DE343954C

DE343954C - Process for the utilization of thickened sulphite waste liquor as a finishing, adhesive or tanning agent

Info

Publication number: DE343954C
Application number: DE1919343954D
Authority: DE
Original assignee: LEO STEIN DR
Current assignee: LEO STEIN DR
Priority date: 1919-09-19
Filing date: 1919-09-19
Publication date: 1921-11-11

Description

Verfahren zur Nutzbarmachung von eingedickter Sulfitablauge als Appretur-, Kleb- oder Gerbmittel: Die bei der Sulfitzellstoffabrikation entfallende Ablauge hat man, schon zu den verschiedensten gewerblichen Zwecken zu verwenden gesucht, und zwar sowohl in der Gestalt, wie sie aus den Kochern der Sulfitzellstoffabriken abgelassen. wird, wie auch nach-Eindickung. Diese sogenannte. »Dicklauge«, die den Ausgangsstoff bei vorliegender Neuerung bildet, hat fast stets noch saure Reaktion, welcher Umstand ihre Verwertung für verschiedene gewerbliche Zwecke erschwerte. Man hat sie daher- erst neutralisieren oder alkalisch machen müssen, um sie dann zur Herstellung von Anstrichmitteln, Stanbbinde-und Imprägnierungsmitteln zu benutzen, indem man diese neutral oder alkalisch gemachten Dicklaugen als Em.ulsionsträger verwendete für Asphalt, Teere, Pech, Harze, Öle, Kohlenwasserstoffe und sonstige in Wasser unlösliche oder sehr schwer lösliche Stoffe oder Gemische derselben. Dabei sollte aber die neutralisierte Dicklauge in verhältnismäßig sehr geringer Menge, beispielsweise 5 Teile auf 9g Teile Teer, verwendet werden.Process for the utilization of thickened sulphite waste liquor as a finishing, Adhesive or tanning agent: The waste liquor that is not used in the manufacture of sulphite pulp one has already sought to use it for the most varied of commercial purposes, both in the form as they come from the digesters in the sulphite pulp mills drained. will, as well as after-thickening. This so-called. "Thick liquor" that Forms the starting material in the case of the present innovation, almost always has an acidic reaction, which circumstance made it difficult to exploit them for various commercial purposes. You therefore had to neutralize them or make them alkaline first, in order to then make them to use for the production of paints, binding agents and impregnation agents, by using these thick liquors, made neutral or alkaline, as emulsion carriers used for asphalt, tar, pitch, resins, oils, hydrocarbons and others Substances or mixtures thereof which are insoluble or very sparingly soluble in water. Included but should the neutralized thick liquor in a relatively very small amount, for example 5 parts to 9g parts tar can be used.

Diese Mischungen oder Emulsionen von Ölen und Dicklauge erwiesen sich aber für andere gewerbliche Zwecke als unbrauchbar, z, 13 ,. zum Schmieren von Maschinenteilen. Um sie hierfür verwendbar zu machen, ist von denselben Erfindern vorgeschlagen worden, den Ölen größere Mengen Dicklauge zuzusetzen, etwa = Teil Dicklauäe auf 2 bis 3 Teile Öl, um so die Ö?e zu verdicken.These mixtures or emulsions of oils and thick liquor turned out to be but useless for other commercial purposes, e.g. 13,. for lubricating machine parts. Around to make them usable for this purpose has been proposed by the same inventors, add larger amounts of thick liquor to the oils, about = part of thick liquor to 2 to 3 Share oil to thicken the eye.

Bei all diesen früheren Vorschlägen handelte es sich also darum, Teer, Öle usw. mit kleineren Mengen (höchstens bis zur Hälfte) Dicklauge zusammenzubringen. Es kamen also im günstigsten Falle q.o bis 50 Prozent Dicklauge auf 6o bis 5o Prozent - sonstiger Stoffe, die in Wasser emulgierbar gemacht werden sollten. Damit ist aber die Aufgabe, möglichst große Mengen Sulfitablauge recht vorteilhaft gewerblich zu verwerten, nicht gelöst.So in all of these earlier proposals it was a question of combining tar, oils, etc. with smaller amounts (up to a maximum of half) of thick liquor. In the best case scenario, qo to 50 percent thick liquor came to 6o to 5o percent - other substances that should be made emulsifiable in water. However, this does not solve the problem of utilizing the largest possible amounts of sulphite waste liquor commercially in a very advantageous manner.

