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Medizinische Spritze mit Schutzhülle sowie Verfahren und
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Vorrichtung zur Herstellung einer solchen Spritze Beschreibung: Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fernhalten von Infektionserregern oder dergl.
von dem Betätiaungsteil einer medizinischen Spritze, insbesondere Perfusionsspritze,
sowie eine danach verfertigte Spritze und eine Vorrichtung zur Verfertigung einer
solchen Spritze bzw. zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
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Zur Zubereitung von z.B. parenteralen Lösungen werden mittels einer
Saugspritze aus mehreren Behältern mit verschiedenen Substanzen bzw. Lösungen gewünschte
Mengen derselben entnommen und in einen Mischbehälter gespritzt, um aus diesem als
vorbestimmte Mischung den Patienten verabreicht zu werden. Die Saugspritzen der
herkömmlichen Art sind nur für den einmaligen Gebrauch geeignet, da über die in
den Spritzenzylinder zurückbewegte Kolbenstange nur allzu leicht Infektionserreger
in den Füllraum der Spritze gelangen könnten, die in der Kinderpädiatrie sehr schnell
zum
Tode eines Frühgeborenen führen können.
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Des weiteren besteht die ganz große Gefahr bei den herkömmlichen Saugspritzen,
daß bei zu schnellem Anziehen der Kolbenstange an der Kolbendichtung (Dichtringe)
vorbei Umgebungsluft in den Füllraum der Spritze eindringt bedingt durch den dort
plötzlich ansteigenden Unterdruck.
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Ober diese in den Füllraum eindringende Umgebungsluft können ebenfalls
gefährliche Infektionserreger in die zu verabreichende Lösung gelangen. Aus diesem
Grunde wird das ärztliche Hilfspersonal auch stets angewiesen, die Kolbenstange
betont langsam anzuziehen. Es ist jedoch nicht sichergestellt, daß derartige Anweisungen
immer befolgt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten
Nachteile zu vermeiden, d.h. ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit
dem bzw. der eine Spritze vorbereitet werden kann, bei der Infektionserreger wirksam
von der Kolbenstange und damit vom Füllraum der Spritze ferngehalten sind, so daß
die vergleichsweise teure Spritze auch mehrfach verwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß über den Betätigunasteil
der Spritze eine vorzugsweise hauben- oder fingerlingartige Schutzhülle aus elastisch
dehnbarem Material gestülpt und mit ihrem freien Umfangsrand am Spritzenzylinder
dicht anliegend befestigt wird.
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Zum erleichterten Überstülpen wird die Schutzhülle mit radial gespreiztem
Umfangsrand bzw. Umfangsrandbereich bereitgehalten, der sich dann radial einwärts
schnappend dicht an den Spritzenzylinder anlegen kann.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann eine Saugspritze
bereitgestellt
werden, bei der sichergestellt ist, daß Infektionserreger aus der Umgebung von dem
aus der Spritze herausragenden Teil der Kolbenstange ferngehalten sind, und zwar
während der gesamten Gebrauchsdauer. Die Spritze ist daher auch mehrfach verwendbar.
Die Funktion der Spritze wird durch die Schutzhülle nicht beeinträchtigt, wobei
sich als Material für die Schutzhülle besonders gut ein Latex-Material eignet, wie
es für Kondome verwendet wird. Dieses Material ist sehr alterungsbeständig, hochelastisch
und absolut dicht. Das Anziehen der Kolbenstange erfolgt bei der erfindungsgemäß
vorbereiteten Spritze entgegen der Wirkung der elastischen Rückstellkräfte der Schutzhülle,
wodurch diese eine mehr oder weniger starke Dehnung erfährt. Mit dieser Dehnung
ist eine Vergrößerung des Volumens des von der Schutzhülle eingeschlossenen "aseptischen"
Raumes verbunden, wodurch in diesem Raum ein geringer Unterdruck entsteht, der einem
Eindringen von Luftbläschen in den Füllraum der Spritze bei etwas zu raschem Anziehen
der Kolbenstange und damit des Spritzenkolbens entgegenwirkt.
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Die Befestigung des Umfangrandes der Schutzhülle am Spritzenzylinder
erfolgt vorzugsweise durch ein Klebeband.
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Sofern sich der Umfangsrand aufgrund der radialen Vorspannung von
selbst dicht an den Spritzenzylinder anlegt, ist ein derartiges Klebeband nicht
erforderlich.
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Es kann jedoch zusätzlich zur Erhöhung der Sicherheit angebracht werden.
