DE3439621C2 - Verschlußklappe für die Schürfschlitze einer Schürfscheibe - Google Patents
Verschlußklappe für die Schürfschlitze einer SchürfscheibeInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schürfscheibe (9) an einer Vorrichtung zum unterirdischen Vortreiben von Rohren (5) mit begehbaren oder nicht-begehbaren Rohrnennweiten, die am vor Ort anstehenden Boden in einem Schürfkopf (1) umläuft. Die Schürfscheibe (9) fördert das von ihr vorn abgelöste Bodenmaterial durch in ihr vorgesehene Durchlässe (13) nach hinten weg. An der Schürfseite (10) der Schürfscheibe (9) ist vor jedem Durchlaß (13) ein Schließelement (15) vorgesehen, das beim Drehen der Schürfscheibe (9) geöffnet und bei Stillstand der Schürfscheibe (9) schließbar ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlußklappe nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine Schürfscheibe mit Schürfschlitzen ist aus der DE-GmS 82 05 543 bekannt Derartige Schürfscheiben
sind am Schürfkopf von Vortriebsvorrichtungen angeordnet Der Schürfkopf hat einen Außendurchmesser,
der dem Außendurchmesser des vorpressenden oder einzubauenden Rohres entspricht. Die Schürfscheibe
hat einen etwas kleineren Durchmesser, so daß sie im Bereich der Schneide des Schürfkopfes in ihm angeordnet
werden kann.
Die Schürfscheiben laufen im Schürfkopf um. Dazu werden sie entweder unmittelbar über einen eigenen
Antrieb oder über eine Schneckenwelle angetrieben, die das abgetragene Bodenmaterial entgegen der Vortriebsrichtung
wegführt.
Damit das abgetragene Bodenmaterial von der Schürfseite der Schürfscheibe her entgegen der Vortriebsrichtung
abgeführt werden kann, ist es notwendig, daß in der Schürfscheibe ausreichende Durchlässe vorgesehen
sind, durch die das abgetragene Bodenmaterial in den Schürfkopf und mittels einer Förderschnecke
durch das vorzupressende Rohr in die Preßgrube gefördert werden kann.
Wenn während des Vortriebes beispielsweise Wasseradern angeschnitten werden, dann beeinträchtigt
dies den Vortriebsvorgang im allgemeinen nicht wesentlich. Nun wird aber nicht kontinuierlich abgebaut;
es gibt Arbeitspausen, in denen das Gerät stillsteht Steht nun vor der Schürfscheibe außer abzubauendem
Boden auch Grundwasser an, dann führt das Grundwasser zu einer Bodenerosion, und der vom Grundwasser
abgelöste Boden fließt teilweise bei stehender Schürfscheibe durch die Durchlässe in den Schürfkopf. Dies
stört in der Regel bei Wiederaufnahme der Arbeiten den Arbeitsvorgang.
Aus der US-PS 43 11 344 ist es bekannt, die einzelnen
Schürfschlitze einer Schürfscheibe mittels gegeneinander
verschwenkbarer Klappen im Bedarfsfall zu verschließen. Der Vorgang des öffnens oder Schüeßens
erfolgt dabei auf hydraulischem Wege. Versagt die Hydraulik, dann kann der Fall eintreten, daß die Klappen
nicht schließen und Wasser in die Vortriebsvorrichtung einströmt mit allen nachteiligen Folgen.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine Verschlußklanne
der anmeldungsgemäßen Gattung anzugeben, die es auf einfache Weise und mit einfachen Mitteln gestattet, Bodenerosionen
an der Ortsbrust während der Arbeitspausen zu unterbinden.
Die gestellte Aufgabe ist erfindunfsgemäß gelöst
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1.
Beim normalen Vortriebsvorgang kann der abgebaute Boden also durch die Durchlässe der Schürfscheibe hindurch in den Schürfkopf und über das nachfolgende Fördergerät in die Preßgrube gelangen. Steht die Schürfscheibe jedoch still und steht zusammen mit dem abzubauenden Boden auch Grundwasser an, dann werden die Durchlässe nach einem kurzen Rückwärtsdrehen mittels der Schließelemente verschlossen, und die Bodenerosion mittels des Grundwassers wird unterbunden. Das Verschließen erfolgt ohne jede Stellmechanik allein durch das Rückwärtsdrehen. ^>amit ist auch auf einfache Weise die Möglichkeit geschaffen, daß nach den Arbeitspausen wieder ohne Komplikationen durch Bodenerosion weiter gearbeitet bzw. vorgetrieben werden kann. Beim Vorwärtsdrehen öffnen sich nämlich die Schließelemente ganz von selbst.
