DE3506953C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrophoreseein
richtung mit zwei Pufferkammern sowie einem wegnehmbaren
Gelträger als Auflagefläche für ein horizontal angeordnetes
Gel und für Analyseproben, mit Elektroden in jeder
Pufferkammer und einer Verbindungsleitung zwischen den
Pufferkammern sowie mit einem abnehmbaren Deckel.
Zahlreiche Elektrophoresevorrichtungen sind entwickelt
worden seit der Entdeckung, daß geladene Partikel, welche
suspendiert sind, zwischen den Polen eines elektrischen
Feldes bestrebt sind, zu dem Pol zu wandern, welcher eine
Ladung aufweist, die entgegengesetzt zu der Ladung des
Partikels ist. Eine Reihe von Faktoren beeinflußt das Maß
der Wanderung, einschließlich Charakteristiken des Parti
kels, Besonderheiten des elektrischen Feldes und Faktoren
der Umgebung, wie die Temperatur und die Natur des Suspen
sionsmediums.
Kommerzielle Vorrichtungen benutzen normalerweise eine
vertikale Gelscheibe, welche die zu analysierenden Proben
des Kolloids oder der Ionen enthält. Die Wegstrecke, welche
in einer vertikalen Richtung durchwandert wird, wenn ein
elektrisches Feld angelegt ist, wird zum Bestimmen der Kom
ponenten der Proben benutzt.
Erst kürzlich sind Anstrengungen unternommen worden, eine
Elektrophoreseeinrichtung mit horizontal angeordnetem Gel
zum Analysieren von Lösungen von kolloidalen Partikeln oder
ionischen Komponenten zu entwickeln. Zum Beispiel offenbart
das US-Patent Nr. 41 51 065, welches am 18. November 1980
herausgegeben wurde, eine Elektrophoresevorrichtung mit
horizontal angeordneter Geltafel, welche Pufferkammern an
jedem Ende der Vorrichtung aufweist, die durch einen
horizontalen Deckel getrennt sind. Elektroden sind innerhalb
jeder der Pufferkammern angeordnet und ein abnehmbarer Gel
träger ist auf dem Brett plaziert. Eine Geltafel wird inner
halb der Grenzen des Trägers geformt und wegnehmbare
Endstücke werden entfernt nachdem das Gel sich verfestigt
hat.
Dochte werden in die Pufferkammern gegossen, um einen
Kontakt mit den freigelegten Enden der Geltafeln zu
erhalten. Wenn ein Strom angelegt wird, läuft der Strom von
der Elektrode durch die Pufferkammer zu den Dochten, dann
zu der Geltafel und aus der gegenüberliegenden Pufferkammer
in entgegengesetzter Art. Die Bewegung der Partikel durch
die Geltafel wird dann festgestellt und die Ergebnisse
können für den dauernden Nachweis fotografiert werden.
Obwohl diese Vorrichtung als effektiv für die Analyse von
kolloidalen Partikeln und ionischen Komponenten empfunden
wird, benötigt die Vorrichtung Verbesserungen im Hinblick
auf die Fähigkeit, Puffer innerhalb der Pufferkammern zirku
lieren zu lassen, dem Eingießen von Acrylamidgelen am Ort,
Verbesserungen bezüglich der Stabilität der Vorrichtung und
der Leichtigkeit, mit der die Elektroden wieder ersetzt
werden können, wenn sie beschädigt sind.
Es ist eine erste Aufgabe dieser Erfindung, eine verbesserte
Elektrophoreseeinrichtung mit horizontaler Geltafel zu
liefern.
Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine ver
besserte Vorrichtung für die Flüssigkeitszirkulation inner
halb der Pufferkammern der Elektrophoreseeinrichtung mit
horizontal angeordneter Geltafel zu liefern.
Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine ver
besserte Technik für das Ersetzen der Elektroden in einer
Elektrophoreseeinrichtung mit horizontal angeordneter Gel
tafel zu liefern.
Eine andere Aufgabe ist es, eine Kammer für eine Stickstoff
ausfüllung zum Gießen von Acrylamidgelen in die Elektro
phoresevorrichtung zu liefern.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesser
ten Deckel für die Elektrophoreseeinrichtung mit horizontal
angeordneter Geltafel zu liefern.
