AT518107B1 - Zahnreinigungsvorrichtung - Google Patents

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AT518107B1 ATA51170/2016A AT511702016A AT518107B1 AT 518107 B1 AT518107 B1 AT 518107B1 AT 511702016 A AT511702016 A AT 511702016A AT 518107 B1 AT518107 B1 AT 518107B1
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Abstract

Eine Zahnreinigungsvorrichtung zur speziellen Reinigung von Zahnzwischenräumen und Zahntaschen besteht aus einem gebogenen Trägerkörper (1) in Form eines Kiefers und einer flexiblen aushärtbaren Zahnabdruckmasse (10), die auf beide Seiten (6,7) des Trägerkörpers (1) in so geringer Höhe aufgebracht ist, dass beim Gebrauch nur die Kauflächen von Zähnen in die Zahnabdruckmasse (10) eintauchen, während Zahnzwischenräume frei von Zahnabdruckmasse (10) sind. Der Trägerkörper hat mindestens einen, vorzugsweise jedoch mehrere Zentriervorsprünge (3,4; 8,9) mit denen sichergestellt ist, dass die Zahnreinigungsvorrichtung in zentrierter Gebisslage eingesetzt ist. Die Vorrichtung bildet zwischen der eigentlichen eigentliche Mundhöhle (cavum oris proprium) und dem Mundvorhof, d.h. dem Raum zwischen Lippen/Wangen und Zahnreihe (vestibulum oris), eine Trennung, bei der nur die Zahnzwischenräume einen Durchlass darstellen, durch den eine Reinigungsflüssigkeit durch Bewegen von Zunge und/oder Wangenmuskulatur hindurch gepresst werden kann.

Description

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Zahnreinigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und der US 2003/075731.
[0002] Diese Druckschrift, die auch als US 6,896,519 B2 veröffentlicht wurde, zeigt eine Zahnreinigungsvorrichtung mit einem Trägerkörper, der in Draufsicht in Form eines menschlichen Kiefers gebogen ist und eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, die mit einer flexiblen plastisch verformbaren Zahnabdruckmasse beschichtet ist, zur Abnahme eines Abdrucks von Kauflächen der Zähne. Der Trägerkörper weist in seinem mittleren Bereich eine Ausbauchung mit einer Öffnung auf, durch welche eine Reinigungsflüssigkeit aus einem externen Reservoir zugeführt werden kann. Beißt der Benutzer auf diese Verdickung, kann der Flüssigkeitsstrom durch diese Öffnung gestoppt werden. Die Zahnabdruckmasse ist in so geringer Höhe auf die Oberseite und die Unterseite des Trägerkörpers aufgebracht, dass beim Gebrauch der Vorrichtung nur die Kauflächen von Zähnen in die Zahnabdruckmasse eintauchen, während Zahnzwischenräume weitestgehend frei von Zahnabdruckmasse sind.
[0003] Die WO 2010/145781, auch veröffentlicht als DE 2009008362U1, beschreibt eine Zahnreinigungsvorrichtung mit einem Zahnabdrucklöffel für Ober-und Unterkiefer und einer flexibel aushärtbaren Zahnabdruckmasse, wobei der Zahnabdrucklöffel mit einer Antriebsvorrichtung verbunden ist, die den Zahnabdrucklöffel in mechanische Schwingungen versetzt. Die Zahnabdruckmasse soll dabei weitestgehend alle Zähne bis hin zum Zahnfleisch bedecken.
[0004] Die DE 40 02 479 betrifft keine Zahnreinigungsvorrichtung sondern einen Abdrucklöffel zur Verwendung in der Zahnmedizin mit einem starren, vestibulärem Teil und einer Aufbissplatte.
[0005] In der DE 10040565 A1 ist eine Zahnreinigungsvorrichtung mit einem elastischen Formkörper beschrieben, der in seinem Inneren eine Spülflüssigkeit enthält und wenigstens ein Loch aufweist. Beißt ein Benutzer auf den Formkörper, so wird dieser zusammengequetscht und Spülflüssigkeit gelangt auch in die Zahnzwischenräume und Zahnfleischtaschen. Beim Entlasten dehnt sich dieser Formkörper wieder aus und saugt dabei die Spülflüssigkeit zurück.
