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Auswurfkamin
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Die Erfindung betrifft einen Auswurfkamin für ein rotieren.
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des Schneeräumgerät insbesondere für Straßenfahrzeuge nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Derartige Schneeräumgeräte beispielsweise in Form von Schneefräsen
oder Schneeschleudern insbesondere zum Anbau an Straßenfahrzeugen sind hinlänglich
bekannt. Diese rotierenden Schneeräumgeräte weisen in der Regel ein gemeinsames
Gehäuses oder zwei Gehäusehälften zur Aufnahme der Fräse bzw. des Schleuderrades
auf. Auf der Oberseite des Gehäuses bzw. der beiden Gehäusehälften sind entweder
ein oder zwei kurze meist geneigt angeordnete Auswurfschächte oder aber ein höherer
Auswurfkamin aufgebaut.
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Mittels dieses Auswurfkamines kann der Schnee in vorbestimmter Weise
seitlich selbst über hohe, Schneewälle ausgeworfen oder aber auf ein bereitstehen
des Nutzfahrzeug zum Wegtransport aufgeladen werden.
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Um die Auswurfrichtung einstellen zu können, sind diese Auswurfkamine
um eine Vertikalachse drehbar und sind ferner mit einer Verstelleinrichtung zur
Höhenjustierung der Auswurfrichtung versehen. Eine derartige Winkelverstellung des
Auswurfkamines ist beispielsweise aus der US-PS 3 075 613 und der US-PS 2 642 680
bekanntgeworden.
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Diese vorbekannten Auswurfkamine weisen aber den schweren Nachteil
auf, daß sie unabhängig von der eingestellten Auswurfrichtung nicht nur im Betriebseinsatz,
sondern auch während der Transportfahrt von und zum Einsatzort immer unmittelbar
vor dem Sichtfeld des zugehörigen Straßenfahrzeuges liegen. Deshalb kann während
der Transportfahrt der Straßenverkehr in Voraussicht nur sehr eingeschränkt wahrgenommen
werden, wodurch die Verkehrssicherheit eingeschränkt wird.
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Aus der US-PS 2 092 536 und der CH-PS 275 715 sind auch Auswurfkamine
mit einer bogenförmigen Krümmung bekanntgeworden, die aus zumindest zwei teleskopartig
ein- und ausfahrbaren Bogenabschnitten bestehen. Hierdurch kann zum einen auch der
Auswurfwinkel zur Horizontalen eingestellt und zum anderen auch in der Transportfahrt
eine eingefahrene Stellung eingenommen werden. Aber auch bei der zuletzt erwähnten
eingefahrenen Transportstellung liegt das obere Ende des Auswurfkamines immer so
hoch, daß die freie Sicht
des Fahrers im zugehörigen Kraftfahrzeug
immer noch unverändert eingeschränkt bleibt.
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Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, die Nachteile nach dem Stand
der Technik zu überwinden und einen Auswurfkamin für ein rotierendes Schneeräumgerät
insbesondere für Straßenfahrzeuge zu schaffen, das in der Transportstellung so verschwenkt
werden kann, daß von der Fahrerkabine aus nach vorne ein uneingeschränkt freier
Blick gewährleistet ist. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein wesentlicher technischer
Fortschritt realisiert. Erstmals ist es möglich, daß vor oder nach einem Betriebseinsatz
des Schneeräumgerätes der Auswurfkamin in eine obere Horizontallage verschwenkt
werden kann, so daß dem Fahrer in dem zugehörigen Fahrzeug, an dem der Schneepflug
stirnseitig angebaut ist, eine völlig freie Sicht nach vorne gewährleistet ist.
Die Verkehrssicherheit wird hierdurch ganz beachtlich erhöht. Als überraschend kann
dabei ferner vermerkt werden, daß diese deutlich verbesserte Verkehrssicherheit
technisch auf einfachem Wege dadurch möglich ist, daß der Auswurfkamin an einem
Kaminträger mit obenliegender Verschwenkachse drehbar gelagert ist, und somit abweichend
vom Stand der Technik nicht der Versuch gemacht wird, den Auswurfkamin nach unten
hin einfahrbar, sondern nach oben verschwenkbar auszugestalten.
