DE3436570A1 - Einrichtung zur positionssteuerung eines an einem landwirtschaftlichen arbeitsfahrzeug ueber ein hubwerk angelenkten arbeitsgeraets - Google Patents
Einrichtung zur positionssteuerung eines an einem landwirtschaftlichen arbeitsfahrzeug ueber ein hubwerk angelenkten arbeitsgeraetsInfo
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Description
ε.19657 3
2U .9-1 98J+ My/Pi
ROBERT BOSCH GMBH, 7OOO STUTTGART 1
Einrichtung zur Positionssteuerung eines an einem landwirtschaftlichen Arbeitsfahrzeug über ein Hubwerk angelenkten Arbeitsgeräts
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus -von einer Einrichtung zur Positionssteuerung
eines an einem landwirtschaftlichen Arbeit
sfahrzeug über ein Hubwerk angelenkten Arbeitsgeräts
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon eine solche Einrichtung bekannt (Ismail, Singh, Gee-Clough:
A Preliminary Investigation of a Combined Slip and Draught Control for Tractors; J. agric. Engn-g. Res.
(1981) 26, 293 bis 306) bei der an einem Traktor mit angelenktem Pflug ein Zugkraftregelsystem durch eine
Schlupfrückführung ergänzt wird. Bei dieser Einrichtung
wird aus einem Sollwert und einem Istwert des Schlupfes ein Differenzsignal als Schlupf-Regelabweichung gebildet.
Diese Schlupf-Regelabweichung wird dem Sollwert der Zugkraft so zugeführt, daß das resultierende Sollwertsignal
der Zugkraft größer wird, wenn diese Schlupf-Regelabweichung positiv ist, und kleiner wird, wenn sie negativ
ist. Erst das resultierende Sollwert signal der Zugkraft wird mit dem Istwert signal der Zugkraft verglichen und
343BbVU
19657
daraus eine resultierende Regelabweichung gewonnen, welche
zur Steuerung von Heben oder Senken des Pfluges benutzt wird. Bei dieser Art der Zusammenführung der Signale
für Schlupf-Regelabweichung und Sollwert der Zugkraft ergibt sich ein resultierender Sollwert der Zugkraft,
der größer oder kleiner sein kann als der Sollwert der Kraft. Die nach dem Vergleich mit dem Istwert der
Zugkraft sich ergebende resultierende Regelabweichung überschreitet daher den für sie vorgesehenen Bereich
oder sie füllt ihn nicht aus. Dies kann zu einer ungünstigen Arbeitsweise der Regeleinrichtung führen.
Ferner kann bei dieser Verknüpfung von Schlupf- und Zugkraft-Regelung ein hoher Anteil an Schlupfregelung
nicht realisiert werden, da der Sollwert der Zugkraft stets in voller St'ärke anliegt, um mit der Schlupf-Regelabweichung
addiert zu werden. In einer Reihe von Fällen kann aber ein höherer Anteil an Schlupfregelung
vorteilhaft sein.
Ferner ist aus der DE-OS 2β hj OTT eine Einrichtung zur
Positionssteuerung eines an einem Traktor angelenkten Pfluges bekannt, bei der die Position des Pfluges anhand
der Parameter Schlupf und Arbeitstiefe gesteuert wird. Bei dieser Einrichtung wirkt das Tiefensignal in
einer Weise auf die Schlupfregelung ein, daß die Pflügearbeit eine bestimmte Tiefe nicht überschreiten kann.
Eine Positionssteuerung abhängig von einem Tiefensignal hat zudem auch den Nachteil, daß sie keine Geschwindigkeit
sänderungen des Schleppers berücksichtigen kann ; zudem werden auch Verdichtungen des zu bearbeitenden Boddens von der Tiefenregelung nicht unmittelbar erfaßt,
Diese Einrichtung arbeitet daher unbefriedigend.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Positionssteuerung
eines an einem landwirtschaftlichen Arbeitsfahrzeug über
ein Hubwerk angelenkten Arbeitsgeräts mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß sie mit relativ geringem Aufwand bei unterschiedlichsten Betriebsbedingungen für das Arbeitsfahrzeug
eine optimale Positionssteuerung des Arbeitsgerätes erlaubt. Vor allem werden Widerstandsänderungen im Boden
sowie Reibungsänderungen zwischen Schlepperrad und Boden besser verarbeitet, wobei insbesondere die Schwingungsneigung der Regeleinrichtung verringert und ein Steckenbleiben
des Schleppers bei nassem Boden weitgehend vermieden wird. Durch die Mischung der Regelabweichungen
für Zugkraft und Schlupf wird stets die eine Regelabweichung geschwächt und die andere verstärkt oder umgekehrt.
