-
-
Verfahren zur Verbesserung der Übertragungsqualität von
-
PCM-codierten Bildsinalen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Verbesserung der Übertragungsqualität nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Bei der Ubetragung von digitalisierten Bildsignalen über kurze Entfernungen
kann mit einer sehr niedrigen Bitfehlerrate gerechnet werden, so daß eine Fehlersicherung
nicht notwendig erscheint. Bei der Übertragung über größere Entfernungen, über Richtfunk
oder über Satellitenstrekken ist jedoch damit zu rechnen, daß die vom CCI empfohlene
Bitfehlerquote teilweise überschritten wird. Eine Bitfehl errate von einmal 10 6
würde im PCM-codierten 140 Mbit/s Bildkanal (PCM-Pulscodemodulation) bereits deutlich
sichtbare Störungen verursachen.
-
Die Anwendung von Fehlerkorrekturverfahren bei der Übertragung von
digitalisierten Bildsignalen ist zwar prinzipiell bekannt, da alle Fehlersicherungsverfahren
jedoch eine zusätzliche Übertragungskapazität benötigen werden Korrekturverfahren
gegenwärtig noch nicht angewendet.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verbesserung der Übertragungsqualität
bei PCM-codierten Bildsignalen anzugeben, das die Übertragungsrate nicht oder nur
unwesentlich erhöht.
-
Ausgehend von dem einleitend angegebenen Verfahren wird diese Aufgabe
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Außerdem wird
eine vorteilhafte Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
angegeben.
-
Bei dem Verfahren ist besonders vorteilhaft, daß nur bei einem gestörten
Videokanal eine zur Fehlerkorrektur (FEC) geeignete Codierung erfolgt. Die Datenrate
wird hierbei nicht erhöht, da zur Codierung eines PCM-Wortes dann weniger Bits verwendet
werden. Bei einem ungestörten Übertragungskanal steht dagegen die gesamte Übertragungskapazität
zur Verfügung um eine optimale Bildauflösung zu erhalten. Bei stärker gestörter
Verbindung, bei der auch der Einsatz der Fehlerkorrektur nicht mehr sinnvoll erscheint,
kann eines der bekannten Fehlerverdeckungsverfahren angewendet werden.
-
Zur Überwachung der Bitfehlerrate kann ebenfalls die Korrektureinrichtung
verwendet werden, die beispielsweise in den nicht mehr sichtbaren Randzeilen ständig
eingeschaltet ist.
-
Das Verfahren wird anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe der
Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
-
Es zeigen Fig. 1 ein Prinzipschaltbild zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, Fig. 2 ein Prinzipschaltbild zur parallelen Codierung von Luminanz-
und Farbdifferenzsignalen, Fig. 3 den Aufbbau eines Codeblockes zur Fehlersicherung,
Fig. 4 ein Prinzipschaltbild für die serielle Verarbeitung von Bildsignalen und
Fig. 5 ein Prinzipschaltbild zur parallelen Verarbeitung von Bildsignalen.
-
Fig. 1 zeigt sendeseitig die Reihenschaltung eines PCM-Coders 1 und
eines FEC-Coders 4. Auf der Empfangsseite
ist einem FEC-Decoder
5 ein PCM-Decoder 2 nachgeschaltet.
-
Ein Fehlerausgang des FEC-Decoders 5 ist an eine Fehlerüberwachung
8 angeschlossen, deren Ausgang über einen Rückkanal RC in den FEC-Coder 4 auf der
Sendeseite eingreift.
-
Das Videosignal V wird dem PCM-Coder 1 über dessen Eingang E zugeführt
und vom PCM-Coder in gleichlange Datenwörter (PCM-Wörter) umgesetzt. Der Ausgang
des DPCM-Coders ist mit dem Eingang EC des FEC-Coders 4 verbunden, der bei einem
gestörten Videokanal CA zwischen Sende-und Empfangseinrichtung die höchstwertigen
Bits durch zusätzliche Prüfbits sichert. Das niederwertigste Bit oder auch mehrere
niederwertige Bits werden dafür nicht mehr übertragen. Der Ausgang AC des FEC-Coders
4 ist mit Übertragungseinrichtungen verbunden, die mittels einer geeigneten Modulation
die Übertragung über den Videokanal ermöglichen. Dem Eingang ED des FEC-Decoders
5 werden bereits digitalisierte Daten von einer empfangsseitigen Übertragungseinrichtung
zugeführt. Die Fehlerüberwachung überprüft ständig die Funktionsweise des FEC-Decoders,
aus der Rückschlüsse auf die Bitfehlerrate zu ziehen sind.