Es ist nun gefunden worden, daß man aus Dicklauge (von etwa 34 bis 37' B6) gute Appretur-, Kleb- und Gerbmittel gewinnen kann, indem man sie mit verhältnismäßig wenig Lösung von Harz, Öl usw. in flüchtigen, indifferenten Mitteln, wie Benzin, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff usw., innig vermischt und so emulgierbar macht. Knetet man beispielsweise 9 Teile Dicklauge stark mit i Teil Harz-Benzin-Lösung (in der gegebenenfalls auch etwas Kautschuk o. dgl. enthalten sein kann), so wird ein guter Klebstoff erhalten. 9 Teile Dicklauge und i Teil 0l-Benzol-Lösung durchknetet ergeben, mit Wasser verdünnt, eine aufgehellte Appreturmasse. Durch Kneten von 9 Teilen Dicklauge mit i Teil Öl Benzin erhält man ein Gerbmittel, das sich nach Verdünnen mit Wasser (wegen der günstigen Eigenschaften des Lignins der Sulfitablauge und des Öles) zu dem sogenannten »kombinierten« Gerbverfahren eignet. Zweckmäßig wendet man dazu nach bekannten Methoden gereinigte Sulfitablauge an; durch eine derartige Emulsion wird die unangenehme, durch Sulfitablauge allein hervorgerufene Härte des Leders gemildert.It has now been found that good finishing, adhesive and tanning agents can be obtained from thick liquor (from about 34 to 37 ' B6) by using them with relatively little solution of resin, oil, etc. in volatile, inert agents such as Gasoline, benzene, carbon tetrachloride, etc., intimately mixed and thus made emulsifiable. If, for example, 9 parts of thick liquor are kneaded strongly with 1 part of a resin-gasoline solution (which may also contain some rubber or the like), a good adhesive is obtained. 9 parts of thick liquor and 1 part of 0l-benzene solution kneaded, diluted with water, a lightened finishing compound. By kneading 9 parts of thick liquor with 1 part of petrol oil, a tanning agent is obtained which, after dilution with water (because of the favorable properties of the lignin of the sulphite liquor and the oil), is suitable for the so-called "combined" tanning process. For this purpose, it is expedient to use sulphite waste liquor purified by known methods; Such an emulsion alleviates the unpleasant hardness of the leather caused by sulphite waste liquor alone.

Die flüchtigen Lösungsmittel sind wesentlich, um z. B. einerseits Öl usw. besser in das Gewebe, die Haut usw. eindringen zu lassen, andererseits Harz überhaupt emulsionsfähig zu machen, da sonst klumpige Ausscheidungen eintreten würden.The volatile solvents are essential to prevent e.g. B. on the one hand To allow oil, etc. to penetrate better into the tissue, skin, etc., on the other hand, resin to make emulsifiable at all, otherwise lumpy excretions would occur.