[0006] Die DE 10029174 A1 beschreibt eine Zahnreinigungsvorrichtung mit einer Druck-Saug-Einrichtung für eine Reinigungsflüssigkeit, mit einem Endstück zum Ansetzen an die Zähne und mit einer Leitung, die an das Endstück und die Druck-Saug-Einrichtung angeschlossen ist. Damit sollen nach Art einer Munddusche speziell Zahnzwischenräume durchspült werden.
[0007] Die DE 10153245 A1 beschreibt eine Munddusche umfassend einen Mundduschenlöffel und eine Mundduschenmaske zum Einsetzen in den Mundduschenlöffel, wobei der Mundduschenlöffel eine gebogene Rinne in Kieferform und die Mundduschenmaske der Abdruck einer Zahnreihe mit Durchbohrungen ist, wobei die Munddusche in auf den Kiefer eines Anwenders aufgesetztem Zustand eine geschlossene Kammer bildet, die über Kanäle und Anschlüsse zum Zuführen und Abführen von Flüssigkeiten verfügt und an die ein Unterdrück angelegt werden kann.
[0008] Die US 4,237, 574 A zeigt eine Zahnreinigungsvorrichtung mit einer U-förmigen Schiene von solchen Abmessungen, dass sie eine Zahnreihe von Ober- oder Unterkiefer mit einem Abstand überdeckt, wobei sie eine Vielzahl Düsen aufweist, die Reinigungsflüssigkeit auf die Seiten und die Kaufläche der Zähne aufsprüht. Von einer Seite der Vorrichtung stehen mehrere vertikale Vorsprünge ab, die als Anschlag für Kauflächen von Zähnen dienen.
[0009] Zahnzwischenräume und besonders Zahntaschen können mit bekannten Hilfsmitteln, wie Zahnbürsten, Zahnseide oder Interdentalbürsten, nicht oder nur unzureichend von Bakterien und Speiseresten befreit und gereinigt werden. Besonders in Zahnzwischenräumen und Zahntaschen bildet sich aber sogenannte Plaque, die für Karies und Parodontose verantwortlich ist. Auch ist mit den oben beschriebenen Vorrichtungen eine Reinigung der Zahnzwischenräume entweder nur bedingt möglich oder die Vorrichtungen sind aufwendig und benötigen teilweise die Zufuhr von elektrischer Energie für den Betrieb.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache und kostengünstige Zahnreinigungsvorrichtung zu schaffen, mit der vor allem Zahnzwischenräume, Zwischenräume zwischen dem Zahn/dem Zahnhals und dem Zahnfleisch und Zahntaschen gereinigt werden können.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0012] Die Grundidee der Erfindung besteht darin, die Kauflächen von Ober- und Unterkiefer durch die Zahnreinigungsvorrichtung gegeneinander abzudichten, so dass die Zahnreihen von Ober- und Unterkiefer eine im Wesentlichen dichte Barriere bilden, die die innerhalb der Zahnreihen liegende eigentliche Mundhöhle (cavum oris proprium) gegenüber dem Mundvorhof (vestibulum oris), d.h. dem Raum zwischen Lippen/Wangen und Zahnreihen abdichtet. Damit kann durch kräftiges auf- und abwärts Bewegen der Zunge und/oder Betätigen der Wangenmuskulatur eine geeignete Flüssigkeit mit beigemischten abrasiven Reinigungsteil-chen/Pigmenten von der eigentlichen Mundhöhle zum Mundvorhof und zurück durch die Zahnzwischenräume gepresst werden, so dass Speisereste und bakterielle Plaque besonders in Zahnzwischenräumen und Zahntaschen mechanisch, durch sich unter hohem Druck hindurch bewegendes Wasser gemischt mit den abrasiven Reinigungsteilchen als Feststoffe, abgelöst werden können. Das Abdichten erfolgt so, dass der Benutzer einen zentrischen Biss einnimmt.
[0013] Dieser zentrische Biss ist von Vorteil um sicherzustellen, dass das Kiefergelenk in eine für das Kiefergelenk physiologisch winkelrechte Position gebracht wird. Wird die Kieferzentrik nicht durch den Trägerkörper sichergestellt, kann es langfristig zu einer Schädigung des Kiefergelenkes kommen.
