DE3504212C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
zusammengesetzten Steuerwelle aus einer Stahlwelle und
aufgesinterten Paßgliedern aus Eisenpulver, wobei die Paß
glieder Bohrungen aufweisen, die mit Bohrungen der Stahl
welle fluchten.
Bei dem Vorschlag nach der DE-AS 32 09 980 wird ein Paß
glied vorgesintert, mit einem Ölloch versehen und dann auf
eine rohrförmige Welle aufgesetzt. Dort wird es in flüs
siger Phase gesintert, so daß es mittels eines Diffusions
vorganges mit der Welle verbunden wird. Dabei kann das
Paßglied als Nocken und Lager noch fester auf der Hohl
welle festgelegt werden, wenn ein zusätzlicher Ring aus
einem Infiltrationsreagens verwendet wird, welcher in
Kontakt mit jeder Seite des betreffenden Teiles angeordnet
wird. Dieser Ring als zusätzliches Bauteil kann aus
Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehen.
In der DE-OS 33 21 845 ist ein Lager aus einer Sinterle
gierung für das Anbringen an einer Welle beschrieben, das
aus einem äußeren Teil aus einer Sinterlegierung, die durch Festphasen-Sinterung hergestellt worden ist,
mit 10 bis 30% Sinterporen, in denen Schmieröl fest
gehalten ist, und einem inneren Teil aus einer Sinterle
gierung besteht, die durch Flüssigphasen-Sinterung hergestellt worden ist, welche bei der gleichen
Temperatur wie die äußere Sinterlegierung sinter
fähig ist. Dabei wird das Lager bei einer Temperatur ge
sintert, bei welcher der innere Abschnitt eine flüssige
Phase ergibt, um eine Verbindung zwischen Welle und äuße
rem Abschnitt mittels einer metallurgischen Diffusions
verbindung zu schaffen.
Die bekannten Lager und Paßglieder sind einem erheblichen
Schrumpfen ausgesetzt und können sich verziehen, so daß
keine Maßhaltigkeit mehr gewährleistet ist.
Reib- bzw. Gleitlamellen für die Herstellung von Kupplungen
gemäß der DE-AS 11 83 697 bestehen zur Verbesserung der
Reibeigenschaften und der Verschleißfestigkeit aus einer
Sinterlegierung, die aus 70 bis 90% Eisen, 15 bis 25%
Kupfer und 2 bis 5% Kohlenstoff zusammengesetzt ist, wobei
dieser Werkstoff in seinem Gefüge noch freien Kohlenstoff
in der Form von Graphit aufweist. Ein Herstellungsverfahren
derartiger Lamellen ist in dieser Druckschrift nicht an
gegeben.
Schließlich ist aus der CH-PS 2 75 201 ein legierter Sinter
stahl bekannt, der einen Gehalt von 0,2 bis 2,5% Kohlen
stoff, 1 bis 20% Mangan und 7,5 bis 50% Kupfer aufweist.
Dieser bekannte Stahl hat eine außerordentlich hohe Härte
sowie ausgezeichnete Festigkeits- und Dehnungseigenschaf
ten und soll überall dort einsetzbar sein, wo es auf diese
Eigenschaften ankommt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
ein Verfahren der eingangs umrissenen Art anzugeben,
mit welchem Paßglieder exakt und so an der Stahlwelle be
festigt werden können, daß sie keinem Schrumpfen ausge
setzt werden und sich somit auch nicht verziehen können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Paßglieder aus zwei Hälften gefertigt werden, die je
eine Kupplungsfläche mit einer radialen Ausnehmung auf
weisen, daß die beiden Hälften so miteinander auf der
Welle gekoppelt werden, daß die beiden radialen Ausneh
mungen ein Ölloch bilden, welches koaxial mit einem der
radialen Löcher in der Welle ist, daß dazu ein Eisenpulver
mit 17 bis 35 Gew.-% Kupfer, 0,6 bis 1,5 Gew.-% Kohlen
stoff und gegebenenfalls 0,2 bis 4 Gew.-% Mangan, Sili
zium, Nickel und/oder Molybdän verwendet wird, und daß
die Sinterung bei 1100 bis 1200°C während 30 bis 150 Mi
nuten durchgeführt wird.
