-
Ein typisches Blockhomopolymerisat der DE-PS 21 58 575 wird in Abwesenheit
von Verzweigungsmitteln unter folgenden Bedingungen erhalten: Polymerisation in
Hexan in Gegenwart einer polymerisationswirksamen Menge von 0,04 Massen-% n-Butyllithium
und 1 Massen-0/o Ethylenglykoldimethylether, jeweils bezogen auf das Polymerisat,
wobei die Polymerisation bei 30"C begonnen und bei 1600C beendet wird.
-
Das so erhaltene Blockhomopolymerisat läßt sich wie folgt charakterisieren:
-
Aus dem Blockhomopolymerisat wird analog der in der ISO 2322-1975
(E) für SBR angegebenen Vorschrift ein vulkanisierter Probekörper erhalten. tan
()'dieses Probekörpers wird nach dem Meßverfahren der DIN 53 520 in Abhängigkeit
von der Temperatur gemessen. Die grafische Darstellung liefert eine Kurve (tan $
Kurve), die nur ein Maximum aufweist. Die Kurve ist ziemlich schmal.
-
Man kann auch sagen, die tan Kurve weist in halber Höhe eine geringe
Breite auf (geringe Halbwertsbreite).
-
Die Aufgabe bestand darin, in der Wärme vulkanisierbare Laufstreifen
für die Herstellung der Laufflächen von Kraftfahrzeug-Luftreifen bereitzustellen,
mit welchen die eingangs beschriebene Eigenschaftskombination wesentlich besser
als mit den Laufstreifen des Standes der Technik verwirklicht werden kann. Weitere
Eigenschaften, die verwirklicht werden sollen, sind die gute Verarbeitbarkeit der
Kautschukkomponente bei den Mischprozessen, die gute Verarbeitbarkeit der vulkanisierbaren
Massen bei den Verformungsprozessen und ein gutes Vulkanisationsverhalten der vulkanisierbaren
Massen (Laufstreifen) hinsichtlich Vulkanisationsgeschwindigkeit und Vernetzungsausbeute
bei der Weiterverarbeitung zu den Reifenlaufflächen.
-
Dazu ist es erforderlich, daß die Kautschukkomponente ein Vulkanisationsverhalten
aufweist, das hinsichtlich Vernetzungsgeschwindigkeit und Vernetzungsausbeute dem
der bekannten, reaktionsschnellen Allzweckkautschuke (NR, IR, BR und SBR) nahekommt.
Im Falle von Verschnitten einer speziellen Kautschukkomponente mit Allzweckkautschuken
und mit bekannten Spezialkautschuken, wie NBR, ist es erforderlich, daß die spezielle
Kautschukkomponente ein gutes Covulkanisationsverhalten aufweist.
-
Die Aufgabe wurde in überraschender Weise wie in den Hauptansprüchen
1 bis 3 und den Unteransprüchen 4 bis 10 angegeben gelöst.
-
Unter Blockcopolymerisaten werden Polymerisate verstanden, welche
Blöcke aufweisen, die dadurch charakterisiert sind, daß die Kettensegmente, welche
von beiden Seiten an eine Blockgrenze stoßen, sich in der Art oder in der Zahl der
zugrunde liegenden Monomeren unterscheiden.
-
Die speziellen Kautschukkomponenlen sind neu.
-
Der abnehmenden Tendenz der Tg's der Kettensegmente in den Makromolekülen
der speziellen Kautschukkomponente entspricht die zunehmende Tendenz der Segmentbeweglichkeiten.
-
Die die Segmentbewegungen behindernde Wirkung der WE entspricht der
Reihenfolge: WE, erhalten durch Polymerisation von Styrol oder durch 1,2-Polymerisation
von Piperylen > WE, erhalten durch 1,2- oder 3,4-Polymerisation von Isopren oder
durch 3,4-Polymerisation von Piperylen > WE, erhalten durch 1,2-Polymerisation
von 1,3-Butadien > WE, erhalten durch 1,4-Polymerisation von Isopren oder Piperylen
> WE, erhalten durch l ,4-Polymerisation von 1,3-Butadien.
-
Die Blockcopolymerisate und Polymerisate I weisen als Folge hoher
Polymerisationstemperaturen (> 90"C) Langkettenverzweigungen auf. Diese sind
erwünscht im Hinblick auf einen möglichst niedrigen kalten Fluß der Blockcopolymerisate
und Polymerisate 1. Falls diese Langkettenverzweigungen nicht ausreichen, kann man
die Polymerisation in Gegenwart von Verzweigungsmitteln, beispielsweise in Gegenwart
von 0,02 bis 0,08 Massen-% Divinylbenzol, bezogen auf das Blockcopolymerisat bzw.
das Polymerisat I, oder in Gegenwart von tertiärem Butylchlorid, durchführen.
-
Man kann Verzweigungen der Blockcopolymerisate und der Polymerisate
I auch durch Kupplungsreaktionen mit geeigneten Kupplungsmitteln, d. h. speziellen
Verzweigungsmitteln, herbeiführen. So kann man beispielsweise die Lösungen der den
Blöcken der Blockcopolymerisate entsprechenden Polymerisate, welche als living polymers
vorliegen, in Gegenwart von Tetrachlorkohlenstoff vereinigen, so daß sternförmige
Blockcopolymerisate erhalten werden.
-
Die vorstehenden, den Einbau von Verzweigungsmitteln betreffenden
Ausführungen gelten entsprechend auch für die Isopren-Polymerisate.
-
Es wurde gefunden, daß der Einbau von Verzweigungsmitteln an Verzweigungsstellen
in den durch Lithiumpolymerisation erhaltenen Makromolekülen nicht nur vorteilhaft
ist im Hinblick auf einen möglichst niedrigen kalten Fluß der speziellen Kautschukkomponente
und der Kautschukkomponente sondern auch im Hinblick auf eine möglichst vollkommene
Verwirklichung der eingangs beschriebenen Eigenschaftskombination.
-
Die Lehre betreffend die 1 bis 3 Teilbereiche des von der speziellen
Kautschukkomponente abgedeckten Tg-Bereichs und betreffend die diesen entsprechenden
Folgen von Kettensegmenten, die 15 bis 70 Massen-% der gesamten, der speziellen
Kautschukkomponente zugrunde liegenden Monomeren entsprechen (Merkmal h im Anspruch
5), hat die folgende Bedeutung: Die Verzweigungsstellen sollen weder in den einzelnen
Makromolekülen mehr oder weniger gleichmäßig verteilt sein noch nur in einem Teil
der Population der Makromoleküle vorliegen.
-
Die Verzweigungsstellen in den Makromolekülen der speziellen Kautschukkomponente
sollen so auf die durch Lithiumpolymerisation erhaltenen Folgen ihrer Kettensegmente
verteilt sein, daß 1 bis 3 Teilbereiche des insgesamt abgedeckten Tg-Bereichs mit
vergleichsweise hohem Verzweigungsgrad und der übrige Teilbereich oder die übrigen
Teilbereiche mit vergleichsweise niedrigem Verzweigungsgrad der ihnen jeweils zugeordneten
Folgen von Kettensegmenten resultieren.
-
Es kann auch vorteilhaft sein, wenn ein Teilbereich des von der speziellen
Kautschukkomponente abgedeckten Tg-Bereichs einem Polymerisat II, welches Verzweigungen
aufweist, entspricht (siehe beispielsweise Anspruch 8).
-
Die WE, die durch 1,2- und 3,4-Polymerisation der Diene, durch 1,4-Polymerisation
der Diene und durch Polymerisation von Styrol erhalten sind, werden jeweils durch
IR-Analyse bestimmt.
-
Die Blockcopolymerisate werden im allgemeinen durch Polymerisation
der Monomeren in einem Kohlenwasserstoff-Lösemittel in Gegenwart einer polymerisationswirksamen
Menge von 0,02 bis 0,08 Massen-0/o eines C4-Alkyllithiums, insbesondere n-Butyllithium,
als Katalysator und von 0,2 bis 2 Massen-% einer bifunktionellen Lewis-Base aus
der Gruppe der Ether, tertiären Amine und ihrer Gemische als Cokatalysator (jeweils
bezogen
auf das Blockcopolymerisat), bei einem Massenverhältnis
von Cokatalysator/Katalysator von 3:1 bis 200:1, im Temperaturbereich von 30 bis
1700C erhalten, wobei die Polymerisation bei 5 40"C begonnen und bei 2 80°C, vorzugsweise
bei 2130°C beendet wird.
-
Der Temperaturverlauf in Abhängigkeit vom Monomerumsatz bei der Herstellung
der Blockcopolymerisate kann auf unterschiedliche Weise gesteuert werden, beispielsweise
durch das Lösemittel/Monomer-Mengenverhältnis, durch die Temperatur von zudosiertem
Monomer und/oder Lösemittel und durch Zu- oder Abführung von Wärme.