[0014] Dementsprechend enthält die Vorrichtung einen in Kieferform gebogenen Trägerkörper, der in seinem mittleren Bereich mindestens einen zu einer Seite hin abstehenden Zentriervorsprung aufweist und eine auf den Trägerkörper aufgebrachte flexible Abdruckmasse mit Abdrücken einer Zahnreihe von Ober- und Unterkiefer, wobei die Dicke der Abdruckmasse so gering gewählt ist, dass im auf den Kiefer eines Benutzers aufgesetzten Zustand im Wesentlichen nur die Kauflächen und Zahnspitzen mit der Abdruckmasse in Kontakt sind, während Seitenflächen der Zähne frei bleiben.
[0015] Alternativ kann der Trägerkörper auch mit einem weichen Gummi oder Schaumstoff auf der Ober- und Unterseite beklebt/beschichtet sein, der vorzugsweise plastisch verformbar ist. In diesem Fall müsste die Vorrichtung zur Abdichtung der Kauflächen nicht vom Zahnarzt individuell angepasst werden. Die Anpassung würde in diesem Fall vom Anwender beim erstmaligen Verwenden durchgeführt werden. In diesem Fall erfolgt der Abdruck der Kauflächen im Gummi oder Schaumstoff beim erstmaligem Einlegen in den Mundraum und dem erstmaligen Daraufbeißen auf den Trägerkörper durch den Anwender.
[0016] Diese Möglichkeit stellt einen wesentlichen Kostenvorteil für den Anwender dar. Dieses Produkt könnte, nachdem sich der Dichtschaumstoff abgerieben hat, einem Recycling-Prozess zugeführt werden. Durch die Vorfertigung der verwendungsfertigen Dichtschiene könnte es industriell hergestellt und dann im Detailhandel erworben werden.
[0017] Durch den Zentriervorsprung wird sichergestellt, dass der gewünschte zentrische Biss eingehalten wird. Mit Ausnahme des Bereiches der Zentriervorsprünge ist der Trägerkörper auf seinen beiden Seiten im Wesentlichen eben, so dass lediglich die Kauflächen der Zähne geringfügig in die Abdruckmasse eindringen, jedoch der Trägerkörper im Querschnitt keine Rinne bildet.
[0018] Vorzugsweise hat der Trägerkörper eine Vielzahl von Durchbrechungen, so dass die Abdruckmassen von Ober-/Unterseite durch diese Durchbrechungen hindurch miteinander verbunden sind und somit auch formschlüssig am Trägerkörper gehalten sind.
[0019] In Richtung zum Oberkiefer weisend sind ein oder zwei parallele Zentriervorsprünge angebracht. In diesem Fall sorgen die Schneidezähne des Oberkiefers für die Positionierung der Vorrichtung am Oberkiefer.
[0020] Nach der Erfindung sind auch an der zum Unterkiefer hin weisenden Seite des Trägerkörpers ein oder zwei parallele Zentriervorsprünge angebracht. Hierdurch ist dann auch die relative Positionierung zwischen Ober- und Unterkiefer sichergestellt, wobei die Zentriervorsprünge so positioniert sind, dass ein so genannter zentrischer Biss erreicht wird, bei dem der Winkeldrehpunkt die natürliche Position des Kiefergelenks ist.
[0021] Der Trägerkörper ist vorzugsweise aus Kunststoff oder anderen Materialien, wobei thermoplastisch spritzgussfähige Kunststoffe bevorzugt sind, wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polyurethan (PU), Polypropylen (PP) oder ähnliche biokompatible Kunststoffe.
[0022] Als Zahnabdruckmasse, die die Kauflächen zueinander abdichtet, wird bevorzugt ein schnell aushärtender, für die Anwendung in Mund zugelassener Kunststoff vorgeschlagen, wie z.B. Vinylpolysiloxan, Silikon, Alginate oder Polyurethan. Alternativ kann der Trägerkörper auch mit einem weichen Gummi oder Schaumstoff auf der Ober- und Unterseite beklebt/beschichtet sein, der vorzugsweise plastisch verformbar ist und so ebenfalls einen bleibenden Abdruck der Kauflächen der Zähne nimmt.