-
Daneben können auch die ständig übertragenen Synchronisationswörter
überprüft werden. Über den Rückkanal RC wird der FEC-Coder bei einem gestörten Videokanal
eingeschaltet und bei einem ungestörten Videokanal wiederum ausgeschaltet. Dies
Verfahren ist für zweiseitig gerichteten Betrieb, z.B. beim Fernsehtelefon, anwendbar.
Die Einschaltung des empfangsseitigen FEC-Decoders 5 erfolgt gegenüber dem FEC-Coder
zeitverzögert z.B. durch ein Einschaltsignal.
-
Treten kurzfristig größere Bitfehlerraten auf als der FEC-Decoder
verarbeiten kann, so kann auf ein Fehlerverdeckungsverfahren umgeschaltet werden.
Hierbei werden beispielsweise gestörte Fernsehzeilen durch Fernsehzeilen des letzten
Fernsehbildes ersetzt. Am Ausgang A des PCM-
Decoders 2 wird somit
je nach Übertragungsverhältnissen des Videokanals ein optimales Videosignal abgegeben.
-
Anhand der Fig. 1 soll kurz die Umschaltmöglichkeit auf ein Fehlerverdeckungsverfahren
erläutert werden. An den Ausgang des FEC-Decoders 5 ist ein Bildspeicher 71 angeschaltet,
dessen Speicherkapazität einem Fernsehbild entspricht. Über einen Umschalter 70
kann wahlweise in Abhängigkeit von der Bitfehlerrate der Ausgang des FEC-Decoders
5 oder der Ausgang des Bildspeichers 71 an dem PCM-Decoder angeschaltet werden.
Auf diese Weise wird eine gestörte Bildzeile durch eine ungestörte Bildzeile des
vorangegangenen Fernsehbildes ersetzt.
-
Die Einschaltung des FEC-Coders kann bei Verteildiensten (Kabelfernsehen)
natürlich auch über eine Zentrale erfolgen, die die Güte des Videokanals überwacht.
Der empfangsseitige FEC-Decoder kann beurteilen, ob bei der empfangenen Information
eine Fehlersicherung durchgeführt wurde und sich selbständig einschalten. Ebenso
kann durch ein mit dem Videosignal übertragenes spezielles Einschaltsignal der FEC-Decoder
auf Korrekturbetrieb umgeschaltet werden.
-
Dem PCM-Decoder 2 kann bei eingeschalteter Fehlerkorrektur an Stelle
des letzten Informationsbits jedes PCM-Datenwortes zweckmäßigerweise eine Zufallsfolge
von logischen Nullen und Einsen und zugeführt werden (Dither-Effekt).
-
Bei Dauer-Null bzw. Dauer-Eins ergeben sich kaum sichtbare Helligkeitsfehler.
-
Das Ein- und Ausschalten der Fehlerkorrektur und der Fehlerverdeckung
erfolgt jeweils bei zwei unterschiedlichen Werten der Bitfehlerrate. Dadurch wird
eine Hysterese erreicht, die ein zu häufiges Ein- und Ausschalten verhindert.
-
In Fig. 2 ist eine Anordnung zum getrennten Codieren des Luminanzsignals
Y und der Farbdifferenzsignale U und V
prinzipiell dargestellt.
Das Luminanzsignal Y wird hier über einen ersten Eingang El einer Reihenschaltung
eines analogen Tiefpasses 11, eines A/D-Umsetzers 12, eines Laufzeitgliedes 13 und
eines FEC-Coders 14 zugeführt. Das Farbdifferenzsignal U wird über einen zweiten
Eingang E2 der Reihenschaltung eines zweiten analogen Tiefpasses 21, eines A/D-Umsetzers
22, eines digitalen Tiefpasses 23 und eines zweiten FEC-Coders 24 zugeführt. Ebenso
liegt das zweite Farbdifferenzsignal V am Eingang E3 einer weiteren Reihenschaltung
eines analogen Tiefpasses 31, eines A/D-Umsetzers 32, eines digitalen Tiefpasses
33 und eines dritten FEC-Coders 34 an. Die Ausgänge der Reihenschaltung sind mit
den Eingängen eines Multiplexers 6 verbunden, der an seinem Ausgang AM das komplette
Videosignal in digitalisierter Form abgibt. Empfangsseitig teilt ein Demultiplexer
7, dem an seinen Eingang ED das komplette Videosignal zugeführt wird, wieder in
ein Luminanzsignal Y und die beiden Farbdifferenzsignale U und V auf. Das Luminanzsignal
wird hierbei von einer Reihenschaltung eines FEC-Decoders 15, eines Laufzeitgliedes
16, eines D/A-Umsetzers 17 und eines analogen Tiefpasses zurückgewonnen. Jedes Farbdifferenzsignal
durchläuft dagegen die Reihenschaltung eines weiteren FEC-Decoders 25, eines Interpolationsfilters
26, eines Digital-Analog-Umsetzers 27 und eines analogen Filters. Die entsprechenden
Baugruppen für die Verarbeitung des zweiten Farbdifferenzsignals V weisen die Bezeichnungen
35, 36, 37 und 38 auf. Das Luminanzsignal Y und die Chrominanzsignale U, V werden
an den Ausgängen Al, A2 und A3 abgegeben.