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Im übrigen wird auch bei besonders hohen Auswurfkaminen hierdurch
gewährleistet, daß das zugehörige Fahrzeug mit dem in annähernd Horizontallage verschwenkten
Auswurfkamin etwa in Höhe des Kabinendaches problemlos durch Tunnels, Brückenunterfahrten
etc. mit üblicher Höhe hindurchgefahren werden kann.
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Da zur Einstellung des Auswurfkamines in seitlicher Richtung um eine
Vertikallachse verschwenkbar ausgebildet ist, ist in einer bevorzugten Ausführungsform
nach Anspruch 2 ferner vorgesehen, daß der Kaminträger ebenfalls auf einen Drehkranz
aufgebaut ist, so daß dieser gemeinsam mit dem Auswurfkamin um eine Vertikalachse
verschwenkbar ist.
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Eine optimal freie Sicht nach vorne ist dann gegeben, wenn die horizontale
Verschwenkachse für den Auswurfkamin zumindest annähernd oberhalb des Sichtfeldes
des das Schneeräumgerät tragenden Fahrzeuges, vorzugsweise im Höhenbereich des Kabinendaches
angeordnet ist. Der Auswurfkamin kommt dann so hoch zu liegen, daß eine freie Sicht
nicht nur nach schräg unten auf die Fahrbahn, sondern auch horizontal nach vorne
gewährleistet ist.
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In einer einfachen Ausgestaltung des Kaminträgers nach Anspruch 4
ist dabei vorgesehen, daß dieser Y-förmig ausgebildet ist. Mit seinem unteren einteiligen
Ende sitzt also der Kaminträger auf dem Drehkranz und greift mit seinem oberen Y-förmig
ausgebildeten Ende den Auswurfkamin, der dort an zwei seitlichen Anlenkstellen drehbar
befestigt ist.
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Um die zu räumenden Schneemassen optimal auswerfen zu können, sind
die Auswurfkamine in der Regel in Seitenansicht gekrümmt ausgeformt.
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Es hat sich dabei als günstig erwiesen, den Kaminträger in der gemeinsamen
vertikalen Symmetrieebene mit dem Auswurfkamin anzuordnen, und zwar in Draufsicht
auf den Auswurfkamin unterhalb des Bogenabschnittes. Dadurch wird gewährleistet,
daß der Kaminträger vom Drehkranz aus nach oben hin in Seitenansicht vertikal ohne
Krümmung ausgebildet sein kann.
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Eine einfache Verstellmöglichkeit zwischen der Transport und der Betriebsstellung
wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 6 dadurch
gewährleistet, daß zumindest ein, vorzugsweise zwei seitlichen Hubzylinder eingebaut
sind, die sich in einer raumsparenden und eine möglichst freie Sicht nach vorne
gewährleistenden Ausführung beispielsweise am Kaminträger selbst abstützen.
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Eine uneingeschränkt freie Sicht nach vorne wird insbesondere dann
nach Anspruch 8 gewährleistet, wenn der Anlenkpunkt am Kaminträger möglichst in
der Nähe der horizontalen Verschwenkachse vorgesehen ist.
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Das freie Sichtfeld kann in einer Weiterbildung der Erfindung nach
Anspruch 12 noch dadurch vergrößert werden, daß der Kaminträger selbst um ein gewisses
Stück vertikal ausfahrbar ist. Dadurch wird der an ihm schwenkbar gelagerte Auswurfkamin
zusätzlich noch um die ausfahrbare Länge des Kaminträgers weiter angehoben. Mit
anderen Worten kommt der Auswurfkamin in seiner horizontalen Transportstellung somit
noch höher zu liegen.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich nachfolgend aus dem anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Dabei zeigen im einzelnen: Figur 1 : eine schematische Frontansicht
eines an einem Straßenfahrzeug frontseitig angebauten rotierenden Schneeräumgerätes
mit aufgebautem Auswurfkamin; Figur 2 : eine Seitenansicht zu Figur 1 mit einem
Auswurfkamin in Betriebs- und Transportstellung.
