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Vorrichtung zur Beeinflussung des Raumklimas in einem Viehstall
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beeinflussung des Raumklimas
in einem Viehstall.
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Es ist bekannt, daß in der freien Atmosphäre ebenso wie in mehr oder
weniger geschlossenen Räumen in denen sich Menschen und/ oder Tiere aufhalten beispielsweise
auch in einem Viehstall, sowohl positive als auch negative Ionen vorhanden sind.
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Es werden die positiven und die negativen Ionen nachfolgend auch als
Plus-Ionen bzw. Minus-Ionen bezeichnet.
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In der Natur ist normalerweise je nach Wetterlage das Verhältnis der
positiven zu den negativen Ionen in der Luft recht unterschiedlich. Andererseits
sind die natürlichen Schwankungen jedoch nicht so groß, daß die positiven Ionen
in ihrer Zahl gegenüber den negativen Ionen über längere Zeiten um Größenordnungen
unterschiedlich wären.
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Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche dazu geeignet ist, das Verhältnis zwischen
positiven und negativen Ionen in einem Raum wie einem Viehstall so zu beeinflussen,
daß dieses Verhältnis im wesentlichen dem natürlichen Ionenverhältnis entspricht,
wobei ein leichtes Übergewicht der negativen Ionen erreichbar sein soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß auf dem Boden
des Viehstalls wenigstens eine Matte aus einem elektromagnetische Felder abschirmenden
Material angeordnet ist und daß an die Matte eine elektrische Leitung angeschlossen
und aus dem Viehstall hinausgeführt ist.
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Die Erfindung bedient sich der Erkenntnis, daß das Wohlbefinden von
Tieren - wie übrigens auch von Menschen - unter anderem auch von dem Verhältnis
zwischen positiven und negativen Ionen
abhängt. Weiterhin bedient
sich die Erfindung der Erkenntnis daß insbesondere in einem Viehstall mit Hochleistungs-Milchkühen
der allgemeine Gesundheitszustand der Tiere, das Leistunvermögen, die Fruchtbarkeit,
die Verträglichkeit der Tiere untereinander und ähnliche Eigenschaften durch das
gemäß der Erfindung eingestellte Verhälnis zwischen den positiven und den negativen
Ionen vorteilhaft zu beeinflussen ist.
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Gemäß der Erfindung ergibt sich der überraschende Vorteil, daß in
einem breiten Raum oberhalb der Matte, auf welcher die Tiere beispielsweise im Ruhezustand
abliegen, hinsichtlich des Ionenverhältnisses ein sehr günstiges Klima eingestellt
wird. Sogar in einem Abstand von etwa 2 Metern oberhalb der Matte sowie über die
seitlichen Ränder der Matte hinaus läßt sich feststellen, daß das angestrebte Ionen-Verhältnis
weitgehend stabil erzeugt werden kann und somit das Wohlbefinden der in diesem Bereich
vorhandenen Tiere gefördert wird.
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Vorzugsweise kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, daß die elektrische
Leitung geerdet ist. Auf diese Weise läßt sich die an die Matte galvanisch angeschlossene
elektrische Leitung auf besonders einfache Weise aus dem Bereich des Viehstalls
hinausführen.
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In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform kann auch vorgesehen
sein, daß die elektrische Leitung aus einer Öffnung des Viehstalls in das Freie
geführt ist und daß das freie Ende der elektrischen Leitung auf einem Abstand von
mindestens vierzig Zentimeter von der Außenwand des Viehstalls angeordnet ist. Es
ist erstaunlich, daß auch durch diese Art der Ableitung von der Matte praktisch
mit der geerdeten Ableitung
vergleichbare Ergebnisse erreicht werden
können.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Anordnung so zu wählen,
daß das freie Ende der elektrischen Leitung über eine Strecke von etwa zehn bis
fünfzehn Zentimeter aus einer die elektrische Leitung umgebenden Isolierung herausragt.
Dabei sollte darauf geachtet werden, daß das blanke Ende der elektrischen Leitung
frei von Korrosion oder sonstiger Verunreinigung ist.
