DE3427114C2 - - Google Patents
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- DE3427114C2 DE3427114C2 DE19843427114 DE3427114A DE3427114C2 DE 3427114 C2 DE3427114 C2 DE 3427114C2 DE 19843427114 DE19843427114 DE 19843427114 DE 3427114 A DE3427114 A DE 3427114A DE 3427114 C2 DE3427114 C2 DE 3427114C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Probenaufnahmegefäß für in Flüs
sigkeit, insbesondere Suspendierflüssigkeit, zu verteilen
des pastöses Probenmaterial, insbesondere Stuhl, mit einem
Gefäßdeckel, an welchem ein den Gefäßquerschnitt im wesent
lichen ausfüllendes Sieb mit lichter Sieböffnungsweite
zwischen 0,5 und 2 mm sowie über eine Halterung ein zum Ge
fäßboden hin offener Probenaufnahmebecher mit Öffnungen in
der Becherband angebracht ist.
Aus PCT-OS WO83/01194 ist ein Probenaufnahmegefäß der ein
gangs genannten Art bekannt. Bei diesem Probenaufnahmegefäß
ist die Durchführung der Untersuchung aufwendig, da in einem
gesonderten Schritt das zu verteilende pastöse Probenmaterial
noch mechanisch zerkleinert werden muß. Ferner ist das Filtrie
ren in einem gesonderten Auffangbehälter ohne dichten Ab
schluß vorzunehmen, wozu das geöffnete Probenaufnahmegefäß
umgedreht und auf dem Auffangbehälter abgesetzt werden muß.
Diese Handhabungen sind umständlich und insbesondere handelt
es sich hierbei um unangenehme Arbeiten, wenn das zu unter
suchende pastöse Probenmaterial beispielsweise ein Stuhlma
terial ist.
Aus Sarstedt-Katalog 77/78 W. Sarstedt, Rommelsdorf, 5523 Nüm
brecht, läßt sich ein Probenaufnahmegefäß für in Flüssigkeit,
insbesondere Suspendierflüssigkeit, zu verteilendes pastöses
Probenmaterial entnehmen, das einen an einem Gefäßdeckel an
gebrachten, zum Gefäßboden hin offenen Probenaufnahmebecher
im Gefäßinnenraum aufweist. Dieser Probenaufnahmebecher hat
einen am Gefäßdeckel angebrachten Löffel. Zur Verteilung des
pastösen Probenmaterials in der Suspendierflüssigkeit erfolgt
ein Umrühren mit Hilfe des Löffels. In vielen Fällen läßt
sich jedoch hierdurch keine ausreichende feine Verteilung des
Probenmaterials in der Suspendierflüssigkeit erreichen und
das Umrühren bedeutet einen zusätzlichen im Falle von Stuhl
proben darüber hinaus unangenehmen Arbeitsgang.
Aus US-PS 40 32 437 ist ein Probenaufnahmegefäß mit einem Ge
fäßdeckel sowie einem Gefäßboden mit zum Gefäßdeckel hin offe
nen Probenaufnahmebecher bekannt. Bei dem gattungsgemäßen Pro
benaufnahmegefäß hingegen ist am Gefäßdeckel der Probenauf
nahmebecher gehaltert, so daß eine Probenentnahme ohne Hilfs
mittel möglich ist. Bei dem vorstehend genannten Probenauf
nahmegefäß hingegen muß man mit Hilfe eines gesonderten Spa
tels o. dgl. das pastöse Probenmaterial in dem Probenaufnahme
becher streichen, wodurch die Handhabung erschwert wird. Ins
besondere bei Stuhlmaterial werden hierdurch die Unannehmlich
keiten der Probennahme durch den Patienten vergrößert. Ein
dort vorgesehener Kolben mit Sichtöffnungen und mit einer
Stielhalterung kann unabhängig vom Deckel in das Gefäß aber
nur bis zum Oberrand des Probenaufnahmebechers eingeführt
werden. Das pastöse Probenmaterial innerhalb des Probenauf
nahmebechers wird daher vom Kolben überhaupt nicht erfaßt,
so daß eine Durchmischung des pastösen Probenmaterials mit
der Suspendierflüssigkeit nicht erreicht werden kann. Ferner
umfaßt dieses Probenaufnahmegefäß relativ viele Einzelteile
und die Probennahme ist mit relativ großem Aufwand durchzu
führen.
Aus DE-OS 32 18 079 ist ein Probenaufnahmebecher bekannt,
in dem ein Rotor angeordnet ist. Wenn dieser Rotor mit aus
reichend hoher Geschwindigkeit gedreht wird, so werden Anhäu
fungen im Bereich zwischen Rotor und Becher mit Hilfe ent
sprechender Scherkräfte aufgebrochen. Der lichte Abstand
zwischen Rotor und Becher beträgt 4 mm. Eine Durchmischung
des Probenmaterials innerhalb des Gefäßes ist auch hier nicht
möglich.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Probenaufnahmegefäß der gattungsgemäßen Art bereitzustellen,
welches bei einfachster Handhabung eine sehr gute Verteilung
des Probenmaterials in der Flüssigkeit sicherstellt.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Probenauf
nahmegefäß mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1
in Verbindung mit den Merkmalen seines Kennzeichens gelöst.