[0023] Um die Vorrichtung gebrauchsfertig zu machen, bringt der Zahnarzt, Dentalhelfer oder der Benutzer die Zahnabdruckmasse in geringer Menge auf den Trägerkörper auf und zwar auf dessen beiden Seiten. Anschließend setzt er den so mit der Zahnabdruckmasse beschichteten Trägerkörper in den Mund ein, wobei durch den oder die Zentriervorsprünge die richtige Position für den zentrierten Biss eingenommen wird und ein Abdruck von Ober- und Unterkiefer genommen wird. Nach dem Aushärten der Zahnabdruckmasse ist die Vorrichtung einsatzbereit. Es wird also nur ein Abdruck der Kauflächen von Ober- und Unterkiefer genommen.
[0024] Im Falle der mit Gummi oder Schaumstoff vorbeschichteten Trägerplatte erfolgt der Abdruck der Kauflächen, d.h. die Individualisierung durch den Anwender. In diesem Falle stellen die Zentriervorsprünge an der Ober- und/oder Unterseite den zentrischen Biss sicher.
[0025] Die Zahnzwischenräume sollen weitestgehend frei von Abdruckmasse sein, um das flüssige Abrasionsmedium ungehindert durch die Zwischenräume mit hohem Druck und hoher Geschwindigkeit durchpressen zu können. Der Reinigungsvorgang soll bevorzugt nach dem üblichen mechanischen Zähneputzen mit einer Zahnbürste erfolgen.
[0026] Zur Zahnreinigung mit der Vorrichtung nach der Erfindung verwendet man als Reinigungsflüssigkeit ein abrasives Medium in pastöser oder flüssiger Form, das bei Anwendung die bakterielle Plaque und die im Zahnzwischenraum und in den Zahntaschen verbliebenen Speisereste ablösen und ausspülen soll. Dabei werden einerseits mechanisch wirkende Partikel in unterschiedlichen Korngrößen von 1pm bis 800pm und vorzugsweise 180pm. wie z.B. Marmorstäube (Calciumcarbonat/Kalk) oder andere Mikropartikel aus Oxid, diversem Gesteinsmehl, Kunststoff oder ähnlichem in der angegebenen Korngröße verwendet. Die Partikel sollen eine geringere Härte als Zahnschmelz und Zahnbein haben, damit es zu keiner Schädigung kommen kann.
[0027] Wahlweise können zusätzlich auch chemisch wirkende Substanzen, wie z.B. Tenside, antibakteriell wirksame Stoffe, die für die Anwendung im Mundraum zugelassen sind und die Ablösung von dem Zahnschmelz Schaden zufügenden Bakterien oder auch von Speiseresten unterstützen, verwendet werden. Auch können dem Spülmedium Stoffe beigefügt sein, welche die Neubesiedlung des Zahns mit Karies verursachenden Bakterien verhindern oder den Zahnschmelz festigen, wie z.B. Fluor.
[0028] Beim Gebrauch der Vorrichtung setzt der Benutzer die in oben beschriebener Weise vorbereitete Vorrichtung im Mund ein, "beißt" gegen die Vorrichtung, nimmt etwas von der Reinigungsflüssigkeit in den Mund und presst durch Auf- und Abwärtsbewegen der Zunge und/oder der Wangenmuskulatur die Flüssigkeit durch die Zahnzwischenräume und Zahntaschen.
[0029] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt: [0030] Figur 1 eine Draufsicht der Oberseite eines Trägerkörpers nach der Erfindung; [0031] Figur 2 einen Schnitt längs der Linie A-A der Figur 1 nach einem ersten Ausführungs beispiel der Erfindung; [0032] Figur 3 einen Schnitt ähnlich Figur 2 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung; [0033] Figur 4 einen Schnitt ähnlich Figur 2 nach einem dritten Ausführungsbeispiel der
Erfindung; und [0034] Figur 5 einen Schnitt längs der Linie B-B der Figur 1, [0035] wobei in den Figuren 2, 3 und 4 zusätzlich die Zahnabdruckmasse aufgebracht ist und teilweise auch Zähne des Benutzers dargestellt sind.
