DE3431379A1 - Verfahren zum abdichten des schildschwanzes gegenueber dem ruecken von im schildvortriebsverfahren eingebrachten tuebbingringen zur herstellung einer tunnelroehre sowie tuebbingausbau zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zum abdichten des schildschwanzes gegenueber dem ruecken von im schildvortriebsverfahren eingebrachten tuebbingringen zur herstellung einer tunnelroehre sowie tuebbingausbau zur durchfuehrung des verfahrens

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Description

  • Verfahren zum Abdichten des Schildschwanzes gegenüber dem
  • Rücken von im Schildvortriebsverfahren eingebrachten Tübbingringen zur Herstellung einer Tunnelröhre sowie Tübbingausbau zur Durchführung des Verfahrens.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten des Schildschwanzes gegenüber dem Rücken von im Schildvortriebsverfahren eingebrachten, miteinander wasserdicht verbundenen Tübbingringen mit in Tunnellängsrichtung wellenförmigem Profil zur Herstellung einer Tunnelröhre, insbesondere in Bergsenkungsgebieten, sowie einen Tübbingausbau zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • In Bergsenkungsgebieten ist es erforderlich, den möglichen Bewegungen des die Tunnelröhre umgebenden Gebirges Rechnung zu tragen und die Tunnelröhre derart auszubilden, daß sie sich den Bewegungen anpassen kann. Zu diesem Zweck ist es beispielsweise bekannt, die Tunnelröhre aus miteinander wasserdicht verbundenen Tübbingringen zu bilden, die ein in Tunnellängsrichtung trapez- oder wellenförmiges Profil besitzen. Diese Profilierung der zumeist aus mehreren Segmenten gebildeten Tübbingringe ergibt eine im elastischen und ggf. sogar im plastischen Bereich verformbare Tunnelröhre.
  • Beim Einbringen derartiger Tübbingringe im Schildvortriebsverfahren ist es erforderlich, den Schildschwanz gegenüber dem Rücken der Tübbingringe abzudichten, damit insbesondere kein Wasser eindringt, wenn der Tübbingausbau unter dem Schutz des Vortriebsschildes nach dem Abbau des Gebirges errichtet wird. Wegen der wellenförmigen Gestaltung des Tübbingausbaus in Längsrichtung der Tunnelröhre ergeben sich in der Praxis für diese Abdichtung erhebliche Schwierigkeiten.
  • Es ist zwar vorgeschlagen worden, die wellenförmigen Tübbingringe auf ihrem Rücken mit einem auf den Wellenbergen aufliegenden Zylindermantel zu versehen, der gegenüber dem Schildschwanz abgedichtet werden soll. Dieser Zylindermantel muß jedoch nicht nur im Bereich der zwischen dem Zylindermantel und den Wellentälern der Tübbingringe gebildeten Hohlräume zur Erzielung der notwendigen Formstabilität mittels einer tragfähigen Füllung unterstützt werden, sondern darüberhinaus aus verformungsfähigem Material hergestellt werden, weil er ansonsten die durch die Verwendung von Wellentübbings angestrebte Fähigkeit der Tunnelröhre zunichte macht, sich den Bewegungen des Gebirges anzupassen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abdichten des Schildschwanzes gegenüber dem Rücken von im Schildvortriebsverfahren eingebrachten, miteinander wasserdicht verbundenen Tübbingringen mit in Tunnellängsrichtung wellenförmigem Profil zur Herstellung einer Tunnelröhre zu schaffen, das ohne die Nachteile des bekannten Verfahrens eine zuverlässige Abdichtung auch unter den harten Einsatzbedingungen der Praxis mit einem geringstmöglichen Aufwand gewährleistet und gleichzeitig sicherstellt, daß die Beweglichkeit des aus Wellentübbings bestehenden Tübbingausbaus nicht beeinträchtigt wird. Zur Aufgabe der Erfindung gehört auch die Ausbildung eines entsprechenden Tübbingausbaus zur Durchführung des Verfahrens.
  • Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist hinsichtlich des Verfahrens dadurch gekenzeichnet, daß jeder Tübbingring zuerst durch eine ringförmige Schlauchabdichtung gegenüber dem Schildschwanz abgedichtet wird, wobei jeweils durch zwei derartige Schlauchabdichtungen ein ringförmiger, die Verbindungsstöße benachbarter Tübbingringe übergreifender Zwischenraum innerhalb des Schildschwanzes entsteht, daß anschließend dieser Zwischenraum mit Verpreßmaterial gefüllt und damit gegenüber dem Schildschwanz abgedichtet wird und daß schließlich nach der Weiterfahrt des Vortriebsschildes um die Länge eines Tübbingringes der zwischen dem verpreßten Zwischenraum und dem anstehenden Gebirge durch das Vorziehen des Schildschwanzes entstehende Hohlraum mit Verpreßmaterial gefüllt und damit zusätzlich abgedichtet wird.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine auch im praktischen Einsatz zuverlässige Abdichtung erzielt, weil nicht ein einzelnes Element, sondern eine Mehrzahl von Dichtkörpern die Abdichtwirkung ergeben. Bereits die mit einem geeigneten Verpreßmaterial zu füllenden Schlauchabdichtungen ergeben eine gute Abdichtwirkung, weil sie großflächig sowohl in den Wellentälern der Tübbingringe als auch an der Innenseite des Schildschwanzes anliegen. Diese Dichtwirkung wird entscheidend verstärkt, sobald der zwischen den Schlauchabdichtungen gebildete Zwischenraum mit Verpreßmaterial gefüllt ist, weil dieses Verpreßmaterial nicht nur auf einer großen Oberfläche sowohl der Tübbingringe als auch des Schildschwanzes anliegt, sondern auch beim Füllen des Zwischenraumes unter Druck die Dichtwirkung der Schlauchabdichtungen unterstützt. Durch das Verfüllen des beim Vorziehen des Schildschwanzes entstehenden Hohlraumes ebenfalls mit Verpreßmaterial wird schließlich verhindert, daß sich zwischen dem anstehenden Gebirge und dem gefüllten Zwischenraum Kavitäten bilden, in die Wasser nachströmen kann. Insgesamt ergibt sich somit trotz der Verwendung eines Tübbingausbaus mit wellenförmigen Tübbingringen eine zuverlässige Abdichtung, die auch den in der Praxis auftretenden Ungenauigkeiten Rechnung trägt und die trotz der guten Dichtwirkung die Beegungsfohigkeit des Tübbingausbaus im Falle von Erdbewegungen nicht behindert.
  • Eine Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß durch die Verwendung eines eine gewisse Porösität aufweisenden Materials für die verlorenen Schlauchabdichtungen durch austretende Feinstteile des in die Schlauchabdichtungen eingepreßten Materials eine zusätzlich dichtende Schmierschicht sowohl zwischen den Schlauchabdichtungen und den Tübbingringen als auch zwischen den Schlauchabdichtungen und dem Schildschwanz entsteht. Neben einer zusätzlichen Dichtwirkung haben diese Schmierschichten gleichzeitig eine Verringerung der Gleitreibung zwischen dem Schildschranz und den Schlauchabdichtungen zur Folge, so daß bei Aufrechterhaltung der vollen Dichtwirkung der Schildschwanz ohne Verformung der Schlauchabdichtungen verfahren werden kann.