Dank der erfindungsgemäßen Ausbildung des Probenaufnahmebe
chers erfüllt dieser zusätzlich zur Funktion des Sammelns des
Probenmaterials auch noch die Funktion der feinen, vollständigen
Verteilung des Probenmaterials in der Flüssigkeit. Beim Zu
schrauben des Probenaufnahmegefäßes nach der Erfindung wird
das pastöse Probenmaterial praktisch vollständig aus dem
Probenaufnahmebecher herausgedrückt, und zwar entsprechend der
Sieböffnungsweite in feinen Strahlen und je nach Art des
pastösen Probenmaterials wird zugleich eine Zerkleinerung
größerer Materialpartikel durch das Sieb bewirkt. Die hierbei
gebildeten Strömungsfäden der Materialproben oberhalb des
Siebes mit entsprechend großer, für die Vermischung wesent
licher Strömungsfädenoberfläche ermöglichen eine relativ
feine Probenmaterialverteilung innerhalb der Flüssigkeit,
ohne daß hierzu ein zusätzlicher Arbeitsschritt oder zusätz
liche Einrichtungen erforderlich wären. Durch entsprechende
Auf- und Abbewegung des Gefäßdeckels kann zur Verbesserung
der Verteilung das von der Becherwand gebildete Sieb inner
halb der Flüssigkeit auf- und abbewegt werden. In Form fei
ner Strömungsfäden bewegt sich dann die Mischung aus Proben
material und Suspendierflüssigkeit sowohl durch die einzelnen
Sieböffnungen als auch durch den Ringspalt zwischen dem Um
fangsrand der Becherwand und der Gefäßseitenwand. Hierdurch
wird eine intensive gleichmäßige, feine Durchmischung des
Probenmaterials mit Suspendierflüssigkeit erreicht. Da die
Flüssigkeit inkompressibel ist und die Strömungsfäden fein
sind und daher Wirbelbildungen vernachlässigbar sind, bleibt
beim Anheben und Absenken des Gefäßdeckels zur Vermischung der
Flüssigkeitspegel praktisch vollkommen in Ruhe. Somit ist
die Gefahr der Kontamination der Umgebung durch Ausspritzen
des Materials äußerst gering. Aufgrund der Halterung der
Becherwand am Deckel beim erfindungsgemäßen Probenaufnahme
gefäß läßt sich die Anzahl der erforderlichen Bauteile dieses
Probenaufnahmegefäßes reduzieren und es ist eine zuverlässige
Handhabung gewährleistet, da beim Schließen des Deckels und
anschließendem Wiederöffnen desselben selbsttätig das pastöse
Probenmaterial aus dem Aufnahmebecher ausgetreten und mit
der Suspendierflüssigkeit vermischt wird. Gemäß einer wei
teren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die er
hebungsseitigen Sieböffnungsränder der Becherwand scharf
kantig, wodurch der Zerkleinerungseffekt der Sieböffnungen
beim Durchpressen des Probenmaterials durch die Sieböffnung
verstärkt wird. Für eine nachfolgende Messung zu große Proben
partikel werden hierbei zuverlässig zerkleinert, was man bei
spielsweise durch Umrühren in vielen Fällen nicht erreichen
kann.
Bei Stuhlproben haben die Sieböffnungen bevorzugt eine lichte
Weite von etwa 1 mm.
Um im Falle größerer, jedoch nicht zerkleinerbarer
Partikel das Probenaufnahmegefäß dennoch abschließen
zu können, wird vorgeschlagen, daß der Probenaufnahme
becher am Gefäßdeckel in Richtung zum Deckel nachgiebig
gehaltert ist. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann man die
Becherwand und/oder die Erhebung nachgiebig ausbilden. Diese Teile
können plastisch oder elastisch nachgiebig ausgebildet
sein, wobei jedoch die elastische Nachgiebigkeit zu
mindest bei Mehrfachverwendung des Gefäßes bevor
zugt ist. Da das Probenaufnahmegefäß samt Gefäßdeckel
aufgrund seiner einfachen Form kostengünstig herstell
bar ist, wird man im allgemeinen jedoch das Probenauf
nahmegefäß als Einweg-Teil einsetzen.
Die gewünschte elastische Nachgiebigkeit bei geringen
Herstellungskosten erreicht man bevorzugt dadurch, daß
man die Halterung für den Probenaufnahmebecher am Gefäßdeckel
und/oder die Becherwand und/oder die Erhebung mit Polyäthylen bil
det. Die Halterung ist hierbei bevorzugt stielförmig.
In einer ersten, besonders einfachen Ausführungsform
der Erfindung ist die Becherwand im wesentlichen
kalottenförmig gekrümmt.
In einer hierzu alternativen Ausführungsform ist die
Becherwand von einem mit den Sieböffnungen versehenen
Becherboden sowie einer vom Becherboden ausgehenden,
im wesentlichen hohlzylindrischen Becherseitenwand ge
bildet. Diese, einer Kolben-Zylinder-Anordnung gleichen
de Ausführungsform stellt auch bei relativ großem
Probenvolumen sicher, daß praktisch das gesamte Proben
volumen aus dem Becher in die Suspendierflüssigkeit
gepreßt wird.
Um ein seitliches Entweichen von Probenmaterial zwischen
Gefäßboden und Umfangsrand der Becherwand ohne gleich
zeitige Zerkleinerung bzw. Feinverteilung dieses Proben
materials in die Suspendierflüssigkeit zu vermeiden,
wird vorgeschlagen, daß der Umfangsrand der Becherwand
an der Erhebung und/oder an der Gefäßseitenwand im
wesentlichen abdichtend anliegt, und zwar spätestens
dann, wenn beim Aufsetzen des Gefäßdeckels auf das
Probenaufnahmegefäß die Erhebung in den Probenaufnahme
becher eindringt. Es wird dann das gesamte Probenmaterial
ausschließlich durch die Sieböffnungen gepreßt. Man
kann jedoch auch einen die lichte Weite der Sieböffnungen
im wesentlichen nicht überschreitenden Abstand zwischen
dem Umfangsrand der Becherwand und der Erhebung bzw. der
Gefäßseitenwand einhalten.
Bei vielen Untersuchungsmethoden ist es erforderlich, die
Suspension zu filtrieren. Dies wird bislang so durchge
führt, daß man die Suspension aus dem Probenaufnahmege
fäß in einen auf einem Filtratgefäß aufgesetzten Filter
trichter gießt. Diese Maßnahme ist im Falle von Stuhl
proben für die betreffende Person unangenehm und, im
Falle von infektiösem Material, unter Umständen nicht
ganz ungefährlich. Erfindungsgemäß wird nun ein mit
einem Filtratgefäß versehener Filterkörper eingesetzt,
welcher auf das Probenaufnahmegefäß anstelle des Ge
fäßdeckels aufsetzbar ist.
Die Verbindung von Filterkörper und Probenaufnahmege
fäß gestaltet sich ohne besondere baulichen Vorkehrungen
am Probenaufnahmegefäß besonders einfach, wenn der
Filterkörper in gleicher Weise wie der Gefäßdeckel mit
dem Probenaufnahmegefäß verbindbar, zumeist verschraub
bar ist. Die gleiche Befestigungsart wird bevorzugt auch
für die Verbindung von Filtratgefäß und Filterkörper ver
wendet, um die Handhabung zu erleichtern.
