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Lageranordnung mit einem Radialgleitlager und
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mindestens einem Axialgleitlager Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung
mit einem Radialgleitlager und mindestens einem Axialgleitlager, bei der das Axialgleitlager
einen außermittig bzw. unsymmetrisch angeordneten, sich auswärts in eine Ausnehmung
im Lagerdeckel erstreckenden Verdrehsicherungs-Ansatz aufweist und zwei Anlaufscheibensegmente
aus Massiv- oder Verbundgleitlagerwerkstoff mit einer Gleitfläche und einer Stützfläche
enthält, die nach Einsetzen der Welle in das Lagergehäuse eindrehbar sind und seitenverkehrte
Montage verhindernde Einrihtungen aufweisen.
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Aus DE-OS 20 58 157 ist ein Axialgleitlager bekannt, daß aus zwei
halbkreisringförmigen Anlaufscheibensegmenten gebildet ist. Die eine Stoßfuge zwischen
den beiden Anlaufscheibensegmenten verläuft in einer von der lagerradialen Richtung
abweichenden Schrägrichtung, während die zweite Stoßfuge im wesentlichen in Richtung
des Lagerradius liegt. An der in Richtung des Lagerradius liegenden Stoßfuge trägt
das eine Anlaufscheibensegment einen nach außen gerichteten Verdrehsicherungs-Vorsprung.
Im übrigen weisen beide Anlaufscheibensegmente die Form halber Kreisringe auf. Durch
das Zusammenwirken der unterschiedlichen Ausbildung der Stoßfugen mit dem Verdrehsicherungs-Vorsprung
und einer nur in einer Lage mit dem Ve rdrehsicherungs-Vorsprung zusammenpassenden
Ausnehmung im Lagergehäuse soll die sichere Vermeidung von falschem Einbau des Axialgleitlagers
erreicht werden. Der falsche Einbau eines oder beider Anlaufscheibensegmente äußert
sich bei diesem bekannten Axialgleitlager erst dadurch, daß sich der Lagerdeckel
nicht vollständig schließen läßt. Es wird dann erforderlich, den Lagerdeckel wieder
völlig abzunehmen und die Anlaufscheibensegmente aus der
montierten
Lageranordnung zu entfernen und neu zu montieren.
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Bei Entfernen der bereits montierten Teile aus der Lage ranordnung
besteht besonders hohe Gefahr, daß Teile der Lageranordnung beschädigt werden. Außerdem
ist keine Gewähr dafür gegeben, daß bei der erneuten Montage nicht wiederum Einbaufehler
vorkommen.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine verbesserte Lageranordnung
zu schaffen, bei der sich die Anlaufscheibensegmente sehr leicht und völlig gefahrlos
wieder aus der Lageranordnung herausnehmen lassen, wenn sie falsch eingesetzt wurden.
Dabei soll die Lageranordnung sich auch für Maschinenkonstruktionen mit komplettem
Lagerdeckel (Brücke) eignen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Verdrehsicherungs-Ansatz
in Form zweier benachbarter, sich parallel zueinander erstreckender Teilansätze
auf die beiden Anlaufscheibensegmente verteilt ist. Der Monteur kann bereits beim
Einführen der Anlaufscheibensegmente erkennen, ob die beiden Teilansätze in richtige
Lage zueinander und zu der Ausnehmung im Lagerdeckel kommen. Für den Fall, daß versehentlich
das eine oder andere oder beide Anlaufscheibensegmente falsch eingesetzt worden
sind, bilden die an beiden Anlaufscheibensegmenten angebrachten Teilansätze günstige
Handhaben um eines oder beide Anlaufscheibensegmente sicher und gefahrlos aus der
Lageranordnung herauszunehmen.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt auch darin, daß die Anlaufscheibensegmente
maschinell (Roboter-Montage) eingebaut werden können. Dabei ist es für solchen maschinellen
Einbau (Roboter-Montage) besonders vorteilhaft, daß beide alaufscheibensegmente
eines Paares nach dem Einsetzen im Lagergehäuse gehalten sind und der Lagerdeckel
dann maschinell (Roboter-Montage) aufgesetzt werden kann.
