DE3507109C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Herzklappen­ prothese, die einen Ringkörper mit einem Absperrelement und eine am Ringkörper außen angeordnete Manschette aufweist.

Eine derartige Herzklappenprothese zeig die US-PS 33 96 409. Dabei besteht die Manschette aus einem Ring mit einem porösen Überzug, wobei beide Teile in einem Ringkörper von V-förmigem Querschnitt gelagert sind.

Weiter ist aus der US-PS 41 06 129 eine Herzklappen­ prothese bekannt, die einen Ringkörper mit einem schei­ benförmigen Absperrelement aus einem biologisch inerten Stoff aufweist. An dem Ringkörper ist außen auf seiner Seitenfläche eine Annäherungsmanschette aufgesetzt, die zur Festlegung der Herzklappenprothese im Herzhohlraum dient. Diese Manschette besteht ebenfalls aus einem bio­ logisch inerten Stoff und bildet einen Ring zur Ein­ passung in das Umgebungsgewebe.

Diese Herzklappenprothesen haben den Nachteil, daß ihre Anwendung bei Korrektur des vom Kalzinose angegrif­ fenen Herzgewebes durch Isolation der Kalzinose unter gleichzeitiger Herstellung der Herzklappenprothese un­ möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Herzklappenprothese der eingangs geschilderten Art dahin­ gehend zu verbessern, daß die Herzklappenprothese bei ihrem operativen Einsetzen gleichzeitig auch eine Isola­ tion der von Kalzinose befallenden Herzgewebeflächen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige wei­ tere Ausbildungen.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Herzklappen­ prothese besteht darin, daß eine Kalzinose ohne deren Entfernung direkt beim Einsetzen der Herzklappenprothese durch Abdeckung mit dem Scheibensegment isoliert werden kann. Dabei kann die Überdeckung der Kalzinose unabhängig von ihrer Ablagerungsstelle in bezug auf die einzusetzen­ de Herzklappenprothese dank der Verstellmöglichkeit des Scheibensegments erreicht werden.

Bei der Operation wird zunächst die Herzklappen­ prothese, die provisorisch, z. B. durch Klammern in der erforderlichen Lage festgehalten wird, eingesetzt. Sodann wird die Größe des Isolationselements in Abhängigkeit von der Fläche des von der Kalzinose angegriffenen Herzge­ webes ausgewählt, wobei die Lage des Isolationselements durch Verdrehen in Umfangsrichtung unter Aufrechter­ haltung der dichten Verbindung zwischen Manschette und Scheibensegment korrigiert wird. Nach der Wahl der Lage des Isolationselements in bezug auf den von der Kalzinose angegriffenen Gewebeabschnitt des Herzens wird die Be­ festigung der Herzklappenprothese und des Isolations­ elements durch Annähen an das Herzgewebe durchgeführt. Außerdem werden die Manschette und das Isolationselement an ihren gegenseitigen Berührungsstellen durch Annähen fixiert.

Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß die Größe des Isolationselements bei der Operation an Ort und Stelle in Abhängigkeit von der festgestellten Fläche des von der Kalzinose angegriffenen Gewebeabschnitts ausgewählt werden kann.

Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Herzklappenprothese in teilgeschnitte­ ner perspektivischer Ansicht;

Fig. 2 das Scheibensegment der Herzklappenprothese nach Fig. 1 in Draufsicht.

Die Herzklappenprothese 1 enthält einen Ringkörper 2 mit einem z. B. scheibenförmig oder anders geformten Absperrelement 3 und einem - nicht dargestellten - Hubbegrenzer. Der Ringkörper 2 und das Absperrelement 3 bestehen aus einem biologisch inerten Material.

Auf der Außenfläche des Ringkörpers 2 wird auf seinem ganzen Kreisumfang eine Annäherungsmanschette 4 aus einem biologisch inerten Material befestigt. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Manschette 4 eine Rille 5 von V-förmigem Querschnitt auf, die über den ganzen Um­ fang der Manschette 4 läuft. In dieser Rille 5 ist ein in Fig. 2 einzeln dargestelltes Scheibensegment 6 einge­ setzt, dessen Position in Umfangs­ richtung eingestellt werden kann. Das Scheibensegment 6 besteht auch aus einem biologisch inerten Material, beispielsweise aus demselben wie die Manschette 4, muß aber elastisch sein. Zur Festhalterung des Schei­ bensegmentes 6 in der Rille in der gewählten Umfangs­ lage auf der Manschette 4 bzw. dem Ringkörper 2 der Prothese ist ein Befestigungsschlauch 7 vorgesehen, der an der Innenseite des Scheibensegments entlang verlegt ist.

Der Einsatz der Herzklappenprothese bei einer Operation zum Ersatz einer durch eine massive Kalzinose verletzten Herzklappe vollzieht sich wie folgt:

Die Brusthöhle, der Herzbeutel- und Herzhohlraum werden auf bekannte Weise geöffnet und die zu ersetzen­ de Herzklappe wird herausgeschnitten, woraufhin die Herzklappenprothese an die Stelle der herausgeschnitte­ nen Klappe eingesetzt wird. Das Scheibensegment 6 wird in Umfangsrichtung in der Rille der Manschette 4 derart verstellt, daß es sich im Bereich der Kalzinose befin­ det. Danach werden die Enden des Befestigungsschlau­ ches 7 miteinander verbunden, wodurch das Scheibenseg­ ment 6 in erforderlicher Stellung festgehalten wird. Die elastischen Eigenschaften des Scheibensegmentes 6 ausnutzend, biegt man es ab und legt es über die Kal­ zinose. Der überschüssige, über die Grenzen der Kalzi­ nose hinausragende Segmentteil wird abgeschnitten, wäh­ rend der zurückgebliebene Segmentteil an den gesunden, unveränderten Geweben durch eine fortlaufende Naht fi­ xiert wird.

Durch Anwendung der vorgeschlagenen Erfindung wird die Entstehung der Paraklappenfisteln ausgeschlossen, die Zuverlässigkeit der Operation und Schnelligkeit bei der Operationsdurchführung gesteigert.

Claims (3)

1. Herzklappenprothese, die einen Ringkörper (2) mit einem Absperrelement (3) und eine am Ringkörper außen angeordnete Manschette (4) aufweist, dadurch gekenzeichnet, daß auf der Manschette (4) ein zusätzliches Isolations­ element in Gestalt eines Scheibensegments (6) winkel­ verschiebbar gehaltert ist.

2. Herzklappenprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scheibensegment (6) mit der Manschette (4) über eine ringförmige Rille (5) verbunden ist.

3. Herzklappenprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Scheibensegment (6) mit seinem inneren Rand dicht an der Manschette (4) anliegt, und daß sein Außenteil in Abhängigkeit von Größe und Form des kalzinösen Bereiches gewählt wird.