In einer sich durch besonders einfachen Aufbau aus
zeichnenden Ausführungsform der Erfindung umfaßt der
Filterkörper einen im wesentlichen hohlzylindrischen
Filterträger, in dessen Durchgang mit Abstand zu
beiden Durchgangsenden ein ein- oder mehrlagiger Filter
vorgesehen ist. Hierbei ist in Richtung der Hohlzylinder
achse beidseits des Filters je ein Schraubgewinde zur
Verbindung des Filterkörpers mit dem Probenaufnahmege
fäß bzw. dem Filtratgefäß vorgesehen.
Besonders geringe Herstellungskosten für den Filterkörper
ergeben sich, wenn der Filterträger von zwei, jeweils
mit einem der Schraubgewinde versehenen Schraubringen
gebildet ist, welche im Bereich des Filters aneinander
befestigt, vorzugsweise miteinander verklebt sind.
Um ein Zerreißen des Filters, insbesondere beim Zentri
fugieren, auszuschließen, wird vorgeschlagen, daß der
Filterkörper ein Stützsieb aufweist, auf dessen dem
Probenaufnahmegefäß zugewandter Seite ein Hauptfilter
angeordnet ist. Um eine vorzeitige Verstopfung des
Hauptfilters durch größere Teilchen zu verhindern,
wird vorgeschlagen, zusätzlich einen Vorfilter einzu
setzen.
Es wird vorgeschlagen, daß das Stützsieb und/oder der
Hauptfilter und/oder der Vorfilter von einem Metall-
oder Kunststoffsieb gebildet ist. Derartige Filter haben
hohe mechanische Stabilität und sind inert gegenüber
den meisten in Frage kommenden Flüssigkeiten. Besonders
bevorzugt ist die Verwendung jeweils eines Gewebesiebs,
da die zwischen den Gewebefäden gebildeten Sieböffnungen
ziemlich genau definierte Öffnungsabmessungen aufweisen.
Es ist also sichergestellt, daß Teilchen ab einer be
stimmten Teilchengröße zurückgehalten werden, dagegen
Teilchen geringerer Größe durchgelassen werden. Die für
eine Untersuchung, ggf. Parasiten-Diagnose, wichtigen
Objekte befinden sich nach der Filtration zuverlässig
auf der gewünschten Seite des Filters (auf dem Filter
bzw. im Filtrat). Bei den bisher üblichen Baumwoll-
bzw. Papierfiltern ist diese Filtrier-Trennschärfe je
doch aufgrund der Unregelmäßigkeit der Fasern sowie
deren Haftfähigkeit bezüglich mancher Partikel
nicht gegeben.
Zur Abdichtung des Filterkörpers gegenüber dem Proben
aufnahmegefäß bzw. dem Filtratgefäß wird jeweils ein
O-Ring eingesetzt.
Bei einer Reihe von Untersuchungen ergibt sich
eine Übereinanderschichtung bestimmter Flüssigkeiten
innerhalb des Probenaufnahmegefäßes bzw. des Filtrat
gefäßes. Häufig interessiert lediglich die unterste
Schicht. Da diese oft nur geringes Volumen aufweist,
wird zur Erleichterung der Isolierung dieser Flüssig
keit das jeweilige Gefäß zum Gefäßboden hin angenähert
spitz zulaufend ausgebildet. Gießt man nun die oberen,
nicht interessierenden Schichten durch entsprechendes
Neigen des Gefäßes in die Horizontale ab, so entweicht
häufig auch die interessierende tiefst gelegene Schicht
aus dem Gefäß. Um dies zu verhindern oder wenigstens zu
erschweren, wird vorgeschlagen, daß die Gefäßinnenwand
zumindest im Bereich der Spitze aufgerauht und/oder mit
einer die Haftung des Probenmaterials bzw. Filtrats an der
Gefäßinnenwand verbessernden Beschichtung, vorzugsweise
Silikatbeschichtung, versehen ist.
Um ein Umfüllen des in Flüssigkeit verteilten Probenmaterials in andere Gefäße im Verlauf
der Untersuchung zu vermeiden ist die Durchführung der Untersuchung für die
betroffenen Personen wesentlich einfacher und weniger
unangenehm, wenn man das erfindungsgemäße Probenaufnahmegefäß verwendet und am
Probenentnahmeort vor der Zugabe der Probe die erste
Flüssigkeit in das Probenaufnahmegefäß einfüllt,
im Labor den Gefäßdeckel abnimmt und an dessen Stelle
den Filterkörper samt Filtratgefäß am Probenaufnahme
gefäß anbringt, das Probenaufnahmegefäß um
180° um eine horizontale Achse dreht und die Probe filtriert,
ggf. unterstützt durch Schütteln mit der Hand, und
ggf. das Filtratgefäß in eine Zentrifuge einsetzt.
Da die Probe sogleich nach der Entnahme
in der ersten Flüssigkeit verteilt wird, ergibt sich eine
augenblickliche Fixierung des Probenmaterials, so daß
eine Zersetzung der interessierenden Teilchen bis zur Laborbe
handlung unterbunden wird. Auch wird zugleich eine Ge
ruchsentwicklung unterbunden sowie die Entwicklung von
Gasen, welche eine Explosion des Probenaufnahmegefäßes
während des Transports zur Folge haben könnte. Bei Ver
wendung des vorstehend beschriebenen Gefäßdeckels mit
perforiertem Probeaufnahmebecher ergibt sich bereits
durch das Schließen des Probenaufnahmegefäßes zwangs
läufig eine gewisse Suspendierung der Probe innerhalb
der ersten Flüssigkeit. Hierbei ist sichergestellt, daß
die suspendierten Probenteilchen eine bestimmte Größe
nicht überschreiten, so daß die bei größeren Teilchen
gegebene Gefahr einer Verharzung ausgeschlossen ist. Ein
Umgießen von Suspensionsflüssigkeit, welches aufgrund
des unmittelbaren Blickkontakts mit der Stuhl enthalten
den Lösung folglich sehr unangenehm ist, wird vermieden.