Eine andere Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten
Nivelliermechanismus vorzusehen, um eine ebene Geltafel auf
dem Untersuchungsträger der Elektrophoresevorrichtung mit
horizontal angeordneter Geltafel zu erhalten.
Diese und andere Aufgaben der Erfindung werden in der
folgenden detaillierten Beschreibung erkennbar.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß die Pufferkammern nur
durch eine Trennwand voneinander getrennt sind, welche eine
Ventilvorrichtung in der Verbindungsleitung zwischen den
beiden Pufferkammern aufweist, wobei beide Pufferkammern von
einem Brett, das unter Zwischenschaltung einer Dichtung mit
der Trennwand verbunden ist, im wesentlichen überdeckt sind,
welches als Auflagefläche für den Gelträger dient, und daß
die elektrische Verbindung zwischen dem Gel und der Puffer
lösung durch direkten Kontakt erfolgt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung;
diese zeigt in
Fig. 1 eine isometrische, perspektivische Ansicht der vor
liegenden Erfindung in Explosionsdarstellung einer
Elektrophoresevorrichtung mit horizontaler
Geltafel;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die neue Elektrophoresevorrich
tung nach dieser Erfindung;
Fig. 3 eine seitliche Aufrißansicht der Elektrophorese
vorrichtung nach dieser Erfindung;
Fig. 4 eine Endaufrißansicht einer Stirnseite der Elektro
phoresevorrichtung nach dieser Erfindung;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht einer Elektrodenbefesti
gungsvorrichtung der Elektrophoresevorrichtung nach
dieser Erfindung.
Fig. 1 zeigt im einzelnen in Explosionsdarstellung eine iso
metrische Ansicht einer Elektrophoresevorrichtung 10 mit
horizontaler Geltafel nach dieser Erfindung, welche aus vier
Hauptelementen besteht, einem Vorrichtungsgrundbau 12, einem
Brett 14, einem bewegbaren Gelträger 16 und einem abnehm
baren Deckel 18. Die Fig. 2 bis 4 zeigen diese Elemente
auch in Drauf-, Seiten- bzw. Stirnaufrißansicht.
Wie in den Figuren gezeigt, wird der Grundbau 12 von einer
Frontplatte 20 und einer Rückwand 22 gebildet, welche zwei
parallel trapezförmig gestaltete Seiten darstellen und nicht
nur als Stütze für den Grundbau dienen, sondern auch zwei
gegenüberliegende parallele Seiten von Pufferkammern 24 und
26 bilden.
Die Platte 20 und die Wand 22 sind rechtwinklig zu einem
Boden 34 angeordnet. Die Pufferkammern 24 und 26 sind auch
begrenzt von Endplatten 28 bzw. 30 und einer mittigen Teil
einrichtung 32, wobei diese Elemente rechtwinklig zum Boden
34 und im wesentlichen Parallel zueinander befestigt sind.
Bevorzugt sind Pufferkammern 24 und 26 mit im wesentlichen
dem gleichen Volumen vorgesehen, aber es können auch, wenn
gewünscht, solche mit unterschiedlichem Volumen Anwendung
finden.
Frontplatte 20 und Rückwand 22 haben im wesentlichen die
selben Abmessungen mit einem unteren Rand 36, welcher im
wesentlichen länger ist als ein oberer Rand 38. Jeder obere
Rand ist mit dem unteren Rand durch einen abgeschrägten Rand
40 verbunden. Jeder obere Rand ist auf einer bestimmten
Strecke eingekerbt, wie dies durch Muldenschenkel 42 gezeigt
ist, um den bewegbaren Gelträger 16 aufzunehmen, wie dies
weiter unten im ganzen beschrieben wird.
Die zentrale Teileinrichtung 32 ist rechtwinklig zum Boden
34 angeordnet und verläuft unterhalb von einem Muldenrand 44
in einem Abstand von Pfeil 46. Von der zentralen
Teileinrichtung 32 ausgehend, sind zwei Paare von Tragarmen
47 angeordnet, welche dem Brett Stabilität geben.