So bleibt die resultierende Regelabweichung zur Steuerung des Hubwerks und damit der Höhenlage des
Pfluges stets in dem für sie vorgesehenen Bereich. Zudem kann der Anteil an Schlupfregelung beliebig groß
sein.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Hauptanspruch angegebenen Einrichtung möglich. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der
Beschreibung sowie der Zeichnung.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Seitenansicht
-: -·■- -"-: 34^bb7 U
: ^: ^- 19 657
c
eines Schleppers mit angelenktem Pflug und mit einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Positionssteuerung des Pfluges und Figur 2 ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen
Einrichtung nach Figur 1.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Die Figur 1 zeigt in vereinfachter Darstellung einen
Schlepper 10, an dessem Gehäuse mit Hilfe eines üblichen Hubwerks 11 ein Pflug 12 heb- und senkbar angelenkt ist.
Das Hubwerk 11 weist ein übliches Dreipunktgestänge bestehend
aus einem Oberlenker 13 und einem Paar Unterlenker 1k auf, die von einem hydraulischen Kraftheber
über einen Hubarm 16 und eine Hubstange 17 betätigbar
sind. Die Einrichtung umfaßt ferner ein Paar Kraftsensoren 18, das als Maß für die durch den Pflug 12 verursachte
tatsächliche Zugbelastung die' Zugkräfte in den Unterlenkern 1k ermittelt.
Wie die Figur 2 näher zeigt, sind die Kraftsensoren 18
Teil einer ersten, der Zugkraftregelung zugeordneten Vorrichtung 19, die ferner einen Sollwertgeber 23 für
die gewünschte Größe der Zugkraft aufweist. Mit den Signalen der Kraftsensoren 18 und dem Sollwertgeber 21
wird in einer Vergleichsschaltung 22 die resultierende Regelabweichung für die Zugkraft ermittelt, welches
Signal an einem Ausgang 23 der ersten Vorrichtung 19 zur Verfügung steht.
Wie Figur 2 in Verbindung mit Figur 1 näher zeigt, ist
dem Hinterrad 2k des-Schleppers 10 ein erster Drehzahl*·
sensor 25 zugeordnet, der zur Umfangsgeschwindigkeit
des angetriebenen Hinterrades 2k proportionale Signale liefert. Ferner ist dem nicht angetriebenen Vorderrad
: :": .;;.;. 3A3657O
-Jf-
2β des Schleppers 10 ein zweiter Drehzahlsensor 27 zugeordnet,
der somit der Geschwindigkeit des Schleppers 10 entsprechende Signale liefert. Beide Sensoren 25,
27 sind Teile einer zweiten, der Schlupfregelung zugeordneten
Vorrichtung 28. Diese Vorrichtung 28 weist ein elektronisches Steuergerät 29 auf, welches aus
den Signalen der beiden Sensoren 25 und 27 in üblicher Weise den Schlupf ermittelt. Das Steuergerät 29 steht
ferner mit einem zweiten Sollwertgeber 31 in Verbindung, mit dem für den Schlupf eine bestimmte Größe
vorgewählt wird. Aus dem errechneten Schlupf und dem vorgegebenen Sollwert ermittelt das elektronische
Steuergerät 29 ein Signal für die Schlupf-Regelabweichung, das am Ausgang 32 der zweiten Vorrichtung 28
zur Verfügung steht.