Die Probenflüssigkeit bleibt im Probenaufnahmegefäß bis
zum Aufsetzen des Filterkörpers; zum Filtrieren muß das
mit dem Filterkörper versehene Probenaufnahmegefäß ledig
lich um 180° um eine horizontale Achse gedreht und dann
geschüttelt werden. Falls ein Zentrifugieren erwünscht
ist, kann hierzu das Filtratgefäß unmittelbar in die
Zentrifuge eingesetzt werden. Die anschließende Unter
suchung der Flüssigkeiten im Filtratgefäß bzw. der im
Filter zurückgehaltenen Teilchen ist für die entsprechen
de Person nicht mehr mit unangenehmen Eindrücken ver
bunden.
Das erfindungs
gemäß ausgebildete Probenaufnahmegefäß ermöglicht eine vereinfachte
Untersuchung vor allem deshalb, weil der perforierte Probenaufnahme
becher für eine zuverlässige Feinverteilung und ggf.
Zerkleinerung des pastösen Materials sorgt. Zudem kann
wiederum innerhalb des Probenaufnahmegefäßes eine inten
sive Durchmischung, insbesondere im Labor vor der Fil
trierung, erreicht werden, nämlich dadurch, daß man den
Probenaufnahmebecher mehrfach im Gefäßinnenraum auf und ab
bewegt durch entsprechende Handhabung des Gefäßdeckels.
Von dieser einfachen Handhabung abgesehen, ergibt sich
der Vorteil, daß keine unter Umständen sogar zu sterili
sierenden Hilfsmittel (Wattestäbchen) zum anfänglichen Ein
rühren und späteren intensiven Durchmischen erforderlich
sind. Die Probenentnahme kann unmittelbar mit Hilfe des
Probenbechers erfolgen. Schließlich ist auch eine
Kontamination der Umgebung sowohl bei der anfänglichen
Suspendierung der Probe in der ersten Flüssigkeit als
auch beim späteren Durchmischen nicht zu befürchten.
Es ergibt sich ein geschlossenes Verarbeitungssystem,
bei welchem die Belastung der verarbeitenden Personen
(Kontamination, Lösungsmitteldämpfe) auf ein Minimum
reduziert ist gegenüber den bisher üblichen "offenen"
Verarbeitungsmethoden. Auch wird durch die intensive
Durchmischung des Materials die Zuverlässigkeit der
Methode gesteigert. Schließlich ergibt sich aufgrund der
Verwendung von Metall- bzw. Kunststoff-Gewebefiltern
eine scharfe Trennung der Partikel nach ihrer Teilchen
größe. Zum Abfiltrieren von Parasiten im Stuhl wird man ein Gewebe
mit einer lichten Maschenweite zwischen 150 bis 300 µm
vorzugsweise 180 bis 220 µm, am besten etwa 200 µm
verwenden. Der Filter hält dann zuverlässig Teile
zurück, welche größer als die zu untersuchenden Parasiten
sind. Aufgrund der gegenüber Gaze- oder Papierfiltern
deutlich verminderten und teilweise sogar vernachlässig
baren Haftung der Parasiten am Filtermaterial können
auch niedrige Parasitendichten zuverlässig nachgewiesen
werden. Bis auf die mikroskopische Diagnostik können alle
Arbeitsschritte ohne Belästigung oder Gefährdung der
Umwelt mit der Hand durchgeführt werden. Die Handgriffe
sind einfach und es wird wenig Platz benötigt, so daß
große Reihenuntersuchungen (Screening) ohne weiteres
möglich sind.
Die Kombination des als Transport-Verarbeitungs- und
Lagerungsgefäßes einsetzbaren Probenaufnahmegefäßes
mit dem aufsetzbaren Filterkörper samt Filtratgefäß
läßt sich, unabhängig von der Untersuchungstechnik (MIFC-Technik)
sowie unabhängig von der Gestaltung des
Gefäßdeckels mit perforiertem Probenaufnahmebecher,
allgemein zur Filtrierung von Suspensionen, insbesondere
Bakterien, Viren, Antigene, Enzyme oder Substrate ent
haltenden Suspensionen einsetzen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung
an bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine seitliche Schnittansicht einer ersten
erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Proben
aufnahmegefäßes vor dem Aufsetzen des Gefäß
deckels;
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 mit aufgesetztem Ge
fäßdeckel;
Fig. 3 das Probenaufnahmegefäß gemäß Fig. 1 und 2
vor dem Aufsetzen eines Filterkörpers sowie
eines Filtratgefäßes;
Fig. 4 das mit dem Filterkörper und dem Filtratgefäß
versehene, zum Filtrieren verwendete Proben
aufnahmegefäß gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine seitliche Schnittansicht einer zweiten
Ausführungsform eines Probenaufnahmegefäßes
mit teilweise eingeschraubtem Gefäßdeckel;
Fig. 6 eine Filtrieranordnung ähnlich Fig. 4;
Fig. 7 das Detail A in Fig. 6
und
Fig. 8 einen vergrößerten Ausschnitt eines in der
Anordnung gemäß Fig. 6 und 7 eingesetzten
Filtergewebes (Blickrichtung B in Fig. 6).
Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Probenaufnahme
gefäß 10 kann wahlweise mit einem in den Fig. 1 und 2
erkennbaren, einen Probeaufnahmebecher 12 aufweisenden
Gefäßdeckel 14 oder, ohne daß der Gefäßinhalt umzu
schütten ist, mit einem Filterkörper 16 zum Filtrieren
des Gefäßinhalts entsprechend Fig. 3 und 4 verwendet
werden. Das Probenaufnahmegefäß 10 weist eine hohl
zylindrische Gefäßseitenwand 20 sowie einen Gefäßboden
22 auf. Der Gefäßboden 22 ist mit einer zur Gefäßachse
24 zentrisch angeordneten, vom Gefäßinnenraum 26 ausge
sehen konvexen, im wesentlichen kalottenförmigen Er
hebung 28 ausgeformt. Der über einen Stiel 30 mit dem
Gefäßdeckel 14 verbundene Probenaufnahmebecher 12 ist
komplementär zur Erhebung 28 gewölbt. Die Länge des
Stiels 30 ist nun derart festgelegt, daß bei vollständig
aufgeschraubtem Gefäßdeckel 14 gemäß Fig. 2 die Becher
innenseite 32 vollflächig an der Oberseite 34 der Er
hebung 28 anliegt. Der angenähert hutförmige Deckel 14
ist mit einem Innengewinde 36 versehen, welches auf ein
Außengewinde 38 der Becherseitenwand 20 im Bereich der
Becheröffnung 40 aufschraubbar ist.