Zweckmäßig weist das Paßglied 10 bis 40 Vol.-% Poren auf.
Mit der Erfindung wird das Herstellen einer zusammenge
setzten Nockenwelle möglich, deren Paßglieder leicht an
der Stahlwelle befestigt werden und nach dem Sintern ma
schinell bearbeitbar sind, wobei sich der Öldurchgang von
dem Außenumfang des Paßgliedes zum hohlen Innern der
Stahlwelle erstreckt, ohne bearbeitet werden zu müssen.
Die erzielbaren Vorteile bestehen im wesentlichen darin,
daß die zusammengesetzte Steuerwelle mit Leichtigkeit
zusammengebaut werden kann, weil weder Schweißmaschinen
noch Lötmaterialien erforderlich werden und die Paßglie
der wie beispielsweise Nockenvorsprünge und Zapfen hin
sichtlich ihrer Bearbeitbarkeit verbessert sind, weil
sie aus einem mit fester Phase sinternden Material be
stehen, welches eine geringere Härte als das herkömmliche
in Gegenwart einer flüssigen Phase sinternde Material
aufweist, wobei letzteres im allgemeinen sehr hart auf
grund der Ausbildung eines Phosphor enthaltenden Eutek
tikums oder Steadit wird. Der hier verwendete Werkstoff
ist in bezug auf die Verschleißbeständigkeit überlegen,
weil Kohlenstoff und Kupfer enthalten sind, wobei erste
res sowohl zur Diffusionsbindung der Partikel als auch
zur Ausbildung von harten Karbiden beiträgt und Kupfer
verfestigt wird, um die Festigkeit und Verschleißbestän
digkeit zu verbessern.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt einer Steuerwelle,
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Steuerwelle,
Fig. 4 und 5 eine Seitenansicht zweier Hälften eines
Rohpreßlings eines Zapfens, die miteinander
zu koppeln sind, wobei die entsprechenden
Kopplungsflächen gezeigt sind,
Fig. 6 und 7 Schnittansichten längs der Linie VI-VI
bzw. VII-VII nach Fig. 4 bzw. Fig. 5,
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Teiles der Steuer
welle mit aufgesetztem Zapfen,
Fig. 9 eine Schnittansicht längs der Linie IX-IX in
Fig. 8.
Die zusammengesetzte Steuerwelle weist eine Vielzahl von
Paßgliedern aus einem in Gegenwart einer festen Phase sin
ternden Material wie beispielsweise Zapfen und Nocken
vorsprüngen auf, die metallurgisch mit einer Stahlwelle
verbunden sind. Das bei fester Phase sinternde Material
weist eine Zusammensetzung eines Fe-C-Cu-Systems auf,
welches 17 bis 35 Gew.-% Kupfer enthält.
Kupfer ist in dem bei fester Phase sinternden Material
als reines Kupfer oder Kupferlegierung enthalten.
Wenn der Kupferanteil geringer als 17 Gew.-% ist, ist die
Bindefestigkeit zwischen dem Paßglied und der Stahlwelle
unzureichend, andererseits ist ein überschüssiger Anteil
oberhalb 35 Gew.-% kostspielig, ohne daß er die Bin
dungsfestigkeit erhöht.
