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Vorrichtung zur Reinigung und Pflege der Zähne
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung und Pflege der
Zähne, mit der sowohl Speisereste als auch Plaque (mikrobieller Zahnbelag, der sich
durch Einlagerung von Mineralien zu Zahnstein verfestigt) entfernt werden können.
Karies und Parodontose werden insbesondere durch die Plaque verursacht, die daher
ständig von der Zahnoberfläche entfernt werden muß, um das Zahnfleisch und die Zähne
gesund zu erhalten.
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Mit den bekannten Zahnreinigungsgeräten (Zahnbürste, Zahnseide, Zahnhölzer,
Munddusche) kann zwar außer den Speiseresten auch die Plaque entfernt werden, aber
die Effektivität der Reinigung wird maßgeblich von der Geschicklichkeit und Motivation
des Benutzers bestimmt, was sehr häufig zu einer schlechten Reinigungsleistung führt.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Reinigungsleistung der bekannten Vorrichtungen
durch eine entsprechende konstruktive Gestaltung zu erhöhens damit sie möglichst
unabhängig von persönlichen Bedienungsfehlern wird.
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So ist aus der DE-PS 1 052 060 eine aus elastischen Stoffen hergestellte
und als zahnbogenförmiger Gebißmantel gestaltete Munddusche bekannt, die zur gleichzeitigen
Spülung von Ober- und Unterkiefer eine H-förmige Querschnittsfläche aufweist, Leitungen
für die Wasserzufuhr enthält und Bohrungen besitzt, aus denen das Wasser als gerichteter
Spülstrahl zu den Zahnfleisch-
taschen hin austritt. Bei dieser
bekannten Munddusche werden zwar durch die Gebißmantelform und die Bohrungen Bedienungsfehler
bei der Lenkung des Spülstrahls vermieden, aber das Wasser kann die Plaque nur unzureichend
von den Zähnen entfernen, da es lediglich mit einem begrenzten Druck aus den Bohrungen
austreten kann und lediglich den Zahnfleischsaum sowie die Zahnfleischtaschen erreicht.
Dies hat zur Folge, daß höchstens 20 bis 25 % der Zahnoberfläche iln WirRungsbereich
des aus den Bohrungen austretenden Wassers liegen und daß sich die bekannte Munddusche
daher nur zur Spülung der Zahnfleischtaschen eignet. Außerdem soll die bekannte
Munddusche durch Zubeißen im Mund fixiert werden, wodurch die Okklusalflächen abgedichtet
und vom Reinigungsvorgang ausgeschlossen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Reinigung
und Pflege der Zähne zu schaffen, mit der jeder Laie neben den Speiseresten insbesondere
die Plaque nahezu quantitativ von den Zähnen entfernen kann.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
die Vorrichtung aus einem am Zahnfleisch anliegenden Unterkiefer- und Oberkieferlöffel
besteht, deren Ober- bzw. Unterseite von einer Metallplatte gebildet wird, auf der
mindestens ein Ultraschallwandler angeordnet ist, daß die beiden Löffel während
des Betriebs von einer Pumpe mit Wasser gefüllt und vom Wasser durchflossen werden
und daß der Unterkieferlöffel in der Metallplatte mindestens eine Entlüftungsöffnung
aufweist. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann neben den Speiseresten vor
allem die Plaque nahezu quantitativ abgelöst und abtransportiert werden, wenn die
Vorrichtung innerhalb von 24 Stunden mindestens einmal für ca. 1 bis 5 Min.
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benutzt wird, wobei sich eine Betriebszeit von ca.
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2 Min. in der Regel als ausreichend erwiesen hat.
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Durch die Ultraschallschwingungen , die vom Wasser an die Zähne weitergegeben
werden, erfolgt die Ablösung der Plaque, die dann aus den beiden Löffeln der erfindungsgemäßen
Vorrichtung herausgespült wird.
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Uberraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch die Kombination des
Ultraschalls und der Wasserströmung eine optimale Ablösung der Plaque eintritt,
ohne daß es dabei zu einer unangenehm empfundenen Wirkung des Ultraschalls kommt.