Die Endplatten 28 und 30 sind auf dem Boden 34 an einer
Stelle befestigt, welche benachbart zu derjenigen ist, an
welcher die abgeschrägten Ränder 40 auf die oberen Ränder 38
treffen. Die in dieser Art auf dem Boden 34 zurückversetzten
Endplatten 28 und 30 bilden Basisabschnitte 48, auf denen
eine Nivellierlibelle (Wasserwaage) 50 und Nivellierschrau
ben 52 und 54 angeordnet sind. Eine Nivellierwarze 55 ist
auf der Unterseite vom Boden 34 angeordnet an einem Punkt
unterhalb der zentralen Teileinrichtung 32. Mit einer
Nivellierwarze 55 an dieser Stelle kann die Regulierung der
Nivellierschrauben 52 und 54 dazu benutzt werden, um die
Nivellierlibelle einzumitten und dennoch eine feststehende
Grundlage zu erzielen, wenn der abnehmbare Deckel 18 auf dem
Grundbau 12 geschlossen ist.
Ein Ventil 56 ist in der zentralen Teileinrichtung 32 befes
tigt, um die Strömung von Flüssigkeiten zwischen den Puffer
kammern 24 und 26 zu steuern, wenn dies gewünscht ist. Bei
normalem Betrieb ist das Ventil 56 geschlossen. In dem Fall
jedoch, wenn es gewünscht wird, die Pufferlösung, welche in
den Kammern enthalten ist, zu regenerieren oder ins Gleich
gewicht zu bringen, wird das Ventil 56 geöffnet und die
Zirkulation des Puffers in den Pufferräumen wird durch eine
geeignete Pumpe (nicht gezeigt) bewirkt.
Ein Anschluß 58 und ein Anschluß 60 sind in den Puffer
kammern 24 bzw. 26 in der Rückwand angeordnet, um ein Ein
füllen von zusätzlichen Puffern in jede der Kammern zu er
lauben und auch um die Zirkulation von Pufferlösung mittels
geeigneter Vorrichtungen (nicht gezeigt) zu gestatten, wenn
das Ventil in der geöffneten Stellung ist.
Zusätzlich kann Stickstoff in die Pufferkammern 24 und 26
eingegeben werden, wenn acrylamidartige Gele
in dem beweglichen Gelträger 16 benutzt werden, wie dies
weiter unten vollständig abgehandelt wird.
Außen an der Rückwand 22 sind zwei Gelenkstangenhalter 62
und 64 befestigt, welche eine Öffnung in einer Seite zur
Aufnahme einer Stange aufweisen, um eine Gelenkstange 66 zu
halten.
Die zentrale Teileinrichtung 32 ist mit zwei Öffnungen 68
und 70 versehen, welche mit Öffnungen in der Rückwand 22
(nicht gezeigt) in Verbindung stehen, um eine Zirkulations
flüssigkeit in das Brett 14 einzuspeisen. Bohrlöcher 71 sind
in der zentralen Teileinrichtung 32 vorgesehen, welche mit
einem Gewinde versehen sind, um Schrauben 72 zum Befestigen
des Bretts 14 an der zentralen Teileinrichtung 32 durch
Löcher 74 aufzunehmen. Das herausnehmbare Brett 14 gestattet
eine rasche Bedienung und Wartung. Auch ist eine Dichtung 76
zum Einlegen zwischen die obere Fläche der zentralen Teil
einrichtung 32 und der Tragarme 47 und den Boden des Bretts
14 vorgesehen, um die Strömung von Flüssigkeit oder elek
trischer Ladung zwischen den Pufferkammern 24 und 26
außer durch das Steuerventil 56 zu verhindern.
Zwei Elektroden 78 und 80, gewöhnlich Platindrähte, sind in
den Pufferkammern 24 bzw. 26 angeordnet. Jede Elektrode
weist einen horizontalen Abschnitt 82 und einen nicht frei
gelegten senkrechten Abschnitt 84 auf, wie mit der
gestrichelten Linie in Fig. 1 gezeigt. Der horizontale
Abschnitt ist durch Punktschweißung oder auf andere Weise in
einer Rinne 86 in der oberen Oberfläche des Bodens 34
befestigt.