  • Der erfindungsgemäße Tübbingausbau zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß im Wellental jedes aus mehreren Tübbingelementen hergestellten Tübbingringes ein ringförmiger Schlauch angeordnet ist, dessen Durchmesser größer als der größte Abstand der Tübbingringoberfläche senkrecht zur Schildschwanzinnenfläche ist, und daß auf der Schildschwanzinnenfläche mindestens ein am Schildschwanzende mündender Auspreßkanal und mindestens ein weiterer Auspreßkanal angeordnet sind, der in einem etwa der Länge eines Tübbingringes entsprechenden Abstand vom Schildschwanzende mündet. Durch die Anordnung dieser ringförmigen Schläuche in den Wellentälern der Tübbingringe und die Anordnung der Auspreßkanäle auf der Schildschwanzinnenfläche ist sich das erfindungsgemäße Verfahren auf besonders einfache Weise und mit geringem technischen Aufwand durchführen. Der Schlauch kann hierbei erfindungsgemäß aus einem hochfesten Kunstfasergewebe hergestellt sein, aus dem Feinstteile des Bentonits eines als Verpreßmaterial verwendeten Bentonit-Sand-Zement-Gemisches austreten können.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Auspreßkanäle gleichmäßig über den Umfang verteilt am Schildschwanz angeordnet, von denen die jeweils am Schildschwanzende und die im Abstand hiervon mündenden an eine gemeinsame Ringleitung angeschlossen sind. Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung des Verpreßmaterials im auszufüllenden Zwischenraum bzw. Hohlraum, wobei gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung jede Ringleitung mit einem eigenen, unabhängig betätigbaren Steuerventil an eine Verpreßmaterial-Zuleitung angeschlossen sein kann, so daß sowohl der Zeitpunkt als auch der jeweilige Druck zum Ausfüllen des Zwischenraumes bzw. Hohlraumes frei wählbar sind.
  • Um die vorgeschriebene Form der wellenförmigen Tübbingringe während der Montage des Tübbingausbaus zu gewährleisten, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung jeder Tübbingring auf seiner Innenfläche mit mehreren gleichmäßig über den Umfang verteilten, längsverlaufenden Schablonenelementen versehen sein, die im Bauzustand mit den entsprechenden Schablonenelementen der benachbarten Tübbingringe verschraubt sind. Hierdurch wird die vorgegebene Wellenform so lange gewährleistet bis die einzelnen Verbindungsstöße sowohl zwischen den einzelnen Tübbingelementen als auch zwischen den Tübbingringen kraft- und formschlüssig beispielsweise durch Verschweißen oder Verschrauben hergestellt sind.
  • Zur Erzielung einer vorgegebenen Krümmung der Tunnelröhre können erfindungsgemäß zwischen die Schablonenelemente benachbarter Tübbingringe Distanzstücke eingesetzt werden, die vorzugsweise als keilförmige Scheiben oder Platten ausgebildet sind. Auf diese Weise lassen sich planmäßig vorgegebene Krümmungsradien der Tunnelröhre mit geringem technischen Aufwand ausführen. Auch bei planmäßig vorgegebenen Krümmungsradien der Tunnelröhre wird über die Schablonenelemente und ggf. über die Distanzstücke die Kraftschlüssigeit zwischen den einzelnen Tübbingringen gewährleistet,so daß die Vortriebskräfte des Schildes in Längsrichtung des Tunnels auch während des Bauzustandes zuverlässig übertragen werden können bis das Verpreßgut erhärtet ist und die Kräfte direkt ins Gebirge weitergeleitet werden können.
  • Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, an die Schablonenelemente des jeweils letzten Tübbingringes einen Schablonenring anzuschrauben, der einerseits die Kreisform des Tübbingringes gewährleistet und andererseits dafür sorgt, daß die Vorpreßkräfte in den Tübbingausbau zuverlässig zentrisch eingeleitet werden.
  • Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Tübbingausbaus zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine schematische Stirnansicht des Tübbingausbaus, Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch den Tübbingausbau gemäß Fig.l im Bereich des Schildschwanzes des Vortriebsschildes und Fig. 3 einen vergrößert dargestellten Teil des Längsschnittes gemäß Fig.2.
  • Der anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellte Tübbingausbau besteht aus Tübbingringen 1, die beim Ausführungsbeispiel jeweils aus sechs Tübbingelementen la zusammengesetzt sind. Die Verbindungsstöße lb der Tübbingelemente la sind in Fig.l zu erkennen. Die Figuren 2 und 3 zeigen, daß jeder Tübbingring 1 im Axialschnitt ein wellenförmiges Profil besitzt.
