DE3424842C2 - Einrichtung zur Regelung des Granulationsprozesses in einem zylindrischen Wirbelschichtapparat - Google Patents
Einrichtung zur Regelung des Granulationsprozesses in einem zylindrischen WirbelschichtapparatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 zur Regelung der Granulationsprozesse in
zylindrischen Wirbelschichtapparaten, die vorzugsweise in der
chemischen Industrie und der Lebensmittelindustrie angewendet
werden kann und insbesondere dort, wo Wirbelschichtapparate
mit klassierendem Abzug kontinuierlich zur Erzielung einer
stabilen Fahrweise betrieben werden.
Zur Agglomeration von Pulvern sowie zur gleichzeitigen Granu
lation von Lösungen, Schmelzen und Suspensionen werden vor
teilhaft Wirbelschichtagglomerationsapparate mit klassierendem
Abzug eingesetzt. Dabei wird in eine Wirbelschicht gleich
zeitig Staub eingeblasen und Flüssigkeit eingedüst. Die Flüs
sigkeit wirkt als Bindemittel und agglomeriert die einzelnen
Staubpartikel zu ständig wachsenden Agglomeraten. Wenn diese
Agglomerate eine bestimmte, durch die Luftströmung im klassie
renden Abzug einstellbare Größe erreicht haben, verlassen sie
über den klassierenden Abzug den Apparat. Zur Regelung der
artiger Apparate sind Lösungen bekannt - DD-PS 137 005 -
bei denen der Druckverlust, den das Gas beim Durchströmen der
Wirbelschicht erleidet, gemessen wird und dieser Druckverlust
als Meßsignal, umgesetzt auf die Luftzuführung des klassie
renden Abzugs und auf die Zuführung von Granulatkeimen, so
wirkt, daß die Stabilität der Wirbelschicht beim Granulations
vorgang erhalten bleibt.
Diese Lösungen haben jedoch den entscheidenden Nachteil, daß
sie nur für Granulationstrocknungsapparate eingesetzt werden
können, bei denen der in der Flüssigkeit enthaltene Fest
stoff identisch mit dem als Granulatkeime zugeführten Fest
stoff ist. Für solche Fälle, wo eine oder mehrere pulver
förmige Komponenten mit der eingedüsten Flüssigkeit in einem
gewünschten definierten Verhältnis in Kontakt gebracht werden
müssen, versagt die genannte Lösung, daß sich die zugeführte
Feststoffmenge bei der Regelung ändert, die zugeführte Flüs
sigkeitsmenge aber in diese Regelung nicht mit einbezogen
ist. Außerdem treten durch die Pulsation in der Wirbelschicht
starke momentane Schwankungen des Druckverlustes auf, was
zu einem ständigen Ansprechen der Regelorgane führen kann.
Des weiteren sind an der Wirbelschicht angeschlossene Meß
leitungen für die pneumatischen Signale stark anfällig für
Verstopfungen, die zu Havariezuuständen führen.
Bekannt ist weiterhin ein Verfahren - CH-PS 558 674 -, bei
welchem ein optimaler stationärer Betriebszustand durch die
mengen- und zeitmäßige Rückführung von Feinanteilen bzw.
