DE3435898A1 - Kunststoffsubstrat zur verankerung von metallueberzuegen - Google Patents

Kunststoffsubstrat zur verankerung von metallueberzuegen

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DE3435898A1
DE3435898A1 DE19843435898 DE3435898A DE3435898A1 DE 3435898 A1 DE3435898 A1 DE 3435898A1 DE 19843435898 DE19843435898 DE 19843435898 DE 3435898 A DE3435898 A DE 3435898A DE 3435898 A1 DE3435898 A1 DE 3435898A1
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Petrus Egidius Jacobus Nvenen Legierse
Ralf Dr. 6100 Darmstadt Liebler
Manfred Dr. 6140 Bensheim Munzer
Peter Dr. 6100 Darmstadt Quis
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Roehm GmbH Darmstadt
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    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C18/00Chemical coating by decomposition of either liquid compounds or solutions of the coating forming compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating; Contact plating
    • C23C18/16Chemical coating by decomposition of either liquid compounds or solutions of the coating forming compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating; Contact plating by reduction or substitution, e.g. electroless plating
    • C23C18/1601Process or apparatus
    • C23C18/1633Process of electroless plating
    • C23C18/1635Composition of the substrate
    • C23C18/1639Substrates other than metallic, e.g. inorganic or organic or non-conductive
    • C23C18/1641Organic substrates, e.g. resin, plastic

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Description

  • Kunststoffsubstrat zur Verankerung von Metallüberzügen
  • Gebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft ein Kunststoffsubstrat zur Verankerung von Metallüberzügen sowie ein Verfahren zur NaRmetallisierung von Oberflächen, wobei vorzugsweise Acrylharze als unmittelbares Substrat der Metallisierung dienen. Die dabei gewonnenen Materialien eignen sich u.a. hervorragend für Spiegel aller Art, für Informationsträger u.ä.
  • Stand der Technik Die Naßmetallisierung von Oberflächen, insbesondere die NaRmetallisierung von Kunststoff-Oberflächen, hat beträchtliche praktische Bedeutung. Gewöhnlich lassen sich im Verfahrensablauf der Naßmetallisierung mehrere Verfahrensabschnitte unterscheiden: 1) Aktivierung der Oberfläche ("Bekeimung") 2) Abscheiden der Metallschicht mittels Reduktion aus Metallsalzbädern und gegebenenfalls 3) Elektrolytische Verstärkung.
  • Während zweiphasige Kunststoffe wie z.B. ABS, oder teilkristalline und füllstoffhaltige Kunststoffe nach chemischer Vorbehandlung ("Beizen") im großen und ganzen problemlos metallisiert werden können, treten bei einphasigen Polymeren erfahrungsgemäß erhebliche Probleme, insbesondere bezüglich der Haftung, auf.
  • Es hat nicht an Bemühungen gefehlt, durch geeignete Vorbehandlung der Kunststoffe eine optisch einwandfreie, festhaftende und dauernde Mbtallisierung mit hinreichend gutem mechanischem Verhalten zu erreichen. Eine rein mechanische Vorbehandlung, nämlich das Aufrauhen mit Sand, läßt sich der US-PS 3 915 809 entnehmen.
  • Ein erheblicher Teil der Untersuchungen galt der chemischen Vorbehandlung der Oberflächen. Aus der US-PS 3 094 430 ist die Vorbehandlung mit Tannin bekannt. Eine oxidative Vorbehandlung mit H202 oder Peroxid in Schwefelsäure wird in der DE-OS 15 69 434 empfohlen. Eine Vorbehandlung mit wäßrigen Lösungen von Chloriden zweiwertiger Metallionen läßt sich der JP-OS 1275/70 entnehmen.
  • Gemäß der US-PS 3 524 754 werden polymere Substrate durch Imprägnierung der Oberfläche bis 5 p Tiefe mit einer Kupfersalzlösung in einem Lösungsmittel, das das Polymer anlöst bzw. anquellen läßt, vorbehandelt.