Beim normalen Vortriebsvorgang kann der abgebaute Boden also durch die Durchlässe der Schürfscheibe hindurch in den Schürfkopf und über das nachfolgende Fördergerät in die Preßgrube gelangen. Steht die Schürfscheibe jedoch still und steht zusammen mit dem abzubauenden Boden auch Grundwasser an, dann werden die Durchlässe nach einem kurzen Rückwärtsdrehen mittels der Schließelemente verschlossen, und die Bodenerosion mittels des Grundwassers wird unterbunden. Das Verschließen erfolgt ohne jede Stellmechanik allein durch das Rückwärtsdrehen. ^>amit ist auch auf einfache Weise die Möglichkeit geschaffen, daß nach den Arbeitspausen wieder ohne Komplikationen durch Bodenerosion weiter gearbeitet bzw. vorgetrieben werden kann. Beim Vorwärtsdrehen öffnen sich nämlich die Schließelemente ganz von selbst.
Der abzubauende Boden drückt beim Drehen der Schürfscheibe in der Abbaurichtung die Schließelemente
auf und beim Drehen in der Gegenrichtung zu.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Klappe beim Öffnen derart gegen
einen Rippenanschlag der Schürfscheibe stößt, daß sie in der geöffneten Stellung mit der Schürfscheibe einen
spitzen Winkel einschließt. Bei einem spitzen öffnungswinkel wird der abzubauende Boden unter besonders
günstigen Bedingungen durch die Schürfscheibe hindurch geleitet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die vordere freie Klappenkante bei geöffneter
Klappe am weitesten von der Schürfscheibe absteht, während bei geschlossener Klappe die Rippe
am weitesten vorsteht. Diese Rippe erleichtert das Öffnen und Schließen der Klappe und kann zusätzlich auch
mit dem Anschlag zusammenwirken.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Aüsführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 den am abzubauenden Boden anstehenden
Schürfkopf einer Rohrvortriebsvorrichtung mit einer Schürfscheibe, deren Durchlässe mittels Klappen ver-
schließbar sind,
Fig.2 eine vergrößerte Draufsicht auf die Schürfscheibe
mit den Klappen,
Fig.3 einen Schnitt durch die Schürfscheibe längs
der Linie III-III nach F i g. 2 bei geöffneter Klappe,
Fig.4 einen Schnitt längs derselben Linie bei geschlossener
Klappe.
F i g. 1 zeigt einen Teil einer Rohrvortriebsvorrichtung, und zwar den Teil, der zwischen einem nicht-dargestellten
Preßschacht und einem nicht-dargestellten Zielschacht durch den Boden vorgetneben wird. An der
Spitze dieses sich durch den Boden grabenden Teiles der Rohrvortriebsvorrichtung befindet sich ein Schürfkopf
1. Hinter diesem Schürfkopf 1 befindet sich ein Nachläufer 3, auf den dann der erste Produktrohrschuß
5 folgt Diese Anordnung ist nur beispielhaft zu sehen.
Die Anordnung kann auch anders aufgebaut sein, wenn beispielsweise der Schürfkopf nicht steuerbar ist
Im Bereich der Schneide 7 des Schürfkopfes 1 ist eine Schürfscheibe 9 mit einer Schürfseite 10 angeordnet
Diese Schürfscheibe dreht sich während des Vortriebsvorganges in Richtung eines Pfeiles 11. In dr.r Schürfscheibe
9 sind Durchlässe 13 (F i g. 2 bis 4) vorgesehen, durch die das abgebaute Bodenmaterial in das innere
des Schürfkopfes 1 gelangt und von dort beispielsweise mit einer Förderschnecke zum Preßschacht zurückgeführt
wird.
Vor den Durchlässen 13 sind Klappen 15 angeordnet, die, wie sich besonders deutlich aus F i g. 2 ergibt, die
Durchlässe 13 vollständig abdecken können. Die Klappen 15 sind um Gelenke 17 schwenkbar, die an der Seite
19 des Durchlasses 15 vorgesehen sind, die beim Drehen der Schürfscheibe 9 in Abbaurichtung (Pfeil 11) hinten
liegen.
Von der Klappenaußenseite 21 steht eine Rippe 23 vor. Diese Rippe 23 arbeitet mit Anschlägen 25 zusammen,
die an der Schürfscheibe 9 vorgesehen sind. Die Anschläge 25 gestatten es der Klappe 15 nur, sich so
weit zu öffnen, daß die Klappe 15 in der geöffneten Stellung mit der Schürfscheibe 9 einen spitzen Winkel
einschließt. Der Aufbau der Klappe 15 mit der Rippe 23 ist so gewählt daß die vordere freie Klappenkante 26
bei geöffneter Klappe 15 am weitesten von der Schürfseite 10 der Schürfscheibe 9 absteht während bei geschlossener
Klappe 15 die Rippe 23 am weitesten vorsteht
Die Klappen wirken nun wie folgt:
Dreht sich die Schürfscheibe 9 in Richtung des Pfeiles 11, dann drückt das abzubauende Bodenmaterial, das
dem abzubauenden Bodt;\ einen Widerstand entgegensetzt,
in Richtung eines Pfeiles 27 (Fig.4) gegen die
Rippe 23. Es entsteht ein Drehmoment um das Gelenk 17. Dies hat zur Folge, daß sich die Klappe 15 öffnet. Der
Öffnungswinkel a, der sich beim Öffnen der Klappe einstellt, wird bestimmt von der Rippe 23 und dem Anschlag
25, gegen den die Rippe 23 stößt (F i g. 3).