Die Ausgänge beider Vorrichtungen 19 und 28 stehen mit den Eingängen einer Mischvorrichtung 33 in Verbindung,
in der die Signale für die Regelabweichungen von Zugkraft und Schlupf hinsichtlich ihrer Größen und ihrer
Polarität miteinander verarbeitet werden. Die Mischvorrichtung 33 bildet an ihrem Ausgang 3^ als Signal eine
resultierende Regelabweichung, welche einer Antriebsschaltung 35 zugeführt wird. Ist die resultierende Regelabweichung
größer als KuIl, so steuert die Antriebsschaltung 35 ein Hebenventil 36 an, das in einer nicht
näher gezeichneten Hydraulikanlage liegt und über den Kraftheber 15 und das Hubwerk 11 ein Ausheben des Pfluges
12 steuert. Ist dagegen die resultierende Regelabweichung am Ausgang 3^ kleiner als Null, so betätigt die
Antriebsschaltung 35 ein Senkenventil 37, das in entsprechender Weise einen Senkenvorgang des Pfluges 12
steuert. Die Mischvorrichtung 33 weist einen insbesondere von Hand verstellbaren Steller 38 auf, mit dem die Einflüsse
von Zugkraft- und Schlupfregelung in einem belie-
bigen Verhältnis zueinander wählbar sind. Die Vorrichtungen 19 und 28 sind ebenso wie die Mischvorrichtung 33
Teile der Einrichtung 39 zur Positionssteuerung des Pfluges 12.
Die Wirkungsweise der Einrichtung 39 zur Positionssteuerung des Pfluges 12 wird wie folgt erläutert, wobei die
grundsätzliche Funktion der Hubwerksregelung als an sich bekannt vorausgesetzt wird.
Mit Hilfe der Einrichtung 39 wird vom Fahrer des Schleppers 10 am Sollwertgeber 21 die gewünschte Größe der Zugkraft
eingestellt, die vom Fahrer entsprechend den Betriebsbedingungen gewählt wird. Ferner stellt die Bedienungsperson
am zweiten Sollwertgeber 31 eine bestimmte Größe für den Schlupf ein. Erfahrungen haben gezeigt,
daß bei einem Schlupf um etwa 15 % der Schlepper 10 beim Pflügen günstige Werte erreichen kann. Ferner wird
die Bedienungsperson mit dem Steller 38 die Anteile der jeweiligen Regelungsarten vorwählen, wobei er z.B. einen
Anteil von 50 % Kraftregelung und entsprechend 50 %
Schlupfregelung einstellen kann. Das grundsätzliche Verhalten
der Einrichtung 39 ist so ausgebildet, daß bei zu hoher Zugkraft am Pflug 12 die Einrichtung 39 mit dem
Hubwerk 11 ein Ausheben des Pfluges 12 solange steuert, bis der sich verringernde Widerstand beim Pflügen zu einer
dem eingestellten Sollwert entsprechenden Zugkraft führt. Entsprechend umgekehrt wird bei zu kleiner Zugkraft der Pflug 12 tiefer in den Boden gesenkt. Die
grundsätzliche Funktion der Schlupfregelung zielt dahin, bei zu großem Schlupf des Hinterrades 2U den Pflug 12
auszuheben, was zu einem verringerten Widerstand beim Pflügen führt und damit einen niedrigeren Schlupf er-
η ί 7
-sr -
gibt. Umgekehrt wird bei zu kleinem Schlupf am Hinterrad 2k der Pflug 12 tiefer in den Boden gesenkt, was zu erhöhtem
Widerstand und damit zu größerem Schlupf führt.
Bei Regelabweichungen nahe Null wird der Pflug in seiner jeweiligen Lage gehalten.
Die Einflüsse beider Regelungsarten für Zugkraft und Schlupf werden nun in der Mischvorrichtung 33 so zusammengeführt,
daß ihre jeweiligen Regelabweichungen τοπ den Vorrichtungen 19 bzw. 28 miteinander verarbeitet werden.
Dabei werden die Regelabweichungen von Zugkraft und Schlupf unter Berücksichtigung ihrer Größe und ihrer Polarität
entsprechend dem vorgegebenen Mischungsverhältnis zusammengezählt und ergeben dadurch eine resultierende
Regelabweichung, welche die hydraulischen Ventile 36 und 37 ansteuert.· Werden der Mischvorrichtung 33 aus beiden
Vorrichtungen 19» 28 Hebenimpulse eingegeben, so werden diese entsprechend dem eingestellten Mischungsverhält
nis anteilsmäßig addiert und ergeben einen Hebenimpuls am Ausgang 3^; entsprechendes gilt bei Senkenimpulsen. Heben
impulse einer Regelungsart und Senkenimpulse der anderen Regelungsart werden entsprechend zusammengezählt und ergeben
einen Heben- oder Senkenimpuls am Ausgang 3^. Mit
Hilfe der Mischvorrichtung 33 wird stets eine Regelabweichung geschwächt, wenn die andere verstärkt wird. So
bleibt die resultierende Regelabweichung stets in dem für sie vorgesehenen Bereich. Zudem kann der Anteil der
Schlupfregelung zwischen 0 und 300 % beliebig groß gewählt werden.
