DE3500931C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Meißel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.

Einen derartigen Meißel beschreibt die Druckschrift DE 27 41 894 A1. Der Schneideinsatz ist dort in die Aufnahme eingelötet.

Die Druckschrift DE 30 04 568 A1 beschreibt einen ähnlichen Schrämmeißel, bei dem der Schneideinsatz in seiner Passung durch Bolzen unterschiedlicher Form als Sicherung gegen das Herausfallen aus der Aufnahme fixiert ist.

Üblich ist auch sonst die Befestigung des Schneideinsatzes in der Aufnahme des Meißels durch Hartlöten. Damit ist aber der Nachteil verbunden, daß die Teile erwärmt werden müssen, wodurch der Stahl im Erwärmungsbereich weich wird. Der Schneideinsatz wird also in einer geschwächten Zone des eigentlichen Meißels gehalten.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Meißel mit den Merkmalen des Oberbegriff des Hauptanspruchs vorzuschlagen, bei dem die Verbindung zwischen dem Schneideinsatz und dem Meißelkörper allen in der Praxis an sie gestellten Anforderungen genügt. Insbesondere sollen die Nachteile vermieden werden, die bei der sonst üblichen Befestigung der Teile durch Hartlöten entstehen.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs.

Es wurde gefunden, daß die Kombination eines nicht metallischen Klebemittels oder Weichlots und der erwähnten mechanischen Sicherung das Ergebnis bringt, daß der Schneideinsatz fest in der Aufnahme des Meißels gesichert ist. Ein sich Lösen aus der Aufnahme und eine Drehung in der Aufnahme beim Gebrauch werden sicher verhindert. Weil weder das nicht metallische Klebemittel noch das Weichlot hohe Temperaturen erfordern, werden der Schneideinsatz, dessen Schneidkante oder Schneidfläche und auch der Halteansatz bei der Herstellung nicht beschädigt.

Weichlote sind bekannt. Sie haben niedrige Schmelzpunkte im Bereich zwischen 200°C und 400°C. Beispiele geeigneter Weichlote sind die von der Firma Degussa unter der Bezeichnung "Soldamoll®" vertriebenen Weichlote. Besteht der Schneideinsatz aus einem Material, welches von diesem Weichlot nicht leicht benetzt wird, beispielsweise aus Zementkarbid, so ist es vorteilhaft, wenn der Schneideinsatz mit einer dünnen metallischen Beschichtung versehen ist, die sich leicht mit dem Weichlot verbindet. Als Beispiel für eine solche Beschichtung sei auf Nickel verwiesen.

Der nicht metallische Kleber ist vorzugsweise ein anaerobischer Kleber, beispielsweise ein unter dem Handelsnamen "Loctite" vertriebenes Klebemittel. Solche Klebemittel sind Einkomponenten-Klebemittel vom Polyestertyp, die selbst aushärten, wenn sie zwischen engpassende Metallflächen gegeben werden. Beispiele anderer geeigneter Klebemittel sind Zweikomponentenkleber, beispielsweise Epoxyharze, und Kleber, die unter dem Handelsnamen "Bostik" bzw. "Araldite" vertrieben werden.

Die mechanische Sicherung besteht vorzugsweise aus einem Bolzen, der in eine Aufnahme eingesetzt ist, die durch miteinander fluchtende Rillen ausgebildet wird, die in den aneinander anliegenden Flächen des Meißels und des Schneideinsatzes ausgebildet werden.

Der Bolzen kann ein Federstift sein, ein zylindrischer Stift, ein Bolzen mit Kopf und Splintloch oder dergleichen, und zwar mit einem geeigneten Querschnitt. Alternativ kann der Bolzen eine Hülse aufweisen, in die ein Stift eingesteckt werden kann. Führt man den Bolzen in die Aufnahme ein, so legt sich die Hülse fest an die Seiten der Aufnahme.

Die Rillen können sich parallel zur Längserstreckung des Stiftes erstrecken oder auch quer dazu.

Der Meißel wird vorzugsweise bei solchen Schneidwerkzeugen eingesetzt, bei denen an einem Ende des Schneideinsatzes ein kompakter Teil aus einem abgetragenen Material oder auch ein kompakter Teil aus einem zusammengesetzten abtragenden Material vorgesehen ist, wodurch eine Schneidkante oder Schneidfläche für den Meißel ausgebildet wird. Dieses abtragende Teil wird üblicherweise durch Hartlöten am zylindrischen Schneideinsatz befestigt. Jedwedes Hartlöten des Schneideinsatzes in der Aufnahme, wie beim Stand der Technik, führt tendenziell zu einer Schwächung dieser Teile. Die erfindungsgemäße Verwendung eines nicht metallischen Klebemittels oder eines Weichlots einschließlich der erwähnten mechanischen Sicherung vermeidet diese Nachteile.

Kompakte, abtragende Massen für derartige Schneideinsätze sind bekannt. Beispielsweise sei verwiesen auf die US-PS 31 41 746, US-PS 37 45 623, US-PS 37 43 489 und das britische Patent 14 89 130.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in einer auseinandergezogenen und teilweise geschnittener Ansicht eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs,

Fig. 2 eine Ansicht von Fig. 1 in Richtung des Pfeiles A,

Fig. 3 eine auseinandergezogene Schnittansicht entsprechend Fig. 1 bei einer zweiten Ausführungsform,

Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 von Fig. 3 in zusammengesetztem Zustand des Meißels.

