DE346068C

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Publication number: DE346068C
Application number: DENDAT346068D
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Description

Verfahren zum Brikettieren von Gußeisenspänen. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Dänemark vom i g. August 192o beansprucht. Fein zerteiltes Eisen, wie Gußeisenspäne von Maschinenfabriken u. dgl., eignet sich nicht zum Verschmelzen in Kupolöfen und wird im allgemeinen als ein beinahe wertloses Abfallprodukt angesehen. Man hat allerdings schon versucht, -durch Brikettierung ein für Kupolöfen geeignetes Material von solchen Spänen zu erhalten. Zu diesem Zweck hat man die Späne mit dem oder jenem Bindemittel unter hohem Druck gemischt. Um aber ein einigermaßen brauchbares Brikett zu erzielen, war man bisher gezwungen, einen Druck auf mehrere Tausend kg/cm' anzuwenden. Man mußte dazu hydraulische Pressen gebrauchen. Dadurch wurde das Verfahren sehr kostspielig, so daß eine solche Brikettfabrikation sich nur unter besonderen Umständen lohnte.
Nach einem anderen bekannten Verfahren begoß man die Späne mit Kalkmilch und verarbeitete sie in einerPresse zuBriketten. Derärtige Brikette sind aber nicht im Besitz der Härte und Stärke, die erfordert werden muß, um dieselben zur Verwendung in dem Kupolofen geeignet zu machen.
Es ist nun festgestellt worden, daß nach dem letzteren Verfahren hergestellte Brikette einige Zeit nach der Herausnahme aus der Presse zu einer Temperatur von 5o bis 6o° C geheizt werden, vermutlich infolge einer eintretenden chemischen Reaktion. Es ist anzunehmen, daß eben diese chemische Reaktion bewirkt, daß die Brikette überhaupt die erforderliche Stärke und Härte erlangen.
Die Beobachtung dieses Wärmephänomen hat zur gegenwärtigen Erfindung geführt, durch welche man bewirken will, daß die erwähnte chemische Reaktion so kräftig wie irgend möglich vorgeht und schon während des Pressens selbst ihren Anfang nimmt. Ist dieses der Fall, so erzielt man ein Brikett, welches die bisherigen Brikette sowohl hinsichtlich der Stärke als auch der Härte weit übertrifft.
Erreicht wird das nun dadurch, daß man das Pressen der Brikette unter einem Druck von mindestens iio kg/ccms vornimmt, dann die Späne außer mit Kalkmilch noch mit Wasserglas behandelt.
Durch Verwendung eines derartigen Minimaldruckes, der doch nicht höher ist als in den mechanischen Pressen und ohne kostspielige hydraulische Anlagen erzielt werden kann, nimmt das vorher erwähnteTemperaturerhöhen und damit auch die chemische Reaktion schon ihren Anfang, während das Brikett sich noch in der Presse befindet. Solche Brikette übertreffen hinsichtlich ihrer Stärke und Härte bei weitem die Brikette, die durch einen nur wenig unter iiokg/cm° liegenden Druck hergestellt werden, so daß man in dieser Verbindung diesen Druck »einen kritischen Minimaldruck« nennen kann.
Der Einfluß der so bewirkten, verhältnismäßig kräftigen chemischen Reaktion auf die Stärke und Härte der Brikette ist z. B. mit der Wirkung einer schnellen Kühlung auf glühendes oder erstarrendes Material, wie Glas oder Eisen, zu vergleichen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brikettieren von Gußeisenspänen durch Zusammendrücken von mit Kalkmilch befeuchteten Spänen, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammendrücken bei einem Druck von mindestens i i o k911 em3 erfolgt.
2. Verfahren zum Brikettieren von Gußeisenspänen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne außer mit Kalkmilch auch mit Wasserglas behandelt werden.