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Vorrichtung zum Spuren und/oder Planieren von Langlaufloipen Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vor richtung zum Spuren und/oder Planieren von
Langlaufloipen, welche einen Rahmen, mindestens einen am Rahmen beweglich angeordneten
Spurschlitten, mindestens eine gleitende oder rollende Abstützvorrichtung, die in
Fahrtrichtung vor dem Spurschlitten am Rahmen beweglich angeordnet ist, und eine
zwischen dem Spurschlitten und der Abstützvor richtung am Rahmen angeordnete Anordnung
zur Aufbereitung der Schneedecke aufweist.
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Aus der CH-PS 574 255 ist ein Langlauf-Spurgerät bekannt, bei dem
zwischen einem Spurschlitten und einem Vorderschlitten ein Schürfmesser zum Auftrennen
der Schneedecke vorgesehen ist. Dadurch wird der Schnee in einer vorwählbaren Tiefe
aufgetrennt und angehoben, d.h. aufgelockert.
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Aus der DE-OS 30 25 312 ist ein Spur- oder Planiergerät bekannt, bei
dem an einem brückenartigen Rahmen ein Spurschlitten und ein diesem vorauslaufenden
Vorderschlitten beweglich angeordnet sind.
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Zwischen dem Spur- und Vorderschlitten ist ein höhenverstellbares
Schneidwerkzeug, z.B. eine Fräse, angeordnet, das von einem Motor angetrieben wird.
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Bei Verwendung dieser vorbekannten Vorrichtungen wird das Fundament
der Loipe durch die von den Vorrichtungen nicht erfasste
Schneeschicht
gebildet, auf der die aufgelockerte und dann durch den Spurschlitten verdichtete
Schneemasse eine die Spur enthaltende Schicht bildet. Diese Schicht wird, abhängig
vom Zustand der Schneedecke vor dem Anlegen einer Loipe oder abhängig vom Zustand
einer bestehenden Loipe vor deren Erneuerung, eine grobe bis feine Struktur aufweisen.
Um aber eine neue, einwandfreie Spur bei allen möglichen Verhältnissen und Voraussetzungen
anzulegen, muss jedenfalls ein feinkörniger Anteil in der aufgebrochenen Schneemasse
erzeugt werden, damit die Hohlräume in der groben Struktur ausgefüllt werden. Damit
wird ein Fundament erzeugt als Verbindung zwischen gewachsenem, unbearbeitetem Schnee
und einer feinen, gleitfähigen Oberflächen-Schneeschicht. Um dies zu erreichen,
muss mit den vorbekannten Vorrichtungen entweder langsam oder mehrmals gefahren
werden.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie im
Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der auf einer Schneeschicht, sei es durch Aufbereitung
einer bestehenden, ausgefahrenen Spur, sei es auf einer noch nicht gespurten Schneefläche,
ein aus aufgeschürftem und grobkörnigem Schnee bestehendes Fundament für eine neue
Loipe und eine aus gefrästem und feinkörnigem Schnee bestehende Oberflächenschicht
erzeugt wird, die durch den Spurschlitten verdichtet und geglättet wird.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, dass durch das Aufschürfen und das nachfolgende Zerkleinern die Vorrichtung
bei allen Schnee- und Loipenverhältnissen
einsetzbar ist, dass
durch die bewegliche Aufhängung der Abstützvorrichtung unter Einhaltung eines Abstandes
zwischen Abstützvorrichtung und Schürfvorrichtung vorhandene Bukkel weitgehend ausgeglichen
werden können, dass vom aufgeschürften, grobkörnigen Schnee (Fundament zur Stabilisierung
und zur längeren Haltbarkeit der Loipe) durch die Schneideinrichtung ein Teil feinkörnig
zerfräst wird (feiner Oberflächenbelag zur besseren Gleitfähigkeit) und dass durch
das Aufschürfen und Zerkleinern die Fahrgeschwindigkeit der Vorrichtung gesteigert
und namentlich eine Loipe in einem Arbeitsgang angelegt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Vorrichtung mit
einer freilaufenden Schneidvorrichtung betrieben werden kann, wenn es die Schneeverhältnisse
erlauben, wobei durch die nur vom Boden her angetriebene Schneidvorrichtung eine
Vorverdichtung der aufgeschürften Schneemasse und ein Zerdrücken möglicherweise
noch vorhandener, zu grosser Brocken erfolgt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schürfvorrichtung, bestehend
aus einem Schürfbalken und zwei Tragelementen, als Baueinheit ausgebildet, die mittels
eines Feststellhebels am Rahmen arretierbar ist. Am Rahmen sind zwei Halteelemente
und zwei Verstellsegmente angeordnet, um die Baueinheit bezüglich des Rahmens in
der Höhe verstellbar und lösbar zu befestigen.