  • Die US-PS 3 779 790 sieht eine zweiphasische Behandlung zunächst mit weißem Phosphor in einem chlorierten Kohlenwasserstoff oder Benzol und dann mit einer Metallsalzlösung vor.
  • Eine weitere Art der Vorbehandlung besteht im Aufbringen eines Lacküberzugs vor der Metallisierung. Nach der GB-PS 1 379 191 wird zu diesem Zweck Cellulosenitrat verwendet.
  • Nach dem polnischen Patent Nr. 85 300 (vgl. Chem.Abstr. 90, 112118j) wird feinstverteiltes Kupferpulver in einer Polymethylmethacrylat-Chloroform-Lösung auf der Oberfläche verteilt und das Lösungsmittel verdunsten gelassen.
  • Andere Druckschriften sehen die Lösung in einer Modifizierung des Substrats beispielsweise durch Einpolymerisieren von Zinnchlorid, Palladiumchlorid und Blei oder anorganischen Bleiverbindungen gemäß der JP-OS 74 481-71.
  • In der europ. OS 0 070 595 wird ein Verfahren zur Herstellung eines mindestens teilmetallisierten Gegenstands beansprucht, demzufolge eine Monomer-Mischung aus Acrylaten zusammen mit N-substituierten Pyrrolidon-Verbindungen polymerisiert wird und der so gebildete Polymer-Gegenstand mit einer aromatischen Carbonsäure behandelt wird, die im Kern mit einer oder mehreren Hydroxy- und /oder Amingruppen substituiert ist (z.B. Tannin) bzw. Derivaten derselben, gefolgt von der eigentlichen Naßmetallisierung.
  • Aufgabe Das Fortschreiten der Technik hat die Herstellung von Substraten der Metallisierung unter anderem auch durch Spritzgießen wünschenswert gemacht. Die Technik des Spritzgießens stellt besondere Anforderungen an das zu verarbeitende Material, insbesondere eine erhöhte thermische Stabilität. Darüber hinaus bestand das Bedürfnis nach leicht zugänglichen Polymeren, die gute Bedingungen für die Verankerung von Metallüberzugen mit sich bringen und gleichzeitig hinsichtlich ihrer Verarbeitung möglichst geringen Beschränkungen, insbesondere in Bezug auf ihre thermische Stabilität unterworfen sein scllten.
  • Lösung Es wurde gefunden, daß Copolymerisate P aus Estern der Acryl- bzw. der Methacrylsäure, die mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise 3 Gew.-% (bezogen auf das Copolymerisat) und bis zu 15 Gew.-% an Acrylamid als Comonomer enthalten, die Anforderung an ein Substrat für Metallisierungen in besonders hohem Maße erfüllen.
  • Im allgemeinen ist das Copolymerisat P zu 50 bis 99 Gew.-% aus Estern der Acrylsäure oder Estern der Methacrylsäure von cl - C20-Alkoholen oder beiden aufgebaut, wobei es sich um geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls auch cyclische Alkohole handelt.
  • Vorzugsweise enthält das Copolymerisat P zu mindestens 50 Gew.-% und bis zu 99 Gew.-% Methylmethacrylat (MMA). Das MMA läßt sich durch geeignete andere (Meth )acrylatmonomere substituieren, wie z.B. Ethylmethacrylat. So kann das Copolymerisat P beispielsweise noch zu Anteilen zwischen 0 und 49 Gew. -% aus anderen mit MMA copolymerisierbaren Monomeren aufgebaut sein, beispielsweise aus Estern der Acrylsäure mit C1 C C20-Alkoholen oder rund Estern der Methacrylsäure mit C2 - C20-Alkoholen, insbesondere Methylacrylat, Ethylmethacrylat, Propyl- und iso-Propylacrylat und -methacrylat, n-Butyl- und Isobutylacrylat und -methacrylat, Ethylhexylacrylat, Ethylhexylmethacrylat, Hexylacrylat und -methacrylat. Ferner Ester der (Meth)acrylsäure mit cyclischen Alkoholen wie Cyclohexyl-, Isobornyl-3,3,5-Trimethylcyclohexyl- alkohol u.ä.