Obwohl aus der DE-OS 2 549 664 ein Ultraschallgerät zur Reinigung eines Gebisses
bekannt ist und obwohl in der zahnärztlichen Praxis Ultraschallbehandlungsgeräte
zur Entfernung von Zahnstein verwendet werden (z. B. DE-OS 3 010 635), konnte nicht
erwartet werden, daß die Plaque auch von einem Laien durch die Anwendung von Ultraschallschwingungen
in Kombination mit einer Wasserströmung von den Zähnen nahezu quantitativ entfernt
werden kann.
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Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß in beiden Löffeln mit
Bohrungen versehene Wasserzufuhrleitungen angeordnet sind, wobei jedem Interdentalraum
eine Bohrung zugeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß insbesondere aus den Interdentalräumen
die Schmutzteilchen abtransportiert werden, wodurch sich die Reinigungsleistung
der Vorrichtung erheblich verbessert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat sich
im praktischen Einsatz besonders bewährt, wenn der Rauminhalt des Unterkieferlöffels
20 bis 35 cm3 und der des Oberkieferlöffels 25 bis 50 cm3 beträgt und wenn der Abstand
der Löffelwandungen zu den Zähnen zwischen 2 und 8 mm liegt. Durch diese Gestaltung
wird eine für den Benutzer bequeme Handhabung der Vorrichtung bei optimaler Reinigungsleistung
erreicht.
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Schließlich ist nach. der Erfindung vorgesehen, daß jedem Löffel 0,5
bis 10 cm3 Wasser/s,vorzugsweise 3 1 bis 6 cm Wassers, zugeführt werden und daß
die Leistung aller Ultraschallwandler der Vorrichtung 20 bis 100 W, vorzugsweise
40 bis 70 W, beträgt, wobei die Wandler mit einer Frequenz von 18 bis 40 kHz, vorzugsweise
25 bis 36 kHz, arbeiten. Eine so gestaltete Vorrichtung ermöglicht eine sehr gute
Reinigung der Zähne und Interdentalräume sowie eine gute Massage des Zahnfleisches,
ohne daß die Ultraschallschwingungen beim Benutzer unangenehme Empfindungen hervorrufen.
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Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
naher erläutert, wobei in der Zeichnung folgendes dargestellt ist: Fig. 1 schematische
Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 Unterkiefer mit Unterkieferlöffel,
Fig. 3 Oberkiefer mit Oberkieferlöffel, Fig. 4 Schnitt durch den Oberkieferlöffel,
der die Zähne des Oberkiefers umschließt.
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Das Vorrichtungsgehäuse 2 enthält ein Aufbewahrungsfach 3 für den
Unterkieferlöffel 8 und den Oberkieferlöffel 9, eine Pumpe 4 sowie einen Wassertank
5. Der Wassertank 5 hat ein Volumen von ca. 1 1, wobei allerdings auch Volumina
von 0, 1 1 bis 4 1 möglich sind.
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Außerdem ist im Vorrichtungsgehäuse 2 der Ultraschallfrequenzgenerator
angeordnet. Uber die Leitung 1 wird die Vorrichtung mit elektrischer Energie versorgt.
Bei
Benutzung der Vorrichtung werden der Unterkieferlöffel 8 und
der Oberkieferlöffel 9 nacheinander über die Leitung 6 und die Anschlußbuchsen 7a,
7b mit dem Vorrichtungsgehäuse 2 verbunden. Durch die Leitung 6 wird von der Pumpe
4 das im Tank 5 befindliche Wasser in die Löffel 8 und 9 gefördert.
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Uber die Leitung 6 wird außerdem die vom Ultraschallfrequenzgenerator
erzeugte Frequenz auf die Ultraschallwandler 10 übertragen. Die Anschlußbuchsen
7a und 7b sind so gestaltet, daß die Stromkontakte nicht mit Wasser in Beruhrung
kommen. Die Vorrichtung kann auch so gestaltet werden, daß die Löffel 8, 9 fest
mit ihren Anschlußbuchsen 7a, 7b verbunden sind, daß beide Anschlußbuchsen 7a, 7b
eine fest installierte Leitung 6 aufweisen und daß die beiden Leitungen 6 nacheinander
an das Vorrichtungsgehäuse 2 angesilossen werden. Die töffel 8 und 9 werden so lange
im Mund belassen, bis der Tank 5 leergepumpt ist, was vom Benutzer durch die Änderung
des Pumpgeräusches erkannt werden kann. Auf jedem Löffel sind drei Ultraschallwandler
10 angeordnet, die jeweils eine Leistung von 10 W haben und mit einer Frequenz von
30 kHz arbeiten. Die Wandler 10 formen die vom Ultraschallfrequenzgenerator erzeugte
elektromagnetische Frequenz in eine Ultraschall-Schwingung um.