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Dadurch kann die Schürftiefe der Vor richtung auf einfache Weise geändert
werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn der Schürfbalken mit keilförmigen Organen
versehen
ist, die im Abstand zueinander über die gesamte Breite des Schürfbalkens angeordnet
sind, um beim Auftrennen der Schneedecke die anfallende Schneemasse aufzulockern
und zu zerkleinern.
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Durch dieses Auflockern und Zerkleinern ergibt sich der Vorteil, dass
die Antriebsleistung der Schneidvorrichtung herabgesetzt werden kann.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Vorrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht
der Aufhängung der Schürfvorrichtung in vergrössertem Massstab, Fig. 3 eine Seitenansicht
des Vorderteils der Vorrichtung in Fig. 1, ebenfalls vergrössert, und Fig. 4 eine
schematische Seitenansicht zur Verdeutlichung der Funktionsweise.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, umfasst die Vorrichtung im wesentlichen
einen Rahmen 1, einen Spurschlitten 2 als hintere Abstützung, als vordere Abstützung
z.B. einen Vorderschlitten 3, eine Schürfvorrichtung 4 und eine Schneidvorrichtung
5. Der
Rahmen 1 weist zwei bügelartige Rahmenteile 6 auf, die durch
Streben (nicht dargestellt) miteinander verbunden sind. An den in Fahrtrichtung
der Vorrichtung gesehenen unteren Schenkeln der Rahmenteile 6 ist der Spurschlitten
2 um eine horizontale Achse beweglich montiert. Der Spurschlitten 2 ist in seiner
Ausführung an sich bekannt, so dass auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet
wird. An den in Fahrtrichtung gesehenen vorderen Schenkeln der Rahmenteile 6 ist
der Vorderschlitten 3 auf einer Achse 7 beweglich gelagert. Der Vorderschlitten
3 hat einen etwa rinnenförmig ausgebildeten Teil 8, dessen Länge grösser ist als
die Breite des Rahmens 1 und der einen eine Gleitfläche bildenden, geraden Abschnitt
9 aufweist. Weiter sind zwei Stege 10 vorhanden, die die offene Seite des Teiles
8 im Randbereich überspannen und eine zweite Gleitfläche bilden. Die Stege 10 sind
mit dem Teil 8 verschweisst, so dass eine stabile Konstruktion entsteht. An der
Innenseite des rinnenförmigen Teiles 8 sind im Abstand zueinander zwei Lagerböcke
11 angeschweisst. Die Lagerböcke 11 enthalten zwei Bohrungen 12, die im Abstand
und übereinander liegend ausgebildet sind und die Achse 7 aufnehmen können. An der
Aussenseite des rinnenförmigen Teiles 8 ist eine Öse 13 angeschweisst, deren Zweck
im folgenden noch erläutert wird.
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Zwischen dem Spurschlitten 2 und dem Vorderschlitten 3 ist im Abstand
vom letztgenannten die Schürfvorrichtung 4 am Rahmen 1 gehalten. Die Schürfvorrichtung
4 enthält einen Schürfbalken 14 und zwei Tragelemente 15, die an den Schürfbalken
angeschweisst sind, so dass eine Baueinheit entsteht. Um die Schürfvorrichtung am
Rahmen zu halten, sind an den Rahmenteilen 6 jeweils Halteelemente
16
und Verstellsegmente 17 so angeordnet, dass diese mit der Aussenseite eine Auflagefläche
für die Tragelemente 15 bilden Die Verstellsegmente 17 weisen drei Ausnehmungen
18, 19, 20 auf, die nach oben offen sind, um die Schürfvorrichtung 4 einhängen zu
können. Die Ausnehmungen liegen bezüglich des Rahmens 1 auf unterschiedlichen Höhen.
Zum Einhängen der Schürfvorrichtung sind beidseits Handseits Handgriffe (nicht dargestellt)
vorgesehen. Um die Schürfvorrichtung 4 am Rahmen 1 zu arretieren. sind beidseits
Feststellhebel 21 vorgesehen. Am Schürfbalken 14 sind an der Oberseite keilförmige
Organe 22 angebracht, die über den Rand des Schürfbalkens 14 vorstehen und als Trennelemente
für die Schneedecke dienen.
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Die Schneidvorrichtung weist ein als Fräswalze ausgebildetes Schneidwerkzeug
23 und einen Antriebsmotor 24 auf, die über einen Kettenantrieb 25 und eine zwischengeschaltete
elastische Kupplung (nicht dargestellt) miteinander wirkungsverbunden sind. Die
elastische Kupplung erfüllt hier die Aufgabe, die beim Betrieb der Fräswalze 23
eventuell auftretenden Stösse aufzufangen. Die Fräswalze ist eine an sich bekannte
Konstruktion und wird daher nicht näher erläutert. Der Antriebsmotor 24 kann ein
vollverschalter l-Zylinder 2-Taktmotor mit einer Leistung von ca. 12 PS sein und
ist mit einer Fliehkraftkupplung, einem Zwischengetriebe und einem Brennstofftank
versehen. Die Bedienung des Antriebsmotors 24 kann manuell oder durch Fernbedienung
erfolgen.