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Ein nicht untergeordnetes Problem stellt das aseptische Uberstülpen
der Schutzhülle dar. Zur Lösung dieses Problems wird eine Spreizhülse vorgeschlagen,
dessen Innendurchmesser etwas größer bemessen ist als der Aussendurchmesser bzw.
die maximale Außenabmessung des den herausragenden Kolbenstangenteil umfassenden
Spritzenendes und an der bei Verwendung einer hauben- oder fingerlingartigen Schutzhülle
der freie Umfangsrand bzw. Um-
fangsrandbereich derselben vorzugsweise
unter radialer Vorspannung gehalten ist. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich
um ein extrem einfaches Bauteil, mit dem problemlos die Schutzhülle über den Betätigungsteil
der Spritze gestülpt werden kann. Um sicherzustellen, daß der von der Schutzhülle
eingeschlossene Raum aseptisch ist, ist die Spritzeneinführöffnung der Spreizhülse
und damit der Schutzhülle durch eine leicht aufbrechbare Membran verschlossen. Die
Gefahr, daß nach dem Aufbrechen der Membran noch Infektionserreger aus der Umgebung
in den von der Schutzhülle eingeschlossenen Raum gelangen, ist extrem niedrig.
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Die Schutzhülle kann vorzugsweise ziehharmonikaartig vorgefaltet sein,
wodurch sich die elastischen Rückstellkräfte der Schutzhülle auch bei bis zum Anschlag
aus der Spritze herausgezogener Kolbenstange auf nahezu Null reduzieren.
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Konstruktive Details bzw. bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Ansprüchen 8 ff. näher beschrieben. Hervorzuheben wäre noch
die Ausführungsform nach Anspruch 14, nach der der freie Umfangsrand der Schutzhülle
innerhalb der Spreizhülse erst unmittelbar vor dem Gebrauch radial aufgespreizt
bzw. auseinandergezogen wird, um das Betätigungsteil der Spritze in die Schutzhülle
"eintauchen" zu können.
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Diese Maßnahme ist dann von Vorteil, wenn es sich bei dem Schutzhüllenmaterial
um ein weniger alterungsbeständiges Material handelt, also ein Material, das nach
einem länger anhaltenden Dehnungszustand weitgehend im gedehnten Zustand verbleibt,
also seine elastischen Rückstellkräfte verliert.
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Die erfindungsgemäß vorbereitete und ausgebildete Spritze
ist
also dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem elastisch dehnbaren Material, wie
Gummi, Kunststoff (Latex) oder dergl. hergestellte Schutzhülle hauben- oder fingerlingartig
ausgebildet und über den gesamten aus dem Spritzenzylinder herausragenden Teil der
Kolbenstange einschließlich das freie Kolbenstangenende gestülpt ist.
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Das gesamte Betätigungsteil der Spritze ist also von der Schutzhülle
eingeschlossen und kann auch bei mehrmaligem Gebrauch der Spritze sicher aseptisch
gehalten werden.
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Nachstehend werden eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß vorbereiteten
Spritze sowie bevorzugte Ausführungsformen einer Vorrichtung zur Herstellung einer
derartigen Spritze anhand der beigefügten Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß präparierten
Perfusionsspritze, teilweise in Seitenansicht, teilweise im Schnitt; Fig. 2 eine
erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Vorbereitung bzw. Verfertigung einer
Spritze nach Fig. 1 im Schnitt; Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Verfertigung einer Spritze nach Fig. 1 im Schnitt; Fig. 4 eine dritte Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Verfertigung einer Spritze entsprechend derjenigen nach Fig.
1 im Schnitt; Fig. 5 eine vierte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Verfertigung
einer Spritze
ähnlich derjenigen nach Fig. 1 im Schnitt; Fig. 6
und 7 eine fünfte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Verfertigung einer Spritze
entsprechend Fig. 1 in stark vereinfachtem Quer- und Längsschnitt, bei der der den
Spritzenzylinder umschließende Umfangs rand unmittelbar vor dem Gebrauch radial
nach außen gespreizt bzw. gezogen wird zum erleichterten Uberstülpen der Schutzhülle
über den Betätigungsteil der Spritze; und Fig. 8 eine sechste Ausführungsform ähnlich
derjenigen nach Fig. 4 im Längsschnitt vor Ingebrauchnahme.
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Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Perfusionsspritze 18 umfaßt
einen Spritzenzylinder 32, einen Saugkolben 20 sowie eine daran befestigte Kolbenstange
24. Der Kolben 20 ist mittels der Kolbenstange 24 betätigbar, d.h. im Spritzenzylinder
32 hin- und herbewegbar, wobei zum Zwecke der Kolbenbetätigung die Kolbenstange
24 an dem dem Fluidanschluß 64 gegenüberliegenden Spritzenende 14 aus der Spritze
18 bzw. dem Spritzenzylinder 32 herausgeführt ist. Die freie Stirnseite der Kolbenstange
24 ist mit der Bezugsziffer 36 gekennzeichnet. Die Kolbenstange 24 ist als Kreuzprofil
ausgebildet zum Zwecke der Gewichts- und Materialersparnis.
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Die Fluidabdichtung zwischen Kolben 20 und der Innenseite des Spritzenzylinders
32 erfolgt in an sich bekannter Weise über zwei Dichtringe oder -lippen 22, die
sich im Abstand voneinander über den Umfang des Kolbens 20 erstrecken. Der Füllraum
der Spritze 18 ist mit der Bezugsziffer 66 gekennzeichnet. Über das den aus der
Spritze herausragenden Kolbenstangenteil umfaßende Spritzenende 14, das sogenannte
Betätigungsteil der Spritze, ist eine fingerlingartige Schutzhülle 12 aus hochelastischem
Material, z.B. Latex, gestülpt, derart, daß der freie Umfangsrandabschnitt 16
dicht
am Außenumfang des Spritzenzylinders 32 anliegt. Die Schutzhülle 12 ist bei der
dargestellten Ausführungsform noch um einen am Spritzenzylinder 32 angeformten Fingerhalter
56 herumgestülpt, wodurch der Halt der Schutzhülle 12 am Spritzenzylinder 32 zusätzlich
erhöht wird. Am freien Ende der Kolbenstange 24 ist eine sich quer zur Kolbenstangenlängsrichtung
erstreckende Nut 68 angeordnet zum Anschluß an einen Perfusor herkömmlicher Art.
Auch die Nut 68 befindet sich innerhalb der Schutzhülle 12. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Schutzhülle 12 nach Art eines Kondoms ausgebildet und
besteht vorzugsweise aus demselben Material, das hochelastisch und sehr alterungsbeständig
ist. Um den Halt der Schutzhülle 12 am Zylinder 18 zusätzlich zu erhöhen, kann der
Umfangsrand 16 noch mit einem Klebeband am Außenumfang des Spritzenzylinders 32
befestigt werden. In Fig. 1 ist die Kolbenstange 24 bereits etwas angezogen, d.h.
in einer Zwischen-Saugstellung. Die Schutzhülle 12 ist so elastisch, daß sie der
Bewegung der Kolbenstange 24 bzw. des Kolbens 20 nur einen geringen Widerstand leistet,
der auch bei manueller Betätigung der Spritze ohne weiteres überwunden werden kann.
Gleichzeitig ist sichergestellt, daß aufgrund der hohen Elastizität der Schutzhülle
12 diese bei vollständig eingefahrener bzw. zurückgezogener Kolbenstange keine Falten
wirft und zwischen Kolbenstange und Spritzenzylinder nicht eingeklemmt wird. Damit
sind ungewollte Beschädigungen der Schutzhülle 12 sicher vermieden, die aus den
eingangs genannten Gründen die angestrebte Wirkung der Schutzhülle zunichte machen
würden.
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Der Kolbenhub einer 50 ml-Perfusionsspritze beträgt etwa 12 bis 13
cm abhängig vom Durchmesser der Spritze. Die Elastizität der Schutzhülle muß so
bemessen sein, daß bei diesem Kolbenhub die genannten Bedingungen erfüllt sind.
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Wie schon eingangs dargelegt, stellt es sicherlich ein
Problem
dar, wie die Schutzhülle 12 problemlos über das Betätigungsteil 14 der Spritze 18
gestülpt werden kann, vor allem unter Erfüllung der Voraussetzung, daß der von der
Schutzhülle 12 eingeschlossene Raum maximal aseptisch ist bzw. bleibt.
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Nachstehend werden nun einige Ausführungsformen bevorzugter Vorrichtungen
zur Verfertigung einer Spritze nach Fig. 1 beschrieben.