durch die Flüssigkeitszuführung und/oder die Temperatur des
Gasstromes in Abhängigkeit vom Temperaturabfall in der Wir
belschicht geregelt wird. Die gefundene Regelung zur Korn
größenverteilung beruht auf der Erkenntnis, daß zwischen dem
Temperaturabfall des Gases und der Korngrößenverteilung ein
funktioneller Zusammenhang besteht. Die Lösung ist zur Er
zeugung eines gleichmäßigen Granulats gefunden worden und
für die qualitätsgerechte Trocknung von Schmelzen, Sus
pensionen und Lösungen nicht anwendbar. Unabhängig davon
rechtfertigt auch der große maschinenbautechnische Auf
wand (Windsichterkammer) nicht den Einsatz zur Trocknung
genannter Medien.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, einen Wirbelschicht
granulationsapparat kontinuierlich zu betreiben und dabei
gleichzeitig das Verhältnis von zugeführter Flüssigkeit und
eingeblasenem Staub ständig konstant zu halten. Damit sollen
Granulate gleichbleibender Qualität erzeugt werden, und der
Apparat soll störungsfrei kontinuierlich im optimalen
Betriebsregime laufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Regelung des Granulationsprozesses in zylindrischen
Wirbelschichtapparaten zu schaffen, die es ermöglich, die
Schichtmasse in einem Wirbelschichtapparat in einem
definierten Bereich bei voll kontinuierlicher Fahrweise des
Apparates zu halten. Dabei soll das Verhältnis zwischen
eingeblasenem Staub und eingedüster Flüssigkeit ständig
konstant gehalten werden. Die für die Messung der Schichtmasse
erforderliche Messung der Schichthöhe soll direkt und nicht
über den Umweg der Messung des Druckverlustes erfolgen. Das
Meßsignal soll keinen ständigen momentanen Schwankungen
unterworfen sein und in der Wirbelschicht entstehender Staub
sowie Abrieb soll nicht zur Funktionsunfähigkeit und zum
Havariezustand der Anlage führen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in einem
zylindrischen Wirbelschichtapparat mit klassierendem Abzug und
zentral angeordnetem Rührerwerk in einem definierten Abstand
über den oberen Rührerflügeln, an der inneren Apparatewand im
parallelen Abstand übereinander in der Horizontalen
auslenkbare, in die Wirbelschicht ragende, zur Apparatewand
hin offene Hohlkörper angebracht, die mit einem im Hohlkörper
waagerecht angeordneten Stab, der starr an der Apparatewand
befestigt und mit einer Steuereinheit verbunden ist und einem
unterhalb der Hohlkörper vertikal befestigten Prallblech
ausgerüstet sind.
Das bei horizontaler Auslenkung eines oder mehrerer Hohlkörper
in tangentialer Richtung, in Berührung mit dem Stab, erzeugte
elektrische Signal wird an die Steuereinheit abgegeben, die
mit einem regelbar gestalteten Antrieb einer Pumpe, einem
Regelorgan, einer Gaszuführungsleitung und einem regelbaren
Feststoffdosierungsorgan verbunden ist.
Dieses Feststoffdosierungsorgan ist so gestaltet, daß es un
ter einem Bunker für den Feststoff angebracht ist und direkt
in eine pneumatisch betriebene Feststofförderleitung mündet,
die ihrerseits den Anströmboden von unten nach oben durch
strömt und frei in die Wirbelschicht hineinragt. Eine kegel
förmige Kappe, deren Außendurchmesser größer als anderthalb
Durchmesser der in die Wirbelschicht hineinragenden pneuma
tischen Förderleitung ist, überdeckt diese Förderleitung und
ist so angeordnet, daß zwischen Abströmboden und Unterkante
der kegelförmigen Kappe ein Mindestabstand von einem halben
Innendurchmesser der pneumatischen Förderleitung besteht.
Zwischen der Oberkante der oberen Rührerflügel und Unter
kante des unteren Prallbleches besteht ein Abstand, der
größer als zwei Durchmesser der in der Wirbelschicht er
zeugten Granulate ist.
Dabei ist der Abstand zwischen der Oberkante des unteren
Prallbleches und Unterkante des oberen Prallbleches in Ab
hängigkeit von Masse, Dichte und Durchmesser der in der
Wirbelschicht befindlichen Teile sowie der Gasgeschwin
digkeit und der Fläche des Anströmbodens in einem definier
baren Zusammenhang einstellbar.
Der Wirbelschichtapparat ist dabei bekanntermaßen so ge
staltet, daß sich im Zentrum des Anströmbodens
ein nach oben hin offenes und nach unten durch eine Zellen
radschleuse abgeschlossenes Abzugsrohr befindet, in das seit
lich ein Gaszuführungsrohr mit einem Regelorgan für den Gas
durchsatz einmündet und außerdem eine oder mehrere Flüssigkeits
verteilervorrichtungen in der Wirbelschicht angebracht sind,
die über eine Rohrleitung von einer Pumpe versorgt werden.
