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Reinhard Herkenräder, Ernst-Adolf-Straße 18
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5830 Schwelm DetleS Müchler, Büttenbergerstr. 98, 5828 Ennepetal Vorrichtung
zum Auftrennen der Isolationshülle von Kabeln, insbesondere von Kabelabfällen Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftrennen der Isolationshülle von Kabeln,
insbesondere von Kabelabfällen.
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Beim Recycling von Kabeln, bzw. Kabelabfällen zur Rückgewinnung des
Metalles der metallischen Leiter muß von den Kabeln bzw. von den Kabelabfällen die
Isolationshülle entfernt werden, weil diese den Schmelzprozeß nachteilig beeinflussende
Elemente wie Chlor, Schwefel und andere enthält.
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Dementsprechend ist der beim Altstoffhandel erzielbare Preis für Kabel
bzw. Kabelabfälle mit Isolationshülle unverhältnismäßig niedriger als der Preis
für das Metall der elektrischen Leiter ohne Isolationshülle. Dies ist eine Folge
der bekannten Tatsache, daß die Entfernung der Isolationshülle von Kabeln, insbesondere
von Kabel-
abfällen, relativ umständlich und damit kostenaufwendig
ist.
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In der Vergangenheit war es vielfach auf Betriebshöfen von Altwarenhändlern
üblich, solche Kabelabfälle zu Hauf zu schichten, mit flüssigem Brennstoff wie Altöl
zu benetzen und anzuzünden, um die Isolationshüllen vom Kabelmetall abzubrennen.
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Ein derartiges Verfahren verbietet sich aufgrund der jetzt geltenden
Gesetze und Bestimmungen zum Schutze der Umwelt ganz besonders auch deshalb, weil
beim Abbrennen der Isolationsstoffe hochgiftige Gase und Dämpfe entstehen, die Dioxine
in gefährlicher Konzentration enthalten.
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Es sind weiterhin Verfahren zum Abisolieren von Kabelabfällen bekannt,
wobei diese durch ein Kältemittel, wie flüssigen Stickstoff,bis zur völligen Versprödung
abgekühlt,und in einer Zerkleinerungsvorrichtung der Isolationsstoff zerkrümelt,und
in einem folgenden Aufbereitungsschritt dieser von den metallischen Kabelresten
getrennt wird.
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Das bekannte Verfahren ist technisch elegant, jedoch wegen des relativ
hohen Aufwandes an Investitions- und Betriebskosten nicht wirtschaftlich genug.
Es konnte sich daher in der Praxis nicht durchsetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sehr einfache und unkomplizierte
Vorrichtung zum Auftrennen der Isolationshüllen von Kabeln, insbesondere von Kabelabfällen
anzugeben, mit deren Hilfe die Loslösung der Isolationshüllen von Kabeln und Kabelabfällen
problemlos und mit möglichst geringem manuellen Arbeitsaufwand ermöglicht wird.
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Die Vorrichtung soll die Isolationshüllen derart der Länge
nach
bis zur metallischen Ader aufschlitzen, daß das anschließende Abstrippen der Isolationshülle
absolut problemlos und mit einem Minimum an Arbeitsaufwand erfolgen kann.
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Dabei soll dieser Arbeitsvorgang bei Kabeln unterschiedlicher Dicke
möglichst gleichzeitig durchführbar sein.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt mit der Erfindung bei einer
Vorrichtung zum Auftrennen der Isolationshülle von Kabeln dadurch, daß diese zwei
achsparallele, gegenläufig rotierbar gelagerte Walzen aufweist, von denen die eine
wenigstens eine das Kabel führend aufnehmende Transportrille und die andere, wenigstens
eine kreisförmige, an ihrem Umfang mit einer Schneide ausgebildete Messerscheibe
aufweist, und daß der Grund der Rille und die Schneide in einer quer zu den Walzenachsen
verlaufenden Ebene einander gegenüberliegend angeordnet sind.
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Mit der erfindungsgemäß angegebenen Vorrichtung gelingt es auf einfachste
und problemlose Weise, die Isolationshülle eines Kabels bzw. Kabelabfalles der Länge
nach aufzuschlitzen, wonach die Hülle ohne Mühe seitlich vom Leiterdraht manuell
oder gegebenenfalls auch mechanisch abgestrippt werden kann.