Mit einer derartigen kombinierten Zugkraft-Schlupf-Regelung
lassen sich beim Pflügen sprunghafte Änderungen im Bodenwiderstand und insbesondere starke Reibungsänderungen
am angetriebenen Hinterrad 2k überhaupt erst be-
-Jf-
herrschen, so daß die Regeleinrichtung 39 relativ ruhig und ohne Überschwingen arbeiten kann. Ein Steckenbleiben
des Schleppers 10 bei in der Praxis häufig auftretenden,
kurzzeitigen, schlammigen Bodenverhältnissen wird damit vermieden.
Für die Einrichtung 39 zur Positionssteuerung des Pfluges
12 mit am Steller 38 gleich eingestellten Anteilen für Schlupf und Zugkraft haben Ermittlungen ergeben,
daß z.B. bei einer sprunghaften Verschlechterung der Reibung um einen Faktor 2,25 der Schlupf sich nur kurzzeitig
von einem Ausgangswert von z.B. 12 % auf ca. 17 % erhöht, um dann ohne wesentliches Überschwingen auf 15 %
einzupendeln. Zugleich wird bei diesem Reibungssprung bei einer Pflügetiefe von ca. 22 cm der Pflug 12 nur um
wenige Zentimeter angehoben, um ohne nennenswertes Überschwingen bei einer Pflügetiefe von ca. 19 cm ein neues
Gleichgewicht zu finden. Regelfreajienz und Regelamplitude
werden somit bei dieser kombinierten Regelungsart selbst bei ungünstigen Verhältnissen, wie starken Bodenwide3?"
standsänderungen und vor allem Reibungsänderungen, erheblich
verringert.
Selbstverständlich sind Änderungen an der gezeigten
Einrichtung 39 möglich, ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So kann es bei Bedarf auch zweckmäßig sein,
der Regeleinrichtung einen Anteil Lageregelung beizugeben oder auch die Motorbelastung des Schleppers 10 zu ■
berücksichtigen. Die Einrichtung ist nicht auf eine Ausführung mit elektronischen Mitteln begrenzt, sondern
kann auch mit hydraulischen oder mechanischen Mitteln ausgeführt werden. Auch die Ausbildung und Wahl der Sensoren
für Istwerte und Sollwerte kann dementsprechend gewählt werden.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Positionssteuerung eines an einem
landwirtschaftlichen Arbeitsfahrzeug über ein Hubwerk
angelenkten Arbeitsgeräts, insbesondere eines am Schlepper angelenkten Pfluges, mit einer Vorrichtung,
die den Schlupf des Arbeitsfahrzeugs ermittelt und nach Vergleich mit einem Schlupf-Sollwert eine Schlupf-Regelabweichung
bildet, um mit diesem Signal über das Hubwerk ein Heben, Senken oder Halten des Arbeitsgeräts
in seiner Höhenlage zu steuern, sowie mit einer Vorrichtung zur Ermittlung von Ist- und Sollwert der Zugkraft
des angelenkten Arbeitsgeräts und Rückführung der Zugkraft-Regelabweichung zur Steuerung des Arbeitsgeräts,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischvorrichtung (33) vorgesehen ist, in der die Schlupf-Regelabweichung
der ersten Vorrichtung (19) und die Zugkraft-Regelabweichung
der zweiten Vorrichtung (28) miteinander verarbeitet werden und daß deren Ausgangssignal mit
der daraus ermittelten resultierenden Regelabweichung zur Steuerung des Hubwerks (11) benutzt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen (19, 28, 33) zur Ermittlung und Verarbeitung von Schlupf, Zugkraft und resultierender
Regelabweichung als elektronische Systeme ausgebildet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Parameter von Arbeitsfahr-
zeug (10) und/oder Arbeitsgerät (12), wie insbesondere Lagesignal, Motordrehzahl, im Schlupf-Zugkraft-Regelkreis
verarbeitet werden.
k. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Mischvorrichtung (33) das Verhältnis der zu verarbeitenden Eingangssignale
beliebig verstellbar ist, insbesondere mit Hilfe eines Stellers (38). - /
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