  • Ferner kann Methacrylamid copolymerisiert werden, vorzugsweise in Anteilen von unter 15 Gew.-%, bezogen auf das Copolymerisat P.
  • Die Wahl der Monomeren erfolgt in der Regel so, daß die Glastemperatur (vgl. Vieweg-Esser "Kunststoff-Handbuch", Eand IX, Hanser-Verlag, 1975, S. 333-340) des resultierenden Copolymerisats P den Wert 70 OC, vorzugsweise 85 OC, nicht unterschreitet. Ferner kann das Copolymerisat P noch vernetzende Monomere in Mengen von 0 bis 10 Gew.-% enthalten.
  • Als vernetzende Monomere kommen die dafür üblichen, mit mindestens zwei polymerisationsfähigen Einheiten im Molekül infrage, beispielsweise (Meth)acrylsäureester von Di- bzw.
  • Polyolen, wie z.B. Butandiol-dimethacrylat, Vinylmethacrylat, Allylmethacrylat, Triallylcyanurat.
  • Sofern die Copolymerisate P nicht völlig aus den bereits genannten Monomeren aufgebaut sind, können sie noch aus weiteren Monomeren anderen Typs*wie z.B. Styrol und dessen Derivate, Acryl- und/oder Methacrylnitril, Glycidyl(meth)-acrylat, Chlorethylacrylat in Mengen von 0 bis 49, vorzugsweise 0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Copolymerisat P aufgebaut sein.
  • * (Vgl. Ullmanns Encyklopädie der techn. Chemie, 3. Auflage, Band 14, S. 108-110, Urban & Schwarzenberg) Vorteilhafte Wirkungen Die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate P eignen sich hervorragend als Substrate für die Verankerung von Metallüberzügen und geben in dieser Hinsicht den Mitteln des Standes der Technik zumindest nichts nach. Sie sind dem Stand der Technik, z.B. infolge ihrer größeren thermischen Stabilität überlegen. Die Copolymerisate P eignen sich sehr gut zur Verarbeitung durch Spritzgießen; sie können beispielsweise unbedenklich den thermischen Bedingungen des Spritzgießens ausgesetzt werden, d.h. gegebenenfalls Temperaturen » 260 OC, Die erhöhte thermische Stabilität läßt sich durch thermogravimetrische Untersuchungen (dynamisch, Vakuum) belegen.
  • So liegt bei den Copolymerisaten P die Temperatur TD, bei der 2 % Gewichtsverlust beobachtet werden, im allgemeinen deutlich höher als bei Polymerisaten, die Dimethylaminoalkylmethacrylate als Comonomere enthalten.
  • Die Eignung der Copolymerisate P als Substrate für die Naß-Metallisierung kommt umso überraschender, als sich beispielsweise die Haftung naß abgeschiedener Silberbeschichtung auf polymeren Methacrylamid-, N-Methylmethacrylamid- oder Vinylmethylacetamid-haltigen Substraten als nicht £zureichend erwiesen hat.
  • In der Regel wird die Polymerisation mittels radikalischer Initiatoren, z.B. mittels organischer Peroxide und Perester, wie z.B. Butylperoctoat bzw. t-Butyl-per-2-Ethylhexanoat, tert.-Butyl-per-Neodecanoat oder aber durch Azoverbindungen wie z.B. Azo-iso-butyronitril u.a. sorgenommen.
  • Die verwendeten Initiatormengen liegen im üblichen Bereich, in der Regel bei etwa 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren.