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Die Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich dadurch noch
erheblich steigern, daß das freie Ende der elektrischen Leitung wendelförmig ausgebildet
ist, wobei der Wendelradius zum Ende der elektrischen Leitung hin zunimmt.
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Weiterhin sieht die Erfindung vorzugsweise vor, daß die elektrische
Leitung als massiver Leitungsdraht ausgebildet ist. Es kommt dabei entscheidend
darauf an, daß ein Material hoher elektrischer Leitfähigkeit für den Leitungsdraht
gewält wird.
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Es lassen sich dann durchweg auch unter verschiedenen Einsatzbedingungen
gute Ergebnisse erzielen, wenn die elektrische Leitung derart ausgebildet ist, daß
der Leitungsdraht einen Durchmesser von etwa vier Milimeter aufweist. Dabei kann
vorzugsweise vorgesehen sein, daß der Leitungsdraht als Kupferdraht ausgebildet
ist.
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Aus praktischen Erwägungen zeichnet sich eine vorteilhafte Weiterbildung
des Erfindungsgegenstandes dadurch aus, daß die elektrische Leitung von der Matte
bis zu ihrem freien Ende mit einer Isolierung umgeben ist. Dadurch wird die elektrische
Leitung auch weitgehend gegen Korrosion, Beschädigung oder sonstige Umwelteinflüsse
geschützt.
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Um eine möglichst dauerhafte und wirksame Ableitung von der Matte
zu erreichen, ist gemäß der Erfindung weiterhin vorzugsweise vorgesehen, daß der
Anschluß der elektrischen Leitung an die Matte durch eine galvanische Verbindung
gebildet ist.
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Bei der Struktur der Matte kommt es entscheidend darauf an, daß eine
flächendeckende, geschlossene Abschirmung der jeweils betroffenen Bodenfläche erreicht
wird. Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich
vorzugsweise dadurch erreichen, daß die Matte elektrisch leitende Partikeln aufweist,
die in einem Trägermaterial eingebettet sind. Auf diese Weise kann erreicht werden,
daß die gemäß der Erfindung vorgesehene Matte relativ weich und zugleich wärmeisolierend
ausgebildet werden kann, indem nämlich die leitenden Partikeln in ein Kunststoff-
oder Schaumstoff-Material oder Gummiqewebe einqebettet werden. Auf diese Weise übt
die Matte eine Doppelfunktion aus, denn sie dient einerseits als weiche und warme
Unterlage für Tiere und bewirkt andererseits zugleich ein gemäß der Erfindung angestrebtes
günstiges Verhältnis zwischen den positiven und den negativen Ionen in dem Bereich
oberhalb der Matte.
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Um den Bedürfnissen eines Viehstandes entgegen zu kommen, in welchem
in einer Reihe nebeneinander beispielsweise eine Anzahl von Kühen angeordnet werden
sollen, kann vorzugsweise vorgesehen sein, daß mehrere Matten zu einander benachbart
auf dem Boden des Viehstalls angeordnet sind, daß die Matten jeweils durch eine
elektrisch leitende Verbindungsleitung miteinander verbunden sind und daß die Matten
an eine gemeinsame elektrische Leitung angeschlossen sind.
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Dabei kann vorzugsweise weiterhin gemäß der Erfindung vorgesehen sein,
daß die Verbindungsleitung zwischen den Matten als ein Kupferlitzen-Flachkabel ausgebildet
ist.
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Eine besonders einfache Anordnung ergibt sich dadurch, daß bei einer
Reihe von nebeneinander angeordneten Matten, von denen jede im wesentlichen die
Fläche eines Viehstandes überdeckt, die elektrische Leitung an eine der beiden äußersten
Matten in der Reihe angeschlossen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erweist sich insbesondere dann als
besonders vorteilhaft, wenn starke Überschüsse an Ionen, insbesondere schädliche
Überschüsse an positiven Ionen vorhanden sind, die gemäß der Erfindung verhältnismäßig
rasch abgebaut werden können.