Die Becherwand 42 des Probenaufnahmebechers 12 ist,
über die gesamte Wand verteilt, mit Sieböffnungen 44
versehen mit einer lichten Weite a zwischen 0,5 und 2 mm,
am besten etwa 1 mm.
Zur Entnahme einer Probe wird entweder mit Hilfe eines
Spatels oder dergl. die Probe in den Probenaufnahme
becher 12 gestrichen oder die Probe unmittelbar mit
Hilfe des Probenaufnahmebechers aufgenommen. Aufgrund
des vorgegebenen Probenaufnahmebecher-Volumens können
auch quantitative Messungen durchgeführt werden. Vorher
ist in das Probenaufnahmegefäß 10 eine erste Flüssigkeit
46 eingefüllt worden, die als Fixier- und/oder Transport
medium dient. Im Falle einer Anwendung der MIFC-Technik
besteht die erste Flüssigkeit aus Formalin-Wasser-
Glycerin zuzüglich Merthiolat (Thimerosal).
Der Gefäßdeckel 14 wird mit dem Probenaufnahmebecher
12 voraus auf das Probenaufnahmegefäß 10 aufgesetzt
und mit diesem verschraubt. Während dieses Schraubvor
gangs nähert sich die Becherwand 42 zunehmend der Er
hebung 28. Zwischen der Becherwand 20 und dem Umfangs
rand 50 der Becherwand 42 ist ein schmaler Ringspalt 52
gebildet mit einer den Wert a nicht überschreitenden
Spaltweite. Aufgrund dieses Ringspalts kann beim nach
unten Bewegen des Probenaufnahmebechers 12 innerhalb
des Probenaufnahmegefäßes 10 die erste Flüssigkeit 46
ohne weiteres am Umfangsrand 50 vorbei nach oben aus
weichen. Sobald das Probenmaterial 32 jedoch den Becher
boden 22 erreicht und der Probenaufnahmebecher 12 weiter
hin nach unten bewegt wird (aufgrund der Aufschraubbe
wegung des Gefäßdeckels 14), wird es komprimiert und
aus den Sieböffnungen 44 sowie dem in Fig. 2 ange
deuteten Ringspalt 52 gepreßt. In Fig. 2 sind ent
sprechende kleine Strömungspfeile mit A bezeichnet. Ent
sprechend der Sieböffnungsweite a und der Anzahl der
Sieböffnungen ergeben sich eine Vielzahl feiner Material
proben-Strömungsfäden (Jets) in die erste Flüssigkeit 46.
Dies führt zu einer feinen Verteilung des Probenmaterials
in der ersten Flüssigkeit 46. Probenmaterialteilchen,
welche größer als die Sieböffnungsweite a sind, werden,
falls möglich, zwischen den beiden wie Stempel aufein
anderdrückenden Teilen-Erhebungen 28 und Becherwand 42
zerdrückt, so daß sie schließlich durch die Sieböffnungen
44 entweichen können. Diejenigen Partikel, welche auf
grund ihrer Härte nicht zerdrückbar sind, bleiben zwi
schen Becherwand 42 und Erhebung 28. Damit der Gefäß
deckel 14 dennoch vollständig aufgeschraubt werden kann
und somit das Probenaufnahmegefäß abdichtet, ist sowohl
die Becherwand 42 als auch der Stiel 30 elastisch nach
giebig ausgebildet. Dies wird durch Fertigung dieser
Teile aus Polyäthylen erreicht. Alternativ oder zu
sätzlich kann auch die Erhebung 28 elastisch nachgiebig
ausgebildet sein.
Allein durch das Zuschrauben des Gefäßdeckels 14 er
reicht man also automatisch die Feinverteilung des
Probenmaterials in der ersten Flüssigkeit 46. Durch
anschließendes leichtes Schütteln kann man die Suspen
dierung des Probenmaterials in der ersten Flüssigkeit
46 noch verstärken. Falls erforderlich, kann man bei der
Probenentnahme oder später im Labor den Suspendierungs
grad in einfacher Weise noch dadurch erhöhen, daß man
durch Anheben und Absenken des Gefäßdeckels 14 den
Probenaufnahmebecher 12 innerhalb des Probenaufnahmege
fäßes auf und ab bewegt. Es ergibt sich eine intensive
Durchmischung aufgrund der Wirbelbildung im Bereich der
Sieböffnungen 44 sowie des Ringspalts 52. Es werden
keine zusätzlichen, ggf. eigens zu sterilisierenden
Umrühr-Geräte benötigt. Die Gefahr der Kontamination
der Umgebung durch Spritzer oder Lösungsmitteldämpfe
ist stark reduziert.
Das Probenaufnahmegefäß 10 kann unmittelbar als Trans
portgefäß zwischen Probenentnahmeort und Labor ver
wendet werden. Die erste Flüssigkeit 46 verhindert ein
Gären des Probenmaterials, so daß es nicht zu einer
Explosion des Probenaufnahmegefäßes kommen kann. Ferner
unterbindet die erste Flüssigkeit 46 auch eine Geruchs
entwicklung bei entsprechendem Probenmaterial. Schließ
lich kann die erste Flüssigkeit auch für eine Steri
lisierung und Fixierung des Probenmaterials sorgen.