  • Zur Einstellung des Molekulargewichtes werden im allgemeinen Polymerisationsregler, z.B. die üblichen Schwefelregler, z.B.
  • längerkettige Alkylmercaptane, wie Dodecylmercaptan und Thioglykolsäureester, z.B. 2-Ethylhexylthioglykolat u.a. mehr verwendet. Über Initiator und insbesondere Reglerzugabe kann bekanntlich das Molgewicht der Polymerisate gesteuert werden.
  • Im allgemeinen liegen die verwendeten Mengen an Regler bei 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren. In der Regel liegt das Molekulargewicht der erfindungsgemäß verwendbaren Polymerisate P im Bereich 50 000 bis 400 000, vorzugsweise 100 000 bis 200 000Ganz allgemein können die Polymerisationsverfahren zur Anwendung kommen, wie sie für MMA und dessen Copolymerisate mit anderen Monomeren bekannt sind.
  • Vgl. auch Houben-Weyl, "Methoden der organischen Chemie", 4.
  • Auflage, Band 14/1. Als besonders zweckmäßig im Sinne der gestellten Aufgabe hat sich die Polymerisation in Substanz erwiesen. (Vgl. Rauch-Puntigam und T. Völker loc.cit., S. 203-207, 274-275).
  • Als günstig hat sich z.B. die Polymerisation bei zunächst 50 OC als Richtwert (Wasserbad) über ca. 24 Stunden, gefolgt von der Ehdpolymerisation bei ca. 110 OC über ca. 10 + 2 Stunden hinweg, herausgestellt.
  • Auch die Polymerisation der Copolymerisate P bzw. die Härtung mittels W-Licht ist möglich. In diesem Falle ist der Zusatz eines oder mehrerer W-Sensibilisatoren zweckmäßig, beispielsweise Ketone und Ketale wie z.B. Benzyldimethylketal. Die Menge der angewendeten Sensibilisatoren liegt dabei im Bereich 1 - 5 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren.
  • * [Bestimmung i.a. durch Gelpermeationschromatographie (GPC)J.
  • Vorbereitung und Metallisierung Die Kunststoffsubstrate, die zu metallisieren sind, können beispielsweise vollständig aus dem Copolymerisat P bestehen, sie können aber auch, wie aus dem Anspruch 1 hervorgeht, nur an bestimmten Bereichen, aus den Copolymerisaten P, gebildet sein, z.B. als Oberflächenschicht oder Oberflächenabschnitt, auf jeden Fall aber an den zur Metallisierung vorgesehenen Stellen. Die Copolymerisate P lassen sich in der für Thermoplasten (Acrylharze) bekannten Weise und nach den für Thermoplasten bekannten Verfahren verarbeiten, z.B. in Granulate überführen, die sich in der üblichen Weise extrudieren, pressen und insbesondere spritzen lassen. Die Copolymerisate P können auch in Substanz zu Platten polymerisiert, gepreßt, extrudiert und gespritzt werden.
  • Die weitere Behandlung der Copolymerisate P bis zur Metallisierung und die Metallisierung selbst, können in Analogie zur EU-OS 0 070 595 vorgenommen werden.
  • Der Herstellung der Copolymerisate P folgt die Behandlung der zu metallisierenden Oberflächen bzw. Oberflächenpartien mit sauren aromatische Reste enthaltenden Verbindungen, die eine oder mehrere Hydroxygruppen und/oder Aminogruppen tragen bzw.
  • Derivate derselben, speziell die "hydroxylierten Benzoesäuren".
  • Vorzugsweise werden Di- oder Trihydroxybenzoesäuren bzw.
  • Derivate derselben verwendet, welche unter Hydrolysebedingungen Di- oder Trihydroxybenzoesäure freizusetzen imstande sind.
  • Dazu gehören insbesondere die Ester, beispielsweise Ester von Polyolen, insbesondere von Zuckern.