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In den Figuren ist ein Straßenfahrzeug mit 1 bezeichnet, an dessen
vorderen Stirnseite ein rotierendes Schneeräumgerät 3 angebaut ist. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel besteht das Schneeräumgerät 3 aus zwei in einem gemeinsamen
oder aus zwei Hälften bestehenden Gehäuse 5 eingebauten Schneeschleudern 7 mit vorlaufenden
Propellern 9 zur Auflockerung des Schnees. Ebenso kann aber das Schneeräumgerät
abwei- -chend vom gezeigten Ausführungsbeispiel aus ein oder zwei Schneefräsen bestehen.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, ist auf der Oberseite 11 des Gehäuses
5 ein Auswurfstutzen 13 vorgesehen, über den der zu räumende Schnee ausgeworfen
werden kann.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind anstelle eines gemeinsamen Auswurfstutzens
für beide Schneeschleudern 7 zwei getrennte Auswurfstutzenl3 vorgesehen, wobei der
in Figur 1 gezeigte linke Auswurfstutzen 13 eine Vertikallage einnimmt.
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Oberhalb dieses Auswurfstutzens 13 ist auf der Oberseite 11 des Gehäuses
5 eine Halteeinrichtung 15 aufgebaut, an die sich der Auswurfkamin 17 anschließt.
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Um die Auswurfrichtung zur Horizontalen verändern zu können, ist am
oberen Ende des Auswurfkamines 17 zumindest eine in ihrer Winkellage verstellbare
Auswurfklappe 19 drehbar gelagert, die beispielsweise über einen Hubzylinder 21
in ihrer Lage zur Horizontalen verstellt werden kann. Um auch eine seitliche Verstellung
der Auswurfrichtung vornehmen zu können, ist der Auswurfkamin 17 selbst auf einem
Drehkranz 23 auf der Halteeinrichtung 15 um eine Vertikalachse verstellbar aufgebaut.
Der zu räumende Schnee wird also über die Schneeschleuder 7, den Auswurfstutzen
13 und den sich anschließenden Auswurfkamin 17 bei einstellbarer Ausrichtung des
Auswurfkamines selbst seitlich zur Fahrbahn ausgeworfen oder beispielsweise auf
einen parallel fahrenden Laster aufgeladen.
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Wie aus den Figuren 1 und 2 zu ersehen ist, ist auf Drehkranz 23 ein
Y-förmiger Kaminträger 25 befestigt, der mit dem Auswurfkamin 17 eine gemeinsame
vertikale Symmetrieebene aufweist. Durch diese Befestigung des Kaminträgers 25 ist
dieser gemeinsam mit dem Auswurfkamin 17 auf dem Drehkranz um eine vertikale Achse
verschwenkbar.
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Am oberen Ende des Y-förmigen Kaminträgers 25 sind zwei seitliche
Anlenkpunkte 27 vorgesehen, über die der Auswurfkamin 17 über die so gebildete horizontale
Verschwenkachse 29 von der annäherenden vertikalen Betriebsstellung in die in Figur
2 strichtliert gezeigte horizontale Transportstellung verschwenkt werden kann.
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Da der Auswurfkamin 17 gekrümmt und der Y-förmige Kaminträger 25 in
Krümmungsrichtung auf dem Drehkranz 23 befe-
stigt ist, braucht
der Kaminträger 25 vom unteren Drehkranz 23 aus in Seitenansicht lediglich vertikal
nach oben geführt werden.