Im Labor wird der Gefäßdeckel 14 abgenommen, ggf. eine
zweite Flüssigkeit, insbesondere organisches Lösungsmittel
(Äther oder Äthylacetat) oder Farbmittel (z. B. Lugolsche Lösung)
zugegeben und nochmals durch Auf- und Abbewegung des
Probenaufnahmebechers intensiv vermischt. Nunmehr wird
zur anschließenden Filtrierung der in den Fig. 3
und 4 erkennbare Filterkörper 16 aufgeschraubt. Der
FilterkÖrper 16 umfaßt einen hohlzylindrischen Filter
träger 54, in dessen Durchgang mit Abstand zu beiden
Durchgangsenden ein ein- oder mehrlagiger Filter 56
vorgesehen ist. In Richtung der Hohlzylinderachse 58
beidseits des Filters 56 ist je ein Einschraubgewinde
60 vorgesehen zur Verbindung des Filterkörpers 16 mit
dem Probenaufnahmegefäß (Außengewinde 38) bzw. dem
Filtratgefäß 18 (Außengewinde 62). Das Filtratgefäß 18
kann also vor oder nach dem Aufschrauben des Filter
körpers 16 auf das Probenaufnahmegefäß 10 mit dem
Filterkörper 16 verschraubt werden. Der Filterträger 16
kann in besonders einfacher Weise dadurch hergestellt
werden, daß man zwei jeweils mit dem Einschraubgewinde
60 versehene Schraubringe miteinander stirnseitig ver
klebt unter Zwischenlage des Filters 56. Ein spezieller
Filteraufbau wird nachfolgend an Hand der Fig. 6 bis
8 noch näher beschrieben.
Nach dem erfolgten Zusammenschrauben der Teile 10, 16
und 18 wird die Anordnung um 180° um eine horizontale
Achse in die Lage gemäß Fig. 4 gedreht. Schüttelt man
bei der MIFC-Methode zum Parasitennachweis nun die An
ordnung in vertikaler Richtung (ca. 15 Sekunden), so
erhält man etwa die Hälfte der Suspension als Filtrat
im Filtratgefäß 18. Die Filtrierung der restlichen Sus
pension erreicht man in einfacher Weise dadurch, daß man
das obere Ende der Anordnung (d. h. das Probenaufnahme
gefäß 10) ergreift und zwei- bis dreimal nach abwärts ge
richtet schüttelt (wie bei einem Zurückschlagen eines
Quecksilber-Fieberthermometers). Es befindet sich nun die
gesamte filtrierte Suspension im Filtratgefäß 18. Nun
kann das als Einsendegefäß dienende Probenaufnahmegefäß
10 entfernt werden; die auf dem Filter 56 abgelagerten
Partikel können gesondert untersucht werden. Die filtrier
te Suspension im Filtratgefäß 18 kann nun entsprechenden
Untersuchungen zugeführt werden. Im Falle der MIFC-
Methode für Parasitologie läßt man dann, wenn keine
Zentrifuge vorhanden ist, die Suspension ca. 12 bis
24 Stunden stehen. Falls eine Zentrifuge vorhanden ist,
kann man das Filtratgefäß 18 unmittelbar in die Zentri
fuge einsetzen und zentrifugieren. In beiden Fällen er
hält man dann eine Flüssigkeitsschichtung im Filtrat
gefäß 18. Bei der MIFC-Methode interessiert lediglich
die unterste Schicht innerhalb des sich nach unten
konisch verjüngenden Filtratgefäßes 18. Die darüber
liegenden Schichten werden vorsichtig dekantiert. Um
hierbei ein versehentliches Entweichen auch der
interessierenden untersten Schicht zu verhindern, oder
zumindest zu erschweren, ist die Gefäßinnenseite 64
zumindest im Bereich der Spitze 66 aufgerauht und/oder
mit einer die Haftung des Probenmaterials bzw. Filtrats
an der Gefäßinnenseite 64 verbessernden Beschichtung
versehen. Besonders bewährt hat sich eine Silikat-Be
schichtung 68.
Die verbleibende unterste Schicht wird nunmehr näher
untersucht. Hierzu wird ein Tropfen dieser Schicht auf
einen Objektträger gebracht, ein Glasdeckel aufge
setzt und mikroskopisch untersucht.
Bei der in Fig. 5 dargestellten zweiten Ausführungsform
eines Probenaufnahmegefäßes sind diejenigen Bauelemente,
welche ihrer Funktion nach solchen der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 bis 4 entsprechen, mit denselben Bezugs
ziffern, jeweils vermehrt um die Zahl 100, versehen.
Das demzufolge mit 110 bezeichnete Probenaufnahmegefäß
ist im Unterschied zur ersten Ausführungsform mit einem
Innengewinde 138 versehen, in welches ein dementsprechend
mit einem Außengewinde 136 versehener Gefäßdeckel 114
einschraubbar ist. Der Hauptunterschied zur ersten Aus
führungsform liegt jedoch in der unterschiedlichen Ge
staltung des Probenaufnahmebechers 112 und dementsprechend
der Erhebung 128. Der Probenaufnahmebecher ist mit einem
in Bezug auf die Gefäßachse 124 radialen, kreisrunden
Becherboden 170 versehen, in welchem die Sieböffnungen
144 ausgeformt sind. Vom Umfangsrand des Becherbodens
170 geht eine hohlzylindrische Becherseitenwand 172 aus.
Die hierzu komplementär ausgeformte Erhebung 128 weist
demnach einen Erhebungsboden 174 sowie eine hohlzylindri
sche Erhebungsseitenwand 176 auf, deren Außendurchmesser
b etwa dem Innendurchmesser der Becherseitenwand 172 ent
spricht. Zwischen dem Außenumfang der Becherseitenwand
172 und dem Innenumfang der Gefäßseitenwand 120 befindet
sich ein ausreichend großer Spalt, z. B. von etwa 1,5 mm,
für das Überströmen der Flüssigkeit 146 beim Nachunten
schieben des Probenaufnahmebechers 112. Der vom Becher
boden und von der Becherseitenwand 172 umschlossene
Probenaufnahmeraum 178 ist folglich zylindrisch. Beim Ein
schieben des Probenaufnahmebechers 112 in das Probenauf
nahmegefäß 110 gelangt schließlich die Becherseitenwand
172 in Kontakt mit der Erhebungsseitenwand 176. Die Er
hebung 128 fährt in der Folge nach Art eines Kolbens in
den Probenaufnahmebecher 112 ein und verdrängt das Proben
material innerhalb des Probenaufnahmeraums 176. Dieses
wird jet-artig durch die Sieböffnungen 144 in die erste
Flüssigkeit 146 gepreßt. Bei vollständig aufgeschraubtem
Deckel 114 liegt der Becherboden 170 am Erhebungsboden
174 vollflächig an, es sei denn, daß Partikel, wie
z. B. Steinchen, den Becherboden vom Erhebungsboden in
entsprechendem Abstand halten. Da der Stiel 130 elastisch
nachgiebig ist, kann dennoch der Gefäßdeckel 114 vollständig
abdichtend aufgeschraubt werden.