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Der Unterkieferlöffel 8 hat die Form eines Hufeisens und läßt im Inneren
Platz für die Zunge 12. Wenn der Unterkieferlöffel 8 in den Mund eingeführt worden
ist, befinden sich die Zähne 11 innerhalb eines Kanals, und der Löffel 8 liegt an
der Schlelmhaut des Alveolarfortsatzes an. Der Unterkieferlöffel 8 ist an seiner
Oberseite durch die Metallplatte 13 abgedeckt, auf der die drei Ultraschallwandler
10 angeordnet sind und die vier Entlüftungsöffnungen 14 besitzt. Über
die
Anschlußbuchse 7a gelangt das Wasser und die elektromagnetische Frequenz in den
Unterkieferlöffel 8. Wenn die Reinigung der Zahnreihe des Unterkiefers beendet ist,
wird der Unterkieferlöffel 8 in das Aufbewahrungsfach 3 zurückgelegt, der Oberkieferlöffel
9 wird über die Anschlußbuchse 7b und die Leitung 6 mit dem Vorrichtungsgehäuse
2 verbunden und dann in den Mund eingeführt.
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Der Oberkieferlöffel 9 ist durch die Metallplatte 15 abgedeckt, auf
der die drei Ultraschallwandler 10 angeordnet sind. Der Oberkieferlöffel 9 umschließt
die Zahnreihe und liegt, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist, dem Oberkiefer im vestibulären
und dorsalen Bereich der Gaumenschleimhaut an. Um den Hohlraum des Oberkieferlöffels
9 zu verkleinern, kann auf der Metallplatte 15 ein Kunststoffwulst 16 angeordnet
sein.
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An der Seitenwand des Unterkieferlöffels 8 und des Oberkieferlöffels
9 ist eine Wasserzufuhrleitung 17 angeordnet, die mehrere Bohrungen aufweist, aus
denen das Wasser in Pfeilrichtung 18 austritt und vorzugsweise auf die Interdentalräume
auftrifft. Der Unterkieferlöffel 8 und der Oberkieferlöffel 9 liegen so auf den
entsprechenden Teilen der Mundhöhle auf, daß das Wasser abfließen kann, wobei die
Schmutzteilchen weggeschwemmt werden. Während des Wasserdurchflusses sind die Löffel
8 und 9 völlig mit Wasser gefüllt, und das Wasser überträgt die Ultraschall-Schwingungen
auf die Zähne. Aus dem Unterkieferlöffel 8 entweicht die Luft über die Öffnungen
14, während die Luft aus dem Oberkieferlöffel 9 über den Spalt austritt, der durch
den Gaumen und den Löffel 9 gebildet wird (siehe Fig. 4). Auch der Oberkieferlöffel
9 kann noch zusätzliche Entlüftungsöffnungen aufweisen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
reinigt
natürlich auch. die in der Mundhöhle befindlichen, nicht
herausnehmbaren, festsitzenden Teilprothesen.
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Der Unterkieferlöffel 8 und der Oberkieferlöffel 9 werden dadurch
hergestellt, daß zunächst von einem Zahnarzt ein Abdruck genommen wird, wobei besonders
auf die exakte Wiedergabe der vestibulären Region (Übergang vom Zahnfleisch in den
Wangen- oder Lippenbereich) geachtet werden muß, daß danach das Ausgießen der Abdrücke
zur Modellherstellung erfolgt, wobei die Zähne und das angrenzende Zahnfleisch mit
einer elastischen Silikonmasse ausgeblockt und dann unter Einbeziehung der vestibulären
und palatinalen Region mit einem selbstpolymerisierenden Kunststoff überzogen werden.
Auf diese Weise entstehen individuell angepaßte Löffel, die um die Zähne mit angrenzender
Gingiva einen Hohlraum bilden. Anschließend werden in die Löffel die mit Bohrungen
versehenen Wasserzufuhrleitungen eingebracht, die Löffel erhalten dann die Anschlußbuchsen,
und schließlich werden die Löffel mit den Metallplatten verbunden, welche die Ultraschallwandler
tragen. Die Zuleitungen zu den Ultraschallwandlern sind aus sicherheitstechnischen
Gründen in Kunststoff eingegossen.