DE3505972A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von borstenwaren - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von borstenwarenInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Borstenwaren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Borstenwaren, wie Pinsel, Bürsten, Besen oder dergleichen,
bestehend aus einem Borstenträger und daran befestigten Borstenbündeln, indem zu einem Endlosstrang zusammengefaßte
Kunststoffborsten von einer Vorratsspule abgezogen, an den Borstenträger herangebracht, an diesem befestigt
und auf Länge geschnitten werden. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Mit dem heute überwiegenden Einsatz von Kunststoffborsten
gewinnt zugleich die Verarbeitung vom Endlosstrang zunehmend an Bedeutung, da das Ausgangsmaterial extrudiert
wird und somit endlos anfällt. Es wird nach dem Verstrecken
auf Spulen oder zu Flachwickeln aufgewickelt.
Bei der herkömmlichen Verarbeitung wird das Endlosmaterial
aus einer großen Zahl von Monofilen zusammengefaßt und zu großen Bündeln bzw. Borstenpaketen verpackt.
In dieser Form werden die Borstenpakete an den Borstenwarenherstel1
er geliefert. Für die Verarbeitung muß die
if -
Verpackung entfernt, das Borstenpaket in das Maschinenmagazin eingelegt und dort wieder zu kleineren Bündeln
entsprechend der gewünschten Bündel stärke aufgelöst werden. Da diese Arbeitsgänge beim Borstenhersteller,
wie auch beim Verarbeiter kostenintensiv sind, läge es
an sich nahe, die Verarbeitung vom Endlosstrang durchzuführen, indem das Material beim Borstenherstell er aufgespult
und vollständige Spulen an den Verarbeiter geliefert
werden. In Erkenntnis der Vorteile dieser Arbeitsweise hat es nicht an Vorschlägen gefehlt (DE-OS 28 47 781,
28 49 510), die Maschinen zur Herstellung der Borstenwaren so einzurichten,daß die Borsten als Endlosmaterial von
der Spule verarbeitet werden können, indem der Endlosstrang von der Vorratsspule abgezogen, an den Borstenträger
herangebracht und das freie Ende des Endlosstrangs am Borstenträger befestigt wird. Da der Endlosstrang fertigungsbedingt
einen etwa runden bis flach-ovalen Querschnitt besitzt, lassen steh nur solche Borstenwaren herstellen,
bei denen Borstenbündel mit entsprechendem Querschnitt erwünscht sind oder hingenommen wer.den können, was bei
der Mehrzahl der Borstenwaren der Fall ist. In bestimmten Fällen aber sind Borstenbündel mit anderen, z. B.
prismatischem Querschnitt, erforderlich oder aber zumindest erwünscht, was beispielsweise für Pinsel gilt. Daneben
gibt es Borstenwaren, bei denen gleichfalls Borstenbündel anderer Querschnittsform und verschiedener Querschnittsfläche vorteilhaft wären, bisher aber ein Einsatz solcher
Borstenbündel wegen fehlender rationeller Fertigungsmethoden unterblieben ist. Es ist zwar auch schon vorgeschlagen
worden, in Borstenträgern Borstenlöcher von polygonalem Querschnitt vorzusehen und die Bündel darin
mechanisch zu befestigen, doch werden die Löcher dabei nur unzureichend ausgefüllt, so daß sich in den Löchern
Schmutz sammelt (DE-GM 80 04 640, 84 03 491).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Borstenwaren
vorzuschlagen, mit deren Hilfe Borstenbündel beliebigen
INSPECTED
Querschnitts erzeugt und diese zu Borstenwaren mit beliebigen Borstenfeldern verarbeitet werden können.
Ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren mit einer Verarbeitung vom Endlosstrang wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Endlosstrang beim Heranbringen an den Borstenträger durch seitlich auf seinen gesamten Umfang
einwirkenden Druck zu einem von der ursprünglichen Form
abweichenden Querschnitt umgeformt und nach Erreichen der gewünschten Querschnittsform an dem Borstenträger befestigt
wird.