Kohlenstoff ist eines der erforderlichen Komponenten des
bei fester Phase sinternden Materials und ist in einem
Anteil von 0,6 bis 1,5 Gew.-% vorhanden. Wenn der Kohlen
stoffanteil geringer als 0,6 Gew.-% ist, reduziert der
erhöhte Ferritanteil die Verschleißbeständigkeit. Anderer
seits wird, wenn der Anteil über 1,5 Gew.-% liegt, das
harte Karbid zu groß, und das Paßglied wird schlechter be
arbeitbar. Wenn Mangan, Silizium, Nickel, Molybdän u. dgl.
zugesetzt werden, um die Eigenschaften wie beispielsweise
die Festigkeit und die Verschleißbeständigkeit einzustel
len, ist ein ausreichender Anteil an diesen Elementen 0,2
bis 4 Gew.-%. Das Sintermaterial enthält ebenfalls eine
sehr geringe Menge an Verunreinigungen. Das erfindungsgemäße
Verfahren hängt vom Kupfer ab, welches aus dem in Gegen
wart einer festen Phase sinternden Material schmilzt,
um zu diffundieren und in den Schaft während des Sinterns
einzudringen, so daß das in Gegenwart einer festen Phase
sinternde Material eine zweckmäßige Porosität von 10 bis
40 Vol.-% Poren aufweist.
Es wird ein Rohpreßling für jedes Paßglied wie beispiels
weise Nockenvorsprung und Zapfen geformt, das mit einer
Bohrung zum Paßeingriff mit der Stahlwelle versehen ist.
Die Bohrung weist einen Durchmesser auf, der fast gleich
demjenigen der Stahlwelle ist. Die Paßglieder werden in
vorbestimmten Lagen auf dieser Stahlwelle angeordnet,
welche massiv oder rohrförmig und vorzugsweise aus
einem Material hergestellt ist, das aus 0,17 Gew.-%
Kohlenstoff, 0,14 Gew.-% Silizium, 0,54 Gew.-% Mangan,
0,013 Gew.-% Phosphor, 0,004 Gew.-% Schwefel, Rest Eisen
besteht.
Nach dem Anordnen des Paßgliedes an der Stahlwelle wird
die Anordnung in einem Ofen gesintert. Die Sinterbedin
gungen werden so ausgewählt, daß in dem bei fester Phase
sinternden Material enthaltenes Kupfer geschmolzen wird,
um zu diffundieren und in die Stahlwelle einzudringen.
Beispielsweise wird das Sintern bei 1100 bis 1200°C wäh
rend 30 bis 150 Minuten durchgeführt, wobei Kupfer aus
dem sinternden Material geschmolzen wird, um in einem Raum
zwischen der Bohrung und dem Schaft während des Sinterns
einzudringen; es verfestigt sich dann, um das Paßglied
fest mit der Stahlwelle zu verbinden.
Nach Fig. 1 und 2 ist ein Zapfen 11 aus einem in Gegen
wart einer festen Phase sinternden Material hergestellt,
welches aus 20 Gew.-% Kupfer, 1,0 Gew.-% Kohlenstoff, Rest
Eisen besteht, und er ist mit einer Paßbohrung 13 versehen
und auf einer rohrförmigen Stahlwelle 12 aufgepaßt. Da
nach wird er in einem Ofen gesintert. Kupfer wird dabei
aus dem Werkstoff ausgeschmolzen, um in einen Raum zwi
schen dem Zapfen oder Lager 11 und der Stahlwelle 12 ein
zudringen, wobei das Kupfer dann erstarrt und ver
festigt wird und somit der Zapfen mit der Stahlwelle
fest verbunden wird.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, besteht die Steuerwelle 10
aus einer Vielzahl von Paßgliedern wie beispielsweise
Zapfen 11 und Nockenscheiben 14, die auf einer rohrför
migen Stahlwelle 12 angeordnet sind. Die Zapfen 11 und
Nocken 14 sind fest mit der rohrförmigen Stahlwelle 12
verbunden und mit Öllöchern 15, 16 versehen, die sich
von den Gleitflächen der Nocken und der Zapfen zum hohlen
Inneren der Stahlwelle erstrecken. Die Gleitflächen wer
den mittels Zentrifugalkraft mit Öl durch die Öllöcher
aus der rohrförmigen Stahlwelle gespeist, in welcher Öl
gehalten wird, während die Steuerwelle von einer nicht
gezeigten Maschine gedreht wird. Das der Gleitfläche zu
geführte Öl schmiert ebenfalls die Ventilmechanik in der
Maschine.