  • Die am Umfang jedes Tübbingringes 1 vorhandenen Verbindungsstöße lc sind in Fig.3 gekennzeichnet.
  • Auf dem jeweils zuletzt eingebrachten Tübbingring 1 stützt sich ein Vortriebsschild ab, von dem in den Figuren 2 und 3 lediglich der hintere Teil mit mehreren Schildvortriebspressen 2 zu erkennen ist. Mit Hilfe dieses Vortriebsschildes wird das anstehende Gebirge 3 aufgefahren. Hierbei ist es erforderlich, den bereits eingebauten Tübbingausbau gegenüber einem zylindrischen Mantel des Vortriebsschildes abzudichten, der als Schildschwanz 4 bezeichnet wird. Für diese Abdichtung werden Schlauchabdichtungen verwendet, die jeweils im Wellental jedes Tübbingringes 1 angeordnet sind. Beim Ausführungsbeispiel wird jede Schlauchabdichtung durch einen Schlauch 5 gebildet, der mit geeignetem Verpreßmaterial gefüllt ist. Diese Schläuche 5 bilden verlorene Abdichtelemente, die jedoch im fertigen Einbauzustand die Beweglichkeit des Tübbingausbaus bei Erdbewegungen nicht behindern.
  • Der Durchmesser der Schläuche ist größer als der größte Abstand der Oberfläche des Tübbingringes 1 senkrecht zur Innenfläche des Schildschwanzes 4, d.h. größer als die Differenz zwischen dem Durchmesser des Tübbingringes 1 im Bereich des Wellentales und dem Innendurchmesser des Schildschwanzes 4. Hierdurch ergibt sich im Einbauzustand des Tübbingringes 1 eine ovale Querschnittsform des Schlauches 5, der somit großflächig sowohl an der Oberfläche des Tübbingringes 1 als auch an der Innenfläche des Schildschwanzes 4 anliegt. In den Figuren 2 und 3 ist ein geringer Zwischenraum zwischen Schlauch 5 und Tübbingring 1 einerseits sowie Schildschwanz 4 andererseits eingezeichnet, der tatsächlich jedoch nicht vorhanden ist und lediglich der besseren Erkennbarkeit der Einzelheiten dient. In Wirklichkeit liegt in diesem Bereich der Schlauch 5 fest am Tübbingring 1 bzw. Schildschwanz 4 an.
  • Um die Formstabilität der aus den Tübbingelementen la gebildeten Tübbingringe 1 in der Einbauphase zu gewährleisten, werden Schablonenelemente 6 verwendet, die in axialer Richtung, d.h. in Längsrichtung des Tübbingbau verlaufen. Die Schablonenelemente 6 sind gleichmäßig über den Umfang verteilt an der Innenseite der Tübbingringe 1 angeordnet und an verschiedenen Stellen mit diesen verschweißt, wie die in Fig.3 eingezeichneten Schweißstellen erkennen lassen.
  • Die mit entsprechenden Flanschen versehenen Schablonenelemente 6 benachbarter Tübbingringe 1 werden miteinander durch Schrauben 7 verbunden. Um eine Kraftübertragung der Verbindung zwischen den Schablonenelementen 6 benachbarter Tübbingringe 1 in axialer Richtung zu erleichtern und ggf.
  • vorgegebene Krümmungen der Tunnelröhre zu erzielen, indem benachbarte Tübbingringe 1 in Längsrichtung unter einem Winkel miteinander verbunden werden, sind Distanzstücke zwischen den Schablonenelementen 6 vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel sind keilförmige Scheiben 8 auf den Schrauben 7 angeordnet und keilförmige Platten 9 zwischen Druckflanschen der Schablonenelemente 6 vorgesehen, wie insbesondere aus Fig.3 hervorgeht.