Die Erfindung macht sich zunächst die zwar erkannten, bisher in der Praxis aber noch nicht durchgesetzten Vorteile
der Verarbeitung vom Endlosstrang zunutze und eröffnet die Möglichkeit, durch Umformen des Endlosstrangs
mittels seitlichem Druck diesen Endlosstrang in jede beliebige
Querschnittsform zu bringen und von diesem Endlosstrang
unter Beibehaltung der ihm verliehenen Querschnittsform die Borsten an dem Borstenträger zu befestigen. Es ist
somit nicht mehr notwendig, bei der Verarbeitung des Borstenmaterials erst das zugeschnittene Material herzustellen und
aus diesem zugeschnittenen Material dann mittels geeigneter Aufnahmeeinrichtungen (z. B. DE-PS 23 35 468, DE-AS 26 46
048) die geschnittenen Borsten aus einem größeren Magazin auszustechen und an den Borstenträger heranzubringen. Die
Erfindung arbeitet stattdessen vom Endlosstrang über einen Umformprozeß, wie er ähnlich beim Profilieren von anderem
Endlosmaterial angewandt wird. Der auf den gesamten Umfang
des Endlosstrangs seitlich einwirkende Druck muß so beschaffen
sein, daß die einzelnen Monofile innerhalb des
Strangs so verdrängt und umgelagert werden, daß sich schließlich der gewünschte Querschnitt einstellt und
dieser bis zur Befestigungsstelle beibehalten wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungs-
Cf -
gemäßen Verfahrens ist der auf den Endlosstrang seitlich einwirkende Druck im Bereich vor der Befestigungsstelle
geringer als im Bereich davor. Der Strang wird also zunächst einem für seine Umformung notwendigen Druck ausgesetzt
und dieser dann nach Erreichen des gewünschten Querschnittes verringert, so daß die einzelnen Borsten innerhalb
des Strangs wieder eine gewisse Bewegungsfreiheit erhalten. Hierdurch wird erreicht, daß die Borsten am vorlaufenden
Ende des Strangs etwas aufspreizen, was nach dem Befestigen der Borsten am Borstenträger dazu führt, daß
im Bereich des Borstenträgers zwischen den einzelnen Borsten
kleine Zwischenräume vorhanden sind. Dies ist im Einzelfall, z. B. bei Auftragsgeräten, wie Pinseln, Malerbürsten etc.
erwünscht, um das Auftragsmedium innerhalb des Gerätes zwischen den Borsten zu speichern und sukzessive abgeben
zu können.
Bei dem eingangs geschilderten Stand der Technik ist es bekannt, mehrere jeweils auf Spulen untergebrachte Endlosstränge
entsprechend der Anzahl der am Borstenträger zu befestigenden Borstenbündel an den Borstenträger heranzubringen,
um beispielsweise die gesamte Bestückung eines
Borstenträgers in einem Zug durchführen zu können. Auch bei einer solchen Mehrfachzuführung von Endlossträngen
können diese jeweils auf eine gewünschte Querschnittsform gebracht werden. Dabei ist es insbesondere möglich, die
Endlosstränge zu unter sich verschiedenen Querschnitten umzuformen, um beispielsweise einen Borstenträger von vorgegebenem
Umriß vollflächig mit Borsten zu besetzen. Ebenso ist die Möglichkeit gegeben, zugleich Endlosstränge von
unterschiedlichem Querschnitt zu verarbeiten.
Um aus einzelnen Endlossträngen mit jeweils vorgegebener Anzahl von Monofilen Borstenbündel mit einer größeren
Anzahl von Borsten herstellen zu können, ist gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, daß mehrere Endlosstränge
zusammengeführt und gemeinsam durch seitlichen
■ 9-
Druck zu einem beliebigen Querschnitt umgeformt werden.
Die Erfindung gibt insbesondere die Möglichkeit, die Endlosstränge
zu prismatischen Querschnitten umzuformen, die vor allem bei einem vol1f1ächigen Besatz des Borstenträgers
besonders günstig, ja sogar Voraussetzung sind.
Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung können die Anzahl der Endlosstränge und deren Querschnittsform so
ausgewählt werden, daß der Borstenträger mit an der Befestigungsfläche
weitgehend gleichbleibendem Abstand zwischen den einander zugekehrten Seiten der Borstenbündel
vollflächig besetzt ist. Mit anderen Worten: Bei einer Umformung zu prismatischen, z. B. rechteckigen
und gegebenenfalls dreieckigen Querschnitten lassen sich
beliebig große Flächen vollflächig mit Borsten besetzen, wobei zwischen den einzelnen Borstenbündeln nur schmale
Kanäle vorhanden sind. Diese wiederum können bei Auftragsgeräten zur Haltung des Auftragsmediums im Gerät
dienen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den vorbeschriebenen
Merkmalen hat den Vorteil, daß sich die Packungsdichte der Borsten durch den seitlichen Druck beim Umformen bzw.
im Anschluß daran variieren läßt, was bei dem bekannten Ausstechen von Borstenbündeln bzw. Paketen beliebigen
Querschnittes aus Magazinen mit geschnittenem Material (DE-PS 23 35 468, DE-AS 26 46 048) nicht möglich ist.
Dort muß, um den Ausstechvorgang durchführen zu können, auf die Borsten ein in erster Linie durch Verkeilen erreichter
seitlicher Druck von der Ausstechform ausgeübt werden,der dann auch in der Ausstechform bis zum
Befestigen der Borsten am Borstenträger beibehalten bleibt. Ferner bringt das erfindungsgemäße Verfahren den großen
Vorteil, daß auch sehr dünne Borsten einwandrei verarbeitet werden könnten, was beim Ausstechen aus Magazinen mit geschnittenem
Material nicht möglich ist, da solche Borsten
leicht ausweichen, knicken und sich schließlich auch
bleibend verformen. Dies gilt vor allem für die Herstellung von Pinseln, Zahnbürsten etc.
Zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens geht die Erfindung von einer bekannten Vorrichtung (DE-OS 28 47 781,
28 49 510) mit wenigstens einer Vorratsspule, die zumindest
einen Borsten-Endlosstrang aufnimmt, einer Abzugseinrichtung
für den Endlosstrang, einer Schneideinrichtung, einer
Halteeinrichtung für den Borstenträger, einer Einrichtung
zum Befestigen der Borsten an dem Borstenträger und einer Schneideinrichtung aus. Eine solche Vorrichtung zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß vor der Einrichtung
zum Befestigen der Borsten ein Formwerkzeug mit wenigstens einem, den Endlosstrang führenden Kanal, dessen Querschnitt
dem gewünschten Querschnitt des Borstenbündels und dessen
Querschnittsfläche etwa der des Endlosstrangs entspricht,
angeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der Endlosstrang
von der Spule abgezogen und durch das Formwerkzeug hindurchgeführt, in welchem der Endlosstrang von seinem ursprünglichen
runden Querschnitt in die gewünschte Querschnittsform gebracht wird. Dabei bleibt die Querschnittsfläche
etwa gleich, so daß die Borsten im Formwerkzeug lediglich verdrängt und gegeneinander verschoben, nicht aber durch
zu starken seitlichen Druck eine zu große Zugspannung aufgebaut
wird. Nach dem Formwerkzeug wird dann der Endlosstrang an die Einrichtung zum Befestigen der Borsten an den
Borstenträger herangebracht und nach dem Befestigen durch Schweißen, Kleben, Einspritzen mittels der Schneideinrichtung
auf Wunschmaß abgeläitgt.
In bevorzugter Ausbildung weist das Formwerkzeug mehrere
in geringem Abstand nebeneinander angeordnete Führungskanäle für jeweils einen von mehreren Endlossträngen auf.
Auf diese Weise lassen sich die gesamte oder große Teile
einer Besteckungsfläche am Borstenträger gleichzeitig
mit Borstenbündeln beliebigen Querschnittes besetzen.
Dabei wird der Abstand zwischen den einzelnen Führungskanälen entsprechend den Anforderungen an die Eigenschaft
der herzustellenden Borstenware ausgewählt.
Sollen sämtliche Borsten so eng als möglich sitzen, wird man den Abstand entsprechend minimieren. Sind hingegen
Zwischenräume zwischen den einzelnen Borstenbündeln
erwünscht, so wird man den Abstand entsprechend vergrößern. Es lassen sich beliebige Bündel-Konfigurationen
und Borstenflächen beliebiger Geometrie erzeugen.