  • Besonders genannt seien die Pyrogallocarbonsäure, Gallussäure sowie die Depside und Didepside, wie z.B. die Digallussäuren und insbesondere die Tannine, die im allgemeinen ein Gemisch mehrfach galloylierter Glucosen darstellen. (Vgl. P. Karger, Lehrbuch der Organ. Chemie, 12. Auflage, Georg-Thieme-Verlag, 1954, S. 527-534; D. Roux et al. in Applied Polymer Symposium No. 28, 335-353 (1975), J. Wiley).
  • Die "hydroxylierten Benzoesäuren" werden zweckmäßig in wäßriger Form appliziert, wobei der pH-Wert der Lösungen, zweckmäßig unterhalb von 7, im allgemeinen im Bereich von 1,5 bis 6 liegt. Gegebenenfalls kann der pH-Wert durch Zugabe geeigneter Säuren bzw. Base in den gewünschten pH-Bereich gebracht werden.
  • Die Konzentration der "hydroxylierten Benzoesäuren" kann innerhalb relativ weiter Grenzen schwanken. Sie kann z.B.
  • 0,01 bis 10 g pro Liter betragen.
  • Bei Anwendung von z.B. Tanninen ist die Einhaltung einer unteren Grenze von 0,001 g/l zweckmäßig.
  • Der Auftrag der die "hydroxylierten Benzoesäuren" enthaltenden Lösungen kann in an sich bekannter Weise erfolgen, beispielsweise durch Streichen, Rakeln, Tauchen, Sprühen.
  • Im allgemeinen genügt eine relativ kurze Behandlungszeit zwischen einigen Sekunden und wenigen Minuten.
  • Der eigentlichen Metallisierung geht zweckmäßig ein Sensibilisierungsschritt in Form einer Behandlung mit Metallsalzlösungen voraus. Im Falle einer Metallisierung mit Silber empfiehlt sich z.B. eine Behandlung der (mit den 'Eydroxylierten Benzoesäuren" vorbehandelten) Kunststoff-Oberflächen mit einer sauren SnCl2-Lösung.
  • Auch hier kann der Auftrag durch Tauchen bzw. Sprühen geschehen.
  • Die Dauer soll zweckmäßig im Bereich von wenigen Sekunden bis eine Minute liegen. Bereits sehr geringe Mengen an SnCl2z.B.
  • im Bereich von 0,1 pro Mille können genügen. Der Überschuß an Metallsalz wird durch Sprühen mit Wasser entfernt.
  • Anschließend wird die eigentliche Naß-Metallisierung mit einer wäßrigen Lösung von Salzen der zur Metallisierung vorgesehenen Metalle durchgeführt. Genannt sei z.B. eine ammoniakalische Silbernitratlösung in Kombination mit einem geeigneten Reduktionsmittel. Als zweckmäßiges Reduktionsmittel hat sich z.B. Formaldehyd, etwa in Kombination mit einem Zucker wie Natriumgluconat herausgestellt. Weitere Reduktionsmittel sind z.B. Hydrazinverbindungen, reduzierende Kohlehydrate, z.B. Ascorbinsäure, Glyoxal zusammen mit Triethanolamin u.ä.
  • Die Metallisierung kann mittels des Aerosol-Platierungs-Verfahrens (vgl. "The Technology of Aerosol Plating by D. J. Levy in Technical Proceedings 51st Annual Gonvention American Electroplaters" Society, 14-18 June, St. Louis, 1964, pp. 139-149) vorgenommen werden. Dabei wurden die Metallsalzlösung und die reduzierende Lösung gleichzeitig auf die zu metallisierende Oberfläche des Copolymerisats P gesprüht.
