DE3423433A1 - Zweiteiliges zweireihiges radialwaelzlager - Google Patents

Description

Hoesch Werke Aktiengesellschaft
Eberhardstraße 12, 4600 Dortmund 1

Zweiteiliges zweireihiges Radialwälzlager

Die Erfindung betrifft ein zweiteiliges zweireihiges Radialwälzlager mit oberflächengehärteten Laufbahnen an den Lagerringen.

Bei derartigen Lagern handelt es sich um mittenfreie Großwälzlager. Im Gegensatz zu Lagern im Durchmesserbereich bis 300 mm, deren Lagerringe völlig gehärtet werden, können Großwälzlager aufgrund ihrer Abmessungen im Laufbahnbereich nur oberflächengehärtet werden. Derartige Großwälzlager, die als zweiteilige zweireihige Radialwälzlager ausgebildet sind, werden beispielsweise als drehende Verbindung zwischen dem drehbaren Oberteil und dem feststehenden Unterteil in Baggern oder Kranen eingesetzt.

Die US-PS 3 814 488 zeigt als Bauformen der vorliegenden Lagergattung in Figuren 1 bis 3 zweiteilige zweireihige Radialkugellager und in Figuren 4 bis 7 zweiteilige zweireihige Radialkreuzrollenlager. Die Laufbahnen an den einzelnen Lagerringen werden nacheinander durch induktive Erwärmung oder Erwärmung mittels Brennerflamme und anschließendes Abschrecken oberflächengehärtet. Bei dieser Härtung beeinflußt die Wärmeeinwirkung beim Härten der zweiten Laufbahn die Qualität der Härtung der ersten Laufbahn. Durch die Härtung der zweiten Laufbahn können bei der ersten Laufbahn Härterisse entstehen. Außerdem kann es zu einer Schiefstellung des Lagerringes kommen, was sich später ungünstig auf die Lauftoleranz des gesamten Großwälzlagers auswirkt. Um dieses möglichst zu vermeiden, wird die Härteschicht nur mit einer geringen Tiefe ausgeführt. Dadurch wird eine geringe Wärmezufuhr benötigt. Diese geringe Einhärtetiefe wirkt sich jedoch unvorteilhaft auf die Belastbarkeit des Lagers und seine Lebensdauer aus. Erst

durch eine Einhärtetiefe von ca. 3 bis 5 mm wird eine optimale Belastbarkeit und Lebensdauer des Lagers erreicht.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, Großwälzlager der beschriebenen Lagergattung insbesondere so auszubilden, daß durch eine größere Härtetiefe eine höhere Belastbarkeit, verbunden mit einer längeren Lebensdauer, erzielt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Laufring mit einer Härtezone„ die sich übtr beide Laufbahnen und die Verbindungsschulter zwischen den Laufbahnen erstreckt, ausgebildet ist.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Härtezone im Bereich der Laufbahnen eine größere Einhärtetiefe auf als an der Verbindungsschulter.

Erst durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, daß die verschiedenen Härtezonen der beiden Laufbahnbereiche sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen«, Dadurch wird es möglich, die Härtetiefe ausreichend groß zu bemessen. Auch ein Schiefstellen der Lagerringe wird durch das gleichzeitige Härten beider Laufbahnen vermieden, überraschenderweise können auch die Laufbahnen näher zusammengelegt werden, da kein Sicherheitsabstand aus härtetechnischen Gründen zwischen den Laufbahnen mehr erforderlich ist. Dadurch wird eine geringere Bauhöhe der Lager erzielt, was nicht nur einen geringeren Materialverbrauch bewirkt, sondern auch eine bessere Kraftübertragung zwischen den drehbar durch das Lager miteinander verbundenen Bauteilen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Figur Ί einen Schnitt durch eine Hälfte des erfindungsgemäßen Lagers in der Bauform eines zweiteiligen zweireihigen Radialkugellagers und

Figur 2 einen Schnitt durch die Hälfte eines derartigen zweiteiligen zweireihigen Radialkreuzrollenlagers.

Das Lager nach Figur 1 besteht aus einem Außenring 2 und einem Innenring 3, die drehend durch eine obere Kugelreihe 4 und eine untere Kugelreihe 5 miteinander verbunden sind. Die beiden Kugelreihen sind als Radialkugelreihen ausgebildet und werden gleichzeitig belastet. Der Innenring 3 ist mit der feststehenden Unterkonstruktion 6 über Befestigungsschrauben 7 und der Außenring 2 mit Hilfe von Halteschrauben 8 mit der drehbaren Oberkonstruktion 9 verschraubt. Jeder Lagerring 2, 3 ist mit einer Härtezone 12 ausgebildet, die sich über beide Laufbahnen 10 beider Kugelreihen 4, 5 und die zwischen ihnen liegende Verbindungsschulter 11 erstreckt. Dabei ist vorgesehen, daß die Härtezone im Bereich der Laufbahn 10 eine größere Einhärtetiefe aufweist als an der Verbindungsschulter 11. Der Laufbahnbereich ist wie üblich mit Fett oder öl gefüllt und wird durch Dichtungen 13 gegen den Außenraum abgedichtet.

In Figur 2 ist ein gleichartiges Wälzlager gezeigt, wie in Figur 1, jedoch sind hier als Wälzkörper Rollen eingesetzt, die abwechselnd 90° gegeneinander verdreht angeordnet sind. Es handelt sich somit um ein zweiteiliges zweireihiges Radialkreuzrollenlager. Im Gegensatz zu Figur 1 besitzt dieses Lager somit eine obere Rollenreihe 14 und eine untere Rollenreihe 15. Es ist jedoch in gleicher Weise vorgesehen, daß jeder Lagerring mit einer Härtezone ausgebildet ist, die sich über beide Laufbahnen 16, und die zwischen ihnen angeordnete Verbindungsschulter 17 erstreckt. Weiterhin ist wiederum vorgesehen, daß die Härtezone im Bereich der Laufbahn 16 eine größere Einhärtetiefe aufweist als an der Verbindungsschulter 17.

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Claims (2)

Hoesch Werke Aktiengesellschaft Eberhardstraße 12, 4600 Dortmund 1 Ansprüche:

1. Zweiteiliges zweireihiges Radialwälzlager mit oberflächengehärteten Laufbahnen an den Lagerringen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Laufring (2, 3) mit einer Härtezone (12), die sich über beide Laufbahnen (10, 16) und die Verbindungsschulter (11, 17) zwischen den Laufbahnen erstreckt, ausgebildet ist.

2. Zweiteiliges zweireihiges Radialwälzlager nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Härtezone (12) im Bereich der Laufbahn-ßn (10, 16) eine größere Einhärtetiefe aufweist als an der Verbindungsschulter (11, 17)-