Wie in Fig. 5 gezeigt, hat der vertikale Abschnitt 84
jeder Elektrode ein oberes Ende, welches innerhalb eines
Stiftes 88 plaziert ist, der an seinem unteren Teil eine
Dichtung 90 aufweist. Der Stift 88 und der obere Teil des
vertikalen Abschnittes 84 sind in einer Elektrodenbohrung
92 plaziert und ein mit einem Gewinde versehener, bolzen
ähnlicher Steckkontakt 96, im weiteren als Bananenstecker
96 bezeichnet, ist in die Elektrodenbohrung 92 eingesetzt.
Der Bananenstecker 96 hat eine Öffnung 94 an seinem unteren
Ende, um den Stift 88 und das obere Ende des vertikalen
Abschnittes 84 aufzunehmen. Der Bananenstecker 96 ist durch
die Gewindegänge eng gegen den Muldenrand 44 gepreßt, um
einen festen elektrischen Kontakt mit dem oberen Ende des
vertikalen Abschnittes 84 zu erzeugen. Diese Bananenstecker
96 befestigen nicht nur fest die Elektroden 78 und 80 in
dem Grundbau, sondern liefern auch leichten Kontakt und
Verbindung mit geeigneten Drähten, um Energie für die
Arbeit der Elektrophoreseeinrichtung 10 zu erhalten.
Der Grundbau 12, wie er in den Fig. 1 bis 4 gezeigt ist,
ist normalerweise aus einem geeigneten synthetischen
Material, wie beispielsweise Acrylamid, Polyvinylchlorid
oder einem ähnlichen Kunststofftyp hergestellt. Trans
parente, chemisch resistente Kunststoffe von diesem Typ
werden bevorzugt, da es möglich ist, die Arbeitsweise der
Elektrophoresevorrichtung 10 während der Arbeit zu
beobachten und zu fotografieren.
Gemäß den Fig. 1 bis 4 besteht das Brett 14 aus einem
Schichtaufbau aus Acrylamid oder einem anderen chemisch
inerten Polymer, aus Aluminium oder Keramik oder anderem,
nicht elektrisch leitenden Material, beispielsweise Alumi
nium, beschichtet mit einem elektrisch nicht leitenden
Material. Eine obere Schicht 102 des Schichtaufbaus ist
flach und eine untere Schicht 104 ist mit Rinnen 105 ver
sehen, welche so eingefräst sind, daß sie einen Zirkula
tionspfad für ein Kühlmittel bilden, welches in das Brett
14 während der Arbeit der Elektrophoreseeinheit 10 einge
speist wird. Das Brett 14 ist mit Bohrungen 98 und 100 ver
sehen, welche auf die Öffnungen 68 bzw. 70 in der zentralen
Teileinrichtung 32 zum Ein- bzw. Auslassen von Kühlflüssig
keit passen. Die Flüssigkeit gelangt durch eine Öffnung
(nicht gezeigt) an der äußeren Oberfläche der Rückwand,
durch die Öffnung 68 in der zentralen Teileinrichtung 32
und durch die Dichtung 76 in die Bohrung 98. Die Breite des
Brettes 14 stimmt mit der Entfernung zwischen der Innen
seite der Frontplatte 20 und der Innenseite der Rückwand 22
überein, um so eine feste horizontale Auflagefläche für den
bewegbaren Gelträger 16 zu schaffen. Die Länge von dem
Brett 14 ist etwas kürzer als die Entfernung zwischen den
Endplatten 28 und 30, um so genügend Raum zu lassen, damit
die Zelle unter üblichen Bedingungen arbeitet, wie dies in
dem oben erwähnten US-Patent Nr. 41 51 065 dargestellt ist.
Wenn das Brett 14 auf der Dichtung 76 plaziert und an der
zentralen Teileinrichtung mittels der Schrauben 72
befestigt wird, ist eine flüssigkeitsdichte Abgrenzung der
Flüssigkeiten geschaffen, welche sich gerade in den Puffer
kammern 24 und 26 befinden. Zur selben Zeit fließt die
Kühlflüssigkeit durch die Öffnungen 68 und 98 in die Rinne
105, durch den Zirkulationspfad und heraus durch die
Bohrung 100 und die Öffnung 70, während es den Puffer und
das Gel kühlt. Dies geschieht, ohne daß eine Verunreinigung
der Pufferlösung oder einer anderen Flüssigkeit, welche
vorhanden sein kann, verursacht wird.