Die so erhaltenen Produkte verdanken ihre wertvollen Eigenschäften dem Umstande, daß die der Dicklauge einverleibten Zusatzstoffe, wie z. B. Öle arte, --Kautschuk, mit Hilfe der flüchtigen, indifferenten - Lösungsmittel, wie Benzin, Benzol,,TetrachlorkoUenstoff, mit der 11#icklaüge -äußerst weitgehende »disperse Phasen« ergeben, die sich schon der »kolloiden Lösung« sehr nähern. Daher ist es ohne weiteres verständlich, daß bei der Verwendung solcher Feinstverteilungen von z. B. 01-Benzin in Dicklauge als Gerbmittel eine so gute Gerbwirkung eintritt, indem nämlich gleichzeitig für die gerbend wirkenden Stoffe der Dicklauge und insbesondere für die Fettstoffe (Öle) eine weitgehende Tiefenwirkung erzielt wird. Bei der Gewinnung von Appreturmitteln ist es auch von Belang, daß die Dicklauge durch die Behandlung nach dem Verfahren der Erfindung eine technisch recht beachtliche Aufhellung erfährt, die nicht etwa auch erreicht wird, wenn man die Dicklauge und die Zusatzstoffe getrennt . oder in Oberflächlicher Mischung oder gar nur die unbehandelte Ablauge verwendet, wobei nicht vergessen werden darf, daß sie zum Appretieren und Gerben doch nur nach Verdünnen mit Wasser benutzbar ist. Endlich ist für die nach dem vorliegenden 'Verfahren erhaltenen Klebmittel zu bemerken, daß die mit dieser »dispersen Stoffkombination« erzeugten Klebungen hinsichtlich des Trocknungsvermögens - namentlich bei feuchter Luft versagt die Dicklauge ganz - wie auch hinsichtlich der Schmiegsamkeit (Elastizität), d. h. des Fehlens der Sprödigkeit, überraschende, neueWirkungen -darstellen, ganz abgesehen von der starken Erhöhung der inneren Reibung, also auch der Viskosität, die solche Feinstverteilungen von z. B. Guttaperchaharzlösungen in Dicklauge hervorbringen,. und die bei der Verwendung als Klebstoff von Wichtigkeit ist.The products obtained in this way owe their valuable properties the fact that the additives incorporated in the thick liquor, such as. B. types of oils, - rubber, with the help of volatile, inert - solvents, such as gasoline, Benzene, carbon tetrachloride, with the 11 # ickla lies - extremely extensive »disperse Phases «which are already very close to the» colloidal solution «. Therefore, it is easily understandable that when using such fine distributions of z. B. 01 gasoline in thick liquor as a tanning agent such a good tanning effect occurs by namely at the same time for the tanning substances of the thick liquor and in particular a far-reaching deep effect is achieved for the fatty substances (oils). In the extraction of finishing agents, it is also important that the thick liquor through the treatment undergoes a technically quite considerable brightening according to the method of the invention, which is not achieved if the thick liquor and the additives are separated . or used in a superficial mixture or even only the untreated waste liquor, It should not be forgotten that they are only used for finishing and tanning Diluting with water is usable. At last it is for those following the present 'procedure to note that the adhesive obtained with this "disperse combination of substances" produced bonds with regard to the drying capacity - especially when it is damp Air completely fails the thick liquor - as well as in terms of pliability (elasticity), d. H. the lack of brittleness, surprising, new effects -representing, completely apart from the strong increase in internal friction, including viscosity, the such fine distributions of z. B. produce gutta-percha resin solutions in thick liquor. and which is of importance when used as an adhesive.

Das vorliegende Verfahren ermöglicht also, durch Zusammenbringen von Dicklauge in recht großer Menge, bis zu etwa 9o Prozent, mit verhältnismäßig sehr kleinen Mengen, etwa io Prozent, Lösung von Harzen, Ölen u. dgl. in flüchtigen organischen Stoffen Emulsionen zu, erzielen, die je nach den angewandten Stoffen gut als Appretur-, Kleb- oder Gerbmittel gewerblich zu verwenden sind. Diese Verwendungsmöglichkeit war aus dem, was bisher bekannt geworden ist, keinesfalls zu entnehmen und stellt eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.The present method thus enables, by bringing together Thick liquor in quite a large amount, up to about 90 percent, with a relatively large amount small amounts, about 10 percent, solution of resins, oils and the like in volatile organic compounds Substances to achieve emulsions, which, depending on the substances used, are good as finishing, Adhesives or tanning agents are to be used commercially. This usage option could by no means be inferred from what has become known so far a valuable addition to technology.

Claims

PA.TENT CLAIM Process for the utilization of thickened sulfite # kge as a finishing agent, adhesive or tanning agent, characterized in that the thick liquor is used with relatively small amounts of a solution of resins, oils or the like water-insoluble substances iü volatile, indifferent liquids, such as B. Gasoline @ Benzene, _ Carbon tetrachloride, thoroughly mixed: