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"Stereo-Schiene"
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum starren Verbinden zweier
Kameras in paralleler Ausrichtung für die Stereo-Fotografie, eine sogenannte Stereo-Schiene.
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Die Stereo-Fotografie, d.h. das Fotografieren dreidimensionaler Bilder,
verlangt zwei Aufnahmen desselben Objekts, die von zwei vorzugsweise in der Größenordnung
des Augen abstands parallel nebeneinander angeordneten Kameras aufgenommen worden
sind. Die beiden Aufnahmen werden dann in verschiedenem, in der Regel verschieden
polarisiertem, Licht aufeinandergeworfen und gefiltert vom einen Auge in dem einen
und vom anderen Auge in dem anderen Licht betrachtet. So sieht das eine Auge das
eine Bild und das andere Auge das andere, etwa in gleicher Weise wie beim natürlichen
Sehen.
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Zum Befestigen der beiden Kameras an der Vorrichtung kann ebenso wie
auf einem Stativ jeweils die Stativklemme der Kamera benutzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst genaue Parallelausrichtung
der beiden Kameras in möglichst einfacher Weise zu erzielen.
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Erfindungsgemäß wird dieser Zweck dadurch erfüllt, daß die Vorrichtung
zwei parallel angeordnete, in die Blitz-Schuhe der Kameras einzuschiebende Füße
aufweist.
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Die Blitz-Schuhe, in die der Fuß eines Blitzlichts einzuschieben ist,
sind, um das Blitzlicht parallel zur Kamera zu justieren, parallel zur optischen
Achse der Kamera ausgerichtet. Sie können daher und sollen nach der Erfindung dazu
dienen, die Kamera selbst zu justieren, hier die beiden Kameras parallel zueinander.
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Die Blitz-Schuhe können für den genannten Zweck durchaus die Stativklemmen
vollständig ersetzen, d.h. es reicht aus, wenn die Kameras nur über die Blitz-Schuhe
verbunden sind.
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Grundsätzlich sind aber beide Verbindungen nebeneinander denkbar.
Das gilt vor allem, wenn der Blitz-Schuh, ebenso wie die Stativklemme, an der Unterseite
der Kamera angeordnet ist. In der Kombination wird man die Stativklemme als eigentliche
Befestigung und den Blitz-Schuh, vor dem Festziehen der Schraube in der Stativklemme,
als Justiermittel benutzen.
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Sollen, was einfacher und schon insofern vorzuziehen ist, die Blitz-Schuhe
Justier- und einziges Befestigungsmittel sein, so weist die Vorrichtung vorzugsweise
Einrichtungen zum Sichern der Füße in den Blitz-Schuhen auf.
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Diese sind zweckmäßigerweise Klemmschrauben, die die oberen Schenkel
des Blitz-Schuhes zwischen dem Fuß und der Vorrichtung einklemmen oder den Fuß gegen
die Schenkel pressen, indem sie durch ihn hindurch auf den Grund des Blitz-Schuhes
drücken.
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Die Mittel zum Auslösen können unabhängig von der Vorrichtung sein.
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Das gilt vor allem für die elektrische Auslösung motorischer Kameras.
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Aber auch eine mechanische Auslösung ist, etwa mittels gekoppelter
Drahtauslöser, ganz unabhängig von der Vorrichtung möglich.
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Die Vorrichtung bietet jedoch in vorteilhafter Weise Gelegenheit,
sie auch mit einer Auslöseeinrichtung zu versehen.
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Vorzugsweise weist sie zwei starr miteinander verbundene Auslösefinger
auf.
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An einer Vorrichtung für Breitformataufnahmen können die Auslösefinger
z.B. als Hebel an einer gemeinsamen Welle sitzen und an einer Vorrichtung für Hochformataufnahmen
z.B. als Druckbolzen an einem gemeinsamen Doppelhebel.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an einer Vorrichtung
für Breitformataufnahmen die Füße derart versetzt angeordnet, daß die Kameras sich
teilweise überdecken. Die optischen Achsen der beiden Kameras können so auf oder
näher an den günstigsten Abstand voneinander gebracht werden. Der etwas unterschiedliche
Abstand der beiden Kameras vom Objekt wirkt sich nicht merklich aus.
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Für Hochformataufnahmen braucht eine erfindungsgemäße Vorrichtung
bloß aus zwei gegeneinander gesetzten Füßen zu bestehen, an denen ein an seinen
Enden mit Auslösefingern versehener zweiarmiger Hebel angelenkt sein kann.