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Es kann gemäß der Erfindung nicht nur ein Ausgleich herbeigeführt
werden, es hat sich vielmehr gezeigt, daß auch allzu große Ionen-Konzentrationen
abgebaut werden können, um auf diese Weise das Klima ebenfalls günstig zu gestalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auch unabhängig davon wirksam, ob eine schädliche
Beeinflussung des Raumklimas aus der Atmosphäre kommt oder sich dadurch ergibt,
daß beispielsweise unterhalb des Stallbodens Wasserläufe oder sogar sich kreuzende
Wasserläufe vorhanden sind.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß auch neben den Rändern einer gemäß
der Erfindung vorgesehenen Matte, beispielsweise im Bereich des Futtertisches, das
angestrebte günstige Ionenverhältnis herbeigeführt und praktisch stabil aufrechterhalten
werden kann, und dies gilt auch für alle Gänge und freie Räume.
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Im Viehstall ist es grundsätzlich so, daß dann wenn in der kalten
Jahreszeit Fenster und Türen geschlossen sind, der positive bzw. Plus-Ionen-Gehalt
um fast das Zehnfache ansteigt. Trotz guter Lüftung ist eine stickige Luft ohne
Schallwirkung vorhanden.
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Ganz besonders wirkt sich dieses negative Raumklima zum Ende der kalten
Jahreszeit aus, wenn der normale Sauerstoffgehalt in der Luft von 19% bis auf 8%
absinkt. In dieser Zeit führen flesamungen nicht zum gewünschten Erfolg. Erst wenn
in der freien Natur die Assimilation an Pflanzen, Sträuchern und Bäumen wieder beginnt,
erhöht sich auch der Sauerstoffgehalt in der Luft mit dem Anstieg der Assimilation.
Natürlich werden in diesem Zeitraum Fenster und Türen wieder geöffnet, so daß auch
im Stall die negativen bzw. Minus-Ionen wieder ansteigen, aber dies führt selbst
bei geöffneten Fenstern und Türen nicht zum gewünschten Erfolg, so daß die positiven
bzw. Plus-Ionen immer noch ein Übergewicht erhalten.
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Durch die elektrische Ableitung wird auch außerhalb vom Mattenbereich,
also in allen Gängen, auf dem Futtertisch und allen frei zum Stall führenden Räumen,
das gleiche Raumklima erzeugt wie über den Matten ohne Ableitung.
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Aunerdem würden sich ohne Ableitung die Matten im Laufe der Zeit sättigen
und die beschriebenen positiven Eigenschaften der Matte wären infrage gestellt.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigen: Fig. 1 einen rein schematischen Grundriß einer Reihe
von Matten, die mit geringen Abständen voneinander auf dem Boden eines Viehstalls
angeordnet sind, und Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch einen Viehstall,
welcher mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestattet ist.
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Gemäß der Darstellung in der Fig. 1 sind in einer Reihe fünf Matten
12 nebeneinander angeordnet. Zwischen den Matten sind jeweils geringe Abstände vorhanden.
Die Matten können beispielsweise aus einem Trägermaterial bestehen, welches ein
Kunststoff-Material oder ein Schaumstoff-Material oder dergleichen sein kann, in
welches elektrisch leitfähige kleine Partikeln wie Graphit eingebettet sind. Die
Dichte der elektrisch leitfähigen Partikeln ist derart bemessen, daß eine flächendeckende,
vollständige elektromagnetische Abschirmung durch die Matten 12 gewährleistet ist.
Wenn die Matten 12 hinreichend dick ausgebildet sind, können sie nicht nur als Abschirmung
verwendet werden, sondern dienen zugleich auch als weiche und warme Unterlage für
die Tiere. Die Matten 12 sind auf einem Boden 11 in einem Viehstall 10 angeordnet,
und zwar in der Weise, wie es aus der Fig. 2 ersichtlich ist.
