DE3447213A1

DE3447213A1 - Reibkoerper

Info

Publication number: DE3447213A1
Application number: DE19843447213
Authority: DE
Inventors: Dimitrios Dr. 5000 Köln Kerimis; Karl Dipl.-Ing. Dr. Oberbach; Lothar Dr. 5060 Bergisch-Gladbach Preis
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1984-12-22
Filing date: 1984-12-22
Publication date: 1986-06-26
Also published as: DE3447213C2

Description

Reibkörper
Die Erfindung betrifft einen Reibkörper zum Bearbeiten von Oberflächen fester Werkstoffe, insbesondere zum Entfernen dünner Schichten, bestehend aus Fasern.
Zum Reinigen von Oberflächen sind Bürsten mit Naturborsten, Borsten aus Chemiewerkstoffen oder metallischen Fasern bekannt.
Die verwendeten Borsten bzw. Fasern weisen Nachteile auf, die die Gebrauchsfähigkeit einschränken. Denn bei der geringen Eigensteifigkeit ist kein gutes Schruppergebnis zu erzielen. Auch ist die Gefahr des Abbrechens bzw. Knickens bei harten Beanspruchungen groß, wodurch eine schnelle Abnutzung eintritt. Weiter ist die Verwendung bestimmter Materialien - wie beispielsweise Nylon bei Vorhandensein von Feuchtigkeit oder Metallfasern bei Explosionsgefahr - nicht möglich.
Bekannt sind ferner Radierstifte, bei denen parallel angeordnete Glasfasern in einer Metallfassung eingeklemmt sind, die nach Einspannung in einen Halter durch Drehen eines Knopfes aus einer Führungshülse soweit herausgeschoben werden, daß sie nur wenig überstehen.
Diese im Konstruktionsbüro für das Ausradieren von Tuscheeintragungen verwendeten Radierstifte neigen zum Abbrechen, wenn die Glasfaser e; wenig zu weit aus der Führungshülse herausragt. Auch ist ein genaues Radieren insbesondere wegen der Ausweichmöglichkeit der am Rande liegenden Glasfasern nicht möglich. Da gegebenenfalls sehr lange Fasern abbrechen, können diese in die Haut eindringen, wodurch äußerst unangenehme Belästigungen hervorgerufen werden.
Es ist ein Reibkörper zum schonenden Reinigen von Oberflächen bzw. zum Entfernen dünner Schichten zu finden, der bei hoher Schleifeffektivität eine optimale Ausnutzung der Schleifmittel durch Abrieb erlaubt, der ein gezieltes Entfernen von Material auch bei kleinsten bzw. gebogenen Bereichen zuläßt, der eine hohe Reserve besitzt und der in Werkzeugen leicht eingebaut werden kann, wobei das Material gegen Feuchtigkeit, Korrosion bzw. Funkenschlagen immun sein sollte.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fasern, insbesondere Glasfasern, mindestens teilweise über einen oder mehrere Matrixwerkstoffe zu einem Verbund zusammengefaßt sind.
Durch den Verbund von vorzugsweise parallel angeordneten Fasern mit einer Harzmatrix ist es möglich, die Faser als Reibmittel über die ganze Länge sicher zu führen, so daß nur die Enden durch den Abrieb stark beansprucht werden.
Die aufgewendete Arbeit wird also ummittelbar umgesetzt, wodurch das Verfahren einen hohen Wirkungsgrad besitzt.
Durch die präzise Führung ist auch der Einsatz bei kleinen örtlich begrenzten Schleifflächen möglich.
Ein Abbrechen von einzelnen Fasern ist weder beim Einbau in das Werkzeug, noch beim Einsatz möglich; die damit verbundenen Gefahren werden also vermieden.
In einer besonderen Ausführungsform ist der Verbund als Profil ausgebildet.
Solche Verbund-Profile, die im Querschnitt rund, viereckig, 1-förmig oder eine andere Form besitzen können, können infolge ihrer hohen Eigensteifigkeit einzeln oder zu mehreren nebeneinander in Werkzeugen angeordnet werden, die somit genau auf ihren Verwendungszweck abgestimmt werden können. Die Abmessungen liegen insbesondere zwischen 0,5 - 5 mm bei einer Länge von 10 - 600 mm. Die Festigkeit sollte zwischen 500 -2000 N/mm2 und der E-Modul 20 - 50 KN/mm2 betragen.
In einer anderen Ausführungsform ist der Verbund zusätzlich mit Fasern umwickelt.
Durch diese Umwicklung wird ein Aufspleißen verhindert.
In einer Ausführungsform enthält der Verbund Oberflächenbearbeitungsmittel.
Durch den Einbau von Oberflächenbearbeitungsmitteln ist es möglich, das Abriebergebnis zu verbessern. Diese Reinigungs- oder Schleifmittel bzw. Pasten können als Mikrokapseln, in Aussparungen, in der Matrix und/oder im Mantel eingebaut werden.
Als Fasermaterial können Metalle, Glas, Kohlenstoff, Mineralien und Bor eingesetzt werden.
Für den Matrixwerkstoff sind Polyesterharz, Epoxidharz, Polyurethane, Polyamide, Thermoplaste, Phenolharz, Melaminharze und Silikonharze geeignet.
Besonders geeignet sind Glasfasern von 5 - 12 Fm Durchmesser mit ungesättigtem Polyesterharz als Matrix.
Beispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 Schnitt durch Radierstift, Fig. 2 Schnitt durch runde Topfbürste.
In Fig. 1 ist ein Radierstift 1 dargestellt, bei dem als Reibkörper ein Verbund 2 aus Glasfasern und Matrixwerkstoff angeordnet ist, welcher in einer Hülse 3 geführt wird und über eine Rändelschraube 4 nach vorn bewegt werden kann.
In Fig. 2 ist eine Topfbürste 5 gezeigt, die aus einem runden Blechkörper 6 mit Aufnahmebohrung 7 besteht und unten einen Ring 8 trägt, der als Reibkörper einen Verbund 9 aus in Polyesterharz eingebetteten Glasfasern aufnimmt.
- Leerselte -

Claims

Patentansprüche: 1) Reibkörper zum Bearbeiten von Oberflächen fester Werkstoffe, insbesondere zum Entfernen dünner Schichten, bestehend aus vorzugsweise parallel angeordneten Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern, insbesondere Glasfasern, mindestens teilweise über einen oder mehrere Matrixwerkstoffe zu einem Verbund (2,9) zusammengefaßt sind.
2) Reibkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbund (2,9) als Profil ausgebildet ist.
3) Reibkörper nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbund (2,9). zusätzlich mit Fasern umwickelt ist.
4) Reibkörper nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbund (2,9) Oberflächenbearbeitungsmittel enthält.