[0036] Figur 1 zeigt einen Trägerkörper 1 in Draufsicht auf seine Oberseite 6, die während des Gebrauches der Vorrichtung zum Oberkiefer hinweist. Der Trägerkörper 1 ist in etwa U-förmig gebogen und damit an die Form des Kiefers eines Benutzers angepasst. In seinem mittleren Bereich 2 hat der Trägerkörper 1 hier zwei Zentriervorsprünge 3 und 4, die parallel zueinander in einem Abstand zueinander verlaufen. Der genannte Abstand ist so gewählt, dass Schneidezähne des Benutzers gerade zwischen die beiden Zentriervorsprünge eingreifen können und so den Trägerkörper 1 zentrieren, so dass der durch das Kiefergelenk definierte zentrierte Biss eingenommen wird.
[0037] Weiter weist der Trägerkörper eine Vielzahl von Durchbrechungen 5 auf. Diese Durchbrechungen 5 dienen dazu, eine in Figur 1 nicht dargestellte Zahnabdruckmasse (10 in Fig. 2-5) an Ober- und Unterseite 6 und 7 des Trägerkörpers 1 durch die Durchbrechungen 5 hindurch zu verbinden und somit auch eine formschlüssige Anhaftung der Zahnabdruckmasse am Trägerkörper 1 zu gewährleisten, was deutlicher in Figur 5 dargestellt ist.
[0038] Der Trägerkörper 1 ist mit Ausnahme der Zentriervorsprünge an Ober- und Unterseite 6 und 7 eben ausgebildet und bildet somit im Gegensatz zu herkömmlichen Zahnabdrucklöffeln keine Rinne. Hierdurch wird ein weitestgehend ungehinderter Durchfluss von Reinigungsflüssigkeit durch Zahnzwischenräume hindurch gewährleistet.
[0039] Die Zentriervorsprünge 3 und 4 können durchgehende Vorsprünge sein. Sie können jeweils für sich auch unterteilt sein, wie durch Abschnitte 3 und 3' dargestellt, so dass ein in Figur 1 gestrichelt dargestellter Abschnitt keine Zentriervorsprünge aufweist.
[0040] Die Zentriervorsprünge können, wie in Figur 2 dargestellt, an der Oberseite 6 und der Unterseite 7 des Trägerkörpers 1 angebracht sein, wobei Zentriervorsprünge 8 und 9 an der Unterseite 7 gegenüber den Zentriervorsprüngen 3 und 4 an der Oberseite 6 seitlich in Richtung zur Mitte hin versetzt sind, um den „Überbiss" des Oberkiefers gegenüber dem Unterkiefer zu gewährleisten, was dem natürlichen zentrierten Biss entspricht. Die Zentriervorsprünge können senkrecht zur Ober- und Unterseite des Trägerkörpers ausgerichtet sein oder auch in einem von 90° verschiedenen Winkel, wobei sie dann vorzugsweise eine V-förmige Furche bilden.
[0041] Nach der in Figur 3 dargestellten Variante der Erfindung ist an der Unterseite 7 nur ein Zentriervorsprung 8 angebracht, während bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 4 nur an der Oberseite 6 die Zentriervorsprünge 3 und 4 vorhanden sind, während an der Unterseite 7 des Trägerkörpers 1 kein Zentriervorsprung vorhanden ist. Zentriervorsprünge können, müssen jedoch nicht zwingend, bevorzugt an der Ober und Unterseite, angebracht sein. Bevorzugt ist jedoch die Variante der Fig. 2.
[0042] Um die Vorrichtung nach einer Variante der Erfindung gebrauchsfertig zu machen, muss der Benutzer einen Abdruck der Kauflächen nehmen. Hierzu bringt er eine geringe Menge von Zahnabdruckmasse 10 auf die Ober- und Unterseite 6 und 7 des Trägerkörpers 1 auf, setzt dann den Trägerkörper 1 in den Mund ein und nimmt einen Zahnabdruck von Ober- und Unterkiefer. Geeignete Zahnabdruckmassen sind eingangs beschrieben. Nach Aushärten der schnell aushärtenden Zahnabdruckmasse 10 an Ober-und Unterseite 6 und 7 und in den Durchbrechungen 5 ist die Vorrichtung einsatzbereit, wobei, wie in Figur 5 deutlich zu erkennen ist, die Zahnabdruckmasse 10 von Ober-und Unterseite durch die Durchbrechung 5 hindurch verbunden ist, so dass die Zahnabdruckmasse 10 auch formschlüssig an dem Trägerkörper 1 gehalten ist.
