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Anschlußstljck für in Blutgefäßen
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applizierte Verweilkatheter (Dauerkatheter), insbesondere Infusionskatheter
Die Erfindung betrifft ein Anschlußstück für in Blutgefäßen applizierte Verweilkatheter,
auch Dauerkatheter genannt.
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Ein besonders häufiges Anwendungsgebiet solcher Verweilkatheter sind
Infusionskatheter. Es kommen aber auch sonstige, mit dem Körper des Patienten in
Verbindung stehende Schlauchsysteme in Frage.
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Bei solchen Verweilkathetern besteht die Gefahr eines Herausreißens
des oft sogar festgenähten Endes des Katheters, insbesondere bei unruhigen Patienten,
während des Schlafs des Patienten, bei Transporten usw., die einen unvorhergesehenen
und unzulässigen Zug am Katheter zur Folge haben. Die Gefahr bei einem solchen Ausreißen
liegt auf der Hand. Einmal kann die Zufuhr vielleicht lebenserhaltender Medikamente
unterbrochen werden, zum anderen besteht auch die Gefahr eines Rücklaufes oder je
nach Druckverhältnissen des Ansaugens nicht induzierter Stoffe (z.B. Luftembolie)
bei Katheterriß, womit die Notwendigkeit einer sich verschließenden Sollbruchstelle
beiderseits hinlänglich erklärt ist. In jedem Falle bringt aber die Notwendigkeit
einer erneuten Befestigung eines anderen Verweilkatheters an anderer Stelle erhebliche
zusätzliche und durchaus unerwünschte Mehrarbeit mit sich.
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Aus der DE-OS 28 17 lo und der DE-PS 31 oo 442 ist zwar ein Anschlußstück
für Kunststoffkanülen und Venenkatheter bekannt.
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das zum dichtenden Anschluß an mit Anschlußkonen versehene Schläuche
oder Rohrstutzen dient und mit einer Kunststoffkaniile oder einem Venenkatheter
verbindbar ist. In dem Durchtrittskanal dieses Anschlußstücks ist ein Ventil, beispielsweise
in
Form einer ebenen, geschlitzten Ventilscheibe, vorgesehen. Das Anschlußstück besteht
aus zwei Teilen, die renativ zueinander in ihrer Axialrichtung verschiebbar sind
und bei deren Auseinanderbewegung das Ventil den Durchfluß in beiden Richtungen
verhindert. Solche Anschlußstücke dienen dazu, durch sogenannte LUer-Konen medizinische
Geräte oder GerEteteile miteinander zu verbinden. Das Ventil schließt bei Herausziehen
des Konus aus dem Anschlußstück und verhindert dann das Ausfließen von Flüssigkeit
bzw. das Eintreten von Luft aus bzw. in die an das Anschlußstück angeschlossene,
im all gemeinen zum Körper führende Leitung, den Schlauch oder dergleichen. Wenn
der Konus recht fest sitzt, was er häufig zwecks Erzielung einer wirklich loor-igen
Abdichtung tun muß, dann kann mit einem derartigen Anschlußstück das geschilderte
Heraus rel ßen des Katheters an seinem au Körper festgenähten Ende nicht verftindern,
weil die beiden Teile des Anschlußstücks zwar relativ zueinander beweglich sind,
aber nur in begrenztem Maße, und sich auch bei Ausübung einer unzulässig hohen Zugkraft
auf das Anschlußstück nicht voneinander trennen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anschlußstück für in
Blutgefäßen applizierte Verweilkatheter (Dauerkatheter), insbesondere Infuslonskatheter,
zu schaffen, bei dem bei ()berschreitung einer bestimmten, festlegbaren Zugkraft
sowohl die Zufluß- als auch die Abflußleitung, d.h. also die beispielsweise von
einem Infusionsgefäß kommende Leitung und die zum Katheter führende Leitung hermetisch
abgeschlossen werden und außerdem aber auch diese beiden Leitungen durch Trennung
der beiden relativ zueinander beweglichen Teile gänzlich voneinander getrennt werden,
so daß keine unzulässig hohe Zugkraft auf den Kathet*e*r)übertragen werden kann
und ein Herausreißen desselben an der Annähstelle mit Sicherheit verhindert wird.
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hzw. der Katheter selbst ** oder sonstige Verbindung
Diese
Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
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Die Wirkungsweise des durch diese Merkmale gekennzeichneten Anschlußstücks
sowie weitere vorteilhafte Ausführungsmerkmale der Erfindung werden nachstehend
anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung beschrieben
und erläutert.
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Alle Figuren der Zeichnungen zeigen Längsschnitte durch das Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Anschlußstücks.
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Fig. 1 zeigt das AnschlußstUck in der normalen Betriebslage seiner
einzelnen Teile.