Es ist zweckmäßig, wenn jeder Führungskanal an der Eintrittsseite des Endlosstrangs einen runden Querschnitt,
dessen Querschnittsfläche wenigstens so groß ist, wie die
des ungeformten Endlosstrangs, aufweist und wenn der runde
Querschnitt allmählich in den endgültigen Querschnitt
übergeht. Auf diese Weise wird bei Inbetriebnahme das Einführen
des vorlaufenden Endes des Endlosstrangs erleichtert und zugleich eine möglichst kräftefreie Umformung von dem
ursprünglichen in den gewünschten Querschnitt erreicht.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist
der Querschnitt der Führungskanäle an der Austrittsseite der
Endlosstränge etwas vergrößert. Mit dieser Ausbildung
wird, wie bereits in Verbindung mit dem Verfahren beschrieben, die Möglichkeit geschaffen, daß sich das
Bündel ausdehnen und die Borsten aufspreizen können, wobei praktische Versuche gezeigt haben, daß bei Beibehaltung
des geformten Querschnittes der Abstand zwischen den einzelnen Borsten etwa gleich ist. Dies ist insbesondere
bei Pinseln und Bürsten erwünscht, die zum Auftragen flüssiger oder pastöser Medien dienen und das Medium
speichern sollen.
Weist das Formwerkzeug mehrere Führungskanäle auf, so
ist gemäß eienr bevorzugten Ausführungsform vorgesehen,
daß die zwischen den Führungskanälen angeordneten Trennwände
an der Austrittsseite der Endlosstränge zu spitzen
Kanten zulaufen. Dadurch ist sichergestellt, daß auch
bei Zuführung mehrerer Endlosstränge sich die Borsten an dem vorlaufenden Ende der Endlosstränge aufspreizen und
die Borsten benachbarter Stränge zusammengeführt werden.
Dieser Effekt läßt sich noch dadurch günstig beeinflussen,
daß die zwischen den Führungskanälen angeordneten Trennwände
mit Abstand von der austrittsseitigen Stirnseite
des Formwerkzeugs enden.
Schließlich ist gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen,
daß benachbarte Führungskanäle oder benachbarte Reihen von Führungskanälen zur Austrittsseite hin unter
einem kleinen Winkel divergieren. Durch diese Ausführungsform werden die Endlosstränge in Richtung auf dem hinter
dem Formwerkzeug angeordneten Borstenträger etwas auseinandergeführt,
wobei dies für jedes einzelne Borstenbündel oder aber für ganze Reihen von Borstenbündeln oder Borstenfelder
unter jeweils gleichem oder unterschiedlichen Winkel
geschehen kann. Nach dem Befestigen der Borsten an dem Borstenträger verlaufen die Borsten zum freien Ende hin geneigt
aufeinander zu, was wiederum bei Auftragsgeräten besonders erwünscht ist. Dadurch wird an den freien Enden
ein Borstenschluß erhalten, der das freie Austreten des
Auftragsmediums verhindert, so daß dieses nur unter dem Auftragsdruck und der Auftragsbewegung austritt.
Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsformen der Vorrichtung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung ;
Fig. 2 einen Schnitt durch ein einzelnes Formwerkzeug mit einem Endlosstrang aus Kunststoffborstenmaterial
;
Fig. 3 mehrere Querschnitte (teilweise hälftig) gemäß der Darstellung in Fig. 2;
Fig. 4 ein Mehrfach-Formwerkzeug im Längsschnitt;
Fig. 5 einen Querschnitt zu der Darstellung gem. Fig. 4;
Fig. 6 ein Mehrfachwerkzeug ähnlich der Fig. 4 im Längsschnitt;
Fig. 7 einen Querschnitt zu der Darstellung gemäß Fig. 6;
Fig. 8 einen schematischen Schnitt der Borstenbesteckung
für einen Flachpinsel;
Fig. 9 ein Schema für den Borstenbesatz einer Bürste oder dergleichen;
Fig. 10 eine der Fig. 9 ähnliche Ansicht einer abgewandelten
Ausführungsform und
Fig. 11 ein Besteckungsschema für ein Gerät mit Borstenbündeln unterschiedlichen Querschnitts und
unterschiedlicher Querschnittsfläche.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung weist mehrere Spulen 1 auf, die in einem nicht gezeigten Gestell
gelagert sind. Jede Spule nimmt wenigstens einen Endlosstrang 2 aus Borstenmaterial auf. Dabei ist eine nicht
gezeigte Abspuleinrichtung vorgesehen, mittels der die Endlosstränge 2 einem insgesamt mit 3 bezeichneten Formwerkzeug
zugeführt werden. Ferner weist die Vorrichtung eine Einrichtung 4 zum Halten eines Borstenträgers sowie
eine Schneideinrichtung 6 auf, mittels der die durch
das Formwerkzeug 3 hindurchgeführten Endlostränge 2 nach
dem Befestigen ihrer vorlaufenden Enden an den Borsten-
- 10 -
träger 5 auf Wunschmaß zugeschnitten werden. In Fig. 1
ist ferner schematisch eine Einrichtung 7 zum Befestigen der Borstenbündel bzw. der vorlaufenden Enden der Endlosstränge
2 an den Borstenträger 5 angedeutet. Bei dieser Befestigungseinrichtung kann es sich beispielsweise um
eine Schweißeinrichtung handeln, mittels der sowohl die vorlaufenden Enden der Endlosstränge 2, als auch
der aus Kunststoff bestehende Borstenträger 5 aufgeschmolzen
und nach deren Entfernung der Borstenträger 5 mittels der Halteeinrichtung 4 an die aufgeschmolzenen Borstenenden
herangeführt wird. Nach ausreichendem Erkalten der Schmelze kann der Halter 4 mit dem Borstenträger 5 und den angeschweißten
.Endlossträngen um eine Borstenlänge weitergezogen
werden, anschließend die Schneideinrichtung 6 in Tätigkeit treten und erneut ein Borstenträger zugeführt
werden.
In dem Formwerkzeug 3 werden die ursprünglich runden oder flachovalen Endlosstränge 2 durch seitlich über den ganzen Umfang einwirkenden
Druck umgeformt. Hierzu wird zunächst auf Fig. 2 verwiesen. Das Formwerkzeug 3 weist einen vorzugsweise konischen, kreisrunden
Einlaufabschnitt 8 auf, der sich nach unten verjüngt
und dessen Querschnittsform sich zugleich im Übergangsbereich verändert und schließlich in einen Führungskanal 10 übergeht,
der in der Querschnittsebene 11 rechteckig, z. B. quadratisch
ausgebildet ist. Entsprechend wird der Endlosstrang 2 b.eim Durchlauf durch das Formwerkzeug 3 zu einem rechteckigen,
insbesondere quadratischen Querschnitt 12 umgeformt, so daß mit diesem Formwerkzeug quadratische Borstenbündel erhalten
werden. Statt des quadratischen Querschnittes 11 kann natürlich
jede andere prismatische Querschnittsform erzeugt werden.
In Fig. 4 ist ein Formwerkzeug 3 mit einer Vielzahl von
Führungskanälen 10 gezeigt, wobei der konische Einlaufbereich
der Einfachheit wegen nicht wiedergegeben ist.
Zwischen den einzelnen Führungskanälen sind nur. dünnwandige
Trennwände 13 vorhanden, so daß die einzelnen Borsten der
durch jeden Führungskanal 10 hindurchgeführten Endlosstränge
an der austrittseitigen Stirnseite 14 unmittelbar nebeneinander
austreten. Wie weiterhin aus der Zeichnung ersichtlich, laufen die Trennwände 13 an der austrittseitigen
Stirnseite 14 im Bereich 15 spitz zu. Dadurch können sich die vorlaufenden Enden der Borsten der einzelnen Endlosstränge
an der Austrittseite aufspreizen und in dichter und regelmäßiger Lage austreten. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel sind die Führungskanäle 10, wie Fig.
zeigt, in zwei Reihen nebeneinander angeordnet. Die aus dem Formwerkzeug 3 austretenden Enden der Endlosstränge
können, wie dies bereits mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben worden ist, durch Aufschmelzen miteinander und mit dem
Borstenträger verbunden werden.
