DE3434170A1 - Verfahren zur herstellung von wein - Google Patents

Verfahren zur herstellung von wein

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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12GWINE; PREPARATION THEREOF; ALCOHOLIC BEVERAGES; PREPARATION OF ALCOHOLIC BEVERAGES NOT PROVIDED FOR IN SUBCLASSES C12C OR C12H
    • C12G1/00Preparation of wine or sparkling wine
    • C12G1/02Preparation of must from grapes; Must treatment and fermentation
    • C12G1/0213Preparation of must from grapes; Must treatment and fermentation with thermal treatment of the vintage

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Description

  • VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON WEIN.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wein mittels alkoholischer Gärung.
  • Das Verfahren, durch Hefegährung aus Früchten, insbesondere aus Trauben Wein zu herzustellen ist eine der altehrwürdigen Methoden der Nahrungserzeugung. Weine und Spirituosen werden seit jeher als Genussmittel besonderen Ranges geschätzt.
  • Obwohl die Herstellungsverfahren seitdem verbessert oder neuentwickelt worden sind, mussen sie noch immer als verbesserungsbedurftig angesehen werden. So ist es beispielsweise nicht übersehbar, dass ein Teil der bei der Gährung entstehenden oder in den Früchten vorhandenen Aroma-und Bukettstoffe während der Herstellung verloren geht, wie sich an der intensiven Dufttönung der Luft bei den Herstellungsstätten während der herbstlichen Weinbereitung erkennen lässt.
  • Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem die vorhandenen und die bei der Aufbereitung von Wein entstehenden Aromastoffe besser erhalten werden als bisher.
  • Sie löst diese Aufgabe dadurch, dass die Gärung bei Atmosphärendruck erfolgt, dass die Gärgeschwindigkeit mittels Temperatureinstellung des Gärgebindes auf 2 bis 8 Grad bchsle pro Tag begrenzt wird und dass die Gärung mittels Unterkühlung auf -3 Grad C beendet wird, sobald der jeweils gewünschte Restzuckergehalt im Gärgebinde vorliegt.
  • Ein solches Verfahren hat eine Reihe von Vorteilen.
  • Die bei der fermentativen Herstellung des Alkoholes entstehende Kohlensäure erreicht nach Einsetzen der Gehrung im Most schnell eine solche Konzentration, dass sie aus dem Reaktionsraum ausgeschieden werden muss. Das geschieht dadurch, dass Gasblasen gebildet werden. Für die Kohlensäure ist dabei die Dampfspannung im Blasenraum gleich der in der Flüssigkeit vorliegenden Dampfspannung.
  • Dieses Gleichgewicht zwischen Flüssigkeit und Blasenraum besteht jedoch nicht für die meist hoher siedenden Aromastoffe, die als Alkohle und Ester vorliegen (Dissertation MANDERY 5.März 1983). Ist eine Kohlensäureblase aber erst entstanden, dann muss Druckgleichgewicht auch für die Aromastoffe bestehen: Sie verdampfen in die Kohlensäureblase.
  • Die auf diese Weise ingang gesetzte 1Gärgaspumpe transportiert die höher als Kohlensäure siedenden Stoffe über die grossen spezifischen inneren Oberflächen der CO2-Blasen in die Gasphase.
  • Durch die erfindungsgemässe Temperaturverringerung im Gärgebinde wird eine Verringerung des Wirkungsgrades der Gärgaspumpe erreicht, so dass die Aromastoffe vermehrt in der Flüssigkeit verbleiben und dadurch der Gehalt an Alkohol und an Aromastoffen ansteigt.
  • Da die verringerte Temperatur sowohl das Volumen der CO2-Blasen als auch den Partialdruck der Alkohle und Aromastoffe verringert, wächst wegen P(An(T)).V(C02(T))=k.MCAn) mit: P(An(T)) = Gaspartialdruck des Aromastoffes An V(CO2(T)) = Volumen der pumpenden Gasblase M(An) = verlorene Menge des Aromastoffes An k = Proportionalitätsfaktor der in der Flüssigkeit verbleibende Anteil dieser Stoffe quadratisch mit der Temperaturerniedrigung beim G ä rvorgang.
  • Meist liegen die Temperaturen, bei denen die erforderliche Gärgeschwindigkeit ereicht wird, zwischen 5 und 10 Grad C.
  • Ein weiterer Vorteil dieser Verfahrensführung entsteht dadurch, dass die Aromastoffe zum grossen Teil an den im Gärgebinde vorhandenen Zucker gebunden sind. Dem wurde bisher dadurch Rechnung getragen, dass der Zusatz von unvergorenem Most zum fertigen Wein als sogenannte Sussreserve" gesetzlich gestattet wird.
  • Dass durch das erfindungsgemässe Verfahren nunmehr die Süssreserve aus dem jeweils hergestellten Wein selbst gebildet werden kann, führt nicht nur zum einem vollständig naturreinen Wein, sondern vergrössert die Menge an Aromastoffen, weil diese von vornherein mit dem Zucker verbunden bleiben, der in den Trauben bei Gärungsbeginn vorgelegen hat und ' der nach Herstellungsabschluss im Wein noch vorliegt.
  • Auch der nicht immer als angenehm empfundene "Mostton", der bei mit Sussreserve verschnittenen Weinen auftritt, kann vermieden werden.
  • Das Beenden des Gärvorganges durch Abkühlung führt weiterhin zu einer starken Verringerung an Weinstein, da die Weinsäure bei Beendigung der Gärung mittels Kälteschock fast vollständig an den Kühlflächen ausfällt.
  • Die erfindungsgemässe "Kaltgärung" ergibt deshalb Weine mit einem starken Gehalt an Bukett-und Aromastoffen und kann gut auf optimalen Zuckergehalt oder Kohlensäuregehalt des Endproduktes eingestellt werden.
  • Besonders die an der ndrdlichen Weinbaugrenze angesiedelten deutschen Weine, die langsam reifen und dadurch aromatisch eine besonders gesuchte Note entwickeln, werden bei diesem Verfahren gut ausgebaut.
  • In Weiterentwicklung des Verfahrens ist die Gärgeschwindigkeit durch Rückkopplung geregelt, wobei die Menge der erzeugten Kohlensäure Regelgrösse, die Kühlflächentemperatur Stellgrösse und das Gärgebinde Regelstrecke ist.