Zusätzlich schützt das Brett 14 die horizontalen Abschnitte
82 der Elektroden 78 und 80. Hierdurch können die Elektro
den 78 und 80 längeren Arbeitsperioden ausgesetzt werden,
ohne daß sich die Notwendigkeit eines Ersatzes der
Elektroden ergibt.
Hinzu kommt, daß es eine relativ einfache Sache ist,
beschädigte Elektroden zu ersetzen, indem die
Bananenstecker 96 herausgenommen und die beschädigten
Platindrahtelektroden durch die Elektrodenbohrungen 92
herausgezogen und jene beschädigten Elektroden durch neue
ersetzt werden.
Der bewegbare Gelträger 16 wird von einem transparenten,
ultraviolettes Licht durchlassenden, flachen Bodenteil 106
und zwei aufgerichteten Seiten 108 und 110 gebildet, welche
zu den Seiten in paralleler Art und Weise rechtwinklig zu
dem flachen Bodenteil 106 befestigt sind. Jede aufgerich
tete Seite 108 und 110 weist einen angeflanschten Teil 112
bzw. 114 auf, welcher in den Muldenrand 44 der Frontplatte
20 bzw. der Rückwand 22 paßt. Die Länge des bewegbaren Gel
trägers 16 stimmt mit der Länge des Bretts 14 überein und
der Träger 16 ist dazu geeignet, um auf ihm aufzuliegen.
Jeder Flansch 112 und 114 des bewegbaren Gelträgers 16
weist eine Vielzahl von Trägerelektrodenausnehmungen 115
auf, die ein Umgeben der Bananenstecker 96 erlauben, welche
in der Frontplatte 20 vertikal positioniert sind. Indem
solche Ausnehmungen 115 in jedem der Flansche vorgesehen
sind, ist es möglich, den entfernbaren Gelträger 16 auf das
Brett 14 in einer der beiden Richtungen aufzulegen, ohne
Rücksicht auf die Lage der Elektroden nehmen zu müssen. Da
das zu untersuchende Medium vielfach in flüssiger Form
vorliegt, wenn der bewegbare Gelträger 16 in die Vorrich
tung eingesetzt wird, ist es manchmal ungünstig, den beweg
baren Gelträger 16 in die entgegengesetzte Richtung zu
drehen, wenn er gerade in die Elektrophoresevorrichtung 10
eingesetzt wird.
Die aufgerichteten Seiten 108 und 110 des entfernbaren
Gelträgers 16 sind mit einem Paar von vertikalen Schlitzen
116 versehen, welche nahe dem Ende jeder aufgerichteten
Seite 108 und 110 angeordnet sind.
Weiterhin sind drei Paare von Kammkerben 118 nahe jedem
Ende und in der Mitte der aufgerichteten Seiten 108 und 110
angeordnet, welche das Einsetzen von Probenkämmen 120
erlauben. Jeder Probenkamm 120 ist mit einer Anzahl von
Probenzähnen 122 versehen, deren Zahl zwischen 1 und 30
oder mehr schwanken kann, wobei dies von der Größe des
bewegbaren Gelträgers 16 und der Kapazität der Elektro
phoresevorrichtung 10 abhängig ist. Die Tiefe der Proben
zähne 122 genügt der Anforderung, daß ein geringes Gel
niveau von etwa 1 mm auf der Oberfläche des entfernbaren
Gelträgers 16 erhalten bleibt und dennoch Mulden zum Hinzu
fügen von Proben zu dem Gel nach dessen Ausformung gebildet
sind.
Der abnehmbare Deckel 18 ist ein im wesentlichen recht
eckiger Deckel, welcher aus demselben transparenten und
ultraviolett durchlässigen, chemisch resistenten Material
hergestellt ist wie der bewegbare Träger 16. Jedenfalls ist
die Dicke des Deckels so genügend ausgelegt, daß er
undurchlässig gegen starke Beta-Bestrahlung ist. Im all
gemeinen ist eine Dicke von 6,35 mm oder mehr ausreichend.