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An eine der Matten 12 ist eine elektrische Leitung 13 angeschlossen,
welche gemäß der symbolischen Darstellung in der Fig. 1 geerdet ist. Die elektrische
Leitung 13 weist eine Isolierung 16 auf, welche zugleich auch als mechanischer Schutz
für die elektrische Leitung 13 dient. Über einen Anschluß 17, der vorzugsweise als
galvanischer Anschluß ausgebildet ist, ist die elektrische Leitung 13 mit der einen
Matte 12 verbunden. Die Matten 12 in der in der Fig. 1 dargestellten Reihe sind
jeweils über elektrische Verbindungsleitungen 18 miteinander verbunden. Die elektrischen
Verbindungsleitungen
18 können beispielsweise als Flachkabel ausgebildet
sein, die flexibel sind und in der Höhe kaum auftragen.
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Grundsätzlich würde es für die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bereits ausreichen, die elektrische Leitung 13 zu verlängern und einfach unter eine
Reihe von Matten zu legen. Solange ein hinreichend guter elektrischer Kontakt zwischen
der elektrischen Leitung 13 einerseits und allen Matten 12 andererseits gewährleistet
ist, reicht dies für eine ordnungsgemäße Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus.
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Fs erscheint jedoch zweckmäßig, sowohl bei der Verbindungsleitung
18 als auch bei der elektrischen Leitung 13 jeweils eine galvanische Verbindung
mit den Matten 12 herzustellen.
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Auf diese Weise kann die Betriebssicherheit erhöht werden, weil die
Gefahr praktisch ausgeschlossen wird, daß der Kontakt zwischen den Matten 12 einerseits
und der Erdung andererseits verlorengeht.
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Es könnte grundsätzlich natürlich auch anstatt einzelner Matten 12,
wie sie in der Fig. 1 dargestellt sind, eine einzige große Matten-Abschirmung über
den gesamten Boden des Viehstandes ausgedehnt werden. Die Handhabung wird jedoch
durch einzelne Matten 12 erleichtert, welche jeweils hinreichend groß dimensioniert
sind, um einen Viehstand praktisch vollständig abzudecken.
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Alternativ zu der Erdung gemäß Fig. 1 ist in der Fig. 2 die elektrische
Leitung, welche an die Matte 12 angeschlossen ist, aus einer Öffnung 14 in der Außenwand
15 des Viehstalls 10 in das Freie hinausgeführt. Das freie Ende ragt etwa vierzig
bis fünfzig Zentimeter von der Außenwand 15 nach außen. Die in der Fig. 2 nicht
im Detail dargestellte Isolierung sollte
von dem nach außen ragenden
freien Ende über eine Strecke von etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter entfernt sein,
wobei das freie Ende entweder gemäß der Darstellung in der Fig. 2 im wesentlichen
horizontal gerichtet sein kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert jedoch
gleichbleibend gut, wenn das freie Ende der elektrischen Leitung entweder nach oben
oder nach unten gerichtet wird. Eine erhebliche Erhöhung der Wirkung läßt sich dadurch
erzielen, daß das freie Ende der elektrischen Leitung wendelförmig geformt wird,
wobei der Wendelradius zum freien Ende der Leitung hin zunimmt.
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Insgesamt wird gemäß der Erfindung ein erheblicher Beitrag zur günstigen
Gestaltung des Raumklimas in einem Viehstall geleistet, und es wird auf diese Weise
das Wohlbefinden der Tiere entscheidend gefördert. Es bedarf keiner weiteren Erörterung,
daß mit dem allgemeinen Wohlbefinden gemäß den oben niedergelegten Erläuterungen
eine Reihe von weiteren Eigenschaften günstig beeinflußt werden können.
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Die oben beschriebene und veranschaulichte Erdung kann auf verschiedenste
Weise durchgeführt werden, beispielsweise durch einen Anschluß der elektrischen
Leitung 13 an eine Wasserleitung oder einen Heizkörper oder auch durch Niederbringen
einer speziellen Erdleitung, die vorzugsweise in das Grundwasser reicht.
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