Die erfindungsgemäße Einrichtung funktioniert so, daß durch
das Drehen der zentral angeordneten Wolle die Wirbelschicht
in eine gleichmäßig rotierende Bewegung gebracht wird. Je
nach Höhe der Wirbelschicht wird von dieser rotierenden Be
wegung entweder kein, nur das untere oder beide auslenkbaren
Prallbleche am Hohlkörper erfaßt.
Die Drehzahl des Rührers ist dabei so hoch, daß der Impuls
der rotierenden Teilchen auf die auslenkbaren Prallbleche
die Hohlkörper zur Auslenkung bringt. Dabei wird ein elek
trischer Kontakt zwischen der Hohlkörperwandung und dem
Stab geschlossen, und die Steuereinheit erhält ein Signal.
Die Steuereinheit steuert bei unterschiedlichen Kontakten
die Pumpe, das Feststoffdosierungsorgan unterhalb des Bun
kers sowie das Regelorgan für den Gasdurchsatz.
Die Erfindung soll anhand des Ausführungsbeispieles und
dazugehöriger Zeichnung erläutert werden. Dabei zeigt
Fig. 1 die Ansicht eines Wirbelschichtgranulationsapparates
Fig. 2 einen auslenkbaren Hohlkörper mit Prallblech in der
Schnittdarstellung.
Die Erfindung besteht beispielhaft aus einer Einrichtung zur
Regelung des Granulationsprozesses mit einem zylindrischen
Wirbelschichtapparat 1, klassierendem Abzug 2 und zentral
angeordnetem Rührer 3, wobei der Abzug 2 in den Anström
boden 4 einmündet und nach unten durch eine Zellenradschleu
se 5 abgeschlossen wird. Oberhalb der Zellenradschleuse 5
mündet ein Gaszuführungsrohr 6 in den Abzug 2, in dem ein
Regelorgan 7 für den Gasdurchsatz eingebaut ist. In der
Wirbelschicht ist eine oder mehrere Flüssigkeitsverteiler
vorrichtungen 8, die durch eine Pumpe 9 mit Flüssigkeit
über eine Rohrleitung 10 versorgt werden, angeordnet. Das
in der Wirbelschicht angeordnete Rührwerk 3 ist mit Rühr
flügeln 11 ausgestattet. Im Abstand b über den oberen Rühr
flügeln 11 sind an der Apparatewand in parallelen Abstän
den a übereinander horizontal in die Wirbelschicht ragende,
auslenkbare Hohlkörper 12, 13 befestigt, die mit einem an
der Apparatewand starr befestigten Stab 14 im Inneren der
Hohlkörper 12, 13 ausgestattet sind, die mit einer Steuer
einheit 17 verbunden sind. An der Bodenseite der Hohlkörper
12, 13 sind Prallbleche 15, 16 befestigt, die vertikal in
die Wirbelschicht ragen und durch den Impuls der rotierenden
Teilchen auf die Prallbleche 15, 16 die Hohlkörper 12, 13
soweit auslenken, daß es zwischen einem oder mehreren Hohl
körpern 12, 13 und dem Stab 14 bei Berührung zu einem elek
trischen Signal kommt, welches an die Steuereinheit 17 wei
tergegeben wird. Die Steuereinheit 17 ist wiederum mit dem
regelbar gestalteten Antrieb der Pumpe 9, mit dem Regel
organ 7 des Gaszuführungsrohres 6 und mit einem regelbaren
Feststoffdosierungsorgan 18 verbunden, wobei das Feststoff
dosierungsorgan 18 unter einem Bunker 19 für den Feststoff
angebracht ist und direkt in eine pneumatisch betriebene
Feststofförderleitung 20 mündet, die ihrerseits den An
strömboden 4 durchstößt und frei in die Wirbelschicht hinein
ragt und von einer kegelförmigen Kappe 21, deren Außendurch
messer größer als anderthalb Durchmesser der pneumatischen
Feststofförderleitung 20 ist, überdeckt wird. Zwischen dem
Anströmboden 4 und Unterkante der kegelförmigen Kappe 21
ist ein Mindestabstand von einem halben Durchmesser der
Feststofförderleitung 20 einzuhalten. Es ist weiterhin zu
beachten, daß zwischen Oberkante der oberen Rührflügel 11
und Unterkante des unteren Prallbleches 16 ein Abstand b
besteht, der größer als zwei Durchmesser d der in der Wirbel
schicht erzeugten Granulate ist. Der Abstand der Oberkante
des untereren Hohlkörpers 12 von der Unterkante des oberen
Prallbleches 15 ist in Abhängigkeit von der Fläche des Anström
bodens A, der Masse aller in der Schicht befindlichen Fest
stoffteilchen ms, der Dichte der Feststoffteilchen ϕF, des
Durchmessers der Feststoffteilchen d und der Gasgeschwin
digkeit w nach dem Zusammenhang
einstellbar.
