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Maschine zum Herstellen von Schachteln. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Maschine zum Herstellen von Pappschachtein mit an der Schachtelinnenwand
anzuklebenden Randlappen, bei der ein mehrteiliger Kolben Verwendung findet.
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Es sind bereits Maschinen bekannt geworden, um Pappschachteln aus
einem Pappstück zu formen und gleichzeitig mit einem Papierüberzug zu bekleiden,
und zwar werden hierbei die beiden Arbeitsstücke durch einen mehrteiligen Kolben
und mit diesem zusammenarbeitende Druckstücke zur Schachtel umgeformt, wobei die
Bewegungsart des Kolbens so gewählt ist, daß das Bekleidungspapier in einem Arbeitsgang
gegen alle Wandungen des Schachtelgefüges angepreßt sowie nach dem Innern umgelegt
und. angedrückt wird.
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Der Zweck der Erfindung ist, eine solche Maschine derart auszubilden,
daß die aus steifer Pappe bestehenden Schachtelgefüge mit an der Innenwand anzuklebenden
Randlappen selbst ohne jeden Papierüberzug hergestellt werden können.
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Erreicht wird dies gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß
ein im an sich bekannter Weise aus mehreren Teilen. hergestellter Kolben drei federnd
miteinander verhundene Teile aufweist und diese Teile durch eine Kurventrommel und
Hebel derart bewegt werden, daß-beim Beginn der Falzarbeit alle drei Teile zusammen
abwärts gehen, bis die bziden unteren Teile zunächst zusammen und alsdann der unterste
Teil allein weiter abwärts bis in seine Tiefstlage bewegt werden, worauf schließlich
nach dem Umlegen `der Randlappen des Werkstückes die beiden oberen Teile unter Abwärtsbewegung
der Randlappen des Arbeitsstückes abwärts bis auf den unteren Teil gepreßt werden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt;
es zeigen.: Abb. i eine abgebrochene Seitenansicht einer bekannten Maschine zum
Bekleben von Pappschachteln mit Papier, die zur Durchführung des Herstellungsverfahrens
gemäß der Erfindung abgeändert worden ist; Abb. 2 eine schaubildliche Ansicht der
wesentlichen Teile des Erfindungsgegenstandes nach dem ersten Arbeitsgang des Falzens.
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Abb. 3 eine schaubildliche Ansicht der gleichen Teile nach einem weiteren
Falzvorgang, Abb. d. und 5 Vorderansichten des mehrteiligen Kolbens gemäß der Erfindung
nach weiteren aufeinanderfolgenden Arbeitsvorgängen, Abb.6 einen Schnitt durch den
Kolben nach einem späteren Arbeitsvorgang, Abb. 7 eine teilweise gebrochene schaubildliche
Ansicht einer Pappschachtel gemäß der Erfindung, Abb.8 eine schaubildliche Draufsicht
des 6Verkstückes zur Herstellung der Schachtel, Abb. 9 eine der Abb. io ähnliche
Draufsicht einer anderen Ausfülirungaform des
Werkstückes und Abb.
io eine weitere Ausführungsform des Schachtelwerkstückes in schaubildlicher Ansicht.
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Zur Herstellung der Pappschachtel gemäß der Erfindung wird beispielsweise
das in Abb.8 veranschaulichte Werkstück benutzt, «-elches im wesentlichen aus einem
Bodenteil b, den Seitenteilen a, c, dem Deckel d und den mehrschichtigen
Stirnwandungen a', b', c'
besteht. An den Seitenteilen a, c und dem Bodenteil
b sind die zur Herstellung der Stirnwand dienenden Lappen a`, c' und b' vorgesehen.
Die Teile a und b' sind weiter mit sogenannten Randlappen a= und b' ausgerüstet,
die mit Klebstoff b°kleidet werden und bei der Herstellung der Schachtel nach innen
umgeschlagen und an der Innenfläche der Schachtel angeklebt werden. Der Deckelteil
d ist mit Randlappen d' und d' versehen, die später in die Schachtel
selbst zwecks Verschließens hineingesteckt werden. Die Lappenteile W,
c' können entlang der Linie x
mit ein,-r Einkerbung versehen werden,
uni das spätere Falzen zu erleichtern.
