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Zielscheibe
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Die Erfindung betrifft eine Zielscheibe, auf deren vorderer Fläche
sich eine Zielfigur befindet, die in Lebensgröße oder in verringertem Maßstab wiedergegeben
ist.
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Derartige Zielscheiben sind in großer Zahl bekannt; die aufgemalten
Figuren sind von der unterschiedlichsten Art. Militärische Zielscheiben weisen oft
einen ganzen, halben oder viertel Soldaten auf, oder einen Kampfpanzer. Bei Schießständen
zum Trainieren von Jägern werden häufig Zielfiguren verwendet, die einen Elch, Rotwild
oder einen Bären wiedergeben, oft mit einer ringförmigen Markierung, deren Mittelpunkt
den gewünschten Treffpunkt darstellt, unter der Voraussetzung, dap gewisse Bedingungen
gegeben snd. Ein Nachteil dieser Zielscheiben besteht darin, daß der Markierende
zum Erzielen guter Ergebnisse seinen eigenen Treffpunkt aussucht; dieser ergibt
jedoch in der Praxis keineswegs immer die besten Schußergebnisse. Ein weiterer Nachteil
bezieht sich besonders auf das Schießen auf bewegte Ziele; dieser Nachteil besteht
darin, daß die Geschwindigkeit und die Entfernung des Zieles die Nacheilung oder
Voreilung (Zeitverschiebung) beeinflussen, was bei Zielscheiben bekannter Art schwierig
zu veranschaulichen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zielscheibe zu schaffen,
welche die zuvor genannten Nachteile nicht aufweist. Diese Aufgabe wird gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, dap die Zielscheibe auf ihrer Rückseite eine zweite Zielfigur
aufweist , von der wenigstens der äußere Umriß identisch mit jenem der ersten Zielfigur
(auf der Vorderseite der Zielscheibe) ist. Auf der zweiten Figur lassen sich die
Einschüsse bewerten.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die auf der
Rückseite der Zielscheibe vorgesehene figur mit einer Därstellung von wesentlichen
Teilen versehen, die das Ziel in Wirklichkeit tatsächlich aufweist. Auf diese Weise
ist es beispielsweise möglich, daß der Lehrer dem SchieAlehrling erklärt, wo diese
Teile innerhalb der Zielfigur liegen; damit kann der Lehrer Zielpunkte angeben,
die unter verschiedenen Bedingungen zu treffen sind; nach dem Schießen kann der
Lehrer sodann mit dem Lehrling überprüfen, ob die Unterrichtung zu den gewünschten
Ergebnissen geführt hat.
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In der Praxis erfolgt das Schießen auf ein bewegtes Ziel bei verringerter
Entfernung, wobei die proportionale Große des Zieles der verringerten Entfernung
entspricht.
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Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung wird die auf der
Rückseite der Zielscheibe wiedergegebene Zielfigur in Bezug auf die auf der Frontseite
wiedergegebene Figur derart verschoben, da9 der Schließende im Augenblick des Abdrückens
einen Zielpunkt hat, der im Hinblick auf gewisse gegebene Faktoren angepaßt ist
(beispielsweise in Bezug auf eine simulierte Schießentfernung sowie auf eine simulierte
Ziel-Bewegungs-Geschwindigkeit); dabei lassen sich die Lage des Treffers entsprechend
dem genannten Zielpunkt und entsprechend vorher festgelegten Bedingungen auf der
rückwärtigen
Zielfigur betrachten. Unter der Voraussetzung, daß
der Zielende beim Zielen auf die Zielfigur der Frontseite der Zielscheibe den richtigen
Zielpunkt im Visier hat, läßt sich erreichen, dap sich der Treffer auf der rückwärtigen
Figur in der richtigen Position befindet.
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Dabei ist natürlich ebenfalls vorausgesetzt, daß das Abfeuern sowie
andere, den Schießenden beeinträchtigende Faktoren richtig ausgeführt werden. Auf
diese. Weise ist es möglich, bei einem Schießstand mit nur geringen Entfernungen
ein Weitschießen durchzuführen. Die Vorteile liegen auf der Hand; die Schießstrecken
brauchen nicht so weit und die Schutzwände oder Schutzwälle nicht so hoch zu sein.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Zielscheibe mit einem Elch als Zielfigur. Die hier
nicht dargestellte Frontseite der Zielscheibe weist somit ein Elchbild auf.
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Die Rückseite der Zielscheibe zeigt den Umriß desselben Elches unter
Darstellung lebenswichtiger Teile, die beim Schießen getroffen werden sollen.
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Fig. 2 zeigt eine weitere Zielscheibe zum Elchschießen, jedoch bei
verringertem Maßstab des Elchbildes.-Diese Zielscheibe dient für Schießübungen bei
bewegtem Ziel und aus einer solchen kurzen Entfernung, dap die Flugzeit. des Geschosses
vernachlässigbar ist. Der Zielpunkt und der Treffpunkt fallen trotz der Geschwindigkeit
der Zielscheibe miteinander zusammen. Die Frontseite der Zielscheibe ist durch ein
schraffiertes Bild der herkömmlichen Elch-Umrißlinie dargestellt. Die Rückseite
trägt ein entsprechendes Elchbild, in der Zeichnung ohne Schraffur veranschaulicht;
dieses
Bild ist in Bezug auf das Bild auf der Vorderseite der Zielscheibe so weit verschoben,
wie dies der Verschiebung zwischen Auftreffpunkt und Zielpunkt bei einer ganz bestimmten
Zielscheiben-Geschwindigkeit und einem gewissen Schießabstand beim Schießen aus
Normalentfernung entspricht.