[0043] Aus den Figuren 2-5 ist auch ersichtlich, dass die Zahnabdruckmasse nur in sehr geringer Menge auf den Trägerkörper 1 aufzubringen ist, damit sie eine so geringe Dicke hat, dass im Wesentlichen nur die Kauflächen der Zähne an der Zahnabdruckmasse anliegen, während die Zahnzwischenräume nicht oder nur in extrem geringem Ausmaß von der Zahnabdruckmasse bedeckt sind.
[0044] Beim Gebrauch der Vorrichtung nach der Erfindung werden folgende Schritte durchgeführt: [0045] - Einsetzen der oben beschriebenen Vorrichtung in die Mundhöhle derart, dass die
Zahnreihen von Ober-und Unterkiefer in die Zahnabdruckmasse an den zuvor abgenommenen Zahnabdruck eingreifen, [0046] - Aufnehmen einer Menge von Reinigungsflüssigkeit in die Mundhöhle; [0047] - mehrfaches Hindurchpressen der Reinigungsflüssigkeit durch Zahnzwischenräume hindurch durch Bewegen von Zunge und/oder Wangenmuskulatur.
[0048] Dabei ist die hier angegebene Reihenfolge nicht zwingend, d.h. die Reinigungsflüssigkeit kann nach Einsetzen der Vorrichtung aufgenommen werden aber auch vorher.
[0049] Ein dem Benutzer zur Verfügung gestelltes Kit enthält somit [0050] - einen Trägerkörper 1 gemäß obiger Beschreibung, [0051] - eine abgepackte Menge einer Zahnabdruckmasse sowie [0052] - eine Reinigungsflüssigkeit.
[0053] Gegebenenfalls kann das Kit auch noch eine Bedienungsanleitung enthalten.
[0054] Zusammenfassend schafft die Erfindung eine Zahnreinigungsvorrichtung zur speziellen Reinigung von Zahnzwischenräumen, dem Raum zwischen Zahn und am Zahn anliegendes Zahnfleisch und der Zahntaschen, bestehend aus einem Trägerkörper (1) in Form eines Kiefers und einer flexiblen plastisch verformbaren und vorzugsweise aushärtbaren Zahnabdruckmasse (10), die auf beide Seiten (6, 7) des Trägerkörpers (1) in so geringer Höhe aufgebracht ist, dass beim Gebrauch nur die Kauflächen von Zähnen in die Zahnabdruckmasse (10) eintauchen, während Zahnzwischenräume weitestgehend frei von Zahnabdruckmasse (10) sind. Der Trägerkörper hat mehrere Zentriervorsprünge (3, 4; 8, 9), mit denen sichergestellt ist, dass die Zahnreinigungsvorrichtung in zentrierter Gebisslage eingesetzt ist. Die Vorrichtung bildet zwischen der eigentlichen Mundhöhle (cavum oris proprium) und dem Mundvorhof, d.h. dem Raum zwischen Lippen/Wangen und Zahnreihe (vestibulum oris), eine Trennung, bei der nur die Zahnzwischenräume einen Durchlass darstellen, durch den eine Reinigungsflüssigkeit durch Bewegen von Zunge und/oder Wangenmuskulatur hindurch gepresst werden kann.
[0055] Es ist ersichtlich, dass die Erfindung eine Vorrichtung zur Zahnreinigung von Zahnzwischenräumen und Zahntaschen schafft, die besonders einfach aufgebaut ist, keine zusätzlichen Hilfsmittel, wie Pumpen, Unter- und Überdruckerzeuger usw., benötigt und trotzdem eine einwandfreie Reinigung von Zahnzwischenräumen und Zahntaschen ermöglicht.