Zwei gekrümmte Angeln 124 mit offenen Enden sind auf einer
inneren Seite des abnehmbaren Deckels 18 befestigt, um der
Gelenkstange 66 aufgesetzt zu werden und um eine Drehung
des abnehmbaren Deckels 18 um die Gelenkstange 66 zu
erlauben. Die Angeln 124 ermöglichen es, daß durch den
Deckel 18 die Pufferkammern 24 und 26 vollständig
geschlossen werden. Auf der den Angeln 124 gegenüber
liegenden Seite des Deckels 18 sind zwei Elektrodenspitzen
öffnungen 126 angeordnet, welche ein Schließen des Deckels
18 und einen Zutritt zu den Spitzen der Bananenstecker 96
für Energiequellenverbindungen erlauben. Eine geeignete
Energiequelle wird dann mit den Bananensteckern 96 ver
bunden, um die Energie für den Betrieb der Elektrophorese
vorrichtung zu liefern, wenn dies gewünscht wird.
Wenn der Deckel 18 in einer offenen Position angeordnet
ist, halten die gekrümmten Angeln 124 den Deckel in einer
Stellung von etwa 90° zu der Horizontalen. In dieser Lage
bildet der Deckel 18 ein Schild gegen Strahlung, welche in
den Proben, die getestet werden, vorhanden sein kann, und
versieht den Bediener mit einem Schutz während dieser
Arbeit. Wenn der Deckel 18 in einer geschlossenen Position
ist, ist er außerdem leicht mit Hilfe der Nivellier
schrauben 52 und 54 zu nivellieren. Daraus resultiert, daß,
wenn ein entfernbarer Gelträger in der Elektrophorese
vorrichtung 10 während der Arbeit eingesetzt ist, es
möglich ist, während der erste Satz von Versuchsproben
elektrophoresiert wird, einen zweiten bewegbaren Gelträger
16 auf dem Deckel 18 aufzusetzen und mit dem Gießen eines
zweiten Gels fortzufahren.
Bei dem Verfahren zum Betreiben der Elektrophoresevorrich
tung 10 wird ein geeignetes Gel in den bewegbaren Gelträger
16 gegossen, wobei zuerst ein Stück eines Abdeckstreifens
oder Kunststoffdammes quer über jedes Ende des Trägers von
Seite 108 zu Seite 110 plaziert wird, um einen flüssig
keitsdichten Aufnahmeraum für die Gelkomponenten herzu
stellen. Irgendein geeignetes Gel, wie beispielsweise ein
Agarose-Gel, wird benutzt, wobei es einen Gelprozentanteil
hat, welcher im Bereich von 0,2 bis 2 Gewichtsprozent und
bevorzugt von 0,3 bis 1,5 Gewichtsprozent liegt.
Nach dem Abdichten oder Abdämmen der Enden des bewegbaren
Gelträgers 16 kann dieser in die Elektrophoreseeinheit 10
oder auf die Oberfläche vom Deckel 18 gesetzt werden. Die
gesamte Einheit wird dann nivelliert mit den beiden
Nivellierschrauben 52 und 54 bis die Nivellierlibelle 50
anzeigt, daß die Einheit eben ist.
Das Agarose-Gel liegt in Lösung vor und wird in den abge
dämmten Träger 16 mit den Kämmen 120 eingegossen, welche in
die Kammkerben 118 eingesetzt sind.
Dem Gel wird dann gestattet zu polymerisieren und die Kämme
werden dann durch eine wackelnde und eine anhebende
Bewegung herausgezogen. Nach der Polymerisation des Gels
werden die Streifen oder Dämme an jedem Ende entfernt und
der bewegbare Gelträger, welcher das gegossene Gel enthält,
wird dann auf der Oberfläche des Bretts 14 positioniert,
wenn er nicht bereits schon dort ist. Der Teil des Gels,
welcher in den Schlitzen 116 verfestigt, trägt dazu bei,
die Geltafel in dem bewegbaren Gelträger 16 während der
Handhabung zu halten.