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In Fig. 2 ist eine absolute Primitivlösuna zur Herstellung bzw. Verfertigung
einer Spritze nach Fig. 1 bzw. zum Überstülpen einer Schutzhülle 12 über den Betätigungsteil
14 der Spritze 18 nach Fig. 1 dargestellt. Sie umfaßt eine Spreizhülse 10, deren
Innendurchmesser etwas größer ist als die maximale Außenabmessung des Betätigungsteiles
14 der in Fig. 2 nur mit unterbrochener Linie dargestellten Spritze 18, wobei die
maximale Außenabmessung des Betätigungsteiles 14 der Spritze 18 durch die am Spritzenzylinder
32 angeformten Fingerhalter 56 bestimmt ist.
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Über den in Fig. 2 unteren Rand der Spreizhülse 10 ist der Umfangsrand
16 der Schutzhülle 12, der hier wulstartig ausgebildet ist, gestülpt bzw. gezogen
und unter radialer Vorspannung gehalten. Zur besseren Fixierung des Umfangrandes
16 der Schutzhülle 12 am Außenumfang der Spreizhülse 10 ist diese mit einem sich
über den Umfang erstreckenden Nut 70 versehen, in der der Randwulst 16 Aufnahme
findet. Statt der Nut 70 kann auch eine Umfangskerbe oder dergl. vorgesehen sein.
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Die Spritzeneinführöffnung 26 der Spreizhülse 10 ist durch eine leicht
aufbrechbare Membran 28 verschlossen, so daß ein durch die Membran 28, Spreizhülse
10 und Schutzhülle 12 begrenzter aseptischer Innenraum erhalten wird. Beim Überstülpen
der Schutzhülle 12 über das Betätigungsteil 14 der Spritze 18 wird diese mit ihrem
Betätigungsteil 14 durch die Membran 28 hindurch in die Spreizhülse 10 eingeführt
oder umgekehrt die Spreizhülse 12
auf das Betätigungsteil 14 aufgesetzt.
Dabei bricht die Membran 28 auf. Die Spritze 18 wird mit ihrem Betätigungsteil 14
so weit in die Spreizhülse 10 und damit in die radial gespreizte Schutzhülle 12
eingeführt bzw. "eingetaucht" bis die Schutzhülle 12 von der Spreizhülse 10 abgestreift
wird, wobei die Abmessungen der Schutzhülle 12 und die Lage sowie Tiefe der Aufnahmenut
70 so bemessen sind, daß die Schutzhülle 12 erst dann von der Spreizhülse 10 abgestreift
wird, wenn die Fingerhalter 56 vollständig innerhalb der Schutzhülle 12 liegen,
so daß der abgestreifte Randwulst 16 den Spritzenzylinder 32 hinter den Fingerhaltern
56 dicht umschließt.
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In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung schematisch dargestellt, bei der die Spreizhülse 10 einen Boden 72 umfaßt,
also topfartig ausgebildet und innerhalb einer äußeren Verpackungs- und Führungshülse
38 angeordnet ist. Die Befestigung der Schutzhülle 12 an der Spreizhülse 10 erfolgt
wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3. Die Schutzhülle 12 ist bei dem in Fig.
4 dargestellten Ausführungsbeispiel ziehharmonikaartig vorgefaltet und weist an
seinem inneren Ende eine Klebstelle 46 auf zur klebenden Fixierung des Schutzhüllenendes
an der freien Stirnseite 36 der aus dem Spritzenzylinder 32 herausragenden Kolbenstange
24. Die äußere Verpackungs- und Führungshülse 38 ist sowohl oben als auch unten
durch eine Abdeckkappe 44 bzw. 74 verschließbar, wobei die obere Abdeckkappe 44
die bereits erwähnte Verschlußmembran 28 umfaßt. Somit braucht vor Ingebrauchnahme
der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung lediglich die untere Abdeckkappe 74 entfernt
zu werden, so daß die Spreizhülse 10 zusammen mit der Schutzhülle 12 zum Zwecke
des Überstülpens derselben über das Betätigungsteil der Spritze relativ zur äußeren
Verpackungs- und Führungshülse 38 in Richtung des Pfeiles P verschoben werden kann.