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Um die optische Achsen der Kameras näher aneinander zu bringen, kann
man die Kameras jedoch auch mit ihren anderen Seiten aneinandersetzen und sie mit
einem Bügel, an dessen Enden die Füße angeordnet sind, umfassen. An dem Bügel kann
gleichfalls ein zweiarmiger Hebel angelenkt sein, der an seinen Enden mit Auslösefingern
versehen ist.
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Für Kameras, die wegen geringer Größe, geringer Anschaffungskosen
oder aus anderen Gründen besonders geeignet für die Stereo-Fotografie sind, kommen
speziell für das Modell gestaltete und bemessene Vorrichtungen besonders in Betracht.
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Im übrigen ist eine Vorrichtung mit abstandsveränderbar angeordneten
Füßen und ggf. Auslösefingern zweckmäßig und ohne weiteres möglich, die verschiedenen
Kameragrößen und -modellen angepaßt werden kann.
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Für eine solche Vorrichtung wird als vorteilhafte Ausgestaltung vorgeschlagen,
daß der eine Fuß und ggf. der eine Auslösefinger an einem Reiter angeordnet ist
bzw. sind, der auf der übrigen Vorrichtung verschiebbar und, vorzugsweise mittels
einer zugleich den Fuß in dem Schuh sichernden Klemmschraube, festklemmbar ist.
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Der Fuß kann z.B. mit einem Schaft ein Langloch in der Vorrichtung
durchsetzen. Der Finger kann z.B. verschiebbar, aber drehfest, auf einer an der
Vorrichtung gelagerten Welle sitzen.
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Beide Auslösefinger können, der eine auch ein Stück gegenüber dem
einen Fuß, auf der Welle verschiebbar und, z.B. wiederum mittels einer Klemmschraube,
arretierbar sein, um eine Anpassung an verschiedene Abstände zwischen Blitz-Schuh
und Auslöser zu ermöglichen. Diese Abstände sind jedoch weitgehend gleich.
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Die Zeichnungen geben Ausführungsbeispiele der Erfindung wieder.
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Fig. 1 zeigt zwei durch eine erste Vorrichtung verbundene Kameras
in Ansicht von vorne.
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Fig. 2 zeigt eine etwa gleiche Vorrichtung wie Fig. 1 für sich in
Ansicht von vorne Fig. 3 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 2 in Draufsicht, Fig. 4
zeigt einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2.
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Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 2.
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Fig. 6 zeigt zwei durch eine zweite Vorrichtung verbundene Kameras
in Ansicht von vorne.
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Fig. 7 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 6 in Ansicht von hinten.
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Fig. 8 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 6 in Draufsicht.
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Fig. 9 zeigt in vergrößertem Maßstab eine dritte Vorrichtung zum Verbinden
zweier Kameras in perspektivischer Darstellung.
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Fig. 10 zeigt zwei durch eine vierte Vorrichtung verbundene Kameras
in Ansicht von vorne.
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Fig. 11 zeigt die Kameras und die Vorrichtung nach Fig. 10 in Ansicht
von hinten.
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Fig. 12 zeigt zwei durch eine fünfte Vorrichtung verbundene Kameras
in Ansicht von vorne.
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Fig. 13 zeigt die Kameras und die Vorrichtung nach Fig. 12 in Draufsicht.
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Die in Fig. 1 und, im wesentlichen nur etwas länger, in Fig. 2 bis
5 dargestellte Vorrichtung weist an einer Schiene 1 eine parallel zu der Schiene
verlaufende, nahe den Enden der Schiene bei 2 und 3 gelagerte Welle 4 sowie einen
Reiter 5 auf, der auf der Schiene 1 und der Welle L
verschiebbar
und festklemmbar ist.
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Am Ende der Schiene 1 und an dem Reiter 5 ist je ein Blitz-Fuß 6 bzw.
; angeordnet, d.h. ein Fuß von der Form, wie er zum Einstecken eines Blitzlichts
in den dafür an einer Kamera vorgesehenen Schuh üblich ist.
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Der Blitz-Fuß 6 ist in Fig. 4 dargestellt. Er ragt mit einem Vierkant
8 in eine Vierkant-Ausnehmung 9 der Schiene 1 und kann durch eine von oben in ein
in dem Vierkant 8 geschnittenes Gewinde greifende, auf der Oberseite der Schiene
1 abgestützte Rändelschraube 10 angezogen werden bis zum Anstoß von zwei Absätzen
15 an der Unterseite der Schiene 1.
