DE3425147C2 - Anordnung zur Verringerung des Einflusses des Kriechfehlers auf das Meßsignal bei Dehnungsmeßstreifen-Aufnehmern - Google Patents
Anordnung zur Verringerung des Einflusses des Kriechfehlers auf das Meßsignal bei Dehnungsmeßstreifen-AufnehmernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Verringerung des Einflusses des Kriechfehlers auf das Meßsignal
bei Dehnungsmeßstreifen-Aufnehmern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Zufolge des nicht ganz idealen elastischen Verhaltens des elastischen Bauteils (z. B. Biegefeder) und/oder der
darauf angebrachten Dehnungsmeßstreifen ändert sich bei solchen Aufnehmern mit der Zeit die Ausgangsspannung
trotz gleichbleibender Belastung, es entsteht ein sogenannter Kriechfehler.
Es ist bekannt, den Kriechfehler durch konstruktive Maßnahmen zu beeinflussen, beispielsweise durch bestimmte
Applikation der Dehnungsmeßstreifen, eine geeignete Dehnungsmeßstreifen-Geometrie mit in bestimmter
Weise angeordneten Meßgitter-Umkehrstellen, sowie durch Auswahl von Material entsprechender
Härte für das elastische Bauteil oder einen Kraftnebenschluß. Weiterhin ist es bekannt (DE-PS 20 49 820), zusätzliche
Meßgitter-Umkehrstellen vorzusehen, die bei Bedarf zuschaltbar sind. Diese Maßnahmen müssen vor
Fertigstellung des Aufnehmers durchgeführt werden bzw. können nur bei nicht abgedeckten bzw. nicht gekapselten
Aufnehmern erfolgen. Teilweise kann nur eine Beeinflussung in Richtung eines negativen Kriechens
erfolgen bzw. müssen unerwünschte Nebeneffekte, wie Erniedrigung des Kennwertes, Veränderung des Brükkenabgleichs,
der Temperaturkoeffizienten des NuIlpunkts bzw. der Empfindlichkeit und/oder des Ausgangswiderstandes
der Aufnehmer in Kauf genommen werden.
Aus der DE-OS 26 27 303 ist eine elektromechanische Wandlervorrichtung bekannt bei der zwei Aufnehmer,
ίο jeweils bestehend aus einer Meßfeder und einer auf
dieser angeordneten Dehnungsmeßstreifen-Vollbrücke, ausgangsseitig so miteinander verbunden sind, daß sich
die beiden Ausgangsspannungen subtrahieren. Hierbei wird die Meßkraft nur auf die Meßfeder eines der beiden
Aufnehmer zur Wirkung gebracht. Mit dieser Anordnung können Einflüsse eliminiert werden, die auf
beide Aufnehmer gleichermaßen einwirken. Damit kann die Nullkonstanz der Wandlervorrichtung verbessert
werden. Eine Verringerung oder Beseitigung der Aus-Wirkungen des Kriechfehlers ist auf diese Weise jedoch
nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Veränderung des Einflusses des Kriechfehlers auf das Meßsignal
auch nach erfolgter Montage des Aufnehmers sowohl mit positivem als auch mit negativem Vorzeichen
zu ermöglichen, wobei sonstige vorher vorhandene oder eingsstellte Eigenschaften der Vollbrücken, wie
Brückenabgleich, Temperaturkoeffizient des Nullpunkts, Kennwert u. a., erhalten bleiben. Diese Aufgabe
wird bei einer Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch die im kennzeichnenden Teil
dieses Anspruches angegebenen Merkmale gelöst. Auf diese Weise ist es möglich, durch geeignete Wahl bzw.
Einstellung der Widerstände außerhalb des fertigen Aufnehmers, beispielsweise im Schaltkasten, den
Kriechfehler des Aufnehmers bedarfsweise so einzustellen, daß er innerhalb der gewünschten Fehlertoleranzspanne
liegt, bzw. den Kriechfehler vollständig zu Null zu machen.
In den weiteren Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Anhand der Abbildung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Die Abbildung zeigt das
Schaltbild eines Aufnehmers mit acht zu zwei Vollbrükken 1, 2 geschalteten Dehnungsmeßstreifen Ri bis R 4
und R5 bis RS. Die beiden Vollbrücken 1, 2 sind in an
sich bekannter und daher nicht dargestellter Weise auf einem dem Einfluß der zu messenden Größe, z. B. einer
Kraft, unterliegenden elastischen Bauteil, z. B. einer Bicgefeder, appliziert. Die beiden Vollbrücken unterscheiden
sich voneinander durch die Größe und/oder das Vorzeichen ihres Kriechfehlers. Das elastische Bauteil
bildet zusammen mit den darauf applizierten beiden Vollbrücken 1, 2 den Aufnehmer A, der als eine Einheit
in Vergußmasse eingebettet, gekapselt oder dgl. sein kann.
Die Speisung der Vollbrücken 1, 2 erfolgt in bekannter Weise über die Widerstände R 15 bis R 18 (z. B. für
Kalibrierung, Temperaturkoeffizient der F.mpfindlichkeit, Linearität).