Zur Verbesserung der Verteilung des Probenmaterials in
der jeweiligen Flüssigkeit innerhalb des Probenauf
nahmegefäßes 110 kann man, wie schon an Hand der Fig.
1 und 2 beschrieben, den Probeaufnahmebecher 112 inner
halb des Gefäßinnenraums 126 mehrfach auf und ab schieben.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform der Er
findung ist der den Probenaufnahmebecher tragende Stiel
lösbar mit dem Gefäßdeckel verbunden, wozu der Gefäß
deckel an seiner Innenseite dementsprechend mit einem
Einsteck-Sackloch versehen sein kann.
Der genauere Siebaufbau geht aus den Fig. 6 bis 8
hervor. Bauelemente, welche ihrer Funktion nach solchen
in den Fig. 1 bis 3 entsprechen, sind mit denselben
Bezugsziffern, jeweils vermehrt um die Zahl 200, ver
sehen. In den Filterträger 216 ist von einer Seite aus
das Probenaufnahmegefäß 210 eingeschraubt und von der
anderen Seite aus das Filtratgefäß 218. Im nunmehr zu
beschreibenden Ausführungsbeispiel haben Filtratgefäß
218 und Probenaufnahmegefäß 210 die gleiche spitz zu
laufende Form, da die Filtrierung
innerhalb eines geschlossenen Systems auch unabhängig
von der Probensuspendierung mit Hilfe entsprechend
ausgebildetem Probenaufnahmegefäß und Gefäßdeckel (Er
hebung bzw. Probenaufnahmebecher) durchgeführt werden
kann, obschon sie, insbesondere bei der MIFC-Technik,
mit besonderem Vorteil mit dementsprechend ausgebildetem
Probenaufnahmegefäß durchführbar ist.
Der Filter 256 ist insgesamt drei-lagig. Auf ein Stütz
sieb 280 folgt ein Hauptfilter 282 und anschließend
ein Vorfilter 284. Wenigstens eine der Lagen, am besten
sämtliche Lagen, werden jeweils von einem Gewebesieb
gebildet, also aus einem Sieb mit gewebeartig sich
gegenseitig kreuzenden Gewebefäden oder -strängen.
In Fig. 8 sind parallel zueinander liegende erste Fäden
286 gezeigt, welche sich rechtwinkelig mit zweiten Fäden
288 kreuzen. Die lichte Maschenweite c zwischen aufeinander
folgenden Fäden ist entsprechend der jeweiligen Lage
(Stützsieb bzw. Hauptfilter bzw. Vorfilter) und der
gewünschten, gerade noch durchzulassenden Teilchengröße
festgelegt. So wird man beispielsweise zum Abfiltrieren
von Bakterien, Viren, Enzymen und Substraten von
größeren Parasiten folgende Maschenweiten wählen:
Stützsieb 20-100 µm; Hauptfilter 3-5 µm; Vorfilter
20-100 µm. Zum Trennen von Bakterien und Pilzsporen von grö
ßeren Partikeln wählt man für die lichte Maschenweite c folgende Werte:
Stützsieb 20-100 µm; Hauptfilter 0,15-0,45 µm; Vorfilter 5-20 µm.
Die aus Metall und/oder Kunststoffäden bzw. -strängen
gebildeten Gewebefäden verhindern ein Anhaften von
Partikeln am Filter, welche an und für sich den Filter
passieren sollten. Auch ergibt sich aufgrund der Gewebe
struktur eine hohe Trennschärfe (geringe Streuung der
lichten Maschenweite bei einem Gewebesieb).
Um die drei Lagen 280 bis 284 zusammenzuhalten und zudem
ein Austreten von Flüssigkeit aus der zusammengeschraub
ten Anordnung der Teile 210, 216, 218 zu verhindern,
ist beidseits des drei-lagigen Filters 265 jeweils ein
O-Ring 290 eingesetzt, welcher gemäß Fig. 7 rechtecki
gen Querschnitt aufweist. Mit seinem Außenumfang liegt
jeder Ring 290 am Innenumfang des hohlzylindrischen
Filterträgers 254 an. An die vom drei-lagigen Filter 256
jeweils abgewandte Stirnseite drückt das Filtratgefäß 218
bzw. das Probenaufnahmegefäß 210. Der mehrteilige Filter
256 kann austauschbar ausgebildet sein, um einen Filter
träger 216 durch entsprechende Filterwahl an die ver
schiedenen Anwendungsbereiche anpassen zu können.
Die Handhabung der Anordnung gemäß Fig. 6 entspricht
der der Anordnung gemäß Fig. 3 und 4. Auf das
die zu filtrierende Suspension enthaltende Probenauf
nahmegefäß 210 ist also der Filterträger 216 samt
Filtratgefäß 218 aufzuschrauben und anschließend um
180° um eine horizontale Achse zu drehen. Das an
schließende Filtrieren kann durch Schütteln oder Schlagen
oder Zentrifugieren der Anordnung gemäß Fig. 6 unter
stützt werden. Aufgrund des vollständig abgeschlossenen
Systems ist die Kontaminationsgefahr (Spritzer, Lösungs
mitteldämpfe oder dergl.) beseitigt. Auch entfällt jed
wede Geruchsbelästigung. Die Verarbeitung von unangenehme
Gefühle auslösenden Materialien, wie z. B. Stuhlproben,
gestaltet sich auf die angegebene Weise wesentlich ange
nehmer.
Diese Filtrier-Anordnung eignet sich zur
schnellen Reinigung oder Steril-Filtration von sämtlichen
flüssigen Suspensionen oder Lösungsmitteln, wobei keine
nennenswerten Verluste an Probenmaterial auftreten. Für
diese Filtrieranordnung kann unmittel
bar das Transportgefäß bzw. Verarbeitungsgefäß bzw.
