aufweisende Formteil aus rostfreiem Stahl besteht.
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