Durch
diese Relativverschiebung zwischen der innen gelegenen Spreizhülse
10 und der äußeren Verpackungs- und Führungshülse 38 wird der Umfangsrand bzw. Umfangsrandabschnitt
16 der Schutzhülle 12 von der Spreizhülse 10 abgestreift, so daß er über den Spreizhülsenrand
40 unter dichter Anlage an den in Fig. 4 nicht dargestellten Spritzenzylinder radial
nach innen schnappen kann. Zum Zwecke des Überstülpens der Schutzhülle 12 über das
Spritzenbetätigungsteil wird dieses also unter Aufbrechen der Verschlußmembran 28
in die geöffnete Schutzhülle 12 innerhalb der Spreizhülse 10 eingetaucht, und zwar
durch die Spritzeneinführöffnung 26 hindurch bis zum Boden 72. Dann erfolgt unter
Mitnahme der Spreizhülse 10 die bereits erwähnte Relativbewegung zwischen der Spreizhülse
10 und der äußeren Verpackungs- und Führungshülse 38 mit den ebenfalls bereits erwähnten
Folgen. Zum Zwecke eines gesicherten Abstreifens des Umfangrandes bzw. Umfangrandabschnitts
16 von der Spreizhülse 10 wird diese relativ eng von der äußeren Verpackungs-und
Führungshülse 38 umfaßt; d.h. die Spreizhülse 10 ist innerhalb der äußeren Verpackungs-
und Führungshülse 38 mit geringer Spielpassung in Hülsenlängsrichtung verschiebbar
angeordnet.
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Grundsätzlich wäre es auch möglich, den Umfangsrand bzw. Umfangsrandabschnitt
16 der Schutzhülle 12 über die in Fig. 4 oberen Umfangsränder beider Hülsen 10 und
38 zu ziehen. Die Funktion wäre dann in etwa vergleichbar mit derjenigen der Einfach-Ausführung
nach Fig. 3.
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Bei dem in Fig. 4 konkret dargestellten Ausführungsbeispiel weist
die äußere Verpackungs- und Führungshülse 38 einen nach innen ragenden Ringvorsprung
42 auf, der als Abstreifer für den über den Spreizhülsenrand 40 gezogenen Umfangsrand
bzw. Umfangsrandabschnitt 16
der Schutzhülle 12 bei relativer Bewegung
zwischen innerer Spreizhülse 10 und äußerer Verpackungs- und Führungshülse 38 dient.
Ferner ist bei dem konkreten Ausführungsbeispiel der freie Umfangsrand 16 der Schutzhülle
12 wulstartig ausgebildet, wodurch das Abstreifen desselben durch den Ringvorsprung
42 auf jeden Fall sichergestellt ist.
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Der Randwulst 16 der Schutzhülle 12 ist im Transportzustand zwischen
dem nach innen ragenden Ringvorsprung 42 der äußeren Verpackungs- und Führungshülse
38 und der oberen Abdeckung 44 festgehalten bzw. fixiert. Dadurch ist sichergestellt,
daß sich der Umfangsrand bzw. Umfangsrandabschnitt 16 der Schutzhülle 12 z.B. beim
Transport nicht ungewollt über den Spreizhülsenrand 40 bewegt. Über der Abdeckkappe
44 kann noch eine weitere Abdeckkappe angeordnet sein zum Schutze der leicht aufbrechbaren
Membran 28, die dann vor Ingebrauchnahme der Vorrichtung ebenso wie die untere Abdeckkappe
74 abgenommen werden muß. Die untere Abdeckkappe 74 ist im übrigen, wie Fig. 4 erkennen
läßt, ebenfalls topfartig ausgebildet, wobei im Transportzustand ihr Boden als Auflage
bzw. Abstützung des Spreizhülsenbodens 72 dient.
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Die Ausführungsform nach Fig. 5 dient zur Aufnahme einer Schutzhülle
12 mit einem Umfangsrand bzw. -randabschnitt 16, dessen an der Saugspritze 18 anliegende
Seite bzw.
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Fläche mit einer selbstklebenden Schicht 58 versehen ist.
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Diese ist durch eine Abdeckfolie 60 abgedeckt, die vor Ingebrauchnahme
mittels der Abziehlasche 62 von der selbstklebenden Schicht 58 abgezogen wird. Im
konkreten Fall soll der selbstklebende Umfangsrand bzw. -randabschnitt 16 der Schutzhülle
12 beim Eintauchen des Betätigungsteils 14 der Saugspritze 18 in das Innere der
Schutzhülle 12 an der in Fig. 5 unteren Seite des Fingerhalters 56 am Betätigungsende
der Saugspritze 18 ankleben, wobei der Fingerhalter 56 dann zur Gewährleistung einer
sicheren
Abdichtung des von der Schutzhülle eingeschlossenen Raumes gegenüber der Umgebung
als sich über den gesamten Umfang der Saugspritze 18 bzw. des Spritzenzylinders
erstreckender Ringvorsprung ausgebildet sein muß. Vorzugsweise hat der Umfangsrand
16 der Schutzhülle 12 eine entsprechende Randkontur. Die Schutzhülle 12 findet wiederum
Aufnahme in einer Art Spreizhülse 10, die hier im Bereich der Spritzeneinführöffnung
26 einen größeren Innendurchmesser aufweist als im übrigen Bereich, wobei der Übergang
zwischen dem Hülsenabschnitt größeren Durchmessers und dem Hülsenabschnitt kleineren
Durchmessers stufenartig ausgebildet ist. Dadurch entsteht eine sich über den Umfang
der Schutzhülse 10 erstreckende ringartige Auflagefläche für den Umfangsrand bzw.
