DE3421181A1

DE3421181A1 - Verfahren zur herstellung einer moebelfrontplatte

Info

Publication number: DE3421181A1
Application number: DE19843421181
Authority: DE
Inventors: Adolf Vietmeyer
Original assignee: Vd Werkstaetten & Co KG GmbH
Current assignee: Vd Werkstaetten & Co KG GmbH
Priority date: 1984-06-07
Filing date: 1984-06-07
Publication date: 1985-12-12

Description

Verfahren zur Herstellung einer Möbelfrontplatte (II)
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Möbelfrontplatte, wobei auf eine zunächst ebene Spanplatte eine Deckfolie aufgelegt und danach unter Druck und Wärmezufuhr die Deck folie unter gleichzeitiger reliefartiger Oberflächenverformung der Spanplatte mit dieser verbunden wird.
Bislang hat man bei der Anwendung des bekannten Verfahrens Deckfolien verwendet, die aus mit Melaminharz durchtränkten Papieren bestehen.
Damit ist der Nachteil verbunden, daß die reliefartige Oberflächenverformung nur in geringen Tiefen möglich ist, da die Deck folien relativ spröde sind und bei größeren Verformungstiefen zur Rißbildung neigen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren dahingehend weiterzuent- wickeln, daß vergleichsweise tiefe Oberflächenverformungen ohne Beeinträchtigung der Oberflächenqualität ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß eine Deck folie aus bedrucktem oder gefärbtem und mit einem säurehärtenden Lack beschichteten Papier verwendet wird.
Derartige Deckfolien lassen sehr große Verformungstiefen ohne Rißbildung zu, da das Papier aufgrund seiner Beschaffenheit sehr dehnungsfähig ist und die Beschichtung aus säurehärtendem Lack während des Verbindungs-und Verformungsvorganges durch die Wärmezufuhr so weit in einen pastösen oder flüssigen Zustand gebracht wird, daß sich eine einwandfrei geschlossene Oberfläche ergibt, die außerdem nach dem Erkalten des Lackes äußerst hart und widerstandsfähig ist.
Nach einem weiteren Verfahrensschritt ist vorgesehen, daß eine Spanplatte mit einem Gewicht von etwa 400 bis 450 kp/m3 verwendet und diese während des Verbindungs-und Verformungsvorganges verdichtet wird.
Diese Maßnahme ermöglicht das Einbringen vergleichsweise tiefer reliefartiger Oberflächenverformungen ohne die Notwendigkeit, enorm hohe Drücke einzusetzen, da die zunächst relativ weiche Spanplatte auch schon bei geringen Drücken in ihrer Oberfläche sehr stark verformbar ist. Durch den Verdichtungsvorgang wird die gesamte Spanplatte dann so verfestigt, daß die ans eine derartige Möbelfrontplatte gestellten mechanischen Anforderungen voll erfüllt werden.
In den beigefügten Zeichnungen sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Möbelfrontplatten dargestellt. Anhand dieser Zeichnungen wird das Verfahren im folgenden noch einmal näher erläutert. Im einzelnen zeigen Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Möbelfrontplatte, Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie II - II in Fig. 1, Fig. 3 die in Fig. 2 mit III bezeichnete Einzelheit in vergrößerter Darstellung, Fig. 4 eine Teilansicht einer weiteren Möbelfrontplatte, Fig. 5 einen Schnitt durch die Möbelfrontplatte gemäß Fig. 4, Fig. 6 eine Teilansicht einer weiteren Möbelfrontplatte, Fig. 7 einen Teilschnitt nach der Linie VII - VII in Fig. 6.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Möbelfrontplatte besteht aus einer Spanplatte 1 sowie einer Deckfolie 2. Die Spanplatte 1 und die Deck folie 2 sind fest miteinander verbunden.
Auf der Seite, auf der die Deckfolie 2 aufgebracht ist, ist die Möbelfrontplatte in ihrer Oberfläche reliefartig verformt, wobei die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Rillen lediglich ein mögliches Bild der reliefartigen Oberflächenverformung darstellen.
