DE3433766A1 - Neue aminglykosidderivate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung - Google Patents

Neue aminglykosidderivate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

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DE3433766A1
DE3433766A1 DE19843433766 DE3433766A DE3433766A1 DE 3433766 A1 DE3433766 A1 DE 3433766A1 DE 19843433766 DE19843433766 DE 19843433766 DE 3433766 A DE3433766 A DE 3433766A DE 3433766 A1 DE3433766 A1 DE 3433766A1
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hydrogen
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amino
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DE19843433766
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Hans Dr. Wien Loibner
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Sandoz AG
Sandoz Patent GmbH
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Sandoz AG
Sandoz Patent GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/22Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms

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Description

  • Neue Aminglykosidderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Ver-
  • wendung Die Erfindung betrifft neue Aminglykosidderivate der Formel worin R1 für Wasserstoff oder eine Gruppe der Formeln R2 für OH oder NH2, R3 für Wasserstoff oder OH, R4 für Wasserstoff oder OH, R5 für die Amino-, die Methylamino-, Dimethylamino- oder, wenn R2 die Aminogruppe bedeutet, auch für die Hydroxygruppe und R6 für Wasserstoff oder die Methylgruppe stehen, und ihre Säureadditionssalze sowie Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel 1 und ihrer Säureadditionssalze und ihre Verwendung.
  • Erfindungsgemäß gelangt man zu den Verbindungen der Formel 1, indem man in Verbindungen der Formel worin R1 bis R6 obige Bedeutung besitzen, wobei die Aminogruppen außer der Aziridin-NH-Gruppe durch entsprechende Schutzgruppen geschützt sein können, die Aziridin-NH-Gruppe tert.butoxycarbonyliert, anschließend mit Fluorwasserstoff/Pyridin umsetzt und vorhandene Schutzgruppen abspaltet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann nach an sich bekannten Methoden mit Fluorwasserstoff in Pyridin, beispielsweise bei Raumtemperatur, durchgeführt werden. Aus dem Reaktionsgemisch können die Endprodukte der Formel 1 nach an sich bekannten Methoden isoliert und gegebenenfalls gereinigt werden.
  • Als Schutzgruppen für die gegebenenfalls zu schützenden Aminofunktionen können die für diesen Zweck allgemein bekannten Schutzgruppen verwendet werden, beispielsweise -CO.O.CH2.C6H5, -CO.O.C(CH3)3 oder -CO.O.CH2.CCl3.
  • Die Ausgangsverbindungen der Formel III sind neu und können erhalten werden, indem man in einer Verbindung der Formel worin R1 bis R6 obige Bedeutung besitzen, wobei die Aminogruppen, außer in Position 1, durch entsprechende Schutzgruppen geschützt sein können, mit Triphenylphosphan und Azodicarbonsäurediisopropylester umsetzt und gegebenenfalls anschließend eventuell vorhandene Schutzgruppen nach an sich bekannten Methoden abspaltet. Dieses Verfahren kann beispielsweise ausgeführt werden, indem man eine Verbindung der Formel IV in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittel, z.B. in einem chlorierten Kohlenwasserstoff wie Chloroform, löst und nach Zusatz von Triphenylphosphan und Azodicarbonsäurediisopropylester zum Rückfluß kocht. Aus dem Reaktionsgemisch können die Endprodukte der Formel III nach an sich bekannten Methoden isoliert und gegebenenfalls gereinigt werden.
  • Die Ausgangsprodukte der Formel IV sind bekannt.