  • Um die Kräfte der Schildvortriebspressen 2 zuverlässig auf den bereits eingebrachten Tübbingausbau, insbesondere den zuletzt eingebrachten Tübbingring 1 übertragen zu können, ist beim Ausführungsbeispiel dieser Tübbingring 1 mit einem Schablonenring 10 versehen, der an die Schablonenelemente 6 des Tübbingrings 1 angeschraubt wird. Dieser Schablonenring 10 sichert somit zugleich die vorgeschriebene Kreisform des Tübbingrings 1 während des Einbaus. Zu seiner Befestigung können dieselben Schrauben 7 verwendet werden, mit denen der Tübbingring 1 später mit einem anschließenden Tübbingring 1 verbunden wird, bevor die beiden Tübbingringe 1 in Umfangsrichtung miteinander wasserdicht verschweißt werden.
  • Auf der Innenfläche des Schildschwanzes 4 sind mehrere Auspreßkanäle 11,12 gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet. Wie in Fig.l zu erkennen ist, sind bei dieser Ausführungsform insgesamt 36 Auspreßkanäle 11,12 vorgesehen. Beispielsweise zwölf dieser Auspreßkanäle 11 münden am Ende des Schildschwanzes 4, wie in Fig.3 zu erkennen ist, wogegen vierundzwanzig Auspreßkanäle 12 in einem Abstand vom Schildschwanzende münden, der etwa der Länge eines Tübbingringes 1 entspricht. Ein solcher Auspreßkanal 12 ist im Schnitt in Fig.3 eingezeichnet. Die jeweils zusammengehörenden Auspreßkanäle 11 bzw 12 sind an eine gemeinsame Ringleitung lla bzw.
  • 12a angeschlossen, welche wiederum über ein Steuerventil 11b bzw. 12b mit einer nicht dargestellten Verpreßmaterial-Zuleitung in Verbindung steht.
  • Ausgehend von der in den Figuren 2 und 3 dargestellten Situation geschieht der Einbau eines weiteren Tübbingringes 1 wie folgt: Nach dem Einziehen einzelner Schildvortriebspressen 2 und dem Entfernen des Schablonenringes 10 wird ein erstes Tübbingelement la vorzugsweise am tiefsten Punkt an den bereits erstellten Tübbingausbau angesetzt. Nunmehr werden die zuvor eingezogenen Schildvortriebspressen 2 ausgefahren, so daß ein Teil der auf den Vortriebsschild auszuübenden Kräfte über dieses neueingebaute Tübbingelement la aufgebracht wird. Anschließend werden die im eingebauten Tübbingelement la benachbarten Tübbingelemente la angesetzt, nachdem zuvor die entsprechenden Schildvortriebspressen 2 eingezogen worden sind. Auf diese Weise wird der Tübbingring 1 zusammengesetzt, ohne daß die Abstützung des Vortriebsschildes über den Tübbingausbau unterbrochen wird.
  • Die Tübbingelemente la werden schließlich an den Verbindungsstößen lb und lc miteinander bzw. mit dem zuletzt eingebauten Tübbingring 1 wasserdicht verschweißt. Nachdem ihre Schablonenelemente 6 mit den Schablonenelementen 6 des zuvor eingebauten Tübbingringes 1 verbunden worden sind, ist der neu angebaute Tübbingring 1 in der Lage, die vollen Arbeitskräfte des Vortriebsschildes aufzunehmen.
  • Vor einem erneuten Arbeitsbeginn des Vortriebsschildes wird in das Wellental des zuletzt eingebauten Tübbingringes 1 ein Schlauch 5 eingelegt und anschließend mit Verpreßmaterial gefüllt, vorzugsweise einem Bentonit-Sand-Zement-Gemisch. Durch diesen Schlauch 5, der sich aufgrund des eingepreßten Verpreßmaterials dichtend am Tübbingring 1 und am Schildschwanz 4 anlegt, erfolgt eine Abdichtung des zuletzt eingebauten Tübbingringes 1 im Bereich seines Wellentales mit der Innenfläche des Schildschwanzes. In Verbindung mit dem Schlauch 5 des zuvor eingebauten Tübbingringes 1 ergibt sich ein ringförmiger Zwischenraum Z, der die Verbindungsstöße benachbarter Tübbingringe 1 übergreift und im Inneren des Schildschwanzes 4 liegt.