-randabschnitt 16 der Schutzhülle 12. Die Schutzhülle 12 ist auch hier mit einem
Boden 72 versehen, also topfartig ausgebildet. Die Spritzeneinführöffnung 26 ist
durch einen Deckel 76 verschlossen, der ähnlich wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 4 die leicht aufbrechbare Membran 28 enthalten kann. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 ist die Verschlußmembran 28 jedoch unmittelbar am Umfangsrand bzw. -randabschnitt
16 der Schutzhülle 12 befestigt. Die Schutzhülle 12 ist ähnlich wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 4 ziehharmonikaartig vorgefaltet (Faltung 30). Zum Überstülpen der Schutzhülle
12 über das Betätigungsteil 14 der Spritze 18 wird der Deckel 76 abgenommen. Anschließend
wird mittels der Abziehlasche 62 die Abdeckfolie 60 abgezogen, so daß die selbstklebende
Schicht 58 frei wird. Dann wird das Betätigungsteil 14 der Spritze 18 in die Hülse
10 bzw.
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in das Innere der Schutzhülle 12 eingetaucht unter gleichzeitigem
Aufbrechen der Verschlußmembran 28, und zwar so weit, bis der Fingerhalter 56 in
klebende Anlage an die Schicht 58 kommt. Dann wird die mit der Schutzhülle versehene
Spritze 18 wieder aus der Hülse 10 herausgenommen. Die Spritze 18 ist einsatzbereit.
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Der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 liegt das Grundprinzip zugrunde,
daß der freie Umfangsrand bzw. -randabschnitt 16 der Schutzhülle 12 innerhalb der
Spreizhülse 10 erst unmittelbar vor Ingebrauchnahme radial nach außen gespreizt
wird, so daß die Schutzhülle 12 ohne weiteres über das dem herausragenden Kolbenstangenteil
umfassende Spritzenende bzw. das Betätigungsteil der in den Fig. 6 und 7 nicht dargestellten
Spritze stülpbar ist. Dieses Prinzip ist dann von Bedeutung, wenn für die Schutzhülle
12 ein Material verwendet wird, das seine elastischen Rückstellkräfte nach gewisser
Zeit verliert, so daß der Umfangsrand bzw. -randabschnitt 16 der Schutzhülle 12
nicht eine längere Zeit vorgespannt sein darf; denn dadurch würde er die oben beschriebene
Dichtfunktion verlieren.
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Die radiale Vorspannung des Umfangsrandes bzw. Umfangrandabschnitts
16 der Schutzhülle 12 unmittelbar vor Ingebrauchnahme der Vorrichtung könnte dadurch
erreicht werden, daß die Spreizhülse 10 durch zwei gelenkig miteinander verbundene
Halbschalen gebildet ist, die gegen die Wirkung eines elastischen Elements, z.B.
Blattfeder oder dergl., unter Spreizung des freien Umfangsrandes bzw. -randabschnitts
16 der Schutzhülle 12 auseinander bewegbar sind.
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Eine andere Möglichkeit ist in den Fig. 6 und 7 schematisch dargestellt.