  • Die Ausgangsprodukte können auch in Form von Gemischen eingesetzt werden, wie sie beispielsweise bei der fermentativen Herstellung dieser Ausgangsprodukte erhalten werden. Wird ein solches Gemisch eingesetzt, so erhält man ein Gemisch von Zwischenverbindungen mit etwa gleichem Komponentenverhältnis, das direkt weiter zu dem entsprechenden Gemisch an Verbindungen der Formel 1 umgesetzt werden kann. Falls erwünscht, können diese Gemische an einer beliebigen Stelle des Reaktionsablaufes in ihre Einzelkomponenten aufgetrennt werden, d. h. diese Auftrennung kann entweder mit dem Gemisch der Ausgangsverbindungen, der Zwischenverbindungen oder der Endprodukte der Formel I vorgenommen werden. Man verfährt dabei nach an sich bekannten Methoden, z. B. wie sie bei K.Byrne et al., J.Chromatogr. 131/191 (1977), oder in der US-PS 3,984.395 beschrieben werden. Vorzugsweise wird eine eventuelle Trennung der Gemische mit den entschützten Endprodukten der Formel I durchgeführt.
  • Die Verbindungen der Formel 1 und ihre pharmakologisch verträglichen Salze besitzen bei geringer Toxizität interessante biologische, insbesondere antimikrobielle Eigenschaften und können daher als Heilmittel verwendet werden. Sie entfalten eine Hemmwirkung gegen Bakterien, wie sich durch Untersuchungen in vitro mit dem Reihenverdünnungstest und in vivo durch Versuche an Mäusen unter Verwendung verschiedener Bakterienstämme zeigen läßt. Diese Hemmwirkung wurde in vitro ab einer Konzentration von ca. 0,05 bis 50 Cig/ml, in vivo ab einer Dosis von ca. 0,4 bis 100 mg/kg Körpergewicht festgestellt. Daher können die erfindungsgemäßen Verbindungen als antibakteriell wirksame Antibiotika verwendet werden.
  • Als Heilmittel können die Verbindungen der formeln und gegebenenfalls ihre wasserlöslichen, physiologisch verträglichen Salze allein oder in geeigneten Arzneiformen gemeinsam mit anorganischen oder organischen, pharmakologisch indifferenten Hilfsstoffen verabreicht werden. Beispielsweise werden sie als Bestandteil von Kapseln, Injektions- oder Instillationszube reitungen eingesetzt, die eine zur Erreichung eines optimalen Blutspiegels ausreichende Menge aktiver Verbindungen enthalten, das sind ca. 10 bis 500 mg pro Kapsel. Für die Anwendung hängt die zu verabreichende Dosis von der verwendeten Verbindung und der Verabreichungsart sowie der Behandlungsart ab. Man erhält bei größeren Säugetieren zufriedenstellende Ergebnisse bei Verabreichung einer täglichen Dosis von ca. 0,1 bis 2 g.
  • Diese Menge kann gegebenenfalls in entsprechend kleineren Dosen zwei-bis viermal täglich oder in Retardform gegeben werden.
  • Die Verbindungen der Formel 1 können in ähnlicher Weise wie für diese Verwendung bekannte Standardverbindungen, z. B. wie Gentamicin eingesetzt werden. Eine geeignete Tagesdosis für eine bestimmte Verbindung der Formel I hängt von einer Anzahl von Faktoren ab, z. B. von ihrer relativen Aktivität. Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I zeichnen sich durch ein breiteres Wirkungsspektrum im Vergleich zu Standards aus und zeigen insbesondere gegen aminglykosidresistente Keime eine ausgezeichnete Wirkung. Diese Wirkung gegen aminglykosidresistente Keime ist z. B.
  • für 1 -C-(S)-Aminomethyl-1 -desamino-1-fluorgentamicin C1.Pentahy drochlorid bestimmt worden und beträgt 0,1 bis 3 llg/ml im Vergleich zu 0,1 bis 100 llg/ml für Gentamicin. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können daher in ähnlicher oder niedrigerer Dosierung angewendet werden als die allgemein für Gentamicin eingesetzte Dosis.
  • In den nachfolgenden Beispielen, die die Erfindung näher erläutern, ihren Umfang aber in keiner Weise einschränken sollen, erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden.