Soll nun eine Arbeitspause eingelegt werden und besteht die Gefahr, daß infolge anstehenden Grundwassers
Bodenerosion auftritt, dann wird die Schürfscheibe kurz in Gegenrichtung des Pfeiles 29 gedreht Nun stößt
das Bodenmaterial in Richtung eines Pfeiles 31 (F i g. 3) gegen die Rippe 23 und die Klappe 15. Dadurch entsteht
um das Gelenk 17 ein Drehmoment in entgegengesetzter Richtung. Dies hat zur Folge, daß sich die Klappe 15
schließt. In der geschlossenen Stellung kann keine Bodenerosion auftreten, weil das anstehende Grundwasser
und der Boden von de;· geschlossenen Schürfscheibe zurückgehalten werden. Beim erneuten Arbeitsbeginn
wird die Schürfscheibe wieder in Richtung des Pfeiles 11 gedreht und die Klappen öffnen sich, so daß der abgebaute
Boden durch die Öffnungen 13 abgeführt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verschlußklappe für die Schürfschlitze einer Schürfscheibe an einer Vortrieb&einrichtung zum
unterirdischen Vortreiben von Rohren mit nicht-begehbaren und begehbaren Rohrnennweiten, die am
vor Ort anstehenden Boden in einem Schürfkopf umläuft und den von der Schürfscheibe gelösten Boden
nach hinten wegfördert, wobei an jedem der Durchlässe der Schürfscheibe ein klappenartiges
Schließelement vorgesehen ist, das um ein pai-allel
zur Tangentennormalen des Schürfscheibenumkreises verlaufendes Gelenk seitlich an jedem Durchlaß
klappbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließelemente als plattenförmige Klappen (15) ausgebildet sind, mit denen die
Durchlässe (13) vollständig abdeckbar sind, daß die Gelenke (17) der Klappen (15) ortsbrustseitig an der
Schürfscheits (9) an der der Drehrichtung (11) abgewandten Seife der Durchlässe (13) angeordnet sind
und daß parallel dazu ortsbrustseitig an jeder Klappe (13) eine, ein Drehmoment um das Gelenk (17)
der Klappe (15) bei entgegengesetzter Drehrichtung (29) der Schürfscheibe (9) bewirkende, vorstehende
Rippe (23) und an der Schürfscheibe (9) ein den Öffnungswinkel jeder Klappe (21; begrenzender Rippenanschlag
(25) vorgesehen ist
2. Verschlußkiappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klappe (15) beim Öffnen derart gegen einen Anschlag (25) der Schürfscheibe (9)
stößt, daß sie in der geöffneten Stellung mit der Schürfscheibe (9) einen spitzen Winkel einschließt
3. Verschlußklappe nach einem der Ansprüche 1 und/oder 2, dadurch gekennzeic.net, daß die vordere
freie Klappenkante (26) bei geöffneter Klappe (15) am weitesten von der Schürfseite (20) der
Schürfscheibe (9) in Schürfrichtung absteht, während bei geschlossener Klappe (15) die Rippe (23) am
weitesten vorsteht.
Priority Applications (1)
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DE19843439621 DE3439621C2 (de) | 1984-10-30 | 1984-10-30 | Verschlußklappe für die Schürfschlitze einer Schürfscheibe |
Publications (2)
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DE3439621A1 DE3439621A1 (de) | 1986-05-07 |
DE3439621C2 true DE3439621C2 (de) | 1986-09-18 |
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ID=6249055
Family Applications (1)
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DE19843439621 Expired DE3439621C2 (de) | 1984-10-30 | 1984-10-30 | Verschlußklappe für die Schürfschlitze einer Schürfscheibe |
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DE (1) | DE3439621C2 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE3622276A1 (de) * | 1986-07-03 | 1988-01-07 | Bilfinger Berger Bau | Verfahren und vorrichtung zur durchfuehrung des schildvortriebs unter druckerhaltung im abbauraum, insbesondere zur erstellung von tunnelbauten |
Families Citing this family (2)
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DE19610239C1 (de) * | 1996-03-15 | 1997-07-17 | Tracto Technik | Vorrichtung zum Vergrößern des Querschnitts einer Pilotbohrung |
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---|---|---|---|---|
GB1469752A (en) * | 1973-04-16 | 1977-04-06 | Mcalpine & Sons Ltd Sir Robert | Tunnelling machines |
JPS5929757B2 (ja) * | 1979-09-12 | 1984-07-23 | 株式会社イセキ開発工機 | シ−ルドトンネル掘進装置 |
-
1984
- 1984-10-30 DE DE19843439621 patent/DE3439621C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3622276A1 (de) * | 1986-07-03 | 1988-01-07 | Bilfinger Berger Bau | Verfahren und vorrichtung zur durchfuehrung des schildvortriebs unter druckerhaltung im abbauraum, insbesondere zur erstellung von tunnelbauten |
Also Published As
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DE3439621A1 (de) | 1986-05-07 |
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