Claims (2)
1. Einrichtung zur Regelung des Granulationsprozesses in
einem zylindrischen Wirbelschichtapparat (1) mit
klassierendem Abzug (2), mit zentral angeordnetem
Rührwerk (3) und mit einer, mit einem Feststoff
dosierungsorgan (18) verbundenen Feststofförderleitung
(20), wobei der Abzug (2) so gestaltet ist, daß er zentral
in den Anströmboden (4) des Wirbelschichtapparates (1)
einmündet und nach unten durch eine Zellenradschleuse (5)
abgeschlossen wird, und außerdem ein zwischen
Zellenradschleuse (5) und oberer Öffnung einmündendes
Gaszuführungsrohr (6) besitzt, in das ein Regelorgan (7)
für den Gasdurchsatz eingebaut ist, wobei in der
Wirbelschicht eine oder mehrere
Flüssigkeitsverteilervorrichtungen (8), die durch eine
Pumpe (9) mit Flüssigkeiten über eine Rohrleitung versorgt
werden, angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Abstand (b) über den oberen Rührflügeln (11) an der
inneren Apparatewand im parallelen Abstand (a)
übereinander, in der Horizontalen auslenkbare, in die
Wirbelschicht ragende, zur Apparatewand hin offene
Hohlkörper (12, 13) angebracht sind, die mit einem im
Hohlkörper (12, 13) waagerecht angeordneten Stab (14), der
starr an der Apparateinnenwand befestigt mit einer
Steuereinheit (17) verbunden und mit je einem an der
Bodenseite der Hohlkörper (12, 13) vertikal in die
Wirbelschicht ragendem Prallblech (15, 16) ausgestattet
ist, wobei der Abstand (b) größer als zwei Durchmesser der
erzeugten Granulate ist, der Abstand (ΔH) der Oberkante
des unteren Hohlkörpers (12) von der Unterkante des
Prallbleches (15) in Abhängigkeit von der Fläche (A) des
Anströmbodens (4), der Masse aller in der Schicht
befindlichen Feststoffteilchen (ms), der Dichte der
Feststoffteilchen (ϕF), der Durchmesser der Feststoff
teilchen (d) und der Gasgeschwindigkeit (w) nach folgendem
Zusammenhang
einstellbar ist, und das bei horizontaler Auslenkung in
tangentialer Richtung eines oder beider Hohlkörper (12,
13) in Berührung mit dem Stab (14) erzeugte elektrische
Signal an die Steuereinheit (17) abgegeben wird, die mit
dem Antrieb der Pumpe (9), dem Regelorgan (7), der
Gaszuführungsleitung (6) und dem regelbaren
Feststoffdosierungsorgan (18) verbunden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit dem Feststoffdosierungsorgan (18) direkt
verbundene Feststofförderleitung (20) durch den
Anströmboden (4) frei in die Wirbelschicht ragt und mit
einer kegelförmigen Kappe (21) überdeckt ist, deren
Außendurchmesser kleiner als anderthalb Durchmesser der
Förderleitung (20) ist, wobei zwischen Anströmboden (4)
und Unterkante der Kappe (21) ein Mindestabstand von einem
halben Durchmesser der Förderleitung (20) einzuhalten ist.
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- 1984-03-12 DD DD26078784A patent/DD223933A1/de not_active IP Right Cessation
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