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Gemäß der Erfindung trägt somit die Zielscheibe auf ihrer Frontseite
ein Zielbild, das eine Reproduktion eines natürlichen Gegenstandes ist, und zwar
entweder in voller oder in reduzierter Größe; ferner ist auf der Rückseite der Zielscheibe
ein Ziel abgebildet, das wenigstens bezüglich seiner Umrißlinie identisch mit der
Umrißlinie des zuerst erwähnten (auf der Frontseite befindlichen) Zielbildes ist.
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Wie bereits erwähnt, ist in Fig. 1 die Umrißlinie 1 eines-Elches wiedergegeben.
Diese Umrißlinie 1 ist identisch mit der Umrißlinie des Elch-Zielbildes auf der
Frontseite-der Zielscheibe. Gemåß der Erfindung umfaßt das Elchbild auf der Rückseite
der Zielscheibe lebenswichtige Teile des Tieres, die gegenüber dem Einschlag eines
Schusses empfindlich sind, wie beispielsweise der Schlagaderbereich 2, das Herz
3, die Lungen 4 des Elches. Mit Hilfe dieser Darstellungen kann ein Lehrer dem Lehrling
leicht erklären, an welchen Punkten im Elchkörper der Einschlag plaziert werden
sollte, um den Elch sofort beim Treffen des Geschosses zu töten. Selbstverständlich
können auch jene Bereiche markiert werden, wie beispielsweise der Bereich des Magens
5, die weniger empfindlich gegen Einschüsse sind, um dem Lehrling zu erläutern,
welche Teile nicht getroffen werden sollen.
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Wie ferner bereits erwähnt, stellt Fig. 2 eine Zielscheibe verringerter
Größe dar. Diese dient zum Simulieren des Elchjagens bei bewegtem Ziel, wobei der
Schießabstand derart gering ist, daß die Flugzeit des Geschosses vernachlässigbar
ist. Die schraffierte Flache 6 stellt eine herkömmliche Elchfigur dar. Diel Bewegungsgeschwindigkeit
der Zielscheibe in einem Schießstand in der einen oder anderen Richtung beträgt
5 m/s. Dies ist der Grund dafür, daß die Figur 2 vordere, in entgegengesetzten Richtung
weisende Teile umfaßt. Da das Geschoß aus der Büchse in Wirklichkeit eine Flugdauer
hat, die eine Entfernung von 80 m entspricht, muß der Schließende mit der Büchse
mit einer gewissen Voreilung zielen.
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In Fig. 2 erkennt man einen geeigneten Einschlag 7. Ein Treffer an
dieser Stelle würde die Schlagader 2 treffen, so dap der Elch sofort getötet würde.
Damit das Zielobjekt bei Punkt 7 getroffen wird, muß der Schließende bei der zuvor
erwähnten Schießscheibengeschwindigkeit auf Punkt 8 zielen, wenn sich die Zielscheibe
in Fig. 2 nach rechts bewegt. Bewegt sich die Zielscheibe nach links, so muß der
Schließende auf Punkt 9 zielen.
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Derzeit übliche Elch-Zielscheiben weisen konzentrische Ringe auf,
in deren Zentrum sich der Auftreffpunkt 7 in Fig. 2 befindet. Da die Zielscheiben-Bewegungsgeschwindigkeit
und der Schießabstand stets die gleichen Werte haben, kann der Schließende bewußt
oder unbewußt das Schießen jeweils denjenigen Bedingungen anpassen, die bei dem
Schießabstand vorliegen, um ene hohe Bewertung zu erhalten. Der Schließende macht
jedoch dabei die Feststellung, dap das auf dem Schießstand erworbene Können beim
Jagen selbst ohne Ergebnis bleibt.
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Um das stereotype Schießstand-Schießen auf bewegte Ziele zu verbessern,
werden gemäß der Erfindung mapstäblich verkleinerte Zielscheiben verwendet, die
mit einer Zielfigur 10 auf ihrer Rückseite versehen sind; dabei ist die Verschiebung
zwischen dem Bild auf der Frontseite und jenem auf der Rückseite unterschiedlich
groß. Schießtbungen lassen sich somit bei verringerten Kosten durchführen, d.h.
sowohl durch verringerten Munitionsaufwand wie auch durch Erreichen größerer Variationen
bezüglich des Schießstandes selbst, beispielsweise durch Anwendung von Schießständen
geringerer Schießstreckenlänge. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der tbende
oder Lernende stets dazu gezwungen wird, sich für einen Zielpunkt zu entscheiden,
der den gegebenen Bedingungen genau entspricht.