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Das in den Abb. 9 und io veranschaulichte Werkstück entspricht im
wesentlichen dem in Abb. 8 dargestellten, nur fehlt diesem Werkstück der Deckelteil
d, während der Seitenteil c ebenfalls mit einem mit Klebstoff bekleideten, später
nach innen zu faltenden Randlappen c' versehen ist. Aus diesem Werkstück werden
Schachtelhülsen hergestellt, die in eine Umhüllung eingeschoben oder als offene
Kästen verwendet werden können.
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' Das Werkstück gemäß Abb. io entspricht iin wesentlichen dem nach
Abb.9, nur sind hier die Randlappen a', c' an den den Lappen b' zugekehrten Stellen
weggeschnitten, während die Randlappen b2 der Ausführungsform nach Abb. 9 hier fehlen
und die Stirnwandungen b' entlang den drei Kanten b', b3 mit Klebstoff versehen
sind.
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Zur Herstellung von Schachteln aus Werkstücken der oben beschriebenen
Art wird eine an sich bekannte, in Abb. i dargestellte Maschine benutzt, in deren
Tisch 2i eine Öffnung 22 in der Mitte vorgesehen ist. Durch diese Offnung greifen
die verschiedenen Werkzeuge bei dem Falzvorgang hindurch. Ein senkrechtes Gestell
23 mit einem über die Maschine greifenden-Arm 24 trägt eine senkrechte Platte 25
mit zwei senkrechten Führungen 26 für einen am unteren Ende mit einem Falzkolben
28 ausgerüsteten Schieber 27. Der Kolben 28 bildet einen Teil des zum Falzen der
Schachtel benutzten mehrteiligen Kolbens. Der Schieber 27 wird durch, einen gewichtsbelasteten
Hebel 29 auf- und abwärts bewegt, der an einem Arm 3i des Ständers 23 um einen Zapfen
3o drehbar gelagert ist. Das freie Ende des Hebels 29 ist durch eine Kuppelstange
32 und einen Zapfen 34 mit dem Schieber 27 verbunden. Der Verbindungszapfen zwischen
Hebel und Kuppelstange kann durch eine Schraube 33 innerhalb der Kuppelstange verstellt
werden. Die Schwingbewegungen des Hebels 29 werden durch eine Kurvennut 43 einer
umlaufenden Trommel 42 hervorgerufen und bewirken die Auf- und Abwärtsbewegungen
des Schiebers 27 und des Kolbenteiles 28.
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Der Schieber 27 trägt Vorsprünge 46, in denen Stangen 47 verschiebbar
sind. Letztere erstrecken sich durch Öffnungen in der Platte 25 hindurch und sind
oben durch ein Querstück 48 fniteinander verbunden. Die unteren Enden der Stangen
47 sind mit einer Platte 49 verbunden, die auf einem oberen, ebenfalls einen Teil
des Falzkolbens bildenden Kolben 5o befestigt ist. Der Kolbenteil 5o ist mit Öffnungen
für den Durchgang der Spindel ?7d des Schiebers 27 und der Führungsstifte 28a, ausgerüstet;
die, wie Abb. 3, :I und 5 zeigen, am unteren Kolbenteil 28 angebracht sind.
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Der Schieber 2,7 und das Querstück 48 sind beispielsweise durch eine
Schraubenfeder 52 mit Bezug aufeinander beweglich verbunden, und zwar hat die Feder
52 das Bestreben, das Querstück 48 zusammen mit dem Schieber zu bewegen, doch ist
ein Anhalten des Querstückes 48 möglich, ohne daß die Schieberbewegungen gehemmt
werden. Durch das Anhalten des Querstückes 48 wird die Spannung der Feder 52 vergrößert,
so daß letztere bei ihrer Freigabe als Kraftquelle dient, um das Querstück 48 und
die damit verbundenen Teile rasch in die gewünschte-Lage zubringen.
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Der zusammengesetzte Falzkolben weist einen dritten zwischen den beiden
erstgenannten Teflen liegenden Kolbenteil Zoo auf, der von dem Teil 50, wie Abb.
4 und 5 zeigen, durch Stifte toi getragen wird. Um diese Stifte herum liegen zwischen
den Kolbenteilen 5o und 200 Schraubenfedern 2o2. In den einander zugekehrten Flächen
der Kolbenteile 5o und Zoo sind Aussparungen vorgesehen, die die Federn 2o2 aufnehmen,
sobald die beiden Kolbenteile bei der Abwärtsbewegung sich einander nähern und schließlich
berühren.