  • Beispiel 1: 1-C-(S)-Aminomethtl-1-desamino-1-fìuorqentamicin C1 .Pentahydrochlorid 0,5 g Per-N-tert.bu toxycarbonyl-1-N,1-C-methylengentam ic in Cl a werden in 10 ml absolutem Chloroform gelöst, mit 0,1 ml Fluorwasserstoff/Pyridinkomplex versetzt und bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Anschließend wird mit Natriumhydrogencarbonatlösung ausgeschüttelt und die organische Phase eingedampft. Der Rückstand wird in 5 ml Trifluoressigsäure gelöst und nach 5 Minuten mit 50 ml Diäthyläther verdünnt. Der Niederschlag wird abgenutscht und über IRA 401 S (Chloridform) in das Hydrochlorid übergeführt.
  • DC: Rf = 0,32 (Chloroform/Methanol/30 % Ammoniak = 1/1/1; untere Phase).
  • H-NMR (einige charakteristische Signale): 1.38 (s, 3H); 2.54 (ddd, J1 = 4, J2 = 7.5, J3 = 14, lH); 2.94 (s, 3H); 5.21 (d, J = 3.5, 1H); 5.81 (d, J = 3.6, 1H).
  • Beispiel 2: 1-C-(S)-Aminomethyl-1-desamino-1-fluorqentamicin C1.Pentahydrochlorid Man verfährt analog, wie in Beispiel 1 beschrieben.
  • H-NMR (einige charakteristische Signale): 1.31 (d, J = 7.3, 3H); 1.37 (s, 3H); 2.54 (ddd, J1 = 4 .5, J2 = 7 5 33 = 14, lH); 2.76 (s, 3H); 2.93 (s, 3H); 5.20 (d, J = 3.5, 1H); 5.84 (d, J = 3.6, 1H).
  • Das als Ausgangsprodukt benötigte Per-N-tert.butoxycarbonyl-1-N,1-C-methylengentamicin C1 kann folgendermaßen erhalten werden: a) 1-N,1-C-Methylen-3",3,2',6'-tetra-N-tert.butoxycarbonylgentamicin C1 0,5 g 1-C-Hydroxymethyl-3,2',6',3"-tetra-N-tert.butoxycarbonylgentam icin C1a und 0,26 g Triphenylphosphan werden in 10 ml absolutem Chloroform gelöst, 0,2 g Azodicarbonsäurediisopropylester zugegeben und 5 Minuten rückflußgekocht. Nach Abdampfen des Lösungsmittels wird der Rückstand über Kieselgel mit Dichlormethan/Methanol (15/1) chromatographiert. Man sammelt das Produkt mit dem Rf-Wert 0,49 (Dichlormethan/Methanol = 9/1).
  • b) Per-N-tert.butoxycarbonyl.1-N,1 -C-methylengentamicin C1 200 mg 1-N,1-C-Methylen-3",3,2',6'-tetra-N-tert.butoxyearbonylgentamicin C1 werden in 10 ml Chloroform gelöst, mit 100 mg Di-tert.butyldicarbonat versetzt und bei 400 gerührt. Nach 16 Stunden wird 2 mal mit verdünnter Ammoniaklösung ausgeschüttelt, die organische Phase getrocknet und eingedampft. Man erhält einen amorphen Schaum. Rf = 0.6 (Dichlormethan/Methanol = 10/1).
  • Analog kann auch das entsprechende Cla-Ausgangsmaterial erhalten werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: i 18 Neue Aminglykosidderivate der allgemeinen Formel worin R1 für Wasserstoff oder eine Gruppe der Formeln R2 für OH oder NH2, R3 für Wasserstoff oder OH, R4 für Wasserstoff oder OH, R5 für die Amino-, die Methylamino-, Dimethylamino- oder, wenn R2 die Aminogruppe bedeutet, auch für die Hydroxygruppe und R6 für Wasserstoff oder die Methylgruppe stehen, und ihre Säureadditionssalze.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung neuer Aminglykoside der Formel worin R1 für Wasserstoff oder eine Gruppe der Formeln R2 für OH oder NH2, R3 für Wasserstoff oder OH, R4 für Wasserstoff oder OH, R5 für die Amino-, die Methylamino-, Dimethylamino- oder, wenn R2 die Aminogruppe bedeutet, auch für die Hydroxygruppe und R6 für Wasserstoff oder die Methylgruppe stehen, und ihrer Säureadditionssalze, dadurch gekennzeichnet, daß man in Verbindungen der Formel worin R1 bis R6 obige Bedeutung besitzt, wobei die Aminogruppen außer der Aziridin-NH-Gruppe durch entsprechende Schutzgruppen geschützt sein können, die Aziridin-NH-Gruppe tert.butoxycarbonyliert, anschließend mit Fluorwasserstoff/Pyridin umsetzt und vorhandene Schutzgruppen abspaltet.
DE19843433766 1983-12-06 1984-09-14 Neue aminglykosidderivate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung Withdrawn DE3433766A1 (de)

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