In der Ausgangsleitung 3 der Brücke 1 liegt ein Widerstand
R 9 und in der Ausgangsleitung 4 derselben Brücke liegt ein Widerstand Λ 11. In gleicher Weise liegen
in den Ausgangsleitungen 5 und 6 der Brücke 2 die Widerstände R 10 bzw. R 12. Die Ausgangsleitungcn 3
und 5 sind über die Widerstände R 9, R 10 und die Ausgangsleitungen
4 und 6 über die Widerstände R 11, R 12
zusammengeschaltet. Das Verhältnis der Widerslände
R 9 zu R 10 bzw. R 11 zu R 12 ist jeweils so gewählt daß
sich die Kriechfehler der Brücken 1 und 2 im gewünschten Maß auf den Kriechfehler des Aufnehmers insgesamt
auswirken, die Einflüsse der beiden Brücken sind also entsprechend gewichtet
Wählt man bei unterschiedlichem Vorzeichen des Kriechfehlers für die Widerstände ein umgekehrtes
Verhältnis wie das Verhältnis der Kriechfehler der beiden Brücken zueinander, so erreicht man, daß der
Kriechfehler des Aufnehmers insgesamt zu Null geht
Zweckmäßigerweise beträgt die Summe der Widerstände «9 und R 10 bzw. RU und R 12 in den jeweils
zusammengeschalteten Ausgangsleitungen 3 und 5 bzw. 4 und 6 etwa den 10—20fachen Wert des Widerstandes
einer Vollbrücke. Damit wird einerseits erreicht daß die Brücken sich gegenseitig wenig belasten. Andererseits
ist damit der Ausgangswiderstand noch niedrig genug, um den Anschluß an einen hochohmigen Verstärker sicherzustellen.
Bei einer erprobten Ausführung mit einem Brückenwiderstandswert von 350 Ω, einem Kriechfehler der
Brücke 1 von +l%o und der Brücke 2 von —O,4%o betrugen die Widerstandswerte für die Widerstände
R 9, R 11 je 1 kΩ und für die Widerstände R 10, R 12 je
4 kn.
Man kann auch die Ausgangswiderstände der Brücke mit dem kleineren Kriechfehler zu Null machen und
ermittelt empirisch oder rechnerisch die erforderlichen Ausgangswiderstände für die andere Brücke. Als Beispiel
sei angenommen ein Brückenwiderstand von 350 Ω, ein Kriechfehler der Brücke 1 von +l%oundder
Brücke 2 von —4%o. Bei einem Widerstandswert für die
Widerstände R 9, R 11 zu 0 Ω ergibt sich für die Widerstände
/?10, Λ 12 ein Wert von je 500 Ω. Bei dieser
Variante liegt der Ausgangswiderstand des Aufnehmers insgesamt zwischen dem halben und dem vollen Widersland
einer Brücke. Er kann dann in üblicher Weise mittels der Widerstände R 13, R 14 auf den Nennausgangswiderstand
für den Aufnehmer gebracht werden.
Ferner kann die Einstellung des Kriechfehlers auch temperaturabhängig erfolgen, indem für die Widerstände
R 9 bis R 12 entsprechend temperaturabhängige Widerslände
(PTC, NTC) allein und/oder in Kombination mil Shunts verwendet werden.
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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Claims (5)
1. Anordnung zur Verringerung des Einflusses des Kriechfehlers auf das Meßsignal bei Dehnungsmeßstreifen-Aufnehmern
mit mindestens zwei Dehnungsmeßstreifen-Vollbrücken, die ausgangsseitig über elektrische Widerstände zusammengeschaltet
sind, dadurch- gekennzeichnet, daß die Dehnungsmeßstreifen-Vollbrücken (1,2) auf derselben
Meßfeder angeordnet sind und sich in Betrag und/oder Vorzeichen ihres Kriechfehlers voneinander
unterscheiden, daß jeweils einander entsprechende Ausgangsleitungen (3,5; 4,6) zusammengeschaltet
sind und die in diesen Ausgangsleitungen (3—6) liegenden Widerstände (R 9—R 12) so bemessen
sind, daß sich die Ausgangsspannungen der einzelnen Vollbrücken (1,2) in vorgebbarem Verhältnis
auf die Ausgangsspannung des Dehnungsmeßstreifen-Aufnehmers ^insgesamt auswirken.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von zwei Vollbrücken
(1, 2) das Verhältnis der Widerstände (7? 9: .R 10;
RW :R\2) in den jeweils zusammengeschalteten Ausgangsleitungen (3, 5; 4, 6) zum Verhältnis der
Kriechfehler der jeweiligen Vollbrücken (1, 2) reziprok ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Werte der Widerstände
(R9, /?10; All, R\2) in jeder der zusammengeschalteten
Ausgangsleitungen (3, 5; 4, 6) das zehnbis zwanzigfache des Widerstandswertes einer Vollbrücke
beträgt.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Widerstände
(R 9— Ri2) in den Ausgangsleitungen (3—6) temperaturabhängige Widerstände verwendet
sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfluß der temperaturabhängigen
Widerstände durch Shunts einstellbar ist.
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