Die Ausführungsform gemäß den Figuren 6 und 7 weicht
von der gemäß Figuren 4 und 5 dadurch ab, daß die Trennwände 13 mit Abstand vor der austrittsseitigen Stirnseite
14 des Formwerkzeugs 3 enden-, dadurch wird das Auffächern der vorlaufenden Enden der Borsten innerhalb der Endlosstränge
noch unterstützt. Wie ferner aus Fig. 7 zu erkennen ist, weisen die Trennwände 13 zwischen benachbarten
Reihen von Führungskanälen 10 eine zur austrittsseitigen
Stirnseite 14 hin zunehmende Wandstärke auf. Demzufolge divergieren die Führungskanäle 10 in Richtung zur Stirnseite
14, so daß die in den beiden Reihen der Führungskanäle 10 geformten Endlosstränge unter einem Winkel zueinander
austreten. Dadurch werden Borstenbündel 15, 16 erhalten, die unter einem Winkel zueinander geneigt sind
und im Bereich des Borstenträgers einen Abstand voneinander
aufweisen, so daß zwischen ihnen Kammern gebildet werden, die beispielsweise zum Speichern und Zurückhalten
eines Auftragsmediums dienen. Diese Ausführungsform ist insbesondere bei der Herstellung von Pinseln, Malerbürsten
etc. von Vorteil.
Fig. 8 zeigt schematisch das Besteckungsfeld eines
Pinsels 17. Es besteht aus zwei mit Abstand voneinander
- χι -
angeordneten Reihen von rechteckigen Bündeln 18, wobei auch die Bündel untereinander einen geringen Abstand aufweisen.
Auf diese Weise werden eine zentrale Kammer 19 und mehrere schmale Kammern 20 gebildet, die wiederum das
Auftragsmedium, z. B. die Farbe, zurückhalten. Gegebenenfalls
können die Borstenbündel 18 geringfügig von der
rechteckigen Form abweichen, so daß die zwischen ihnen gebildeten Kammern 20 von außen nach innen einen zunehmenden
Querschnitt aufweisen. Im übrigen kann der Besatz so gestaltet sein, daß am äußeren Umriß die Kammern
geschlossen sind. Im Bereich der Schmalseiten des Pinsels können entweder je ein größeres rechteckiges Bündel oder
aber, wie in der Zeichnung gezeigt, mehrere Bündel 21
von dreieckigem Querschnitt vorgesehen sein.
Fig. 9 zeigt das Besteckungsfeld einer Bürste bzw. eines
Pinsels zum Applizieren von Medien, die in einem Behältnis untergebracht sind. Zu diesem Zweck weist der Borstenträger
23 beispielsweise ein Loch oder Kanal 24 auf.
Er kann mit seiner dem Borstenfeld abgekehrten Seite auf die öffnung eines Behältnisses aufgesetzt werden,
in dem das zu applizierende Medium enthalten ist, das durch das Loch bzw. den Kanal 24 in den Borstenbesatz
eindringen kann. Hier sind wiederum weitgehend rechteckige Borstenbündel 25 vorgesehen, wobei die in den Ecken
angeordneten Borstenbündel 26 einen etwas abgewandelten Querschnitt aufweisen, indem die Ecken gerundet sind.
Fig. 10 zeigt ein abgewandeltes Besteckungsfeld für eine
Bürste, bei der die runde Endlosstränge zu Borstenbündeln
27, 28 und 29 umgeformt worden sind, die eine weitgehend geschlossene
Außenseite des Borstenfeldes bilden. Das Borstenfeld
ist vollflächig besetzt. Die besondere Eigenart besteht darin, daß die Borstenbündel 27, 28, 29 trotz unterschiedlicher
Querschnittsform gleiche Querschnittsfläche
aufwei sen.
13
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11, die beispielsweise
für Besen vorgesehen ist, sind an dem Borstenträger 30 im mittleren Bereich eine Reihe von Borstenbündeln 31 mit
quadratischem Querschnitt und daneben je eine Reihe mit Borstenbündeln 32 von rundem Querschnitt angeordnet, die
jeweils aus einem Endlosstrang mit rundem Querschnitt erhalten worden sind. Dabei können für die Borstenbündel 32
nicht umgeformte Endlosstränge verwendet werden. Die drei
Reihen von Borstenbündeln 31 und 32 werden außen von Borstenbündeln
33 mit länglich abgerundetem Querschnitt umgeben, die beispielsweise aus drei Endlossträngen durch Zusammenführen
und entsprechendes Umformen erzeugt worden sind. Aus dieser Darstellung sind die vielfältigen Variationsmöglichkeiten, die durch das Umformen der Endlosstränge
zu anderen Querschnittsformen möglich sind, ersichtlich.