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Bevorzugt wird die außermittige bzw. unsymmetrische Anordnung des
Verdrehsicherungs-Ansatzes bei der erfindungsgemäßen Lageranordnung dadurch erreicht,
daß die die Breite des Verdrehsicherungs-Ansatzes bestimmenden, voneinander abgewandt
liegenden Seitenkanten der beiden Teilansätze unterschiedlichen Abstand von der
Teilfläche der beiden Anlaufscheibensegmente aufweisen. Da die beiden Teilansätze
gemein sam einen einzigen Verdrehsicherungs-Ansatz bilden sollen, sind die Teilansätze
in Nachbarschaft zu der Teilfläche der beiden Anlaufscheibensegmente anzuordnen.
Dabei kann der Teilansatz an dem einen Anlaufscheibensegment bündig an der Teilfläche
und der Teilansatz an dem anderen Anlaufscheibensegment mit einem Abstand von der
Teilfläche angeordnet sein. Immerhin liegt dabei der Verdrehsicherungs-Ansatz zu
beiden Seiten einer Teilfläche der beiden Anlaufscheibensegmente. Da der Lagerdeckel
normalerweise in einer zur öffnungsebene des Lagergehäuses rechtwinkligen Richtung
aufgesetzt wird, ergibt sich durch diese Anordnung der Teilansätze, daß beide Anlaufscheibensegmente
eines Axialgleitlagers in den ringförmigen Raum zwischen dem Lagergehäuse und dem
Wellenbund eingedreht werden, bevor der Lagerdeckel aufgesetzt wird. Beide Anlaufscheibensegmente
erhalten dadurch bereits vor dem Aufsetzen des Lagerdeckels eine stabile Lage, so
daß das Aufsetzen des Lagerdeckels wesentlich erleichtert wird und sich auch über
eine Mehrzahl von Lageranordnungen erstreckende komplette Lagerdeckel leicht und
sicher aufgesetzt werden können.
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Zur Montageerleichterung kann an einem der Anlaufscheibensegmente
eine zusätzliche, sich auswärts erstreckende Montage nase vorgesehen sein. Diese
Montagenase kann in etwa 900 versetzt zur Teilfläche am Anlaufscheibensegment angeordnet
sein und zwar bevorzugt an demjenigen Anlaufscheibensegment, dessen Teilansatz in
einem Abstand von der Teilfläche angeordnet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine erfindungsgemäße Lageranordnung
im Schnitt, rechtwinklig zur Lagerachse; Figur 2 das Lagergehäuse mit einer eingesetzten
Radialgleitlagerhälfte und eingelegter Welle sowie in erstem Arbeitsgang eingedrehtem
ersten Anlaufscheibensegment; Figur 3 die Lageranordnung gemäß Figur 1 nach Aufsetzen
des zweiten Anlaufscheibensegmentes; Figur 4 die Lageranordnung nach Figur 1 nach
Eindrehen des zweiten Anlaufscheibensegmentes und Zurückdrehen des ersten Anlaufscheibensegments
in die endgültige Montagestellung; Figur 5 eine Lageranordnung nach Figur 1 bei
seitenfalschem Einsetzen des zweiten Anlaufscheibensegments; Figur 6 eine Lageranordnung
nach Figur 1 bei seitenfalschem Einsetzen des ersten Anlaufscheibensegments und
Figur 7 eine Lageranordnung, gemäß Figur 1 bei seitenfalschem Einsetzen beider Anlaufscheibensegmente.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel enthält
die Lageranordnung 10 ein Gehäuse 11 und einen Lagerdeckel 12, der als kompletter
Lagerdeckel (Brücke) ausgebildet sein kann. In die Grundbohrung des Gehäuses 11
ist eine Radiallagerhälfte 13 eingesetzt, die in herkömmlicher Weise die axiale
Breite der Grundbohrung einnehmen oder auch um einen Teil der Dicke der Axialgleitlager
über die Grundbohrung axial vorstehen kann. Auf die Radialgleitlagerhälfte 13 ist
die innerhalb des Lagerdeckels 12 liegende zweite Radialgleitlagerhälfte 14 gesetzt,
die gleiche Breite wie die Radialgleitlagerhälfte 13 aufweisen kann.