Die Deck folie 2 wird auf die zunächst ebene Spanplatte 1 aufgelegt und danach unter Druck und Wärmezufuhr unter gleichzeitiger Herstellung der reliefartigen Oberflächenverformung mit der Spanplatte 1 verbunden. Wie in den Fig. 1 und 2 durch die strichpunktierten Linien angedeutet ist, besitzt die Spanplatte 1 vor dem Verformungsvorgang eine größere Dicke als nach dem Verformungsvorgang. Dies bedeutet, daß die Spanplatte 1 während des Verformungsvorganges verdichtet wird und somit nach dem Verformen eine höhere Festigkeit aufweist als vorher.
Die Verdichtung der Spanplatte 1 wird in einem Maße durchgeführt, daß die Spanplatte 1 nach der Verdichtung etwa 70 bis 85 % ihres ursprünglichen Volumens besitzt.
Die Deck folie 2 besteht, was aus Fig. 3 sehr deutlich hervorgeht, aus einem mit säurehärtendem Lack 3 beschichteten Papier 4. Das Papier 4 kann bedruckt oder gefärbt sein, der säurehärtende Lack 3 kann durchsichtig oder farbig sein.
Der Verbindungs- und Verformungsvorgang findet unter Druck und Wärmezufuhr statt. Temperaturen im Bereich von etwa 130 bis 1400 C haben sich aus zweckmäßig erwiesen..In die- sem Temperaturbereich wird der auf dem Papier 4 befindliche säurehärtende Lack 3 aktiviert, das heißt, der säurehärtende Lack 3 geht in einen pastösen oder flüssigen Zustand über. Dies bringt es mit sich, daß die gesamte Oberfläche des Papieres 4 einwandfrei gleichmäßig mit dem Lack 3 bedeckt ist und daß dieser dabei noch geringfügig in das Papier eindringt. Nach dem Abkühlen verfestigt sich der Lack 3 derart, daß die reliefartig verformte Oberfläche der Möbelplatte äußerst hart und widerstandsfähig ist.
Die Spanplatte 1 ist vor der Verformung ein Gewicht von etwa 400 bis 450 kp/m3 auf, ist also vergleichsweise weich.
Dies ermöglicht eine sehr starke Einprägtiefe bei der Herstellung der reliefartigen Oberflächenverformung ohne die Notwendigkeit, enorm hohe Drücke anwenden zu müssen. Die Deck folie 2 wird auch bei großen Einprägtiefen aufgrund des sehr elastischen Papieres 4 in keiner Weise beschädigt.
Nach Beendigung des Verformungsvorganges wird die Spanplatte 1 verdichtet, und zwar so weit, daß sie nach der Verformung ein Gewicht von etwa 550 bis 600 kp/m3 aufweist. Ein derartiges Gewicht stellt sicher, daß die fertige Möbelfrontplatte allen mechanischen Anforderungen im Möbelbaubereich gewachsen ist.
Die Fig. 4 bis 7 zeigen weitere Möbelfrontplatten mit reliefartiger Oberflächenverformung, die ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind. Diese weiteren Darstellungen belegen, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren letztendlich beliebige reliefartige Oberflächenverformungen durchgeführt werden können.
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Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung einer Möbelfrontplatte, wobei auf eine zunächst ebene Spanplatte eine Deckfolie aufgelegt und danach unter Druck und Wärmezufuhr die Deckfolie unter gleichzeitiger reliefartiger Oberflächenverformung der Spanplatte mit dieser verbunden wird, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß eine Deckfolie (2) aus bedrucktem oder gefärbtem und mit einem säurehärtenden Lack (3) beschichteten.

Papier (4) verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spanplatte (1) mit einem Gewicht von etwa 400 bis 450 kp/ m3 verwendet und diese während des Verbindungs- und Verformungsvorganges verdichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanplatte (1) auf etwa 70 bis 85 % ihres ursprünglichen Volumens verdichtet wird.