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Darüber hinaus ist die Vorrichtung unkompliziert, betriebssicher und
im Verhältnis zu ihrer maschinellen Funktion mit geringem Aufwand an Kosten und
Material erstellbar.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Walzen jeweils
eine gleiche Anzahl Transportrillen und Messerscheiben aufweisen.
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Dadurch, daß die Vorrichtung über mehrere Transportrillen und Messerscheiben
verfügt, können gleichzeitig mehrere Kabel bzw. Kabelabfälle damit verarbeitet werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die mit Rillen ausgebildete Walze
eine Antriebsvorrichtung aufweist. Diese kann im einfachsten Falle eine Handkurbel
sein, sie kann jedoch auch mit einem Vorsteckgetriebe (nicht Bestandteil der Erfindung)
ausgestattet sein, dessen Eingangswelle beispielsweise mit einer elektrischen Handbohrmaschine
angetrieben wird. Zum Anbringen der Handkurbel oder der motorischen Antriebseinheit
ist die Walze mit einem Wellenstummel ausgebildet.
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Ein problemloser Einzug und Transport sowie Führung des in die Vorrichtung
eingeführten Kabels oder Kabelendes kann dadurch erreicht werden, daß die Rillen
mit einem V-förmigen Querschnitt ausgebildet und vorzugsweise geriffelt sind.
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Hierdurch wird erreicht, daß auch gebogene, mehrfach gekrümmte Kabelabfälle
sicher durch den Arbeitsspalt zwischen den Walzen transportiert und dabei die Isolationshülle
von den Messerscheiben zuverlässig aufgetrennt wird.
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Eine Ausgestaltung sieht weiter vor, daß in achsialen Abständen an
der Walze ausgebildete Rillen unterschiedliche Abmessungen in Breite und Tiefe aufweisen.
Hierdurch wird die Bearbeitung von Kabeln mit unterschiedlichen Durchmessern in
ein- und derselben Vorrichtung problemlos ermöglicht.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß Lager wenigstens einer Walze
in seitlichen Führungen wie Führungsschlitzen eines Maschinenrahmens derart verschiebbar
angeordnet sind, daß ihr Abstand zu Lagern der Gegenwalze und damit der Achsabstand
beider Walzen veränderlich ist. Durch diese Ausgestaltung wird in einfachster Weise
eine Justierung des Arbeitsabstandes zwischen Rillen und Messerscheiben ermöglicht
und ein optimales Arbeiten der Vorrichtung bei unterschiedlichen Kabeln gewährleistet.
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Eine unkomplizierte und sehr wirtschaftliche Fertigung der Vorrichtung
wird dadurch erreicht, daß eine Walze aus im wesentlichen hohlzylinderförmigen,
mittels einer Welle und wenigstens eines Spannelementes, insbesondere einer Spannschraube
zusammengesetzte Modulen aufgebaut ist, wobei die Modulen der angetriebenen Walze
mit gegeneinander abgeschrägten Außenkanten aneinanderliegend die Rillen bilden,
wogegen zwischen den Modulen der Gegenwalze Messcherscheiben eingespannt sind.
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Dabei ist weiter vorgesehen, daß die die Rillen aufweisende Walze
einen größeren Durchmesser aufweist als die andere Walze.
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Durch diese Maßnahme wird vor allem die Transportfunktion der Rillen
bei unterschiedlichen Kabeldurchmessern verbessert.
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Eine weitere Maßnahme zur kostengünstigen Herstellung und flexiblen
Anpassung an unterschiedliche Betriebszustände wird mit der Vorrichtung dadurch
erreicht, daß die Welle aus einzelnen Gewindestücken zusammengesetzt ist, die vorzugsweise
in Gewindebohrungen der Modulen eingeschraubt sind.
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Hierdurch ist es mit einfachsten Mitteln möglich, Walzen den gegebenen
Arbeitsverhältnissen anpassend auszutauschen oder zu verändern.
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Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen in einer bevorzugten
Ausführungsform gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten
der Erfindung entnehmbar sind.
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Die Zeichnungen zeigen im einzelnen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Auftrennen der Isolationshülle von Kabeln, in Seitenansicht;
Fig.