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Im vorliegenden Beispiel hat die zweite Radialgleitlagerhälfte 14
solche Breite, daß sie zwischen die beiden Axialgleitlager paßt.
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Die Axialgleitlager 15 der Lageranordnung 10 sind jeweils aus zwei
halbkreisförmigen Anlaufscheibensegmenten 16 und 17 gebildet. Der auswärts in eine
Ausnehmung 18 des Lagerdeckels 12 greifende Verdrehsicherungs-Ansatz 19 des Axialgleitlagers
15 ist durch zwei Teilansätze 20 und 21 gebildet. Der Teilansatz 20 ist bündig mit
der Teilfläche 22 an dem einen Anlaufscheibensegment 16 ausgebildet und erstreckt
sich entlang dieser Teilfläche 22 auswärts. Der zweite Teilansatz 21 ist mit einem
Abstand 23 von der Teilfläche 22 an dem zweiten Anlaufscheibensegment 17 angebracht
und erstreckt sich in der montierten Lageranordnung parallel zu dem Teilansatz 20.
Die voneinander abgewandten Seitenkanten 24 und 25 der beiden Teilansätze bestimmen
die Breite des in die Aus- 1? nehmung 18 passenden Verdrehsicherungs-Ansatzes 19.
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Zusätzlich weist das Anlaufscheibensegment 17, dessen Teilansatz 21
in Abstand 23 von der Teilfläche 22 liegt, eine sich auswärts erstreckende Montagenase
26 im Winkelabstand von etwa 900 zur Teilfläche 22 auf. Diese Montagenase 26 liegt
bei montierter Lageranordnung 10 auf der öffnungsfläche 27 und ist in eine zweite
Ausnehmung 28 des Lagerdeckels 12 aufgenommen.
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Zum Montieren der Lageranordnung wird zunächst die eine Radialgleitlagerhälfte
13 in die Grundbohrung des Gehäuses 11 eingesetzt und die Welle 29 in die Radialgleitlagerhäflte
13 eingelegt. Sodann wird zu beiden Seiten je ein Anlaufscheibensegment 16 mit bündig
zur Teilfläche 22 angeordnetem Teilansatz 20 in die ringförmigen Räume zwischen
dem Lagergehäuse 11 und den Anlaufflächen 30 der Welle 29 im Sinne des Pfeiles 31
eingedreht, bis der Teilansatz 20 auf der Gehäuse-Teilfläche 27 des Gehäuses 11
liegt (Fig. 2).
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Es wird dann auf jedes so eingedrehte Anlaufscheibensegment 16 ein
zweites Anlaufscheibensegment 17, bei dem der Teilansatz 21 in Abstand 23 von der
Teilfläche 22 liegt, derart aufgesetzt, daß sich der Teilansatz 21 parallel und
in gleicher Richtung benachbart zum Teilansatz 20 erstreckt (Fig. 3).
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Die beiden so zusammgengesetzten Paare von Anlaufscheibensegmenten
16 und 17 werden dann im Sinne des Pfeiles 32 solange verdreht, bis die Montagenase
26 auf der Gehäuse-Teilfläche 27 des Gehäuses 11 liegt (Fig. lot). In diesem Zustand
kann der Lagerdeckel 12 aufgesetzt werden, der dann den aus den beiden Teilansätzen
20 und 21 gebildeten Drehsicherungs-Ansatz 19 mit der Ausnehmung 18 und die Montagenase
26 mit der Ausnehmung 28 aufnimmt (vergl. Fig. 1).
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Figur 5 zeigt den Fall, daß das zweite Anlaufscheibensegment 171 seitenfalsch
auf das erste Anlaufscheibensegment 16 aufgesetzt wurde. Es läßt sich dann nicht
der Lagerdeckel 12 aufsetzen. In der Praxis wird allerdings das falsche Aufbringen
des zweiten Anlaufscheibensegments 17 dem Monteur schon dadurch auffallen, daß die
beiden Teilansätze 20 und 21 nicht benachbart liegen und in gleiche Richtung zeigen.