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Die Stifte toi sind an der Unterseite des Kolbens Zoo mit einem vorstehenden
Kopf und oben mit zur Einstellung- des größten Abstandes der Kolbenteile 5o und
Zoo voneinander dienenden Muttern versehen. Der untere Kolbenteil 28 weist, wie
Abb. 5 und 6 zeigen, in seiner Oberfläche Vertiefungen 28a zur Aufnahme der Köpfe
der Stifte toi auf, sobald der Kolben zoo auf den Kolben 28 gedrückt wird. Die drei.
Teile-28, 5o und soo
des Falzkolbens berühren sich gewöhnlich in
einer Stellung oberhalb der Tischplatte und nehmen annähernd die in Abb. 6 dargestellte
Lage mit Bezug aufeinander ein. Der Kolbenteil -28 wird zwangläufig durch den Schieber
2l' gehalten, während die Teile Zoo und 5o durch- die Feder 52 mit ihm in Berührung
gebracht werden;- die das Querstück 48 nach unten zieht. Die Spannung -der Feder
52 " ist größer als die der Federn 2o2.
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Der mit seinen einzelnen Teilen gegeneinander liegende zusammengesetzte
Falzkolben , _8, 20o, 5o kommt mit einem Arbeitsstück -gemäß den Abb.8,9 oder io
in Eingriff, und in einem vorher bestimmten Zeitpunkt wird bei der Abwärtsbewegung
des Schiebers 217 das iil;ere Querstuck 48.:zeitweise durch eine im na chfolgenden
zu beschreibende Vorrichtung, angehalten, wodurch eine Abwärtsbewegung , der Platte
49 verhindert und mithin die weitere Bewegung des Kolbenteiles 5o zeitweise gehemmt
wird. Der Kolbenteil 28 setzt jedoch: seine Bewegung fort, und der Kolbenteil Zoo
folgt denn Kolbenteil 28 unter Wirkung der Federn-2o2, bis der größte Abstand
zwischen t den Kolben-5o und 200 -erreicht worden ist. Alsdann wird auch
eine weitere Bewegung; ('es Kolbenteiles 200 gehemmt, und durch die fortgesetzte
Abwärtsbewegung des Schie- °'. 1r; @s 27 entfernt sich der mit diesem fest ver-'
].)Linderte Kolbenteil 28 von dem Kolbenteil Die Abwärtsbewegung des Schiebers 27
wird in einer bestimmten Stellung unter-. brucli@n, in der die drei Kolbenteile
vonein-: ander "etrennt sind, wie dies beispielsweise in Abb. 4 dargestellt worden
ist. Die nun fcigeriden Bewegungen der Kolbenteile wer-' den durch Auslöser) der
das Querstück 48 haltenden- Hemmung hervorgerufen, so daß die Kolbenteile So und
Zoo abwärts gehen und dabei ihren- Abstand voneinander einhalten, bis rier Kolbenteil2oo
wieder auf den Kolbenleil 28 stößt. Durch eine weitere Abwäresbcwegung des Querstückes
48 unter Wirkung der Feder 52 erfolgt eine Abwärtsbewegung des Kolbenteiles So,
bis sämtliche Kolbenteile wieder die in Ahb. 6 veranschaulichte Lage eingenommen
haben.
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Die Kurventrommel 42 weist derartig gestaltete h,Tuten 43 und 44 auf,
daß eine absatzweise Bewegung der Kolbenteile erfolgt, und in den Pausen zwischen
den aufeinanderfolgenden Abwärtsbewegungen kommen die zum Falzen der Werkstücke
erforderlichen Vorrichtungen zur Wirkung.
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Um die Bewegung des Querstückes 48 zu hemmen, kann beispielsweise
ein drehbarer Hebel 6o Verwendung finden, der durch die Kurvennut 44 der Trommel
42 gesteuert wird. Der Hebel-6o trägt einen in die Bahn eines am Querstück 48 vorgesehenen
Stiftes 63 hineinreichenden Anschlag oder eine Platte 62. Das Querstück 48 kann
sich frei mit dem Schieber 27 abwärts bewegen, -solange der Stift 63 außer Berührung
mit der Platte 62 steht oder wenn, nachdem diese beiden Teile in Berührung stehen,
der Hebel 6o so gedreht wird, daß die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung der Platte
62 gleich der des Schiebers :2; wird. Wird jedoch der Hebel 6o so gedreht, daB dieser
die freie Bewegung -des Stiftes 63 begrenzt, so tritt eine Hemmung in der Bewegung
des Querstückes 48 ein, wodurch die Feder 52 zusammengedrückt und somit gespannt
wird. Sobald alsdann die Platte 6z wieder freigegeben worden ist, d. h. die Falzvorrichtungen
wieder eine Bewegung ermöglichen; bringt die Feder 52 die verschiedenen Kolbenteile
wieder miteinander in Berührung.