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Fig. 2 zeigt eine bei Oberschreitung einer bestimmten Zugkraft hervorgerufene
Relativlage der einzelnen Teile, bei der zwar der Zu- und der Abfluß zu bzw. von
dem Anschlußstück geschlossen, die beiden Teile des AnschlußstUcks aber noch miteinander
verbunden sind.
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Fig. 3a und 3b zeigen den Zustand der beiden Anschiußstück-Teile nach
ihrer vollständigen Trennung, und zwar zeigt Fig. 3a das erste Anschlußstück-Teil,
Fig. 3b das zweite Anschlußstück-Teil.
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Das erste AnschlußstUck-Teil besteht seinerseits aus zwei Teilen la
und lb. Das zweite Anschlußstück-Teil besteht ebenfalls aus zwei Teilen 2a und 2b.
Der Teil la des ersten Anschlußstück-Teils trägt einen Nippel 3 zur Verbindung mit
einem katheter oder einem dahin führenden Schlauch 4; ferner nimmt das Tejl la eine
radial nech innen vorgespannte Membran 5 aus elastischem 1'rey#StOff auf. Diese
elastische VorspannunS ist durch die dargestellte Wellenform der rn 5 angedeutet.
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Die Stärke der elastischen Vorspannung der Membran 5 ist dadurch
einstellbar, daß diese in einem rohrförmigen Ansatz 6 sitzt, auf dessen kegeliges
Außengewinde das Teil lb des ersten Ansatzstück-Teils la, lb mit entsprechendem
Innengewinde aufgeschraubt ist. Durch mehr oder weniger weites Zusammenschrauben
des Ansatzes 6 mit dem Teil 1 b wird der Ansatz 6 in mehr oder weniger starkem Maße
radial zusammengedrückt, wodurch sich dann die Stärke der radial einwärts gerichteten
Vorspannung der Membran 5 ändert.
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In das Teil 2 des zweiten Ansatzstück-Teils 2a, 2b ist ebenfalls
eine radial nach innen vorgespannte zweite Membran 7 aus elastischem Werkstoff eingesetzt,
die aber bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine konstante radiale Vorspannung
aufweist. Im Abstand hiervon ist im Teil 2a eine dritte Membran 8 eingesetzt, deren
Vorspannung wiederum verstellbar ist. Zu diesem Zweck sitzt die Membran in einem
Ansatz 9 mit kegeligem Außengewinde, auf welches das Teil 2b mit entsprechendem
kegeligem Innengewinde mehr oder weniger weit aufgeschraubt ist, so daß man hierdurch
die Vorspannung der Membran 8 verändern kann.
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An dem zweiten Anschlußstück-Teil 2a, 2b, und zwar am Teil 2a, ist
ein in der in Figur 1 dargestellten normalen Betriebslage durch die erste Membran
5 und die zweite Membran 7 hindurch gehendes Schlauchstück 1Q aus elastischem Material
mittels eines Wulsts losbefestigt das mit einem von der Seite des ersten Anschlußstück-Teils
la, lb her an der in diesem vorgesehenen ersten Membran anliegenden kleinen Wulst
lo versehen ist.
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In der dritten Membran 8 ist eine zum ersten Anschlußstück-Teil la,
lb hin zugespitzte Hohlnadel 11 bei Oberwindung der Reibung gegenüber der Membran
8, d.h. bei Oberwindung einer vorbestimmten Zugkraft verschiebbar gelagert. Auf
das äußere Ende dieser Hohlnadel 11 ist ein zu der Flüssigkeitsquelle,
beispielsweise
der Infusionsflasche, führender Schlauch 13 aufgeschoben. Diese Hohlnadel 11 erstreckt
sich in der normalen, in Figur 1 dargestellten Betriebslage durch das Schlauchstück
10 und damit durch die erste Membran 5 und die zweite Membran 7 hindurch bis in
die Bohrung des Nippels 3 des Teils la des ersten AnschlußstUck-Tells la, lb hinein.
Auf der Hohlnadel 11 ist zwischen den beiden Membranen 7 und8 ein Anschlag 12 befestigt,
der in seiner einen, in Figur 1 gezeigten Endlage die normale Betriebslage der einzelnen
Teile festgelegt.