2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1; Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung
gemäß Fig. 1 von der Stirnseite her gesehen; Fig. 4 eine aus Modulen aufgebaute
Walze im unmontierten Zustand, mit ihren Einzelteilen, in Ansicht.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anf trennen der Isolationshillle
von Kabeln gemäß Fig. 1 weist zwei achsparallele, gegenläufig rotierbar gelagerte
Walzen 1 und 2 auf. Diese sind in einem Maschinenrahmen 11 in Kugellagern 9, 9'
bzw.
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12, 12' gelagert. Die untere Walze 1 weist Transport- und Führungsrillen
4, 4', 4 " auf, welche einen sicheren Einzug, Tansport und eine exakte Führung der
Kabel 3, 3', 3 " gewährleisten. Dabei werden auch gekrümmte Kabelenden sicher erfaßt
und durch die Arbeitsspalte 19, 19', 19" hindurchtransportiert. Die Gegenwalze 2
weist kreisförmige, mit Schneiden 6, 6', 6" ausgebildete Messerscheiben 5, 5', 5"
auf. Diese trennen die Isolationshülle beim Durchlauf des Kabels 3, 3', 3" durch
einen der Arbeitspalte 19, 19', 19" bis zum metallischen Leiterkern.
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Wie aus der Zusammenschau der Figuren 1 und 2 hervorgeht, ermöglichen
die Rillen 4, 4', 4" eine zuverlässige Führung und einen sicheren Transport von
Kabeln und Kabelenden unterschiedlichen Durchmessers. Dies wird auch dadurch erreicht,
daß die untere Walze 1, die angetriebene Transportwalze, mit einem größeren Durchmesser
ausgebildet ist, als die darüberliegende Messerwalze 2. Letztere rotiert gegenläufig
und wird beim Eingriff der Schneiden 6, 6', 6" in die Isolationshülle der Kabel
3, 3', 3" von diesen beim Schneidvorgang mitangetrieben. Die gegenseitige Anordnung
der Walzen 1 und 2 ist so vorgesehen, daß der Grund 7, 7', 7" jeder Rille und die
entsprechenden Schneiden 6, 6', 6" in quer zu den Walzen-
achsen
x-x; y-y verlaufenden Ebenen I-I/II-II einander gegenüberliegend angeordnet sind.
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Um beim Auftrennvorgang unter allen Umständen einen sicheren Transport
des Kabels zu gewährleisten und ein Rutschen zwischen Walze und Kabel zu verhindern,
sind die Führungsrillen 4, 4', 4 " geriffelt ausgebildet, wobei vorzugsweise zur
Rille querliegende Kerben bzw. Riefen 20 eingearbeitet sind, wie dies insbesondere
in Fig. 2 erkennbar ist.
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Wie die Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 3 von der Stirnseite
her zeigt, sind die Lager 9, 9' der oberen Walze 2 in Führungsschlitzen 10, 10'
des Maschinenrahmens 1i verschiebbar angeordnet. Hierdurch wird erreicht, daß der
Abstand der Walzenachsen x-x / y-y in Anpassung an die zu verarbeitenden Kabel 3,
3 , 3" veränderlich ist und damit die Arbeitsfunktion der Vorrichtung optimiert
werden kann.
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Wie in Fig. 4 anhand der Darstellung einer Walze im zerlegten Zustand
gezeigt ist, ist diese aus im wesentlichen hohlzylinderförmigen Modulen 15 aufgebaut,
die durch eine Welle 13 bildende Gewindestücke 18 zusammengesetzt ist und jeweils
endseitig angeordnete Spannschrauben 14, 14' aufweist. In ähnlicher Weise kann auch
die Walze 1 aus im wesentlichen hohlzylindrischen Modulen 16 zusammengesetzt sein.
Durch diese erfindungswesentliche Ausgestaltung der Walzen 1 bzw. 2 ergibt sich
eine in Anpassung an die jeweiligen Arbeitsverhältnisse der Vorrichtung preisgünstige
und flexible Herstellung derselben, wodurch eine problemlose und schnelle Anpassung
an unterschiedliche Arbeitsbedingungen in der Praxis erreicht wird.
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Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, wenn die untere Walze
einstückig ausgebildet ist.
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Insgesamt ist die Vorrichtung nach der Erfindung unkompliziert- und
zweckmäßig in der Funktion und erfüllt somit in idealer Weise die eingangs gestellte
Aufgabe.