-
Nach einer Bandbegrenzung durch einen analogen Tiefpaß wird jedes
der Signale abgetastet und in PCM-Wörter umgesetzt. Diese werden bei Bedarf einer
Fehlerkorrektur unterzogen. Um die Übertragungsrate bei den Farbdifferenzsignalen
gegenüber der Übertragungsrate des Luminanzsignals herabzusetzen, ist der digitale
Tiefpaß 23 bzw. 33
vorgesehen, der eine Filterung der Farbdifferenzinformation
in horizontaler oder/und vertikaler Richtung ermöglicht.
-
Die Übertragungsrate für ein Farbdifferenzsignal beträgt im allgemeinen
ein 1/4 bis 1/2 der Übertragungsrate des Luminanzsignals. Durch die getrennte Codierung
der Videosignalkomponenten wird eine geringere Verarbeitungsgeschwindigkeit erreicht.
Statt der beiden für die Farbdifferenzsignale vorgesehenen FEC-Coder 24 und 34 kann
auch ein nach dem Zeitmultiplexprinzip arbeitender FEC-Coder verwendet werden. Die
Laufzeitglieder sorgen für die zeitliche Anpassung der Signale in den verschiedenen
Verarbeitungszweigen. Die entsprechenden Überlegungen gelten ebenso für die Empfangsseite.
-
Alle FEC-Coder 14, 24 und 34 werden selbstverständlich über nur einen
Rückkanal eingeschaltet.
-
In Fig. 3 ist ein gesicherter Datenblock dargestellt.
-
Jedes PCM-Wort enthält 8 Bits I1 bis I8, die hier am Ausgang des PCM-Coders
als Informationsbits bezeichnet werden, wobei das achte Informationsbit bei der
Anwendung eines Fehlerkorrekturverfahrens durch ein Prüfbit P ersetzt wird. In diesem
Beispiel wird jeweils nur ein die vier höchstwertigen Informationsbits I1 bis 14
umfassender Teil C jedes PCM-Wortes zur Codierung verwendet. Die niederwertigeren
Informationsbits 15 bis I7, in Fig. 3 mit U bezeichnet, sind ungesichert, da sich
eine Störung dieser Bits weniger stark bemerkbar macht.
-
Bei einer vorgegebenen Anzahl von Prüfbits P wird dafür für die höchstwertigen
Bits ein wirksamerer Schutz erzielt.
-
Zur Codierung können prinzipiell alle Arten fehlerkorrigierender Codes
verwendet werden. Die Verwendung von Blockcodes ist jedoch im Hinblick auf die ebenfalls
vorgebene Zeilenstruktur vorzuziehen. Entsprechend der Bitfehlerstruktur
des
Videokanals sollten Blockcodes verwendet werden, die sowohl Einzelfehler als auch
Fehlerbündel korrigieren können. Als FEC-Coder/Decoder kann beispielsweise der Coder/Decoder
Am 9520 der Fa. AMD Verwendung finden. Die Länge eines Codeblockes sollte ca. zwischen
einem Viertel und einer Bildzeile und einer kompletten Bildzeile liegen.
-
Eine für die serielle Codierung geeignete Sende- und Empfangseinrichtung
ist in Fig. 4 dargestellt. Ein Demultiplexer 70, an dessen Eingang EC das digitalisierte
Videosignal VD anliegt, teilt dieses Signal in zwei Bitgruppen I1 bis I4 und I5
bis 18 auf. Die erste Bitgruppe wird einen FEC-Coder 40 zugeführt, dessen Datenausgang
ab den ersten Eingang eines Multiplexers 60 angeschaltet ist. Die Bits I5 bis I8
werden über ein Laufzeitglied 43, dessen Laufzeit der Laufzeit des FEC-Coders 40
entspricht auf den zweiten Eingang des Multiplexers 60 geschaltet. An Stelle durch
den entsprechend gesteuerten Multiplexer 60 über seinen dritten Eingang des achten
Bits I8 wird bei Anwendung der Fehlerkorrektur ein Prüfbit P eingefügt, das in einem
Speicher 9, der an den Prüfbitausgang des FEC-Coders angeschlossen ist, zwischengespeichert
wurde. Die beiden Bitgruppen durch die Multiplexer 60 wird aneinandergereiht und
an dem Ausgang asc in serieller Form ausgesendet.
