DE3502461A1 - Flammhemmendes und formaldehyd-abspaltung verminderndes, holzspanplatten beimengbares material - Google Patents

Flammhemmendes und formaldehyd-abspaltung verminderndes, holzspanplatten beimengbares material

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DE3502461A1
DE3502461A1 DE19853502461 DE3502461A DE3502461A1 DE 3502461 A1 DE3502461 A1 DE 3502461A1 DE 19853502461 DE19853502461 DE 19853502461 DE 3502461 A DE3502461 A DE 3502461A DE 3502461 A1 DE3502461 A1 DE 3502461A1
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Description

  • Flammhemmendes und Formaldehyd-Abspaltung vermindern-
  • des, Hozspanplatten beimengbares Material Die Erfindung betrifft zu den Ausgangsrohstoffen, die zur Herstellung von Holzspanplatten benötigt werden, trocken beimengbares Material, das zur weitgehenden Verminderung der nachträglichen Abgabe von Formaldehydgas dient, das aus den bei der Herstellung der Spanplatten verwendeten Harnstoff-Formaldehyd-Harzen stammt und das außerdem den Holzspanplatten flammhemmende Eigenschaften verleiht, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Materials.
  • Insbesondere bei der Spanplattenherstellung, bei der die Holzspäne weitgehend mit Harnstoff-Formaldehyd-Harz verleimt werden, kommt es immer wieder, insbesondere unter dem Einfluß von Feuchtigkeit, zu einer nachträglichen Formaldehyd-Abspaltung. Das Formaldehydgas wirkt hierbei nicht nur durch seinen stechenden Geruch unangenehm, sondern kann auch in höheren Konzentrationen oder bei Einwirkung über einen längeren Zeitraum hinweg ernste Gesundheitsschäden verursachen. Da jedoch derartige Formaldehyd-Abspaltungen gerade aus mit Harnstoff-Formaldehyd-Kondensaten verleimten Spanplatten über Jahre anhalten können, genügen bereits kleine ppm-Mengen, um möglicherweise solche Wirkungen hervorzurufen. Es stellt sich daher die Aufgabe, derartige Formaldehyd-Abspaltungen weitgehend einzudämmen, beziehungsweise zu vermeiden.
  • An sich wäre diese Aufgabe, zumindest hinsichtlich des Weges der einzuschlagen ist, und der Materialien, die zu verwenden sind, bereits gelöst. So wird beispielsweise nach der DE-OS 16 53 167 vorgeschlagen, dem Spankuchen zum Pressen von Holzspanplatten bis zu 10 Gew.t des verwendeten Leimes an Stoffen beizugeben, die in der Lage sind, Formaldehyd zu binden. Es werden in dieser Schrift auch derartige Stoffe benannt. Angeführt sind hier: Polyacrylsäureamid, Harnstoff, Guanidin, Hydroxylamin, Athylendiamin, Anilin, Phenol, Resorcin, Dibutylthioharnstoff und Diphenylmethandiisocyanat. Diese Stoffe liegen teilweise in pulverförmiger Form, teilweise gasförmig und teilweise auch in Lösungen vor. In der angezogenen Vorveröffentlichung wird vorgeschlagen, diese Stoffe entweder direkt pulverförmig den Holzspänen beizumengen oder feine Holzteilchen hiermit zu imprägnieren und dann dieses Material beizufügen.
  • Es hat sich gezeigt, daß die pulverförmige Beimengung dieser formaldehydbindenden Stoffe nicht den gewünschten Erfolg bringt, weil bei den im Fabrikationsprozeß nicht zu vermeidenden Vibrationen diese pulverförmigen Bestandteile durch den Spankuchen hindurch rieseln und sich am Boden der Spanplattenform absetzen. Damit ist jedoch nur ein ganz geringer Teil des Querschnitts dieser Spanplatten mit diesen formaldehydbindenden Mitteln durchsetzt, womit die Wirkung dieser Mittel illusorisch wird. Außerdem wird der Bindemechanismus zwischen den einzelnen Spänen beeinträchtigt und damit auch die Festigkeit, zumindest auf der Seite, die zuvor den Boden der Plattenform bildete.
  • Somit verbleibt nur der Weg, die formaldehydbindenden Stoffe über eine Imprägnierung von Feinteilen dem Spankuchen zuzufügen.