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1Jit dem dreiteiligen Falzkolben So, Zoo, 28 arbeiten in bekannter
Weise der Reihe nach die dem Boden b des Schachtelgefüges entsprechend gegeneinander
einstellbaren Platten 2o-#» zum Falzen der Vorder- und Rückwand a und c des Werkstückes
sowie Falzarme 2i i und Bürsten 93 zur Bildung der mehrschichtigen Stirnwandungen
ca', b', c'. und schließlich Einschlagfinger 96 zum Umlegen der Randlappen a=, b2
oder a@, b=, c' zusammen.
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Unterhalb der Einschlagfinger 96 sind, wie Abb. i, 4, 5 und 6 erkennen
lassen, Klemmblöcke 98 vorgesehen, die vor dem Einschlagen der Randlappen durch
die Finger 96 von außen gegen die Wandungen- des bereits- gefalteten Arbeitsstückes
drücken und mit den von dein Kolbenteil So entfernten Kolbenteil Zoo sowie dein
Teil 28 zusammenarbeiten, um die verhältnismäßig steife Pappe der Schachtel
in der erforderlichen Lage zum Umlegen der Randlappen zu halten. , Sobald die Randlappen
durch die Finger 96 umgebogen «-orden sind, bewegt sich der obere Kolbenteil 5o
weiter abwärts, um diese Randlappen nach innen gegen das Schachtelgefüge umzulegen,
und hierbei wird der durch die Klemmplatte 98 ausgeübte Druck ein wenig geringer,
bis in der in Abb. 6 veranschaulichten Lage alle drei Kolbenteile aufeinanderliegen,
worauf die Klemmblöcke 98 mit größerem Druck als anfänglich gegen das Werkstück
gepreßt werden, um das- Ankleben der nach innen geschlagenen.Randlappen zu gewährleisten.
Die Klernmblöcke können dabei in irgendeiner Weise bewegt werden, um während der
verschiedenen Arbeitsvorgänge der Herstellung der Schachtel den jeweils gewünschten
Druck gegen das Werkstück auszuüben.
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Während des ganzen Falzvorganges ruht der Boden des Werkstückes auf
-einer in der lotrechten Ebene verschiebbaren Platte 71 auf,
durch
die das fertige Arbeitsstück nachher aus der Maschine herausbefördert wird.
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Bei -der Herstellung der Schachteln. gemäß der Erfindung bewegt sich
.zunächst der aus drei Teilen bestehende Falzkolben als Ganzes abwärts, wobei die
Seitenteile hochgebogen und. die aus mehreren Schichten bestehenden Stirnwände gefalzt
werden. Alsdann kommt der Hebel 6o mit dem Stift 63 in Eingriff, worauf die Kolbenteile
28 und Zoo zusammen abwärts bewegt werden und, schließlich die in Abb. a. dargestellte
Lage einnehmen. In dieser Stellung der einzelnen Teile werden durch die Einschlagfinger
96 die Randlappen des Werkstückes umgebogen, worauf, während die Einschlagfinger
96 mit den Seitenwänden der Schachtel in Berührung stehen, die Feder 52 freigegeben
wird und die Kolbenteile 5o und Zoo unter Wirkung dieser Feder abwärts bewegt werden.
Der Teil 5o drückt hierbei die Randlappen des Werkstückes abwärts und kommt schließlich
in die in Abb. 6 veranschaulichte "Lage, gemäß der die drei Kolbenteile einander
berühren. Sobald der untere Kolbentei1.28 seine in Abb. ¢ veranschaulichte Tiefstlage
erreicht hat, treten die Klemniblöcke 98 in der oben angegebenen Weise in Wirkung,
so daß eine Ausbiegung der steifen Seitenteile verhindert und, schließlich das feste
Ankleben der Randlappen an der Innenfläche der Schachtel gewährleistet wird.