  • Der Vorteil dieser Weiterentwicklung liegt darin, dass der Vorgang uber den grössten Teil des Gärvorgangs unbeaufsichtigt bleiben kann.
  • Wird der Regelkreis als Regler mit Führungsgrösse ausgebildet, kann der Gärvorgang mit einem zeitlichen Profil der Gärgeschwindigkelt versehen werden.
  • Das ist insbesondere deshalb von Vorteil, weil verschiedene Gärungsverläufe eine unterschiedliche Zusammensetzungen von Aromastoffen erzeugen, sodass mit dieser Weiterentwicklung der Erfindung eine reproduzierbare Geschmacksgestaltung für die Weine der jeweiligen Ernte und damit eine Geschmacksoptimierung ermöglicht ist.
  • Wird die Führungsgrösse mit einem Sensor für den Zuckergehalt gekoppelt, kann das Gärungsende bei Erreichen des gewunschten Restzuckergehaltes selbsttätig eingeleitet werden.
  • Zweckmässig ist der Gärungsbehälter als doppelwandiges, Kältesole führendes Gefäss ausgebildet, dessen Kühlung in bekannter Weise mittels Soledurchsatz einstellbar ist.
  • In der Zeichnung ist eine Anordnung zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt, anhand derer die Erfindung näher erläutert wird.
  • Es zeigen: Fig.1: Eine Anordnung zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens Fig.2: verschiedene zeitliche Gärungsprofile In einem Gärungsbehälter 1, der doppelwandig ausgebildet ist, wird Wein W vergoren. Die bei der Alkoholbildung entstehende Kohlensäure C02 entweicht über die oberen Uffnung ST des Gärungsbehälters und wird dabei, beispielsweise anemometrisch mittels des Sensors AN1 und der Anzeige AN2 gemessen. In AN2 wird ein SchaLtsignal erzeugt, das die Solepumpe P in Tätigkeit setzt, sobald die Gärgeschwindigkeit, die durch die jeweilige CO2-Menge charakterisiert ist, zu hoch wird. Die Sole S ist durch ein Kuhlaggregat K in einem Wärmetauscher abgekühlt und gespeichert.
  • Die erzeugte Abkühlung der Doppelwandung setzt die Gärgeschwindigkeit dadurch herab, dass der Most abgekühlt wird. Die bei einer Grungsrate von 2 bis 8 Grad öchsle pro Tag entstehende mittlere Temperatur von etwa 5 Grad C führt zu einer wesentlich verbesserten Ausbeute von Aromastoffen und Alkohol.
  • Wie aus dem Ausschnitt A der Fig.1 hervorgeht, der eine Kohlensäureblase CB zeigt, durch die das bei der Gärung freiwerdende C02 aus dem Reaktionsraum W entfernt wird, ist der Kohlensäurepartialdruck in der Flüssigkeit W und im Gasraum CB gleich. Auf dem Wege im Gärungsbehälter 1 nach oben vergrössert sich der Gasraum CB, einmal weil sich der hydrostatische Druck verringert, zum anderen, weil dabei weitere Kohlensäure aufgesammelt wird. Soweit der letztere Vorgang betroffen ist, wird eine weitere Pumpwirkung auf die Aromastoffe ausgeübt. Dabei werden die Aromastoffe A1...An in den Gasraum CB gesaugt, da thermodynamisch Gleichverteilung hergestellt werden muss.
  • Diese liegt erst dann vor, wenn die Partialdrucke pAl...pAn im Gasraum CB und im Flüssigkeitsraum W übereinstimmen.
  • Mit der gewünschten, aber auch unvermeidlichen Bildung der Gasräume CB1...CBi zur Abführung der Kohlensäure werden also auch Aromastoffe A1...An abgepumpt. Diese "Gårgaspumpe" sollte danach einen möglichst kleinen Wirkungsgrad aufweisen.
  • Die Verringerung des Wirkungsgrades der Gä rgaspumpe wird dadurch erreicht, dass die Temperatur verringert wird.
  • Dadurch wird der statische Druck in den CBi geringer, das Volumen also verkleinert, gleichzeitig sinken aber auch noch die Partialdrucke pA1..pAn. Es verbleiben dadurch mehr Aroma-und Bukettstoffe im Wein. Die Aromaausbeute weist also eine quadratische Abhängigkeit von der Temperaturerniedrigung auf.
  • Soll der Wein nach einem bestimmten Programm vergoren werden, kann der Regler AN1,AN2 durch eine Fuhrungsgrösse F aus dem Generator FG, der beispielsweise auch als Rechner ausgebildet sein kann, verstellt werden. Es ergibt sich dann beispielsweise eine Gärkurve gemäss 3, Fig.Z. Im angegebenen Beispiel ist etwa am 15.Tag der Gärung die Gärgeschwindigkeit kurzzeitig erhöht. Dadurch können spezielle Komponenten der Aromastoffe hervorgehoben werden.
  • Der bisher ubliche Gärverlauf entspricht etwa der Kurve 1, die erfindungsgemässe Kaltgärung verläuft ohne Gärungsprogramm nach Kurve 2, mit Gärungsprogramm nach Kurve 3.
  • Soll eine seLbsttätige Beendigung der Gärung erfolgen, beispielsweise um einen gewünschten Restzucker im Wein zu erhalten, kann durch einen Sensor S der Restzuckergehalt des Reaktionsraumes W überwacht und bei Erreichen des gewünschten Wertes die Kühlung voll eingeschaltet, das Gebinde auf etwa -3 Grad Celsius abgekühlt und damit die Gärung beendet werden.
  • In einer Weiterentwicklung der Erfindung kann das aus dem Gärungsbehälter 1 entweichende Gärgas gemäss Fig.3 über eine Gasleitung 20 und eine Frittenkerze 21 in einen Weinlagerbehälter 30 eingeleitet werden.
  • Das wird dadurch möglich, dass durch die stark verlangsamte erfindungsgemässe Gärung hinreichend wenig Gärgas im Gärbehälter 1 erzeugt wird, sodass bei Einleitung in den Weinlagerbehälter 30 kein Aufwallen des gelagerten Weines erfolgt, das zu einer Verschlechterung dieses Weines führen würde.
  • Im Gegenteil wird die in bestimmten Fällen erforderliche Auffrischung des Weines durch Einleitung von Kohlensäure ohne zusätzliche Flaschenkohsensäure ermöglicht. Vor allem aber werden die wertvollen Aroma und Bukettstoffe, die, wie oben dargelegt, im Gärgas vorliegen nunmehr vom gelagerten Wein ausgewaschen, sodass dieser nicht nur aufgefrischt, sondern auch neue Aromastoffe aufnimmt.
  • Dadurch wird bei lagengleichen Weinen eine wesentliche Verbesserung der Qualität erreicht. - Leerseite -