  • Einem weiteren Vorschlag nach der DE-AS 27 40 27 nach, soll den Spänen eine wässrige Dispersion zugegeben werden, die ebenfalls solche formaldehydbindenden Mittel enthält. Auch diese Lösung führte jedoch nicht zum Erfolg, da sich die formaldehydbindenden Mittel zwar nach Abdampfen des Lösungsmittels auf den Holzspänen ablagern, aber auch, nach dem Trocknen, der Schwerkraft folgend, sich wiederum am Boden des Spankuchens ablagern. Verbleibt die Dispersion auf den Holzspänen, so behindert der allseitige Überzug der Holzspäne mit der Dispersionsflüssigkeit die Verleimung der Späne miteinander, womit eine nicht annehmbare Festigkeitseinbuße verbunden ist. Außerdem würde dann auch durch den hohen Wassergehalt des zu verpressenden Materials Ausschuß entstehen.
  • Weiter bekannt nach der DE-AS 20 18 151 ist ein Verfahren zur Herstellung eines trockenen, faserigen Materials, bestehend aus den faserigen Trägermaterialien und diesen angelagerten pulverförmigen Zusatzstoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zerfaserung der Trägermaterialien trocken in Anwesenheit der pulverförmigen Zusatzstoffe erfolgt. Dieser Weg wurde zumindest im Labor sehr erfolgreich begangen, um solche formaldehydbindende pulverförmige Stoffe an Fasern, insbesondere an organischen Fasern, anzulagern. Diese beladenen Fasern konnten dann, ohne daß eine Entmischung befürchtet werden mußte, den Holzspänen zur Bildung von Holzspanplatten zugefügt werden. Da auch keine Änderung der optimalen Feuchtigkeit durch diese Zugabe erfolgte, war auch, dies allerdings überraschenderweise, keine Festigkeitseinbuße zu verzeichnen. Uberraschenderweise deshalb, weil davon ausgegangen werden mußte, daß die Beifügung dieser Fasern ebenfalls die Verleimung behindert.
  • Tatsächlich ist dies jedoch nicht der Fall, vorausgesetzt die Fasern weisen einen entsprechenden Feinheitsgrad auf.
  • In der industriellen Fertigung ergaben sich jedoch außerordentliche Schwierigkeiten bei der Verbindung der formaldehydbindenden Mittel mit den feinen Fasern. Insbesondere traten die Schwierigkeiten bei dem Mittel auf, das zweckmäßigerweise aus wirtschaftlichen Gründen verwendet wird, bei Harnstoff. Bereits nach sehr kurzer Betriebsdauer waren in aller Regel die verwendeten Mahlwerke zum Zerfasern der Trägermaterialien verstopft und die gegeneinander bewegten Teile dermaßen miteinander verklebt, daß größte Schwierigkeiten bestanden, sie wieder in brauchbaren Zustand zu bringen. Zurückzuführen ist dies wohl darauf, daß die organischen Fasern zusammen mit dem Harnstoff unter Einwirkung von Feuchtigkeit ein Kondensationsprodukt bilden, das zu diesen Verklebungen beziehungsweise Verharzungen führt.
  • Zu lösen war daher letztlich die Aufgabe, wie der auf wirtschaftliche Art und Weise als formaldehydbindendes Mittel zu verwendende Harnstoff an derartige faserige Trägermaterialien auch in industriellem Maßstab anzulagern war. Erreicht wurde dies nach einem noch nicht zum Stande gehörenden Vorschlag dadurch, daß einem getrockneten, zu einem mit Pralleinbauten versehenen Mahlwerk führenden Luftstrom kristallisierter Harnstoff solange zugegeben wird, bis das Mahlwerkinnere eine dichte Harnstoffstaub-Atmosphäre aufweist und daß anschließend daran kontinuierlich die organischen Fasern zusammen mit der dem gewünschten Verhältnis entsprechenden Menge Harnstoff zugegeben werden.
  • Eine weitere Forderung der Holzspanplatten verarbeitenden Industrie geht dahin, daß die Holzspanplatten flammhemmend ausgestattet sind, daß sie also den schwer entflammbaren oder gar nicht brennbaren Baustoffen nach DIN 4102 zugeordnet werden können. Als geeignetes Flammschutzmittel hat sich hierbei Borsäure bewährt. Das Hinzufügen von Borsäurepulver zu den Ausgangsrohstoffen zur Herstellung von Spanplatten führt jedoch nicht zum Erfolg, da auch hier wiederum bei den im Fabrikationsprozeß nicht zu vermeidenden Vibrationen diese pulverförmigen Bestandteile, ebenso wie die pulverförmigen Stoffe zur Verhinderung der Formaldehyd-Abspaltung, durch den Spankuchen hindurchrieseln und sich am Boden der Spanplattenform absetzen. Um diesen Effekt zu vermeiden, kann auch wiederum, nach der bereits angeführten DE-AS 20 18 151, die Borsaure an zerfaserte Trägermaterialien angelagert werden. Werden diese so beladenen Fasern den Ausgangsrohstoffen zur Herstellung von Spanplatten beigement, so ergibt sich tatsächlich eine Verteilung der Borsäure über den gesamten Querschnitt der Holzspanplatten und damit die erwünschte flammhemlßende Wirkung.