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Um einen geschlossenen Auswurfweg und eine definierte Betriebsstellung
für den Auswurfkamin 17 festzulegen, ist an dem den Auswurfstutzen 13 mit dem Auswurfkamin
17 verbindenden und den Drehkranz 23 durchsetzenden Rohrstutzen 31 ein in Krümmungsrichtung
des Auswurfkamines 17 halbkreisförmiger Anlageflansch 33 aufgeschweißt. Entgegengesetzt
zu dieser Krümmungsrichtung ist ein weiterer halbkreisförmiger Anlageflansch 35
am unteren Ende des Auswurfkamines 17 selbst befestigt. Da die beiden Anlageflansche
33 und 35 über die Abschlußkante des Rohrstutzens 31 bzw. die untere Kante des Auswurfkamines
17 überstehen, kann der Auswurfkamin 17 nur bis in die in Figur 2 gezeigte Betriebsstellung
verschwenkt werden. Da in dieser Stellung die beiden Anlageflansche praktisch zu
einem durchgängigen Ring geschlossen sind, kann an dieser Stellung während eines
Betriebseinsatzes der auszuwerfende Schnee nicht austreten.
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Soll nach einem Betriebseinsatz der Auswurfkamin 17 angehoben werden,
so werden seitlich am Auswurfkamin 17 angebrachte Hubzylinder 37 im Sinne eines
Ausfahrens druckbelastet. Die Anlenkpunkte 39 und 41 der Hubzylinder 37 liegen dabei
zum einen am Auswurfkamin und zum anderen am jeweiligen oberen Endbereich des Kaminträgers
25. Der Abstand zwischen diesem oberen Anlenkpunkt 39 und dem Anlenkpunkt 27 ist
dabei so gering gewählt, daß auch bei in Transportstellung verschwenktem Auswurfkamin
17 eine Beeinträchtigung der freien Sicht nach vorne durch die Hubzylinder 37 und
die oberen Anlenkpunkte 41 selbst vermieden wird.
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Wie schließlich aus dem gezeigten Ausführungsbeispiel ferner ersichtlich
ist, ist die obere Horizontalverschwenkachse 29 etwa in Höhe des Kabinendaches 43
des StraBenfahrzeuges 1 liegend gewählt, um eine freie Sicht nach vorne zu gewährleisten.
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Um die freie Sicht nach vorne noch weiter zu verbessern, kann schließlich
vorgesehen sein, daß der Kaminträger 25 im Abschnitt 45 teleskopartig in Vertikalrichtung
mittels eines integrierten Hubzylinders ausfahrbar ist. Dadurch kann beispielsweise
der in Figur 2 strichliert gezeigte Auswurfkamin 17 in seiner im wesentlichen horizontalen
Transportstellung noch weiter in die obere Lage T angehoben werden. In diesem Falle
ist also nicht nur eine nach schräg unten, sondern auch in Horizontalrichtung aus
der Fahrerkabine des Straßenfahrzeuges 1 heraus eine völlig freie Sicht nach vorne
gegeben.
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Durch erneutes Absenken des Kaminträgers 25 (soweit vorgesehen) und
anschließendes Betätigen der Hubzylinder 37 im Sinne eines Verkürzens wird dann
der Auswurfkamin 17 wieder in seine vertikale Betriebsstellung verschwenkt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Doppelschleuder in der Regel
beim Räumeinsatz ohne aufgebautem Auswurfkamin 17 lediglich mit kurzen Kamin- oder
Auswurfstutzen 13 eingesetzt, die in Vorderansicht sowohl nach links wie rechts
verstellt werden können, um den Schnee von beiden Doppelschleudern über beide Auswurfstutzen
13 nach links oder rechts über die Böschung auszuwerfen.
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Der Auswurfkamin 17 selbst wird in der Regel nur beim Aufladen auf
einen Laster verwandt.
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(Möglich ist aber auch der Einsatz bei hohen Schneewällen seitlich
der Straße). Dabei wird in der Regel in Fahrtrichtung gesehen die linke Schleuder
durch einen sogenannten Abdeckpflug abgedeckt, so daß nur ein Auswurfstutzen 13
notwendig ist, auf den dann der Auswurfkamin aufgesetzt wird.
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Ebenso möglich ist die Anwendung natürlich auch bei einem von Haus
aus nur einseitigen Schleuder- bzw. Fräsvorbau mit einer Schneeschleuder bzw. einer
Schneefräse und einem zusätzlichen sog. "Zuführpflug", der in der Regel in Fahrtrichtung
betrachtet längs angebracht ist.
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