Ein geeigneter Elektrophoresepuffer wird dann in die
Pufferkammern 24 und 26 in einer genügenden Menge hinzu
gefügt, um die Einheit auf ein Niveau aufzufüllen, welches
1 bis 5 mm über die Geloberfläche reicht. Versuchsproben,
welche analysiert werden sollen, werden dann vorsichtig in
die Versuchsmulden eingelegt, welche durch die Probenzähne
122 der weggenommenen Kämme 120 gebildet sind, wobei darauf
aufgepaßt werden muß, daß die Versuchsproben nicht auf die
Oberfläche des Gels gelegt werden. Der abnehmbare Deckel 18
wird dann geschlossen und die Energiezuleitungen mit den
Bananensteckern 96 verbunden. Die Stromzufuhr wird ange
stellt und der Versuch kann beginnen.
Ein geeigneter Farbstoff, wie beispielsweise Bromphenol
blau, wird der Versuchslösung vor deren Einfüllung
beigegeben, um eine geeignete Anzeige während des Betriebs
der Elektrophoreseeinheit 10 bei der Probenanalyse zu
erhalten. Wenn die Stromzufuhr an den Versuchsproben
arbeitet, folgt eine Wanderung des Farbstoffes nach und die
Stromzufuhr wird abgestellt, wenn die Wanderung vollständig
ist. Die Kabel werden von den Bananensteckern 96 entfernt,
der abnehmbare Deckel 18 wird geöffnet und der bewegbare
Gelträger 16, welcher das Gel und die Versuchsproben ent
hält, wird vom Brett 14 weggenommen. Die Probenanalyse wird
dann durch ein übliches Verfahren durchgeführt.
Wenn gewünscht, wird ein Acrylamid als ein Gel für die
Analyse der Moleküle mit einem Molekulargewicht von weniger
als 1×106 Dalton benutzt. Die geringe Porengröße des
Acrylamids gibt eine höhere Auflösung jener Moleküle, als
dies mit dem Agarose-Gel erreicht wird. Acrylamidgele
müssen für Proteinanalysen verwendet werden. Damit solch
ein Gel aushärtet, wird es in derselben Weise wie das
Agarose-Gel eingegossen und in der Einheit plaziert, aber
es muß zuerst ausgehärtet sein vor der Inbetriebnahme. Das
Aushärten wird bewirkt durch Anstellen einer Stickstoff
einspeisung an beiden Anschlüssen 58 und 60 in der Rückwand
22. Stickstoff wird durch diese Anschlüsse in die puffer
freie Einheit für eine genügende Zeit eingespeist, im all
gemeinen 30 bis 40 Minuten, um die Polymerisation der
Acrylamidgellösung zu gewährleisten. Die Kämme werden
dann von dem polymerisierten Gel abgenommen und nach Ent
fernung des Stickstoffanschlusses die Arbeit in derselben
Weise fortgeführt, wie bei dem Verfahren für das
Agarose-Gel.
Wenn gewünscht, kann man den Puffer innerhalb der Einheit
10 zirkulieren lassen, wenn sie betrieben wird oder danach,
um die Zusammensetzung auszugleichen. Dies wird durch die
Öffnung des Ventils 56 bewirkt, welche den Strom der
Flüssigkeit zwischen der Pufferkammer 24 und der Puffer
kammer 26 erlaubt. Zur selben Zeit wird ein geeignetes
Pumpsystem mit den Anschlüssen 58 und 60 verbunden und die
Pumpe eingeschaltet, damit die Pufferlösung in den Puffer
kammern 24 und 26 zirkuliert. Wenn gewünscht, kann der
Puffer in einer außerhalb angeordneten Einheit wieder
aufgebaut bzw. neu gebildet werden und ein frisch ange
machter Puffer kann in die Elektrophoreseeinheit eingegeben
werden.
Trisborate oder Trisacetatpuffer werden gewöhnlich am
meisten verwendet, aber auch andere Puffersysteme können
benutzt werden.