Am Umfangsrand bzw. -randabschnitt 16 der Schutzhülle 12 sind vier gleichmäßig über
den Umfang verteilt angeordnete Spreizfäden 48 befestigt, die mit ihrem anderen
Ende durch entsprechend zugeordnete Umfangsöffnungen 50 in der Spreizhülse 10 hindurchgeführt
und an einem äußeren, gegenüber der Spreizhülse 10 relativ verdrehbaren Betätigungsring
52 befestigt sind, so daß durch Verdrehen desselben in Richtung des Pfeiles 'A"
gegenüber der Spreizhülse 10 die Spreiz-
fäden 48 spannbar und
der Umfangsrand bzw. Umfangsrandabschnitt 16 der Schutzhülle 12 entsprechend radial
nach außen spreiz- bzw. öffenbar sind. Letztgenannte Stellung ist in den Fig. 6
und 7 in unterbrochener Linie dargestellt. Durch Verdrehen des äußeren Betätigungsringes
52 in Richtung des Pfeiles A relativ zur Spreizhülse 10 erfolgt also ein Spannen
der Spreizfäden 48. Durch Verdrehen des Betätigungsringes 52 in entgegengesetzte
Richtung kommen die Spreizfäden 48 dagegen mit einem Trennwerkzeug in Form einer
Schneidklinge 54 in Eingriff, die vorzugsweise jeweils die entsprechende Kante der
Umfangsöffnungen 50 bilden. Die gegenüberliegenden Kanten der Umfangsöffnungen 50
sind dagegen vorzugsweise abgerundet ausgebildet, so daß die Spreizfäden 48 leicht
über diese Kante gezogen werden können. Die erwähnten sich in Spreizhülsenlängsrichtung
erstreckenden Kanten der Umfangsöffnungen 50 sind in Fig. 6 entsprechend schematisch
dargestellt. Die Spritzeneinführöffnung 26 der Spreizhülse 10 ist wiederum mit einer
leicht aufbrechbaren Membran 28 verschlossen. Ähnlich kann die untere öffnung der
Spreizhülse 10 verschlossen sein. Die Spreizhülse 10 kann jedoch ebenso gut topfförmig
ausgebildet sein ähnlich wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5.
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Unmittelbar vor Ingebrauchnahme wird also der äußere Betätigungsring
52 in Richtung des Pfeiles A verdreht, wodurch die Schutzhülle 12 längs ihres Umfangsrandes
bzw. -randabschnittes 16 radial nach außen gedehnt wird. Anschließend kann die nicht
dargestellte Spritze mit ihrem Betätigungsteil durch die Membran 28 hindurch in
die Spreizhülse 10 bzw. in die Schutzhülle 12 eingetaucht werden. Der äußere Betätigungsring
52 wird dann losgelassen und kurz in die entgegengesetzte Richtung verdreht, wodurch
die Spreizfäden 48 abgetrennt werden. Der Umfangsrand bzw. -randabschnitt 16 legt
sich dann dicht an den Außenumfang
des Spritzenzylinders an. Selbstverständlich
muß der Durchmesser des entspannten Umfangrandes bzw. -randabschnitts 16 der Schutzhülle
12 von vornherein kleiner bemessen sein als der Außendurchmesser bzw. -umfang der
nicht dargestellten Spritze.
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In Fig. 8 ist schließlich noch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt, wie sie für die Praxis besonders gut geeignet ist. Sie
ist zusammengesetzt aus Abschnitten herkömmlicher Pappversandrohre und dazugehöriger
Stülpdeckel. Die Spreizhülse 10 wird also durch einen Pappversandrohr-Abschnitt
gebildet, dessen unteres bzw. bodenseitiges Ende durch einen Stülpdeckel 72' verschlossen
ist.
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Dieser Stülpdeckel hat die Funktion des im Zusammenhang mit Fig. 4
beschriebenen Bodens 72. Über den oberen, der Spritzeneinführöffnung 26 zugeordneten
Spreizhülsenrand 40 ist in der oben beschriebenen Weise der Umfangsrand bzw. -randabschnitt
16 der hauben- bzw. fingerlingartigen Schutzhülle 12 gezogen. Diese Baueinheit ist
mit leichter Spielpassung innerhalb einer äußeren Verpackungs- und Führungshülse
38 angeordnet, die ebenfalls durch einen Pappversandrohr-Abschnitt gebildet wird.
Das untere bzw.
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bodenseitige Ende der äußeren Hülse 38 ist wiederum durch einen herkömmlichen
Stülpdeckel 74' verschlossen. Die Anbringung eines derartigen Stülpdeckels ist jedoch
nicht notwendige Voraussetzung. Es wird dadurch jedoch eine nach außen hin geschlossene
Verpackungseinheit geschaffen. Ferner erhöht der Stülpdeckel 74' die Stabilität
der Gesamtkonstruktion. Die Stülpdeckel 72' und 74' sind jeweils aus Kunststoff
hergestellt.
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Sie können jedoch genauso gut aus Pappe bestehen.