  • An die Metallisierung kann sich das Aufbringen eines weiteren Metallüberzugs, beispielsweise auf elektrolytischem Wege anschließen. So läßt sich z.B., wenn eine metallisierte Silber-Oberfläche als Kathode geschaltet wird, eine galvanische Verkupferung anschließen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich - wie eingangs erwähnt - zur Herstellung insbesondere hochwertiger metallisierter Artikel, wie z.B. Spiegel. Besonders bevorzugt ist die Herstellung optisch ablesbarer Informationsträger, nach Art der sogenannten VLP (Video Long Play) und ALP (Audio Long Play)-Platten.
  • Die Platten werden dabei aus den Copolymerisaten P in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Spritzgießen oder Extrudieren, hergestellt. Das technische Vorgehen deckt sich dabei weitestgehend mit dem in der EU-OS 0 070 595 beschriebenen.
  • Die zur Metallisierung besonders geeignete Oberfläche: aus dem Copolymerisat P kann aber auch auf existierende Formkörper aufgebracht werden, beispielsweise durch Laminieren, Koextrudieren u.ä.
  • Allgemeines Herstellungsbeispiel für das Copolymerisat P Zu der Mischung der Monomeren werden unter Ruhren 0,05 % 2*2'-Azobisisobutyronitril zugegeben und als Polymerisationsregler 0,65 % Dodecylmercaptan zugesetzt. Anschließend wird filtriert und zur Entfernung von Sauerstoff mehrfach unter Vakuum entgast. Nach dem Verfüllen in mit Folie ausgekleidete Polymerisationskammern wird ca. 15 Stunden bei 50 OC im Wasserbad polymerisiert, dann 30 Stunden bei 45 °C und schließlich 8 Stunden bei 100 °C getempert. Nach dem Entformen wird in einer Hammermühle gemahlen und unter Entgasen im Extruder granuliert. Das Granulat läßt sich in der üblichen Weise weiterverarbeiten, beispielsweise extrudieren, pressen, spritzen usw.
  • Gemäß dem beschriebenen Verfahren können auch direkt Platten oder andere Probekörper mittels Substanzpolymerisation hergestellt werden.
  • Die Molgewichte der so dargestellten Copolymerisate P liegen durchweg im Bereich 5#104 bis 4 i05.
  • Im folgenden werden nach diesem Polymerisationsverfahren hergestellte plattenförmige Probekörper verwendet. Zur Versilberung wurde nacheinander mit einer 0.1 %igen Tanninlösung, mit einer starksauren Zinn(II)-ehlorid-Lösung und schließlich mit einer ammoniakalischen Silbernitrat-Lösung.
  • die Formaldehyd und Natriumgluconat enthielt. behandelt.
  • Zwischen den einzelnen Behandlungsschritten wurde jeweils mit Wasser gespült.
  • Zur Prüfung der Silberhaftung eignet sich der Gitterschnittest nach DIN 53 151.
  • In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Gitterschnittprüfung zusammengestellt. "O" bedeutet kein Abriß11, also "hervorragende Haftung", "5" "vollständiger AbriR", "keine Haftung".
  • Man erkennt, daß zunächst auch andere als die erfindungsgemäß beanspruchten Polymere gute Haftung aufweisen. Jedoch bestehen nur die erfindungsgemäßen den Klimatest und besitzen die erforderliche thermische Stabilität. Hierzu werden die Probekörper insgesamt 8 Tage lang einem Zyklus von 16 Stunden, 25 OC, 60 % rel. Feuchte bei 8 Stunden, 40 0, 95 % rel.
  • Feuchte unterworfen.
  • Zur Beurteilung der Formbeständigkeit wird auch die VICAT-Erweichungstemperatur VET (nach DIN 53 460) angegeben. Die thermogravimetrische Analyse wird dynamisch im Vakuum (mit dem Thermogravimetric Analyzer 950 der Firma Du Pont, Aufheizrate 5 0/min. Druck 50 Pa. Einw. 20 mg) durchgeführt.