Verschiedene Modifikationen können am Design der oben be
schriebenen Elektrophoreseeinheit 10 vorgenommen werden,
ohne daß der Inhalt und der Rahmen dieser Erfindung ver
lassen wird. Ein Fachmann wird solche Modifikationen, die
gemacht werden können, leicht erkennen. Z. B. können
geeignete Dochte an jedem Ende des Bretts 14 in den Puffer
kammern 24 und 26 plaziert werden und ein geeignetes
Leiterpapier oder Gel kann zwischen die beiden Docht
einheiten ausgebreitet werden. Die Zelle kann dann in
Tätigkeit versetzt werden in Übereinstimmung mit dem Ver
fahren, welches in dem US-Patent Nr. 42 34 400, ausgegeben
am 18. November 1980, beschrieben ist.
Wenn gewünscht, kann der Träger 16 modifiziert werden, um
einen Dochtraum an jedem Ende einzuschließen, welcher mit
Gel entlang dem flachen Teil des Trägers aufgefüllt wird,
wie oben beschrieben. In den Pufferkammern 24 und 26 wird
ein Puffer bis zu einem Niveau eingegeben, daß der Boden
von jedem Docht bedeckt ist. Proben und Analysen werden in
der oben beschriebenen Art gehandhabt.
Claims (7)
1. Elektrophoreseeinrichtung mit zwei Pufferkammern sowie
einem wegnehmbaren Gelträger als Auflagefläche für ein
horizontal angeordnetes Gel und für Analyseproben, mit
Elektroden in jeder Pufferkammer und einer Verbindungs
leitung zwischen den Pufferkammern sowie mit einem
abnehmbaren Deckel,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferkammern (24, 26) nur durch eine Trennwand
(32) voneinander getrennt sind, welche eine Ventil
vorrichtung (56) in der Verbindungsleitung zwischen den
beiden Pufferkammern (24, 26) aufweist, wobei beide
Pufferkammern (24, 26) von einem Brett (14), das unter
Zwischenschaltung einer Dichtung (76) mit der Trennwand
(32) verbunden ist, im wesentlichen überdeckt sind,
welches als Auflagefläche für den Gelträger (16) dient,
und daß die elektrische Verbindung zwischen dem Gel und
der Pufferlösung durch direkten Kontakt erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Trennwand (32) Leitungen (68, 70) zum Zu- bzw.
Ableiten von Kühlflüssigkeit in das Brett (14) vorge
sehen sind.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Elektrode (78, 80) mit einem
horizontalen Abschnitt (82) innerhalb einer Rinne (86)
in dem Boden der jeweiligen Pufferkammer (24, 26) nahe
bei der zentralen Trennwand (32) befestigt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Elektrode (78, 80) innerhalb einer Seitenwand (20)
für die Pufferkammern (24, 26) mittels eines Stiftes (88)
befestigt ist, welcher mit einem Ende eines vertikalen
Abschnittes (84) gekoppelt und innerhalb des unteren
Teils eines mit einem Gewinde versehenen Bolzens ange
ordnet ist, welcher durch Aufschrauben gegen eine
flexible Dichtung (90) gesichert ist, die in dem Boden
einer innerhalb der Seite (20) angeordneten
Elektrodenbohrung (92) positioniert ist.
5. Einrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der abnehmbare Deckel (18)
mit Scharniervorrichtungen versehen ist, um ihn an einer
der parallelen Seiten (22) der Pufferkammern (24, 26) zu
befestigen, wobei die Scharniereinrichtung eine Gelenk
stange (66) und eine geschlitzte Scharniereinrichtung
(124) umfaßt, welche an einem Ende des Deckels (18)
befestigt ist und um die Gelenkstange (66) drehbar ist.
6. Verfahren zum Durchführen einer Elektrophorese in einer
Einrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gelträger vor dem Gießen
des eigentlichen Gels seitlich abgedichtet wird, um
einen dichten Aufnahmeraum für das Gel zu erzeugen,
wobei diese Dichtungen oder Dämme nach dem Aushärten des
Gels entfernt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Acrylamidgel auf den Gelträger gegossen wird und
beide Pufferkammern vor dem Einspeisen der Pufferlösung
mit Stickstoff gefüllt werden bis die Polymerisation des
Acrylamidgels gewährleistet ist, und daß dann der Stick
stoff durch die Pufferlösung ersetzt wird.
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