  • Dieser Zwischenraum Z wird nunmehr mit Verpreßmaterial gefüllt, vorzugsweise wiederum mit einem Bentonit-Sand-Zement-Gemisch, welches auf diese Weise den zwischen den Schläuchen 5 liegenden Teil der Tübbingringe 1 gegenüber dem Schildschwanz 4 abdichtet.
  • Das Verfüllen des Zwischenraumens Z geschieht durch die Auspreßkanäle 12, die im Abstand vom Schildschwanzende münden und über die Ringleitung 12a mit Verpreßmaterial aus einer nicht dargestellten Verpreßmaterial-Zuleitung versorgt werden. Die enge und der Druck des Verpreßmaterials können über das Steuerventil 12b eingestellt werden.
  • Spätestens nach dem Verfüllen des Zwischenraumes Z mit Verpreßmaterial werden die Schildvortriebspressen 2 ausgefahren, so daß sie sich über den Schablonenring 10 auf dem zuletzt eingebauten Tübbingring 1 abstützen. Durch Aufbringen der notwendigen Pressendrücke kann nunmehr der Vortriebsschild weitergefahren und zusätzlicher Raum für das Einbringen des nächsten Tübbingringes 1 aufgefahren werden. Entsprechend dem Vortrieb des Schildes wird auch der Schildschwanz 4 nach vorn bewegt.
  • hierbei entsteht ein Hohlraum H zwischen dem anstehenden Gebirge 3 und dem mit Verpreßmaterial gefüllten Zwischenraum Z. Dieser ldohlraum H wird vorzugsweIse kontinuierlich über die Auspreßkanäle 11 mit Verpreßmaterial gefüllt, das über das Steuerventil 11b und die Ringleitung lla den Auspreßkanälen 11 zugeführt wird.
  • Wenn für die als verlorene Schlauchabdichtungen anzusehenden Schläuche 5 ein eine gewisse Porösität aufweisendes Material verwendet wird, beispielsweise ein hochfestes Kunstfasergewebe, können Feinstteile des Bentonit aus dem als Verpreßmaterial verwendeten Bentonit-Sand-Zement-Gemisch austreten.
  • Diese Feinstteile des Bentonit bilden einerseits eine zusätzliche Abdichtung gegen eindringendes Wasser und andererseits eine Schmierschicht, so daß bei einer Bewegung des Schildschwanzes 4 relativ zu den Schläuchen 5 die Reibung zwischen diesen beiden Teilen verringert wird. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Schläuche 5 durch den nach vorn gezogenen Schildschwanz 4 weder beschädigt noch verformt oder gar mitgenommen werden.
  • Obwohl die Schläuche 5 nach Fertigstellung des Tübbingausbau zwischen den Tübbingringen 1 und dem anstehenden Gebirge 3 verbleiben, stellen sie keine Behinderung in der Beweglichl;eit des Tübbingausbau dar, die beispielsweise in Bergsenkungsgebieten gefordert wird. Der aus wellenförmigen Tübbingringen 1 bestehende Tübbingausbau ist somit in der Lage, den auftretenden Bewegungen des Gebirges zu folgen, sobald die Bauphase beendet ist und die Schablonenelemente 6 entfernt worden sind.