Dabei können die verschiedenen Querschnittsformen so ausgewählt
werden, wie sie für die Anwendung des jeweiligen Gerätes besonders erwünscht sind, beispielsweise eine
relativ starre Ausbildung der Borstenbündel im mittleren und eine weiche Ausbildung im äußeren Bereich oder auch
umgekehrt.
Claims (14)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von Borstenwaren, wie Pinsel, Bürsten, Besen oder dergleichen, bestehend aus einem Borstenträger und daran befestigten Borstenbündeln, indem zu einem Endlosstrang zusammengefaßte Kunststoff-Borsten von einer Vorratsspule abgezogen, an den Borstenträger herangebracht, an diesem befestigt und auf Länge geschnitten werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Endlosstrang beim Heranbringen an den Borstenträger durch seitlich auf seinen gesamten Umfang einwirkenden Druck zu einem von der ursprünglichen Querschnittsform abweichenden Querschnitt umgeformt und nach Erreichen der gewünschten Querschnittsform an oder in dem Borstenträger befestigt wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf den Endlosstrang seitlich einwirkende Druck im Bereich vor der Befestigungsstelle geringer ist als im Bereich davor.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei mehrere, jeweils auf Spulen untergebrachte EndIosstränge entsprechend der Anzahl der am Borstenträger zu befestigenden Borstenbündel an den Borstenträger herangebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Endlosstränge zu unter sich verschiedenen Querschnitten umgeformt werden.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endlosstränge zu unter sich verschiedenen Querschnitten mit gleicher Querschnittsfläche umgeformt werden.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Endlosstränge zusammengeführt und gemeinsam durch seitlichen Druck zu einem einzelnen Strang beliebigen Querschnitts umgeformt werden.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,dadurch gekennzeichnet, daß die Endlosstränge zu prismatischen Querschnitten umgeformt werden.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Endlosstränge und deren Querschnittsform so ausgewählt werden, daß der Borstenträger an der Befestigungsfläche mit Borsten vollflächig besetzt ist.
- 8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit wenigstens einer Vorratsspule, die zumindest einen Borsten-Endlosstrang aufnimmt, einer Abzugseinrichtung für den Endlosstrang, einer Schneideinrichtung, einer Halteeinrichtung für den Borstenträger und einer Einrichtung zum Befestigen der Borsten an dem Borstenträger, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Einrichtung (7) zum Befestigen der Borstenein Formwerkzeug (3) mit wenigstens einem den Endlosstrang (2) führenden Kanal (10), dessen Querschnitt dem gewünschten Querschnitt des Borstenbündels (12) und dessen Querschnittsfläche etwa der des Endlosstrangs entspricht, angeordnet ist.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug (3) mehrere in geringem Abstand nebeneinander angeordnete Führungskanäle (10) für jeweils einen von mehreren Endlossträngen (2) aufweist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Führungskanal (10) an der Eintrittsseite des Endlosstrangs (2) einen runden Querschnitt (8), dessen Querschnittsfläche wenigstens so groß ist, wie die des ungeformten Endlosstrangs (2), aufweist und daß der runde Querschnitt allmählich in den endgültigen Querschnitt (22) übergeht.
- 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt (11) der Führungskanäle (10) an der Austrittsseite (14) der Endlosstränge (2) etwas vergrößert ist.
- 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen mehreren Führungskanälen (10) angeordneten Trennwände (13) an der Austrittsseite (14) der Endlosstränge (2) zu spitzen Kanten (15) zulaufen.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Führungskanälen (10) angeordneten Trennwände (13) mit Abstand von der austrittsseitigen Stirnseite (14) des Formwerkzeugs (3) enden.
- 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, da-durch gekennzeichnet, daß benachbarte Führungskanäle (10) oder benachbarte Reihen von Führungskanälen (10) zur Austrittsseite (14) hin unter einem kleinen Winkel divergieren.
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