[0056] Die Vorrichtung ist kostengünstig herzustellen, einfach in der Handhabung und effektiv in der Anwendung.
[0057] Grundsätzlich stellt die Entwicklung eine wesentliche Verbesserung der Mundhygiene/ Körperhygiene dar und trägt damit wesentlich zur körperlichen Gesundheit und zur sozialen Akzeptanz des Individuums bei. Insbesondere stellt diese Entwicklung jedoch auch ein Hilfsmittel für Menschen mit Parodontose (Zahnfleischschwund) dar. Parodontose-Patienten können ihre Zähne und Zahnfleisch mit existierenden Hilfsmitteln praktisch nicht reinigen. Weitere Entzündungen und weiterer Zahnfleischschwund ist die Folge. Mundgeruch kann soziale Ausgrenzung nach sich ziehen. Die genannte Entwicklung stellt auch für diese Menschen eine wesentliche Verbesserung dar. Bei regelmäßiger Anwendung kann die Vorrichtung unterstützen, ein gesundes Gebiss bis ins hohe Alter gesund zu erhalten. Besonders der schwer und nur unzureichend zu reinigende Zahnzwischenraum und die Zahntaschen/Zahnfleisch (am Zahn verbliebene Speisereste erzeugen Wachstum der Kariesbakterien, besonders im Zahnzwischenraum entsteht Karies sehr früh, wird jedoch spät entdeckt und kann nicht oder nur unzureichend repariert werden) können durch diese Vorrichtung effektiv und zeitsparend/einfach von bakterieller Plaque und Speiseresten gereinigt werden und stellen damit eine wesentliche Unterstützung zum Erhalt der Volksgesundheit dar.

Claims (5)

Patentansprüche
1. Zahnreinigungsvorrichtung mit einem Trägerkörper (1), der in Draufsicht in Form eines menschlichen Kiefers gebogen ist und eine Oberseite (6) und eine Unterseite (7) aufweist und mit einer flexiblen plastisch verformbaren Zahnabdruckmasse (10), die auf die Oberseite (6) und die Unterseite (7) des Trägerkörpers (1) aufgebracht ist und zur Abnahme eines Abdrucks der Kauflächen des Zahns eingerichtet ist, wobei die Zahnabdruckmasse (10) in so geringer Höhe auf die Oberseite (6) und die Unterseite (7) des Trägerkörpers (1) aufgebracht ist, dass beim Gebrauch der Vorrichtung nur die Kauflächen von Zähnen in die Zahnabdruckmasse (10) eintauchen, während Zahnzwischenräume weitestgehend frei von Zahnabdruckmasse (10) sind, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite (6) des Trägerkörpers (1) in dessen mittleren Bereich (2) mindestens zwei Zentriervorsprunge (3,4) angebracht sind, die von der Oberseite (6) des Trägerkörpers abstehen und die parallel zueinander verlaufen, und dass auch an der Unterseite (7) des Trägerkörpers (1) mindestens ein Zentriervorsprung (8, 9) angebracht ist, der gegenüber einem der Zentriervorsprünge (3, 4) an der Oberseite (6) des Trägerkörpers (1) in Draufsicht versetzt angeordnet ist.
2. Zahnreinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnabdruckmasse (10) eine flexible aushärtbare Masse ist.
3. Zahnreinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnabdruckmasse (10) eine flexibler plastisch verformbarer Gummi oder Schaumstoff ist, der auf die Ober- und Unterseite des Trägerkörpers (1) aufgebracht ist.
4. Zahnreinigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 -3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper aus einem thermoplastisch spritzgussfähigen Kunststoff, insbesondere PVC, PE, PU, PP hergestellt ist und dass die aushärtbare Zahnabdruckmasse (10) ein schnell aushärtender Stoff, insbesondere Vinylpolysiloxan, Silikon, Alginate oder Polyurethan ist.
5. Zahnreinigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (1) eine Vielzahl von Durchbrechungen (5) aufweist, die sich von der Oberseite (6) bis zur Unterseite (7) erstrecken und dass die Zahnabdruckmasse (10) sich durch diese Durchbrechungen (5) hindurch erstreckt. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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