Bei dem Verfahren nach Fig. 4 bis 7 wird ein Paßglied
aus Pulvern des gleichen Materials wie nach Fig. 1 und 2
hergestellt, das vorher in der Form von zwei exakten Hälf
ten geformt ist. Beispielsweise werden die Metallpulver
in der Form von zwei exakten Hälften 21 a nach Fig. 4 und 6,
21 b nach Fig. 5 und 7 gepreßt, wobei jede Hälfte eine Ra
dialausnehmung 16 a, 16 b aufweist, die in der Kupplungsfläche
ausgebildet sind, welche mit der anderen Fläche zu koppeln
ist. Die Hälften 21 a, 21 b sind entsprechend in Axialrich
tung gemäß Pfeil A-A′ nach Fig. 6 und B-B′ nach Fig. 7
komprimiert. In Fig. 4 und 5 sind die entsprechenden Kupp
lungsflächen der beiden Hälften 21 a, 21 b gezeigt.
Nach Fig. 8 sind die beiden zusammengehörenden Hälften
21 a, 21 b miteinander so gekoppelt, daß sie ein Paßglied
21 als Lager bzw. Zapfen bilden, während die Radialaus
nehmungen 16 a, 16 b exakt miteinander fluchten, um ein Öl
loch 16 zu begrenzen. Danach wird der Preßling 21 auf
eine rohrförmige Stahlwelle 12 angeordnet, um eine Steuer
welle zu schaffen. Die rohrförmige Stahlwelle 12 ist vorher
mit einer Vielzahl von Löchern in den entsprechenden Posi
tionen ausgebildet, die mit einem Ölloch in jedem Paß
glied fluchten.
Wie in Fig. 9 gezeigt ist, ist das Ölloch 16 des Paß
gliedes 21 mit einem der Radiallöcher 15 der Stahlwelle
12 ausgerichtet. Ein gerades Kupferrohr kann durch das Öl
loch in dem Zapfen und eines der Öllöcher in der Stahl
welle von der Gleitfläche in ihr hohles Inneres einge
setzt werden, um eine Relativposition zwischen Zapfen
und Stahlwelle zu fixieren. Die zusammengesetzte Steuer
welle wird in einem nicht gezeigten Ofen gesintert. Wäh
rend des Sinterns schmilzt Kupfer aus jeder der Hälften
und dringt in einen Raum zwischen den beiden Hälften und
der Stahlwelle ein und erstarrt dort mit dem Ergebnis,
daß die beiden Hälften und die Stahlwelle fest miteinander
verbunden sind.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen einer zusammengesetzten
Steuerwelle aus einer Stahlwelle und aufgesinterten Paß
gliedern aus Eisenpulver, wobei die Paßglieder Bohrungen
aufweisen, die mit Bohrungen der Stahlwelle fluchten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Paßglieder
aus zwei Hälften gefertigt werden, die je eine Kupplungsfläche
mit einer radialen Ausnehmung aufweisen, daß die beiden Hälf
ten so miteinander auf der Welle gekoppelt werden, daß die
beiden radialen Ausnehmungen ein Ölloch bilden, welches
koaxial mit einem der radialen Löcher in der Welle ist,
daß dazu ein Eisenpulver mit 17 bis 35 Gew.-% Kupfer, 0,6 bis
1,5 Gew.-% Kohlenstoff und gegebenenfalls 0,2 bis 4 Gew.-%
Mangan, Silizium, Nickel und/oder Molybdän verwendet wird,
und daß die Sinterung bei 1100 bis 1200°C während 30 bis
150 Minuten durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Paßglied 10 bis 40 Vol.-% Poren aufweist.
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