  • Um diesen zweiten Arbeitsgang der Anlagerung der Borsäure an Fasern zu vermeiden, wurde auch bereits vorgeschlagen, die Borsäure den beleimten Ausgangsrohstoffen zur Herstellung der Spanplatten beizufügen. Tatsächlich ergibt sich dann auch eine Verteilung der Borsäure über den gesamten Holzspanquerschnitt, jedoch ist die Festigkeit der damit hergestellten Holzspanplatten äußerst ungenügend, weil die in den Leim eingefügten Borsäurepartikel die Verleimung behindern.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Material anzugeben, das, den Ausgangsrohstoffen zur Herstellung von Holzspanplatten beigemengt, sowohl die Formaldehyd-Abspaltung verhindert oder zumindest stark einschränkt, wie auch den damit hergestellten Holzspannplatten flammhemmende Eigenschaften verleiht. Erreicht wird dies nach der Erfindung durch an organische Fasern angelagerten Harnstoff mit eingelagerten Borsäurepartikeln.
  • Überrachenderweise hat sich gezeigt, daß ein derartiges Material keineswegs die Verleimung behindert, sondern, durch den hohen Harnstoffgehalt, noch eine zusätzliche Festigkeit, und zwar gleichmäßig über den gesamten Querschnitt der Spanplatte, verleiht. Gleichzeitig ergeben sich auch flammhemmende Eigenschaften, wiederum über den gesamten Querschnitt der Spanplatten, durch die gleichmäßige Beifügung der Borsäurepartikel zu den Ausgangsrohstoffen zur Herstellung der Spanplatten. Mit einem derartigen Material ausgestattete Spanplatten geben daher kein Formaldehydgas mehr ab beziehungsweise ist die Formaldehyd-Abspaltung sehr stark vermindert und sie sind auch flammhemmend beziehungsweise - je nach Beigabe - nicht brennbar.
  • Insbesondere zur Eigenschaft "nicht brennbar" zweckmäßig ist es, wenn zusätzlich zu den eingelagerten Borsäurepartikeln auch noch Partikel von Calciumsulfat in den an die organischen Fasern angelagerten Harnstoff eingelagert werden. Zudem können auch noch weitere Zusätze in den Harnstoff eingelagert werden oder es können sich diese Zusätze oder Additive bereits an den organischen Fasern befinden.
  • Das letztere ist insbesondere dann der Fall, wenn als organische Fasern aus den Restabwasser-Klärschlämmen von Papier- oder Zellstoffabriken stammende Zellulosefasern mit ihren üblichen Additiven verwendet werden. Diese üblichen Additive" sind, hinsichtlich der Unbrennbarkeit, im Brandfalle glas- und keramikbildende Materialien, die die organischen Fasern umhüllen und weitgehend vor dem Verbrennen bewahren. Wie die Praxis gezeigt hat, pyrolisieren diese Fasern dann noch, so daß nach entsprechender Beflammungszeit immer noch ein durch die pyrolisierten Fasern gebildetes steifes Netzwerk verbleibt.
  • Bewährt hat es sich, daß das Gewichts-Verhältnis der Fasern mit angelagertem Harnstoff und eingelagerten Borsäuresowie gegebenenfalls Calciumsulfat-Partikeln zur Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Menge zwischen 1:0,2 und 1:20 liegt, sowie auch daß das Gewichts-Verhältnis der beladenen Fasern zu den Ausgangs-Rohstoffen zwischen 1:1 und 1:10 liegt.
  • Zum Herstellen des erfindungsgemäßen Materials werden nach der Erfindung folgende Verfahrensschritte vorgeschlagen: 1. Eingeben der trockenen organischen Fasern in einen Mischer (Beleimeinrichtung), 2. jeweils bei laufendem Mischer, Zudüsen einer Harnstofflösung, 3. Einbringen eines Borminerals, 4. Zudüsen einer Mineralsäure, 5. Austragen des Gemenges auf eine Abdampfstrecke.
  • Das sich ergebende Granulat kann sodann einer Vereinzelungsvorrichtung (Mühle) zugeführt werden. Zum Verfahrensschritt 2 empfiehlt es sich, daß die Harnstofflösung eine Temperatur zwischen 0 OC und 80 C aufweist. Sehr gute Ergebnisse ließen sich in der Praxis erzielen dadurch, daß als Bormineral Colemanit eingebracht und als Mineralsäure Schwefelsäure zugedüst wird. Durch die Umsetzung der im stöchiometrischen Verhältnis zugegebenen Schwefelsäure zu dem Colemanit ergibt sich neben Borsäure auch noch Calciumsulfat, das nun ebenfalls in dem Harnstoff eingebettet ist.
