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Dübellochbohrmaschine
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Dübellochbohrmaschine mit einer
Werkstückauflage und Anschlägen für die Werkstückanlage sowie mit mindestens einem
Bohraggregat, das an einer bügelartigen Traverse angeordnet und zusammen mit dieser
um eine Achse schwenkbar ist.
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Bei einer bekannten Dübellochbohrmaschine dieser Art (CH-PS 148 554)
ist die Werkstückauflage als fester Auflagetisch ausgebildet, auf dem das Werkstück
gegen Anschläge anlegbar ist. Zur Ausführung von Konstruktionsbohrungen bei der
Herstellung von Eckverbindungen müssen in das eine Werkstück von der Flachseite
aus Dübellöcher gebohrt werden, wobei das Bohraggregat vertikal steht und in das
andere Werkstück müssen Dübellöcher in die Stirnseite des Werkstückes eingebohrt
werden, wobei das Bohraggregat horizontal liegt. Die Genauigkeit dieser Bohrarbeiten
hängt von der exakten Zuordnung der Schwenkachse in bezug auf die Werkstückauflage
und die Anschläge ab. Wenn Beispielsweise die Schwenkachse der das Bohraggregat
tragenden Traverse nicht exakt rechtwinklig
zur Durchschubrichtung
des Werkstückes verläuft, so haben die Bohrungen an der einen Seite des Werkstückes
einen geringeren Abstand zur Bezugskante wie an der gegenüberliegenden Seite. Dieser
Fehler wirkt sich deshalb so gravierend aus, weil das zugeordnete Werkstück zwar
mit dem selben Bohraggregat aber in einer anderen Ebene nach dessen Verschwenken
gebohrt wird, so daß die in die einen Bohrlöcher gesteckten Dübel nicht mehr zu
den anderen Bohrlöchern im zugeordneten Werkstück passen, wenn die zugeordneten
Kanten der Werkstücke exakt aneinanderliegen sollen.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Dübellochbohrmaschine der eingangs
erläuterten Art so auszugestalten, daß bei einem einfachen Aufbau der Maschine Bohrbildfehler
vermieden sind.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Dübellochbohrmaschine nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Werkstückauflage
unterteilt ist und der an die Schwenkachse angrenzende Teil der Werkstückauflage
mit der Traverse fest verbunden und zusammen mit dieser verschwenkbar ist. Hierdurch
ist eine eindeutige Zuordnung von Bohrer und Werkstückauflage geschaffen, die gleichzeitig
den Anschlag bzw. die Bezugskante sowohl beim Horizontalbohren als auch beim Vertikalbohren
bildet und sich auch nach einem Verschwenken des Bohraggregates nicht verändert,
weil der Abstand des Bohrers zur Auflageebene zwangsläufig konstant bleiben muß,
da diese Auflageebene mit dem Bohrer mitschwenkt; sie ist nämlich mit der Halterung
des Bohraggregates, d.h. mit der Traverse
fest verbunden. Wenn also
in ein Werkstück an dessen Stirnseite bei horizontal liegenden Bohrern eine Konstruktionsbohrung
ausgeführt wird, so weist diese Bohrung von der Bezugskante des Werkstückes einen
Abstand auf, der dem Abstand der Bohrerachse von der Auflageebene entspricht, weil
die Bezugskante bzw. Bezugsebene des Werkstückes auf der Werkstückauflage aufliegt,
die somit den Anschlag für die Bezugsebene des Werkstückes bildet. Wenn nun das
Bohraggregat in die Vertikallage verschwenkt wird, um eine zugeordnete Konstruktionsbohrung
in die Flachseite eines Werkstückes einzubringen, so wird der Abstand dieser Bohrung
von der stirnseitigen Bezugskante des Werkstückes wiederum dem Abstand der Bohrerachse
von der Auflagefläche entsprechen, da nun die mit dem Bohrer verschwenkte Auflagefläche
als Anlagefläche, d.h. Anschlag für die stirnseitige Bezugskante des zweiten Werkstückes
dient, in das die zugeordnete Konstruktionsbohrung eingebracht wird. Werden nun
die beiden Werkstücke mittels Dübel zusammengefügt, so gibt es keine Kantenversetzung
im Eckbereich, da die Bohrbilder bezogen auf die jeweilige Bezugskante in beiden
Werkstücken zwangsläufig identisch ausfallen müssen, da sich die Bohrerlage in bezug
auf die Auflagefläche bzw.
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die Anschläge nicht ändern kann, weil Auflagefläche bzw. Anschlagfläche
mit dem Bohrer mitschwenkt. Irgendwelche Montagefehler oder Bearbeitungstoleranzen
beispielsweise hinsichtlich der Ausrichtung der Schwenkachse in bezug auf die Durchschubrichtung
des Werkstückes können wegen der festen Zuordnung der Auflageebene zum Bohraggregat
und ihre gemeinsame Verschwenkung keinen Einfluß haben.