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Der in Fig. 5 gezeigte Blitz-Fuß 7 hat im Prinzip den gleichen Aufbau.
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Sein Vierkant 11 ragt jedoch durch ein Langloch 12 der Schiene, das
die Breite des Vierkants hat, in eine Vierkant-Ausnehmung 13 des Reiters 5. Das
Anziehen des Blitz-Schuhs 7 klemmt damit zugleich den Reiter 5 auf der Schiene 1
fest.
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Auf der Welle 4 sitzen drehfest zwei Auslösefinger 16 und 17. Sie
umfassen die Welle 4 jeweils mit einer Manschette 18 bzw. 19, wobei die Manschette
18 mittels einer Schraube 20 auf der Welle 4 festgeklemmt ist und die Manschette
19, die an dem Reiter 5 zwischen zwei von der Welle durchsetzten Mitnehmern 21 sitzt,
mit einer Feder 22 in eine Längsnut 23 der Welle 4 greift. Durch den waagerechten
unteren Schenkel der, gewinkelten, Auslösefinger 16 und 17 ragt jeweils eine darin
in einem Gewinde sitzende und durch eine Kontermutter 24 festgehaltene Schraube
25, die einen verhältnismäßig breiten Schraubenkopf 26 aufweist.
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Die Schraube 25 des Auslösefingers 16 hat zu dem Blitz-Fuß 6 und die
Schraube 25 des Auslösefingers 17 hat zu dem Blitz-Fuß 7 die Anordnung, wie sie
an einer Kamera zwischen dem Auslöser und dem Blitz-Schuh besteht. Diese Anordnung
ist für die meisten Kameras gleich.
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Die beschriebene Vorrichtung wird, wie in Fig. 1 dargestellt, mit
den beiden Blitz-Füßen 6 und 7 in die Blitz-Schuhe 27 zweier Kameras eingeschoben
und durch Anziehen der Rändelschrauben 10 fest mit den
Kameras verklemmt.
Die am Blitz-Schuh 7 sitzende Kamera wird dabei durch entsprechende Verschiebung
des Reiters 5 auf der Schiene 1 in den gewünschten Abstand von der anderen Kamera
gebracht, d.h. eng neben diese.
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Die beiden Kameras sind durch die Vorrichtung genau parallel ausgerichtet
und können genau gleichzeitig durch Fingerdruck auf einen der Schraubenköpfe 26
ausgelöst werden. Die gleichzeitige Auslösung läßt sich durch Justieren der Schrauben
25 mittels der Kontermuttern 24 einstellen.
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Die Vorrichtung nach Fig. 6 bis 8 ist für Aufnahmen im Hochformat
vorgesehen.
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Hier sind zwei Blitz-Füße 28 und 29 umgekehrt unmittelbar aneinandergesetzt
und mit einer Schwenkachse 30 für einen Doppelhebel 31 versehen, in dem durch Kontermuttern
32 gesicherte Schrauben 33 zum Betätigen der Auslöser angeordnet sind. An den Enden
des Doppelhebels 31 sind Drucktasten 34 ausgebildet. Eine Spiralfeder 35 hält die
Schrauben 33 an den Auslösern.
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Die Vorrichtung nach Fig. 9 besteht aus nichts anderem als zwei umgekehrt
unmittelbar aneinandergesetzten Blitz-Schuhen 50 und 51. Sie können z.B. in Kombination
mit elektrischen Auslösern verwendet werden.
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Auch Fig. 10 und 11 zeigen eine Vorrichtung für Hochformataufnahmen.
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Hier sind, um die Objektive näher aneinanderzurücken, die beiden Kameras
mit ihren Böden aneinandergesetzt. Dazu dient ein Bügel 36, an dessen Enden Blitz-Füße
37 und 38, einander zugekehrt, angeordnet sind. Ein an dem Bügel 36 angelenkter
S-förmiger Doppelhebel 39 trägt Schrauben 40 zum Betätigen der Auslöser. Die Schrauben
40 sind wiederum mittels einer Spiralfeder 41 leicht angedrückt.
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Um für Aufnahmen im Breitformat die Objektive möglichst nahe aneinander
anzuordnen, ist die Vorrichtung nach Fig. 12 und 13 so ausgebildet, daß sie mit
Blitz-Füßen 41 und 42 die beiden Kameras versetzt hintereinander hält. Zum Betätigen
der Auslöser dienen an einer Welle 43
angeordnete Auslösefinger
44 und 45 mit auf die Auslöser drückenden Schrauben 46 und 47.