  • In der folgenden Tabelle bedeuten: - = Methylmethacrylat MA = Methylacrylat AA = Acrylamid MAA = Methacrylamid MeMAA = N-Methylmethacrylamid VMAA = N-Vinylmethylacetamid DEMA = Dimethylaminoethylmethacrylat Tabelle
    Beispiel Zusammensetzung VET Thermographische Haftung der
    Nr. [in Gew.-%] [°C] Analyse Silberschicht
    TD* TA** (Abriß nach
    [°C] Gitterschnitt)
    vor nach
    Klimatest
    1 MMA/MA/AA
    [89/6/5] 102 - - 0 0
    2 MMA/MA/AA
    [89/8/3] 105 281 317 0 0
    3 MMA/MA/AA
    [91/8/1] 106 298 324 0 2-3
    4 MMA/MA/MAA
    [97/2/1] 113 270 - 0@ 5
    5 MMA/MA/MeMAA
    [93/2/5] 103 183 - 0 4-5
    6 MMA/MA/VMAA
    [89/8/3] 101 207 326 0 5
    7 MMA/MA/DEMA
    [89/8/3] 97 197 344 0 0
    8 MMA/MA 98 297 319 3-4 5
    [88/12]
    * TD = Temperatur, bei der 2 % Gewichtsverlust beobachtet werden ** TA = Temperatur, bei der das Polymere vollständig abzubauen beginnt

Claims (7)

  1. Kunststoffsubstrat zur Verankerung von Metallüberzügen Patentansprüche 1. Kunststoffsubstrat zur Verankerung von Metallüberzügen mittels Naßmetallisierung nach vorhergegangener Oberflächenbehandlung mit sauren, aromatische Reste enthaltenden Verbindungen, die mit einer oder mehreren Hydroxygruppen substituiert sind oder rund mit Derivaten derselben, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der zur Metallisierung vorgesehene Bereich des Kunststoffsubstrats aus einem Copolymerisat P besteht, das zu wenigstens 1 Gew.-% (bezogen auf das Copolymerisat P) aus Acrylamid aufgebaut ist.
  2. 2. Kunststoffsubstrat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat P ein Acrylharz mit einer Glastemperatur Tg > 70 ° darstellt.
  3. 3. Kunststoffsubstrat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat P zu 50 bis 99 Gew.-%, torzugsweise 70 - 99 Gew.-%, aus Estern der Acrylsäure mit C1 - C20-Alkoholen und /oder Estern der Methacrylsäure mit C1 - C20-Alkoholen aufgebaut ist, wobei die Alkohole gegebenenfalls verzweigt und gegebenenfalls cyclisch sein können.
  4. 4. Kunststoffsubstrat gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat P zu 50 - 99 -Gew.-% aus Methylmethacrylat aufgebaut ist.
  5. 5. Kunststoffsubstrat gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat P noch zu 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 30 Gew.-%, an mit Estern der Acryl- und/oder Methacrylsäure copolymerisierbaren Monomeren aus der Gruppe des Styrols und seiner Derivate und/oder des Acrylnitrils oder des Methacrylnitrils aufgebaut ist.
  6. 6. Kunststoffsubstrat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat P zu 1 - 30 Gew.-% aus Methylacrylat aufgebaut ist.
  7. 7. Verfahren zur Metallisierung von Kunststoffsubstraten, wobei das Kunststoffsubstrat mit aromatischen Carbonsäuren, die mit einer oder mehreren Hydroxygruppen substituiert sind oder rund Derivaten derselben vorbehandelt wird, gegebenenfalls eine Sensibilisierung mit Metallsalzlösungen angeschlossen und schließlich Naßmetallisierung durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffsubstrat ein Copolymerisat P verwendet wird, das zu wenigstens 1 Gew.-% (bezogen auf das Copolymerisat P) aus Acrylamid aufgebaut ist.
DE19843435898 1983-11-17 1984-09-29 Kunststoffsubstrat zur verankerung von metallueberzuegen Withdrawn DE3435898A1 (de)

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