-
Die Blockcopolymerisate können durch diskontinuierliche oder kontinuierliche
Polymerisation erhalten werden.
-
Die Blockcopolymerisate weisen im allgemeinen die folgenden Merkmale
auf, wobei zur Charakterisierung der Blöcke die Abkürzungen gelten: Tk: erhalten
bei konstanter Polymerisationstemperatur (isotherme Polymerisation); Ts: erhalten
bei stetig steigender Polymerisationstemperatur (Spezialfall: adiabatische Polymerisation);
Mk: erhalten bei konstanter Monomerzusammensetzung; Ms: erhalten bei stetig sich
ändernder Monomerzusammensetzung; %: Massen-%, bezogen auf das zugrunde liegende
Monomerengemisch.
-
AB-Blockcopolymerisate 1) Block A: Ts, Mk: Isopren; vor Beginn von
Block B wird die Temperatur gesenkt; Block B: Ts, Mk: 1,3-Butadien; 2) Block A:
Tk, Ms: Isopren, beginnend bei 100%, stetig fallend bis 0%; 1,3-Butadien, beginnend
bei 0%, stetig steigend bis 100%; Block B: Mk: 1,3-Butadien; ABC-Blockcopolymerisate
3) Block A: Ts, Mk: Isopren; Block B: Tk oder Ts, Ms: Isopren, beginnend bei 100%,
stetig fallend bis 0%; 1,3-Butadien, beginnend bei 0%, stetig steigend bis 100%;
Block C: Ts, Mk: 1,3-Butadien.
-
AB-Blockcopolymerisate 4) Block A: Ts, Mk: 80 bis 90% Isopren; 10
bis 200/n Styrol; vor Beginn von Block B wird die Temperatur gesenkt; Block B: Ts,
Mk: 1,3-Butadien; 5) Block A: Tk, Ms: Isopren, beginnend bei 75 bis 90%; Styrol,
beginnend bei 10 bis 25%, beide stetig fallend bis 0% 1,3-Butadien, beginnend bei
0%, stetig steigend bis 100%; Block B: Ts, Mk: 1,3-Butadien; ABC-Blockcopolymerisate
6) Block A: Ts, Mk: 80 bis 90% lsopren; 10 bis 20% Styrol; Block B: Tk oder Ts,
Ms: Isopren und Styrol, beginnend mit den Anteilen gemäß Block A, beide stetig fallend
bis 00/01,3- Butadien, beginnend bei 0%, stetig steigend bis 100%; Block C: Ts,
Mk: 1,3-Butadien; 7) Block A: Tk, Ms: Isopren, beginnend bei 80 bis 90%, stetig
fallend bis 0%; Styrol konstant bei 10 bis 20%; 1,3-Butadien, beginnend bei 0%,
stetig steigend bis 80 bis 90%; Block B: Tk oder Ts, Ms: Styrol und 1,3-Butadien,
beginnend mit den Anteilen gemäß dem Ende von Block A; Styrol stetig fallend bis
0%; 1,3-Butadien stetig steigend bis 100%; Block C: Ts, Mk: 1,3-Butadien.
-
Die Blockcopolymerisate sind im allgemeinen aus 15 bis < 35 Massen-%
Isopren und > 65 bis 85 Massen-% 1,3-Butadien oder aus 10 bis 30 Massen-% Isopren,
5 bis 15 Massen-% Styrol und 55 bis 85 Massen-% 1,3-Butadien, jeweils bezogen auf
das Blockcopolymerisat, erhalten.
-
Die Isopren-Polymerisate und Polymerisate 1 weisen im allgemeinen
Merkmale auf, die denen der entsprechenden Blöcke der Blockcopolymerisate, insbesondere
der vorstehend beschriebenen Blockcopolymerisate, entsprechen. Ihre Herstellung
ist grundsätzlich bekannt.
-
Die Verschnitte aus den Isopren-Polymerisaten und Polymerisaten 1
weisen im allgemeinen Merkmale auf, welche denen der Blockcopolymerisate, insbesondere
der vorstehend beschriebenen Blockcopolymerisate, entsprechen (Segmentbeweglichkeit
am »Ende« der Makromoleküle des Isopren-Polymerisates und am »Anfang«
der
Makromoleküle des l'olymcl isales l; Verschniltvel hilllnis).
-
Dic Polynierisate ii sind auf bekannte Weise erhlllllich (siehe beispielsweise
llydroearbon Processing, Vol. 44, No. 11, Nov. 1965, Seile 260).