  • Bei Anwendung dieses Verfahrens ergeben sich äußerst gute Eigenschaften der damit ausgestatteten Holzspanplatten, die überraschenderweise über die Eigenschaften hinausgehen, die bei der bloßen Vermengung dieser Materialien - organische Fasern, Harnstoff, Borsäure, Calciumsulfat - zu erwarten gewesen wären. So liegen insbesondere die Festigkeitseigenschaften, wie auch die Dickenquellung damit hergestellter Holzspanplatten, deutlich über den Werten, die ohne Beigabe dieses Materials zu erwarten sind. Gleiches gilt auch für die zu erwartenden fl2mmhemmenden Eigenschaften der so hergestellten Holzspanplatten, wie auch für die Formaldehyd-Abgabe.
  • Beispielhaft sollen zwei mögliche Ansatzmengen für das erfindungsgemäße Material angegeben werden: 1. 400 kg Holzfasern (atro) 150 kg Harnstoff als ziege Lösung 725 kg Colmanit (gemahlen) 560 kg halbkonzentrierte Schwefelsäure.
  • Die trockenen Fasern werden einer Mischeinrichtung eingegeben und der Harnstoff zugedüst. Hierauf folgt die Eingabe des Borminerals Colemanit und sodann das Zudüsen der Schwefelsäure. Nach einer Mischzeit von etwa 2 Minuten wird das Mischgut auf einer Abdampfstrecke abgelassen und das, die Abdampfstrecke verlassende, praktisch trockene Gut, einer Vereinzelungseinrichtung zugeführt.
  • 2. 250 kg (atro) Fasern aus Restabwasserklärschlämmen einer Papierfabrik 50 kg Harnstoff als 60sie Lösung 725 kg Colemanit (Bormineral) 560 kg halbkonzentrierte Schwefelsäure.
  • Die Materialien werden wie unter Beispiel 1 gemischt, getrocknet und sodann vereinzelt.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE Zu den Ausgangsrohstoffen, die zur Herstellung von Holzspanplatten benötigt werden, trocken beimengbares Material, das zur weitgehenden Verminderung der nachträglichen Abgabe von Formaldehydgas dient, das aus den bei der Herstellung der Spanplatten verwendeten Harnstoff-Formaldehyd-Harzen stammt und das außerdem den Holzspanplatten flammhemmende Eigenschaften verleiht, gekennzeichnet durch an organische Fasern angelagerten Harnstoff mit eingelagerten Borsäurepartikeln.
  2. 2. Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zusätzlich eingelagerte Partikel von Calciumsulfat.
  3. 3. Material nach einem der Anprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichts-Verhältnis der Fasern mit angelagertem Harnstoff und eingelagerten Borsäure- sowie gegebenenfalls Calciumsulfat-Partikeln zur Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Menge zwischen 1:0,2 und 1:20 liegt.
  4. 4. Material nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichts-Verhältnis der beladenen Fasern zu den Ausgangs-Rohstoffen zwischen 1:1 und 1:10 liegt.
  5. 5. Material nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichet, daß die organischen Fasern aus den Restabwasser-Klärschlämmen von Papier- oder Zellstoffabriken stammende Zellulosefasern mit ihren üblichen Additiven sind.
  6. 6. Verfahren zum Herstellen des Materials nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: 1. Eingeben der trockenen organischen Fasern in einen Mischer (Beleimeinrichtung), 2. jeweils bei laufendem Mischer, Zudüsen einer Harnstofflösung, 3. Einbringen eines Borminerals, 4. Zudüsen einer Mineralsäure, 5. Austragen des Gemenges auf eine Abdampfstrecke.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Harnstofflösung eine Temperatur zwischen 0 OC 0 und 80 C aufweist.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Bormineral Colemanit eingebracht und als Mineralsäure Schwefelsäure zugedüst wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das abgedampfte Gemenge einer Vereinzelungsvorrichtung (Mühle) zugeführt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19625251C2 (de) * 1996-06-15 2003-10-30 Ihd Inst Fuer Holztechnologie Werkstoff aus Reststoffen und Bindemittel sowie Verfahren zu dessen Herstellung

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DE19625251C2 (de) * 1996-06-15 2003-10-30 Ihd Inst Fuer Holztechnologie Werkstoff aus Reststoffen und Bindemittel sowie Verfahren zu dessen Herstellung

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