  • Bezugszeichenliste: 1 Tübbingring la Tübbingelement lb Verbindungsstoß lc Verbindungsstoß 2 Schildvortriebspresse 3 anstehendes Gebirge 4 Schildschwanz 5 Schlauch 6 Schablonenelement 7 Schraube 8 Scheibe 9 Platte 10 Schablonenring 11 Auspreßkanal lla Ringleitung 11b Steuerventil 12 Auspreßkanal 12a Ringleitung 12b Steuerventil H Hohlraum Z Zwischenraum

Claims (10)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Abdichten des Schildschwanzes gegenüber dem Rücken von im Schildvortriebsverfahren eingebrachten, miteinander wasserdicht verbundenen Tübbingelementen mit in Tunnellängsrichtung wellenförmigem Profil zur Herstellung einer Tunnelröhre, insbesondere in Bergsenkungsgebieten, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß jeder Tübbingring (1) zuerst durch eine ringförmige Schlauchabdichtung (5) gegenüber dem Schildschwanz (4) abgedichtet wird, wobei jeweils durch zwei derartige Schlauchabdichtungen (5) ein ringförmiger, die Verbindungsstöße benachbarter Tübbingringe (1) übergreifender Zwischenraum (Z) innerhalb des Schildschwanzes (4) entsteht, daß anschließend dieser Zwischenraum (Z) mit Verpreßmaterial gefüllt und damit gegenüber dem Schildschwanz (4) abgedichtet wird und daß schließlich bei der Weiterfahrt des Vortriebsschildes um die Länge eines Tübbingringes (1) der zwischen dem verpreßten Zwischenraum (Z) und dem anstehenden Gebirge (3) durch das Vorziehen des Schildschwanzes (4) entstehende Hohlraum (H) mit Verpreßmaterial gefüllt und damit zusätzlich abgedichtet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Verwendung eines eine gewisse Porösität aufweisenden Materials für die verlorenen Schlauchabdichtungen (5) durch austretende Feinstteile des in die Schlauchabdichtungen (5) eingepreßten Materials eine zusätzlich dichtende Schmierschicht sowohl zwischen den Schlauchabdichtungen (5) und den Tübbingringen (1) als auch zwischen den Schlauchabdichtungen (5) und dem Schildschwanz (4) entsteht.
  3. 3. Tübbingausbau zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Wellental jedes aus mehreren Tübbingelementen (la) hergestellten Tübbingringes (1) ein ringförmiger Schlauch (5) angeordnet ist, dessen Durchmesser größer als der größte Abstand der Tübbingringoberfläche senkrecht zur Schildschwanzinnenfläche ist, und daß auf der Schildschwanzinnenfläche mindestens ein am Schildschwanzende mündender Auspreßkanal (11) und mindestens ein weiterer Auspreßkanal (12) angeordnet sind, der in einem etwa der Länge eines Tübbingringes (1) entsprechenden Abstand vom Schildschwanzende mündet.
  4. 4. Tübbingausbau nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (5) aus einem hochfestem Kunstfasergewebe hergestellt ist, aus dem Feinstteile des Bentonits eines als Verpreßmaterial verwendeten Bentonit-Sand-Zement-Cemisches austreten können.
  5. 5. Tübbingausbau nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Auspreßkanäle (11,12) gleichmäßig über den Umfang verteilt am Schildschwanz (4) angeordnet sind, von denen die jeweils am Schildschwanzende und die im Abstand hiervon mündenden an eine gemeinsame Ringleitung (lla,12a) angeschlossen sind.
  6. 6. Tübbingausbau nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß jede Ringleitung (lla,12a) mit einem eigenen, unabhängig betätigbaren Steuerventil (llb,12b) an eine Verpeßmaterial-Zuleitung angeschlossen ist.
  7. 7. Tübbingausbau nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Tübbingring (1) auf seiner Innenfläche mit mehreren gleichmäßig über den Umfang verteilten, längs verlaufenden Schablonenelementen (6) versehen ist, die im Bauzustand mit den entsprechenden Schablonenelementen (6) der benachbarten Tübbingringe (1) verschraubt sind.
  8. 8. Tübbingausbau nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer vorgegebenen Krümmung der Tunnelröhre zwischen die Schablonenelemente (6) benachbarter Tübbingringe (1) Distanzstücke (8,9) einsetzbar sind.
  9. 9. Tübbingausbau nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke als keilförmige Scheiben (8) oder Platten (9) ausgebildet sind.
  10. 10. Tübbingausbau nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an die Schablonenelemente (6) des jeweils letzten Tübbingringes (1) ein Schablonenring (10) anschraubbar ist.
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