-
Die zugehörige Empfangseinrichtung enthält einen Demultiplexer 71
mit dem Eingang ED, an dessen ersten Ausgang ein FEC-Decodierer 50 angeschaltet
ist, dessen Ausgang wiederum mit einem ersten Eingang eines weiteren Multiplexers
61 verbunden ist. An den zweiten Ausgang des Demultiplexers 71 ist ein Laufzeitglied
53 eingeschaltet, dessen Ausgang mit dem zweiten Eingang des Multiplexers 61 verbunden
ist. Die Laufzeitglieder 43 und 53 werden vorteilhaft durch Schieberegister realisiert.
Das achte Bit jedes PCM-Wortes wird
über das Laufzeitglied 53 zeitgerecht
dem FEC-Decoder 50 zugeführt. Bei Fehlerkorrekturbetrieb wird anstelle des achten
Informationsbits I8 über einen weiteren Eingang des Multiplexers 61 jeweils ein
Bit einer von einem Zufallsgenerator 19 erzeugte Bitfolge (Dithereffekt) übernommen.
-
Am Ausgang A des Multiplexers 61 wird das korrigierte Videosignal
VC abgegeben. Aus der in Fig. 4 dargestellten Anordnung kann leicht parallel arbeitende
Anordnung entwickelt werden.
-
Fig. 5 zeigt eine solche Anordnung einer parallel arbeitenden Fehlersicherung.
Die PCM-Wörter mit jeweils den Informationsbits die I1 bis I8 liegen bereits in
paralleler Form vor. Die ersten vier Informationsbits I1 bis I4 werden den FEC-Codern
141 bis 144 zugeführt. Die Datenausgänge der FEC-Coder sind mit Eingängen eines
Datenmultiplexers 59 verbunden. Die Prüfbitausgänge der FEC-Coder 141 bis 144 sind
jeweils mit einem Zwischenspeicher 145 bis 148 verbunden, deren Ausgänge mit den
Eingängen eines weiteren Multiplexers 54 verbunden sind. Der Ausgang dieses Multiplexers
führt auf einen Eingang einer Umschalteinrichtung 30, deren Ausgang mit einem weiteren
Eingang des Datenmultiplexers 59 verbunden ist. Die Informationsbits I5 bis I8 sind
den Eingängen von vier Laufzeitgliedern 55 bis 58 zugeführt. Die Ausgänge der ersten
drei Laufzeitglieder 55 bis 57 sind direkt mit weiteren Eingängen des Multiplexers
55 verbunden. Der Ausgang des vierten Laufzeitgliedes 58 ist auf den zweiten Eingang
der Umschalteinrichtung 30 geführt. Durch den parallelen Aufbau der Sendeeinrichtung
wird die Verarbeitungsgeschwindigkeit entsprechend herabgesetzt.
-
Da für jedes zu schützende Informationsbit I1 bis I4 ein eigener FEC-Coder
vorgesehen ist, kann dieser relativ einfach realisiert werden. Aus den Zwischenspeichern
145 bis 148 werden die Prüfbits über den Multiplexer 59 jeweils zum
geeigneten
Zeitpunkt ausgegeben, so daß an den Eingängen des Datenmultiplexers 59 gesicherte
PCM-Wörter entsprechend dem in Fig. 3 dargestellten Codeblock anliegen. Durch den
Datenmultiplexer 59 werden die parallel anliegenden Daten in einen seriellen Datenstrom
verwandelt, der am Ausgang AM des Multiplexers angegeben wird. Die Verschachtelung
der von den FEC-Codern abgegebenen Daten erhöht die Wirksamkeit des verwendeten
Codes. Die Umschaltung zwischen Fehlerkorrekturbetrieb und ungesicherten Betrieb
wird allein durch Betätigung des Umschalters 30 bewirkt. Da die Empfangseinrichtung
entsprechend aufgebaut ist, braucht hier nicht mehr auf sie eingegangen zu werden.
-
Vollständigkeitshalber sei noch erwähnt, daß das beschriebene Verfahren
natürlich auch bei der Tonprogrammübertragung anwendbar ist.
-
10 Patentansprüche 5 Figuren