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Eine andere Möglichkeit besteht natürlich darin, dei Fräswalze 23
von einem Zugfahrzeug her, z.B. mittels einer Zapfwelle (nicht
dargestellt)
oder einem hydrostatischen Nebenantrieb anzutreiben.
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Damit würde der Antriebsmotor 24 wegfallen.
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Die Fräswalze 23 wird von einem Schutzblech 26 überspannt, an dem
in Fahrtrichtung gesehen hinter der Fräswalze 23 ein Streichblech 27 lösbar befestigt
ist. Durch das Schutzblech 26 wird einerseits verhindert, dass die zerkleinerte
Schneemasse willkürlich verteilt wird, und andererseits erreicht, dass zur besseren
Durchmischung ein Teil der feinkörnigen Schneemasse wieder in Fahrtrichtung gesehen
vor die Fräswalze 23 überführt wird.
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Am vorderen Teil des Rahmens 1 ist an einer Querstange 28 desselben
eine Zugstange 29 angekoppelt, um die Vorrichtung an ein nicht dargestelltes Fahrzeug
auszuhängen. An der Zugstange 29 ist an einem Halteteil 30 eine Kette 31 mit Haken
32 beweglich montiert, deren Aufgabe nachfolgend noch erläutert werden wird.
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist wie
folgt: Die Figur 4 zeigt die Vorrichtung in Arbeitsstellung. Wird die Vorrichtung
gezogen, so gleitet der Vorderschlitten 3 auf der Schneedecke B, wobei dieser durch
seine bewegliche Aufhängung der Geländeform folgen kann. Die Schürfvorrichtung 4
untergreift mit dem Schürfbalken die Schneedecke B und trennt diese auf, sodass
bei C ein aufgelockertes und vorzerkleinertes, grobkörniges Schneebett (Fundament)
erzeugt wird. Durch Einhängen der Schürfvorrichtung in die vorstchend erwähnten
Ausnehmungen kann der
Schürfbalken in zwei Arbeitsstellungen mit
unterschiedlicher Schürftiefe und eine Ruhestellung (Ausser Eingriff mit der Schneedecke)
verstellt werden.
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Die durch den Schürfbalken 4 aufgebrochene Schneemasse C, die grobkörnig
ist und Brocken enthält, wird anschliessend zumindest teilweise durch die Fräswalze
23 der Schneidvorrichtung 5 zerkleinert und verdichtet. Somit entsteht einerseits
ein stabilisierendes Fundament D für die Loipe als ideale Verbindung zum gewachsenen
Schnee B und andererseits wird von der Fräswalze 23 zerkleinerte Schneemasse mitgenommen,
so dass ein Mischeffekt entsteht, der zur Bildung einer kompakten Loipe erforderlich
ist. Diese zeichnet sich auch durch einen gefrästen, feinen und gleitfähigen Oberflächenbelag
E aus. Der Spurschlitten 1 bildet schliesslich unter weiterer Verdichtung der so
aufbereiteten Schneemasse die Spur.
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Wie Figur 4 zeigt, wird dadurch eine Loipe angelegt, die auf dem nicht
erfassten Schnee ein grobkörniges Fundament D und eine auf diesem ausgebildete,
die Spur enthaltende Schicht aus feinkörnigem Schnee aufweist. Durch dieses grobkörnige
Fundament kann eine längere Haltbarkeit der Loipe erreicht werden.
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Die Eingriffstiefe der Schürfvorrichtung 4 und der Schneidvorrichtung
5 zusammen kann insbesondere auch dadurch verändert werden, dass die den Vorderschlitten
3 tragende Achse 7 in die andere Bohrung 12 in den Lagerböcken 11 eingesetzt wird.
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Um die Wirksamkeit der Vorrichtung zu verbessern, kann der Abstand
A zwischen dem Vorderschlitten 3 und dem Schürfbalken 4 vergrössert werden, indem
die Halteelemente 15 im oberen Teil abgekröpft werden.
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In der in Fig.l und 4 ausgezogen dargestellten Stellung liegt der
Vorderschlitten 3 auf der einen Gleitfläche 9 auf, in der die Schürfvorrichtung
4 und die Schneidvorrichtung 5 in Arbeitsstellung sind. Um das Überqueren von schneefreien
Stellen, z.B. geräumten Strassen, zu ermöglichen, kann der Vorderschlitten 3 in
die gestrichelt dargestellte Stellung hochgeklappt werden, so dass er auf der zweiten
Gleitfläche Gleitbügel) aufliegt. In dieser Stellung sind die Schürf- und Schneidvorrichtung
4, 5 soweit angehoben, dass die schneefreie Stelle problemlos überfahren werden
kann. In dieser angehobenen Stellung wird der Vorderschlitten 3 durch die Kette
31 gehalten, die in die Öse 13 eingehängt wird.