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Brennstoffseiher.
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Bei Brennstoffseihern oder Filtern, die beim Einfüllen von Motorbrennstoff
in den Betriebsbehälter und auch bei der Entnahme durch den Motor aus diesem in
Verwendung sind, hat man, um feste Fremdkörper und das vielfach im Brennstoff enthaltene
Wasser genügend zuverlässig abzuscheiden, mehrere Siebe hintereinandergeschaltet,
deren Maschenweiten nach dem Ausfluß hin immer enger werden; dabei ist aber der
Durchflußwiderstand erheblich und die Verstopfungsgefahr besonders an den feinsten
Sieben sehr groß.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß eine Anzahl, in dem dargestellten
Beispiel drei, Siebe oder Filter so hintereinandergeschaltet sind, daß sie nach
dem Ausflußende hin entsprechend ihrer immer feineren Maschenweite einen überall
genügend großen Durchflußquerschnitt aufweisen, in dem die Sieboberflächen entsprechend
dem durch die feineren Siebmaschen bedingten vergrößerten Durchflußwiderstand vergrößert
sind. Hierdurch wird einem Verstopfen der feineren Siebe vorgebeugt und auf diese
Weise eine Außerbetriebsetzung des Seihers verhindert. Durch die Vergrößerung der
Oberfläche der feineren Siebe wird aber ferner noch erreicht, daß sich der Durchgangswiderstand
auf alle Teile gleichmäßig verteilt und auf ein geringes Maß beschränkt und daß
schließlich infolge der besonderen Grö3e des feinsten Siebes verhältnismäßig große
Teile von diesem verstopft sein können, ohne daß seine noch verbleibenden Durchfluß
querschnitte unzulässig klein werden.
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Hierdurch ergibt sich eine erhöhte Betriebssicherheit des Seihers.
Hierzu trägt ferner der Umstand bei, daß die Siebe in solchen Abständen vorgesehen
sind, daß zwischen ihnen der Brennstoff jedesmal zur Beruhigung kommt und nicht
durch Wirbelung die Siebe verstopft, sondern vielmehr die zurückgehaltenen Verunreinigungen
nach unten ausfallen läßt.
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Die praktische Ausgestaltung des neuen Brennstoffseihers ergibt sich
besonders vorteilhaft in der Form, daß die üblicherweise verwendeten drei Siebe
die Gestalt eines Zylinders mit Zwischenboden besitzen; dabei können gegebenenfalls
auch Endböden des Zylinders mit als Siebflächen herangezogen sein, und zwar unter
Umständen auch in kappenförmiger Gestalt, so daß eine ellipsoid- oder kugelähnliche
Gesamtgestalt der Siebe sich ergibt.
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Der hieraus-entspringende Vorteil besteht darin, daß sich eine ganz
besonders große Siebfläche bei engem Raume erzielen läßt und daß ferner das als
Zwischenboden ausgebildete feine Sieb an einer solchen Stelle angebracht werden
kann, daß die erforderliche Abstufung der fraglichen Siebquerschnitte ohne Schwierigkeiten
möglich ist. Schließlich ergibt diese Anordnung an der Zuströmseite jedes der Siebe,
wie die Zeichnung erkennen läßt, einen sehr großen Raum zur Ansammlung der ausgeschiedenen
Verunreinigungen, was eine große Sicherheit gegen Verstopfen und leichte Reinigungsmöglichkeit
bedeutet.
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In weiterer Fortbildung dieser zylindrischen Siebanordnung ergibt
ein außer vom Zwischenboden zum oberen Rande des Gehäuses sich erstreckender vollwandiger
Trichter eine besonders günstige Mögliche* zur Ausbildung eines großen Sammelraumes
für Verunreinigungen vor dem ersten Sieb unter so sicherer Hochlegung des Brennstoffzuflusses,
daß nicht etwa dieser selbst durch die Verunreinigungen verstopft werden kann. Außerdem
ergibt sich hierdurch in dem untersten Siebe eine Richtungsumkehr des Flüssigkeitsstromes,
die das Ansscheiden der Verunreinigungen besonders begünstigt, und dadurch dieses
Sieb weiter gegen Verstopfungen schützt.
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Indem weiter der Siebzylinder und sein Zwischenboden aus drei durch
das Gehäuse zusammengehaltenen Einzelteilen bestehen, lassen sich die Siebe leicht
auseinandernehmen und reinigen, und zugleich ist dabei eine sichere Zusammenschließung
der Siebe durch das sie vereinigende Gehäuse gegeben; dies ist besonders notwendig,
da die zylindrischen Siebe im Interesse geringen Gewichts des Seihers nicht mit
besonderen Dichtungs- und Befestigungsvorrichtungen ausgestattet werden dürfen.
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Wertvoll für die Erfindung ist endlich noch eine zwangläufige Verbindung
des Brennstoffzulaufventiles mit einem Wasserablaßhahn und auch mit dem Deckel des
ganzen Seihers derart, daß zum Öffnen des Deckels (zwecks Reinigung) zwangsweise
erst der Brennstoffzulauf geschlossen werden muß. Dadurch sind Brennstoffverluste
verhütet, und infolge der Verbindung mit dem Wasserablaßhahn ist zugleich auch in
dieser Beziehung die gehörige Wartung sichergestellt.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele des neuen
Brennstoffseihers in teilweise aufgebrochener Seitenansicht, und zwar ist Abb. I
ein Seiher zum Auffüllen der Betriebsbehälter aus Lagerbehältern, Abb. 2 ein Seiher
zur Zwischenschaltung zwischen Betriebsbehälter und Motor, beispielsweise für Kraftwagen.