Selbst wenn dies übersehen werden sollte, fällt dem Monteur auf, daß sich das Paar
von Anlaufscheibensegmenten 16 und 17 in solchem Fall nicht im Sinne des Pfeiles
32 (vergl. Fig. 3) zurückdrehen läßt. Die Tatsache, daß sich der Lagerdeckel 12
nicht aufsetzen läßt, ist dann das dritte Anzeichen für den falschen Zusammenbau.
Der Fehler läßt sich in einfacher Weise dadurch beheben, daß das Anlaufscheibensegment
17 abgenommen und in der in Figur 3 gezeigten richtigen Lage auf das Anlaufscheibensegment
16 aufgesetzt wird, worauf dann die oben erläuterten weiteren Montageschritte ausgeführt
werden können.
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Figur 6 zeigt den Fall, daß das erste Anlaufscheibensegment 16 seitenfalsch
angebracht worden ist. Auch in diesem Fall äußert sich der Einbaufehler zuerst darin,
daß die beiden Teilansätze 20 und 21 nicht benachbart liegen und in gleiche
das
Richtung zeigen. Ferner ist es nicht möglich, daß/so zusammengesetzte Paar von Anlaufscheibensegmenten
16 und 17 im Sinne des Pfeiles 32 (Fig. 2) eingedreht wird. Schließlich läßt sich
dann auch nicht der Lagerdeckel 12 aufsetzen. Zur Behebung des Einbaufehlers ist
zunächst das Anlaufscheibensegment 17 abzunehmen. Das Anlaufscheibensegment 16 ist
mittels des Teilansatzes 20 wieder aus dem Ringraum zwischen Gehäuse 11 und Wellen-Anlauffläche
30 herauszudrehen und i umgekehrter Lage einzudrehen, wie es oben in Verbindung
mit Figur 2 erläutert ist. Es kann dann die weitere Montage in der erläuterten Weise
durchgeführt werden.
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Figur 7 zeigt den Fall, daß beide Anlaufscheibensegmete 16 und 17
seitenfalsch eingesetzt worden sind. Dieser Fehler wird im ailgemeinen erst dadurch
auffällig werden, daß sich der Lagerdeckel 12 nicht aufsetzen läßt. Die Beseitigung
des Fehlers erfolgt durch Rückdrehen des Paares von Anlaufscheibensegmeten 16 und
17 bis zur Anlage des Teilansatzes 20 an der Gehäuse-Teilfläche 27 des Gehäuses
11. Sodann ist das Anlaufscheibensegment 17 abzunehmen und das Anlaufscheibensegment
16 aus dem ringförmigen Raum zwischen dem Gehäuse 11 und der Anlauffläche 30 herauszudrehen,
wobei der Teilansatz 20 als Handhabe benutzt werden kann. Das Arlaufscheibensegment
16 ist dann seitenrichtig einzudrehen und die Montage in der Weise weiterzuführen,
wie dies oben in Verbindung mit den Figuren 2 bis Lt erläutert ist.
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Lageranordnung mit einem Radialgleitlager und mindestens einem Axialgleitlager
Bezugszeichenliste 10 - Lageranordnung 11 - Gehäuse 12 - Lagerdeckel 13 - Radialgleitlagerhälfte
14 - Radialgleitlagerhälfte 1' -Axialgleitlager 16 - Anlaufscheibensegment 17 -
Anlaufscheibensegment 18 - Ausnehmung in 12 19 - Verdrehsicherungs-Ansatz 2G - Teilansatz
2. - Teilarsatz 22 - Teilfläche 23 - Abstand 24 - Seitenkante von 20 25 - Seitenkante
vor.21 26 - Montagenase 27 - Gehäuse-Teilfläche 28 - Ausnehmung für 26 in 12 29
- Welle 30 - Wellen-Anlauffiäche 31 - Pfeil (Eindrehrichtung) 32 - Pfeil (Rückdrehrichtung)