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Die einfachste und sicherste Art der Vermeidung von Fehlern bei Bohrbildern
besteht darin, daß der schwenkbare Teil der Werkstückauflage und die Traverse einstückig
ausgeführt sind. Somit ist die Halterung des Bohraggregates, die Werkstückauflage
und der Anschlag, die beim Stande der Technik drei voneinander getrennte Teile darstellen,
einstückig ausgeführt.
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Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme ist jede Möglichkeit einer Veränderung
der Lage zwischen Bohrer und Auflage bzw. Anschlagfläche ausgeschlossen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß eine
weitere Werkstückauflage mit der Traverse fest verbunden ist, die rechtwinklig zur
ersten schwenkbaren Werkstückauflage und mit gleichem Abstand zur Schwenkachse wie
die erste schwenkbare Werkstückauflage angeordnet ist und daß in der Ebene der ersten
schwenkbaren Werkstückauflage als Verlängerung derselben in bzw. unter die Ebene
der zweiten Werkstückauflage versenkbare Anschläge für das Vertikalbohren und in
Verlängerung der Ebene der zweiten schwenkbaren Werkstückauflage Anschläge für das
Horizontalbohren vorgesehen sind, wobei die Anschläge mit den Auflageflächen der
Werkstückauflage, die sie verlängern, bündig abschließen.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß beim Vertikalbohren die zweite
Werkstückauflage nach dem Verschwenken des Bohraggregats in die vertikale Lage in
der gleichen Ebene liegt, in der sich die erste Werkstückauflage beim Horizontalbohren
befand. Durch die Versenkbarkeit
der Anschläge wird in Verbindung
mit der bügelartigen Ausgestaltung der Traverse ein Durchschieben des Werkstückes
durch die Dübellochbohrmaschine möglich, so daß Dübellöcher nicht nur im Bereich
der Werkstückkanten sondern an jeder beliebigen Stelle eines Werkstückes gebohrt
werden können.
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Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung das Bohraggregat in einer
Richtung verstellbar ist, die quer zur Schwenkachse und quer zur Bohrervorschubrichtung
verläuft, so ist hierdurch ohne Veränderung des Anschlagsystems ine Veränderung
des Abstandes der Bohrlöcher von der Bezugskante möglich.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. In
dieser zeigen: Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht einer Dübellochbohrmaschine
mit dem Bohraggregat in der Horizontalstellung; Fig. 2 die Dübellochbohrmaschine
gemäß Fig. 1 mit Vertikalstellung des Bohraggregats; Fig. 3 eine Einzeldarstellung
des Bohraggregats mit der schwenkbaren Traverse in Seitenansicht; und Fig. 4 eine
Vorderansicht der Anordnung gemäß Fig. 3.
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An einem insgesamt mit 1 bezeichneten Grundgestell einer Dübellochbohrmaschine
ist eine bügelförmige Traverse 2 schwenkbar gelagert, die von einer Horizontal stellung
gemäß Fig. 1 in eine Vertikalstellung gemäß Fig. 2 überführbar ist. Diese schwenkbar
gelagerte bügelförmige Traverse 2 trägt an einem Ausleger 3 ein Bohraggregat 4,
das einen Bohrbalken 5 mit mehreren Bohrfuttern 6 umfaßt, die alle von einem gemeinsamen
Motor 7 antreibbar sind. Die in einigen Bohrfuttern aufgenommenen Bohrer sind mit
8 bezeichnet.
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Für die Auflage eines zu bohrenden Werkstückes ist eine mehrteilige
Werkstückauflage 9, 10, 11 und 12 vorgesehen, wobei die Teile 9, 10, 11 auf dem
Grundgestell 1 fest angeordnet sind, während das Teil 12 einstückig mit der Traverse
2 ausgebildet und mit dieser verschwenkbar ist. Im rechten Winkel zur Werkstückauflage
12 ist eine zweite Werkstückauflage 13 einstückig mit der Traverse 2 ausgebildet
und zusammen mit dieser um die Schwenkachse 14 der Traverse 2 verschwenkbar. Der
Abstand der Auflagefläche der Werkstückauflage 13 von der Schwenkachse 14 ist genauso
groß wie der Abstand der Auflagefläche der Werkstückauflage 12 von der Schwenkachse
14. Hierdurch ist gewährleistet, daß auch die zweite Werkstückauflage 13 an der
Traverse nach dem Verschwenken derselben in die Vertikallage in gleicher Ebene mit
der Werkstückauflage 9 bis 11 sich befindet, wie dies bei der Werkstückauflage 12
in der Horizontalstellung des Bohraggregates ist. Diese Ausbildung der einstückig
mit der Traverse ausgebildeten Werkstückauflagen ermöglicht in der Vertikalstellung
des Bohraggregates ein Durchschieben
des Werkstückes, so daß beispielsweise
bei einer Schrankseitenwand mehrere Dübellochreihen mit unterschiedlichen Abständen
von der Bezugkante gebohrt werden können.