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Der Seiher nach Abb. 1 enthält in einem zylindrischen Gehäuse I ein
Grobsieb 2, Mittelsieb 3 und Feinsieb 4 in der dargestellten Form eines Zylinders
mit Zwischenboden, und zwar besteht das Grobsieb aus gelochtem Blech mit außen aufgezogenem
Drahtgewebe und das Feinsieb ebenso aus gelochtem Blech mit innen eingelegtem Drahtgewebe,
Waschleder- oder Seidengewebe. In dem Gehäuse 1 erstreckt sich ein Blechtrichter
5 vom oberen Rande bis zu dem Mittelsiebe 3 hin und schließt an beiden Teilen dicht
ab. In der Außenwandung ist der Brennstoff-Zutrittsstutzen 6 angebracht und im Deckel
7 der Brennstoff-Austrittsstutzen 8.
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Ein vollwandiger Boden g verschließt das Feinsieb 4 oben, während
das AGrobsieb 2 unten durch den Boden IO des Behälters I verschlossen ist. Der Deckel
ist durch eine Verschraubung II derart festgelegt, daß er zugleich die Festpressung
des Trichters 5 und damit der Siebe 2, 3> 4 bewirkt. Ein Wasserablaßiiahn 12
ist unten am Boden 10 vorgesehen.
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Die Wirkung bei diesem Benzinseiher ist die, daß der bei 6 zufließende
Brennstoff längs des Trichters 5 nach unten strömt und dort auf das Grobsieb 2 tritt;
dabei erfährt der Brennstoff zugleich einen scharfen Richtungswechsel, der die Ausscheidung
von harten Fremdstoffen und Wasser befördert, und der Rest des Wassers wird in dem
Mittelsiebe 3 zurückerhalten. Da zwischen beiden Sieben bereits ein sehr großer
Beruhigungsraum besteht, kann sich das abgeschiedene Wasser ruhig zu Boden setzen,
um durch den Hahn 12 in geeigneten Zeiträumen abgezogen zu werden. Falls das Abziehen
nicht rechtzeitig erfolgt, so sperrt das sich ansammelnde Wasser schließlich an
der unteren Kante des Trichters 5 den Brennstoffdurchtritt ab, so daß dann, da für
ein plötzliches Mitreißen des schwerflüssigeren Wassers durch das Mittelsieb 3 in
größerer Menge der Motor überhaupt nicht die Kraft besitzt, eine glatte Stillsetzung
erfolgt, die dann nach dem Ablassen des Wassers ebenso glatt wieder behoben ist.
Das Feinsieb 4 läßt gemäß seiner großen Oberfläche den Brennstoff mit geringer Geschwindigkeit
durchtreten, so daß trotz der Feinheit seiner Maschen ein Festsetzen von Fremdkörpern
nicht eintritt, sondern diese vielmehr innerhalb des ebenfalls genügend großen Innenraumes
dieses Siebes zurückbehalten werden.
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B;i der Ausführung nach Abb. 2 ist d'e Anordnung in den Grundzügen
unverändert, nur sind die beiden an den Enden liegenden Siebe 2, 4 mit gleichfalls
als Sieb ausgebildeten Böden I3, I4 ausgerüstet, um größere Durchgangsquerschnitte
zu erhalten, und das Mittelsieb 3 ist mit dem gleichen Erfolge an das größere obere
Ende des Trichters 5 verlegt. Hierdurch kann eine Verkleinerung des ganzen Seihers
erreicht werden, durch die er zur Anbringung am Apparatebrett eines Fahrzeuges besonders
geeignet wird. Der Trichter 5 ist hier ferner für sich mit den Sieben vereinigt,
und das Ganze wird durch Federn I5 vom Deckel 7 festgelegt.
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Im Zuflußstutzen 6 ist hier ein Hahnkegel I6 eingesetzt und dessen
Spindel 17 ist unten mit dem Wasserablaßhahn I2 vereinigt, der zu diesem Zweck mittels
eines Rohrkrümmers 18 nach der Seite hin verlegt ist. Die Spindel 17 trägt ferner
an ihrem oberen Ende einen HebelIg, der gegen einen Anschlagknopf 20 des Deckels
7 beim Öffnen des Zulaufventiles I6, das zugleich das Schließen des Ablaßhahnes
I2 bedeutet, gegenläuft und dadurch sich selbst und den Deckel vereinigt.
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Die Wirkung ist bei dieser Ausführungsform dieselbe wie bei der ersten
mit der Besonderheit, daß infolge der besonders großen Ausbildung der Siebflächen
bei kleinem Gesamtumfange des Seihers der Durchgangswiderstand so gering ist, daß
der Motor in seiner Ansaugwirkung dadurch nicht gestört wird. Zum Reinigen wird
durch Seitwärtsschwenken des Hebels 19 der Zulauf geschlossen, das Wasser abgelassen
und der Deckel freigegeben, so daß die Siebe ausgebaut und gereinigt werden können.