Claims (6)

  1. PATENTANSPRUCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Wein mittels alkoholischer Gährung, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Gärung bei Atmosphärendruck erfolgt, dass die Gärgeschwindigkeit mittels Kühlung (K) des Gärgebindes (1) auf 2 bis 8 Grad Oechsle pro Tag begrenzt wird und dass die Gärung durch Unterkühlung auf -3 Grad C beendet wird, sobald der jeweils gewunschte Restzuckergehalt im Gärgebinde vorliegt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gärgeschwindigkeit durch Rückkopplung geregelt ist, wobei die Menge der erzeugten Kohlensäure (C02) Regelgrösse, die Kuhlflächentemperatur (1.1) Stellgrösse und das Gärgebinde (w) Regelstrecke ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Regelkreis als Regler mit Führungsgrösse (FG) ausgebildet und die Fuhrungsgrösse (F) nach einem vorgegebenen Programm gesteuert ist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsgrösse (F) mit einem Sensor (S) für den Zuckergehalt gekoppelt ist, und das Gärungsende bei Erreichen des gewünschten Restzuckergehaltes selbsttätig eingeleitet wird.
  5. 5. Anordnung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gärungsbehälter (1) als doppelwandiges (1.1,1.2), Kältesole (SO) führendes Gefäss ausgebildet ist, dessen Kuhlung(K) in bekannter Weise mittels Soledurchsatz durch die Pumpe (P) einstellbar ist.
  6. 6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem Gärungsbehälter (1) entweichende Gärgas über eine Gasleitung (20) und eine Frittenkerze (21) in einen Weinlagerbehälter (30) eingeleitet wird.
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