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Mit 15 ist ein Anschlag, beispielsweise in Form einer Leiste, bezeichnet,
der nur dazu dient, ein zu weites Vorschieben des Werkstückes beim Horizontalbohren
bis zu den Bohrern zu vermeiden.
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Die Werkstückauflage 12 als Bezugskante für das Horizontalbohren ist
mit drehbaren, exzentrisch gelagerten Anschlägen 15a ausgestattet, die bündig mit
der Werkstückauflage ausgeführt sind. Auf Grund der exzentrischen Lagerung können
diese Anschläge die Werkstückauflage 12 verlängern und dabei über die Werkstückauflage
13 hervorstehen. In der anderen Drehstellung sind sie so weit in bezug auf die Werkstückauflage
13 versenkbar, daß sie nicht über diese Werkstückauflage hervorstehen. In der Vertikalstellung
des Bohraggregates stehen diese Anschläge 15a über die Werkstückauflage 13 hervor
und bilden die Bezugskante für die Vertikalbohrung. Dadurch wird für die horizontale
Bohrung und die vertikale Bohrung dieselbe Anschlagkante bzw.
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Anschlagebene verwendet, da die Anschläge 15a plan mit der Werkstückauflage
12 sind.
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Mit 16 sind Halter für einen Bügel 17 bezeichnet, an dem Spannzylinder
18 verschiebbar gehalten sind, die als Pneumatikzylinder ausgebildet und zum Festhalten
eines Werkstückes auf der Werkstückauflage dienen.
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Wenn nun in zwei Werkstücke, die an ihren Ende4n zu einer Eckverbindung
zusammengefügt werden sollen Dübellöcher gebohrt werden sollen, so wird zunächst
das eine Werkstück auf die Werkstückauflagen 9 10, 11 und 12 aufgelegt und liegt
mit seiner Stirnseite an den Anschlägen 15 an. Mit dem in horizontaler Lage befindlichen
Bohraggregat 4 werden dann mit den Bohrern 8 Dübellöcher in die Stirnseite des Werkstückes
eingebohrt, wobei der Abstand der Bohrlochachsen von der Außenfläche des Werkstückes,
die auf der Werkstückauflage 12 aufliegt exakt dem mit 19 bezeichneten Abstand der
Bohrerachse 20 von der Werkstückauflage 12 entspricht. Das zweite Werkstück wird
dann nach Verschwenken des Bohraggregates 4 in die vertikale Lage auf die Werkstückauflagen
9, 10 und 11 aufgelegt und steht mit seiner Stirnseite an in der Zeichnung nicht
dargestellten Anschlägen an, die mit der Auflagefläche 12 fluchten. In dieser Stellung
werden nun mittels der Bohrer 8 Dübellöcher in die Flachseite des Werkstückes eingebohrt,
deren Abstand von der Bezugskante, d. h. vom Ende des Werkstückes, dem Abstand 19
entspricht, da eine Veränderung der Lage des Bohraggregates 4 in bezug auf die Traverse
nicht vorgenommen wurde und die Auflage 12, an der das Werkstück nun mit seiner
Stirnseite anliegt einstückig mit der Traverse 2 hergestellt ist. Beim Zusammenfügen
der beiden Werkstücke mittels Dübel ist somit eine exakte Eckverbindung gewährleistet,
weil der Abstand der Bohrungen in der Stirnseite des einen Werkstückes von der Außenfläche
exakt dem Abstand der Bohrungen von der Stirnkante des anderen Werkstückes entspricht,
da diese beiden Abstände dem Abstand 19 der Bohrerachse
20 von
der Auflage 12 entsprechen. Durch die feste Anordnung der Auflagefläche 12 an der
Traverse 2 wird die zur Herstellung einer Eckverbindung unbedingt notwendige Gleichheit
der Abstände von der jeweiligen Bezugskante zwangsläufig gesichert, weil sich der
Abstand der Bohrerachse von der Auflagefläche in keinem Betriebszustand verändern
kann und diese Auflagefläche 12, auf der das Werkstück beim Horizontalbohren aufliegt
als Anschlagfläche der Werkstückkante beim Vertikalbohren dient. Die Bündigkeit
der in der Zeichnung nicht dargestellten Anschläge mit der Auflagefläche 12 ist
deshalb erforderlich, da die Länge der Auflagefläche 12 in Richtung der Bohrerachse
durch die Auflagefläche 13 begrenzt ist. Würde man die Auflagefäche 12 verlängern,
so könnte sie direkt als Anschlag dienen, aber dann wäre ein Durchschieben des Werkstückes
durch die Maschine'nicht mehr möglich. Aus diesem Grunde sind versenkbare Anschläge
entsprechend den Anschlägen 15 vorgesehen, die mit der Auflagefläche 12 bündig abschließen,
so daß der Abstand 19 exakt eingehalten werden kann, auch wenn das Werkstück nicht
an der Anlagefläche 12 sondern an den in dieser Fläche eingelassenen Anschlägen
anliegt.