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Auf den oberen Rand der äußeren Verpackungs- und Führungshülse 38
ist ein Deckel 44 aufgesetzt, der wiederum durch
einen Pappversandrohr-Abschnitt
entsprechend dem für die äußere Verpackungs- und Führungshülse 38 sowie einen Stülpdeckel
44' gebildet ist. Der Deckel 44 umfaßt den oberen aus der äußeren Verpackungs- und
Führungshülse 38 herausragenden Teil der inneren Spreizhülse 10 unter relativ enger
Anlage an den über den oberen Spreizhülsenrand 40 gezogenen Umfangsrand bzw. -randabschnitt
16 der Schutzhülle 12. Der Deckel 44 wird in der dargestellten Lage durch ein die
Stoß stelle zwischen Deckel 44 und äußerer Verpackungs- und Führungshülse 38 überdeckendes
Klebeband 78 gehalten, das vor Ingebrauchnahme der Vorrichtung abgezogen wird. Dann
wird der Deckel 44 abgehoben, die Spritze mit ihrem Betätigungsteil 14 (nicht dargestellt)
in die Spritzeneinführöffnung 26 der Spreizhülse 10 und damit in die Schutzhülle
12 eingetaucht und gegen den Bodendeckel 72' gedrückt unter gleichzeitiger Mitnahme
der inneren Spreizhülse 10 in Richtung des Pfeiles P. Durch die dadurch bewirkte
relative Verschiebung zwischen der inneren Spreizhülse 10 und der äußeren Verpackungs-
und Führungshülse 38 wird der Umfangsrand bzw. -randabschnitt 16 der Schutzhülle
12 von der Spreizhülse 10 abgestreift, so daß er über den Spreizhülsenrand 40 radial
nach innen schnappen und sich nicht an den Spritzenzylinder anlegen kann. Das Abstreifen
des Umfangsrandes bzw.
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-randabschnitts 16 der Schutzhülle 12 von der Schutzhülse 10 erfolgt
bei der dargestellten Ausführungsform durch den oberen Rand 80 der äußeren Verpackungs-und
Führungshülse 38. Dieser Rand hat die Funktion des Ringvorsprungs 42 nach Fig. 4.
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Die in Fig. 8 dargestellte Vorrichtung kann mehrmals eingesetzt werden.
Sie muß lediglich jeweils mit einer neuen Schutzhülle 12 bestückt werden. Vorzugsweise
wird die Gesamtvorrichtung mit einer weiteren Verpackung umgeben und in dieser sterilisiert
bzw. aseptisch aufbewahrt
Die Abmessungen einer bevorzugten Ausführungsform
entsprechend Fig. 8 sind wie folgt: Außendurchmesser der Hülse 38: 64 mm Innendurchmesser
der Hülse 38: 60 mm Länge der Hülse 38: 70 mm Außendurchmesser der Spreizhülse 10:
59 mm Innendurchmesser der Spreizhülse 10: 55 mm Länge der Spreizhülse 10: 50 mm
Außendurchmesser des Deckels 44: 64 mm Innendurchmesser des Deckels 44: 60 mm Länge
bzw. Höhe des Deckels 44: 20 mm Die obigen Abmessungen lassen erkennen, daß die
Spreizhülse 10 innerhalb der äußeren Verpackungs- und Führungshülse 38 ausreichend
Platz für eine axiale Relativverschiebung innerhalb der äußeren Hülse 38 besitzt.
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Selbstverständlich bestehen auch die entsprechenden Hülsen der vorangehend
beschriebenen Ausführungsformen vorwiegend aus Pappe. Sie können jedoch auch aus
Kunststoff oder dergl. hergestellt werden. Pappmaterial ist jedoch ausreichend und
wohl am billigsten sowie umweltfreundlichsten.
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Die innere Spreizhülse 10 ragt bei der Ausführungsform nach Fig. 8
in der Gebrauchsstellung etwa 5 bis 10 mm aus der äußeren Verpackungs- und Führungshülse
38 heraus.
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Bei nochmaliger Einhüllung der in Fig. 8 dargestellten Vorrichtung
in eine äußere Verpackung ist die Anordnung der oben beschriebenen Verschlußmembran
28 entbehrlich.
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Das gleiche gilt, wenn der Deckel 44 sowie die äußere Hülse 38 samt
Boden 74' jeweils ein integrales Bauteil darstellen, die die innere Spreizhülse
10 samt Schutzhülle 12 mittels des Klebebandes 78 hermetisch einschließen.
Dann
ist eine aseptische Aufbewahrung der Schutzhülle 12 innerhalb der äußeren Verpackung
38, 44 möglich und auch auf Dauer sichergestellt.
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Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.