Lagerungsgefäß verwendet werden, da lediglich der Filter
träger samt Filtratgefäß in üblicher Weise, z. B. durch
Aufschrauben, aufzusetzen ist. Die Filtriermethode eig
net sich zur Anwendung bei empfindlichen Chromatografie
systemen, wie z. B. HPLC, im Bereich der Immunologie,
Molekularbiologie, Zellbiologie, Bakteriologie, Virologie
oder dergl.
Claims (18)
1. Probenaufnahmegefäß für in Flüssigkeit, insbesondere
Suspendierflüssigkeit, zu verteilendes pastöses Pro
benmaterial, insbesondere Stuhl, mit einem Gefäßdek
kel, an welchem ein den Gefäßquerschnitt im wesent
lichen ausfüllendes Sieb mit lichter Sieböffnungs
weite zwischen 0,5 und 2 mm sowie über eine Halterung
ein zum Gefäßboden hin offener Probenaufnahmebecher
mit Öffnungen in der Becherwand angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sieb von der Becherwand (42; 170, 172) gebil
det ist, daß der Gefäßboden (22) mit einer Erhebung
(28; 128) ausgebildet ist, deren dem Gefäßinnenraum
(26; 126) zugewandte Oberseite (34) im wesentlichen
komplementär zur Becherinnenseite (32) geformt ist,
daß die Becherinnenseite (32) bei geschlossenem Ge
fäß (10) an der Oberseite der Erhebung (28; 128) im
wesentlichen vollflächig anliegt, und daß wenig
stens im Bereich der Erhebung (28; 128) zwischen
dem Umfangsrand der Becherwand und der Gefäßseiten
wand (20) ein Ringspalt (52) gebildet ist mit einer
die lichte Weite (a) der Sieböffnungen nicht über
schreitenden Spaltweite.
2. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erhebungsseitigen
Sieböffnungsränder der Becherwand (42) scharfkantig
sind.
3. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Stuhlproben
die Sieböffnungen eine lichte Weite (a) von etwa
1 mm aufweisen.
4. Probenaufnahmegefäß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Probenaufnahmebecher (12; 112) am Gefäßdeckel (14;
114) in Richtung zum Deckel hin nachgiebig gehaltert
ist.
5. Probenaufnahmegefäß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Becherwand (42) und/oder die Erhebung nachgiebig
ausgebildet sind.
6. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet , daß die vorzugsweise
stielförmige Halterung (30; 130) für den Probenauf
nahmebecher (42) am Gefäßdeckel (14; 114) und/oder die
Becherwand (42) und/oder die Erhebung mit Polyäthylen
ausgebildet sind.
7. Probenaufnahmegefäß nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Becherwand (42) im wesentlichen kalottenförmig ge
krümmt ist.
8. Probenaufnahmegefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Becher
wand von einem mit Sieböffnungen (144) versehenen
Becherboden (170) sowie einer vom Becherboden (170)
ausgehenden, im wesentlichen hohlzylindrischen Becher
seitenwand (172) gebildet ist.
9. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Umfangsrand der
Becherseitenwand (172) an der Erhebung (128) im we
sentlichen abdichtend anliegt oder zur Erhebung (128)
einen die lichte Weite (a) der Sieböffnungen im we
sentlichen nicht überschreitenden Abstand einhält.
10. Probenaufnahmegefäß mit Gefäßdeckel nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeich
net durch einen auf das Probenaufnahmegefäß (10;
210) anstelle des Gefäßdeckels (14) aufsetzbaren,
mit einem Filtratgefäß (18; 218) versehenen Filter
körper (16; 216).
11. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Filterkörper (16;
216) in gleicher Weise wie der Gefäßdeckel (14) mit
dem Probenaufnahmegefäß (10; 210) verbindbar, ggf.
verschraubbar ist.
12. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Filtratgefäß (18;
218) mit dem Filterkörper (16; 216) in gleicher Weise
wie der Gefäßdeckel (14) mit Probenaufnahmegefäß (10)
verbindbar, ggf. verschraubbar ist.
13. Probenaufnahmegefäß nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Filterkörper (16; 216) einen im wesentlichen hohl
zylindrischen Filterträger (54; 254) umfaßt, in dessen
Durchgang mit Abstand zu beiden Durchgangsenden ein
ein- oder mehrlagiger Filter (56; 256) vorgesehen ist,
und daß in Richtung der Hohlzylinderachse (58) beid
seits des Filters je ein Schraubgewinde (60) zur Ver
bindung des Filterkörpers (16; 216) mit dem Probenauf
nahmegefäß (10; 210) bzw. dem Filtratgefäß (18; 218)
vorgesehen ist.
14. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Filterträger von
zwei, jeweils mit einem der Schraubgewinde ver
sehenen Schraubringen gebildet ist, welche im Bereich
des Filters aneinander befestigt, vorzugsweise mit
einander verklebt sind.
15. Probenaufnahmegefäß nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter
körper (216) ein Stützsieb (280) aufweist, auf dessen
dem Probenaufnahmegefäß (210) zugewandten Seite ein
Hauptfilter (282) und vorzugsweise anschließend auch
ein Vorfilter (284) angeordnet sind.
16. Probenaufnahmegefäß nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stützsieb (280)
und/oder der Hauptfilter (282) und/oder der Vorfilter
(284) von einem Metall- oder Kunststoffsieb, vorzugs
weise Gewebesieb, gebildet sind.
17. Probenaufnahmegefäß nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
gekennzeichnet durch wenigstens einen
O-Ring (290) zur Abdichtung des Filterkörpers (216)
gegenüber dem Probenaufnahmegefäß (210) bzw. dem
Filtratgefäß (218).
18. Probenaufnahmegefäß nach einem der Ansprüche 10
bis 17, wobei der Gefäßinnenraum zum Gefäßboden
hin ggf. angenähert spitz zuläuft, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gefäßinnenseite
(64) zumindest im Bereich des Gefäßbodens (66) auf
gerauht und/oder mit einer die Haftung des Proben
materials bzw. -filtrats an der Gefäßinnenseite
verbessernden Beschichtung, vorzugsweise Silikat
beschichtung (68), versehen ist.
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