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Bei Oberwindung einer bestimmten Zugkraft, deren Größe durch die einstellbare
Vorspannung der Membran 5 und die festliegende Vorspannung der Membran 7 sowie die
ebenfalls einstellbare Vorspannung der Membran 8 bestimmt wird, bewegen sich die
einzelnen Teile in die in Figur 2 dargestellte und durch den Anschlag 12 festgelegte
Lage, in welcher die Hohlnadel 11 mit ihrer Spitze aus der ersten Membran und der
zweiten Membran herausgezogen ist, jedoch noch in dem am zweiten Anschlußstück-Teil
2a, 2b befestigten Schlauchstück 9, und zwar in dessen Wulst lo, liegt. Dadurch
ist sowohl der Abfluß und der Zufluß aus dem Schlauch 4 als aber auch der Ab- und
Zufluß aus dem Schlauch 12 unterbrochen. Wenn die Zugkraft nicht größer wird, so
daß die einzelnen Teile In der in Figur 2 dargestellten Lage verbleiben, dann ist
dieser erste Abdichtungsvorgang reversibel, d.h. die Hohlnadel kann wieder, unter
Herstellung der Flüssigkeitsverbindung zwischen den Schläuchen 4 und 12, in ihre
in Figur 1 dargestellte Lage zurückgeschoben werden. Damit ist dann wieder die normale
Betriebslage aller Teile erreicht. Wenn aber die bereits erwähnte Zugkraft, von
der Lage der Teile nach Figur 2 ausgehend, noch größer wird, dann wird der Wulst
lob des Schlaushstücks lo unter elastischer Verformung durch die erste Membran 5
hindurch- und aus dieser herausgezogen. Die Größe dieser Zugkraft wird nun allein
durch die radiale Vorspannung der ersten Membran 5 festgelegt.
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Dabei trennen sich nun die beiden Anschlußstück-Teile la, lb und 2a,
2b vr;llig voneinander und gelangen in die in den Figuren 3a md 3b genannten Lagen
und Zustände, d.h. auch hier sind Zu- und Abfluß aus den Schläuchen 4 ind 13 gänzlich
iichunterbrochen. Diese hier wirksam werdende Zugkraft ist so ge-~#ahlt, daß bei
ihrem Auftreten norh kein Herausreißen des Katheters oder der Kanüle aus dern K;rper
bzw. von la aus der Befestigung hervorgerufen werden kann.
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Anstelle des kleinen Wulsts lob am Schlauchsttick 10 kann auch zur
Erreichung einer völligen Wiederverwendbarknit des An-Schlußstücks irgendeine Art
von Schnappvorrichtung angebracht sein.
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Die rohrförmigen Ansatzstücke 6 und 9 können zwecks Erhöhung ihrer
Elastizität und damit Verqrößerung des Bereichs der Einstellbarkeit der radialen
Vorspannung der Membran 5 bzw. 8 mit Längsschlitzen versehen sein.
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Das Anschlußstück nach der Erfindung kann mit einem Geber versehen
sein, der bei völliger Auseinanderbewegung (Figur 3a, 3b) und/oder bei Erreichen
der Zwischenstellung (Firiur 2) der beiden Anschlußstück-Teile la, lb und 2a, 2b
anspricht und ein akustisches oder sonstiges Warnsignal erzeugt, durch welches das
für die Betreuung des Behandelten zuständige Personal auf diesen Vorgang hingewiesen
wird, so daß unverzUglich Vorkehrungen zur Behebung des Störungszustandes getroffen
werden konnen.
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Hervorzuheben ist, da, wie Figur 3a nhne nähere Erläuterung erkennen
läßt, bei völliger Trennung des Anschlußstücks der zum behandelten Körper führende
Schlauch 4 völlig dicht und damit steril verschlossen bleibt.
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Vorstehend wurden ausschließlich Membranen aus elastischem Werkstoff,
die von Röhren oder Nadeln durchsetzt sind, als Ventile sowohl für den Verschluß
des zum Katheter führenden Schlauchs als auch des von dem Infusionsbehälter kommenden
Schlauchs im einzelnen beschrieben. Anstelle dieser Art von Ventilen können aber
auch andere Ventilbauarten (jeweils zwei Ventile !) verwendet werden, wie beispielsweise
Klappenventile, Quetschventile, federbelastete Rückschlagventile usw., soweit diese
dieselben Funktionen erfüllen wie die beschriebenen Membranventile.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schlauch lo mit
seinem Wulst lob so gestaltet, daß eine unbefugte Wiedererwendung der Vorrichtung
ausgeschlossen ist.
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Das Gerät nach der Erfindung kann im übrigen auch, außer für Verwei
1 katheter auch Anwendung finden bei der Versorgung des Patienten mit Luft also
für die Beatmung, oder mit anderen FlBissigkeiten, und ferner auch zur Entsorgung,
beispielsweise für die Niere oder Blase.
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Ferner ist es zweckmäß.#ig, das Teil 2 (bestehend aus den Teilsticken
2a und 2b) flach und breit auszubilden oder mit seitlichen Ansatzteilen zu versehen,
um eine sichere Befestigung, z.B. mit medizinischen Klebstreifen, und eine bequeme
Laaertlne am Körper den Patienten zu ermöglichen.