In Fig. 1 und 2 ist ein Meißel für eine im Tagebergbau, Bergbau oder dergleichen eingesetzte Maschine gezeigt, der einen Halteansatz aus geeignetem gehärteten Stahl hat. Ein Ende 12 des Meißels ist so geformt, daß es in einer Aufnahme eines Halters an einer Gewinnungsmaschine eingesetzt werden kann.

Das andere Ende 14 des Meißels hat eine zylindrische Aufnahme 16. In sie kann ein zylindrischer Stift 18 eines Schneideinsatzes 20 eingesteckt werden.

Der Schneideinsatz 20 umfaßt den zylindrischen Stift 18 aus Zementkarbid und ein kompaktes Teil 22 aus einem zusammengesetzten, abtragenden Material. Das Teil 22 ist mit dem Ende 24 verbunden. Das Teil 22 umfaßt ein kompaktes Teil 26 aus abtragendem Material in Scheibenform, das mit einer Unterlage 28 aus Zementkarbid verbunden ist. Die Unterlage 28 ist durch Hartlöten mit dem Stift 18 verbunden. Der Fachmann kennt Verfahren für die Hartlötverbindung der Unterlage 28 und des Stiftes 18.

An einer Seite 30 des Stiftes 18 erstreckt sich nach unten eine Rille 32, die im Querschnitt halbrund geformt ist. Diese Rille 32 fluchtet mit einer Rille 34, deren Querschnitt ebenfalls halbrund ist. Die Rille 34 ist in derjenigen Seite 36 der Aufnahme 16 ausgebildet, an der der Schneideinsatz eingesetzt ist. Die Rillen 32, 34 formen zusammen einen kreisförmigen Aufnahmeraum, wie dies am besten in Fig. 2 gezeigt ist.

Ein der Verriegelung dienender Bolzen 38 ist vorgesehen, der in diesen Aufnahmeraum eingesetzt werden kann, der von den miteinander fluchtenden Rillen 32, 34 ausgebildet wird. Der Bolzen 38 umfaßt eine äußere Hülse 40 und eine innere Stange 42, die ein Rollstift sein kann, der in die Hülse 40 eingesteckt werden kann. Der Stift 42 ist so dimensioniert, daß, wenn er in die Hülse eingesteckt worden ist, die sich ihrerseits innerhalb des Aufnahmeraums befindet, sich dann die Hülse fest an die Seiten des Hohlraums anlegt.

Der Schneideinsatz 20 ist zusätzlich an den Seiten des Aufnahmeraums mittels eines nicht metallischen Klebers des vorstehend beschriebenen Typs befestigt.

Die Kombination des Klebemittels mit dem Sicherungskörper sichert den Schneideinsatz wirksam in der Aufnahme und verhindert auch jedwedes Drehen des Einsatzes beim Gebrauch. Weil keine Wärmeeinwirkung notwendig ist, werden die dem Meißel durch vorhergehende Wärmebehandlung mitgeteilten Eigenschaften auch nicht zerstört, wie dies beim Hartlöten der Fall wäre. Die Hartlötverbindung zwischen der Unterlage 28 und dem Stift 18 wird nicht geschwächt.

Die Fig. 3 und 4 zeigen eine zweite Ausführungsform. Diese ist grundsätzlich ähnlich der ersten Ausführungsform, so daß einander entsprechende Teile dieselben Bezugsziffern tragen. Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform darin, daß die Rillen 32, 34 sich quer zur Längserstreckung des Schneideinsatzes 20 und der Aufnahme 16 erstrecken.

Claims (6)

ZusammensetzungBeschrieben wird ein Meißel 10 für das Abtragen mineralischer Stoffe unter oder über Tage, bei dem die Verbindung des Meißels 10 mit dem Schneideinsatz 20 über eine Weichlotverbindung erfolgt oder als Klebung, wobei die beiden Teile zusätzlich mechanisch aneinander gesichert sind.Durch diese Merkmale entfällt das Erwärmen der Teile beim sonst üblichen Hartlöten.

1. Meißel für das Abtragen mineralischer Stoffe unter oder über Tage, mit einem Schaft zum Einsetzen des Meißels in einen Halter einer Gewinnungsmaschine, wobei am Meißeloberteil eine Aufnahme vorgesehen ist, in die ein zylindrischer Stift eingesetzt ist, der als Schneideinsatz dient und der mit dem Meißel drehgesichert verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung von Meißel (10) und Schneideinsatz (20) bei einer an sich bekannten Lötverbindung als Weichlötung mit einem Schmelzpunkt unter 400°C oder als nicht metallische Klebung ausgebildet ist, wobei der Schneideinsatz (20) in seiner Aufnahme (16) zusätzlich durch eine an sich bekannte Sicherung mittels eines Bolzens (38) nicht drehbar festgelegt ist.

2. Meißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (38) in miteinander fluchtende Rillen (32, 34) im Meißel (10) und im Schneideinsatz (20) eingesetzt ist, die sich etwa zu dem Profil des Bolzens ergänzen.

3. Meißel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (38) als Federstift, als zylindrischer Stift, als Bolzen mit einem Sicherungsstift oder als Hülse ausgebildet ist, in die ein Stift (42) eingesetzt ist.

4. Meißel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen (32, 34) sich koaxial zum Schneideinsatz (20) und im wesentlichen über dessen gesamte Länge erstrecken.

5. Meißel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen (32, 34) sich quer zur Längserstreckung des Schneideinsatzes (20) erstrecken.

6. Meißel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Klebung ein anaerobes Klebemittel oder ein Zweikomponentenkleber vorgesehen ist.