-
Die spezielle Kautschukkomponente, die Kautschukkomponente und die
vulkanisierbare Masse zeichnen sich jeweils dadurch aus, daß die tan Kurve, die
wie im einzelnen oben beschrieben erhalten wird, wesentlich breiter ist als die
wie oben beschrieben erhaltene tan 4-Kurve eines typischen Blockhomopolymerisates
des Standes der Technik.
-
Es wurde gefunden, daß diese Tatsache in Verbindung mit den Merkmalen
d.3, e und f in den Hauptansprüchen 1 bis 3 ein Indiz dafür ist, daß die eingangs
beschriebene Eigenschaftskombination mit den Laufstreifen der Anmeldung wesentlich
besser verwirklicht werden kann als mit den Laufstreifen des Standes der Technik.
-
Die tan Kurve zeigt einen wesentlich anderen Verlauf, wenn man den
tan 4der vulkanisierten Probekörper, welche aus der speziellen Kautschukkomponente,
der Kautschukkomponente oder der vulkanisierbaren Masse analog der in der ISO 2322-1975
(E) für SBR angegebenen Vorschrift erhalten sind, nicht nach dem Meßverfahren der
DIN 53 520 sondern nach einem Meßverfahren mit einem Rheovibron-Gerät bei 1 Hz in
Abhängigkeit von der Temperatur mißt.
-
Es wurde gefunden, daß man den verschiedenen Temperaturbereichen,
die die tan Kurve (Rheovibron, 1 Hz) durchläuft, die wie vorstehend beschrieben
auf Basis einer beliebigen Kautschukkomponente erhalten werden kann, Eigenschaften
der Reifenlaufflächen zuordnen kann (siehe Bild).
-
Im Tieftemperaturbereich wird mit dem Verlassen des Glaszustandes
die Begrenzung des elastischen Verhaltens angezeigt. Die Lage dieses Temperaturpunktes
kennzeichnet das Niveau der Kälteflexibilität und erlaubt damit Voraussagen für
die Wintertauglichkeit des Vulkanisats.
-
Mit dem Glaspunkt steht der Abriebwiderstand in direkter Beziehung.
-
Oberhalb des Nullpunktes im Temperaturbereich bis ca. 30"C darf das
Niveau von tan dals entscheidendes Indiz für das Rutschverhalten, insbesondere auf
nasser Straße, gelten. Letzteres wird bekanntlich von einer optimalen Dämpfung bestimmt.
-
Der Bereich zwischen 30"C und ca. 600C umfaßt die üblicherweise auftretenden
Lauftemperaturen eines Reifens. Es wird verständlich, daß der tan d unter diesen
Bedingungen im wesentlichen den Grad des Rollwiderstandes bestimmt.
-
Darüber hinausragende Temperaturen beim Betrieb eines Reifens signalisieren
den Eintritt in das Gebiet höchster Beanspruchung, wobei Grenzbereiche der Funktionstüchtigkeit
mit der Gefahr der Zerstörung erreicht werden. Die hier auftretenden Werte für tan
d bieten die Grundlage zur Abschätzung des heat-build-up-Verhaltens und der beginnenden
thermischen Zersetzung und damit der Grenzen der Belastbarkeit eines Reifens.
-
Die tan &Kurve (Rheovibron, 1 Hz) gibt dem Fachmann die notwendige
Orientierung, um mit Hilfe der Lehre der Anmeldung durch Variation der Herstellungsparameter
für die Laufstreifen Reifenlaufflächen mit den jeweils gewünschten Eigenschaftskombinationen,
sozusagen Reifenlaufflächen nach Maß, bereitzustellen.
-
Diese Optimierungsbemühungen des Fachmanns reduzieren sich im wesentlichen
darauf, den Verlauf der tan Kurve (Rheovibron, 1 Hz) der vulkanisierten Probekörper
auf Basis der speziellen Kautschukkomponente.
-
der Kautschukkomponente oder der vulkanisierbaren Masse in geeigneter
Weise zu modifizieren.
-
Einerseits modifiziert er durch Steuerung der Segmentbeweglichkeiten
der Folgen von Kettensegmenten und damit durch Abdecken der Tg-Bereiche, die den
Eigenschaften der Reifenlaufflächen zugeordnet sind (qualitativer Aspekt).
-
Andererseits modifiziert er durch Auswahl der Mengen dieser Folgen
von Kettensegmenten (quantitativer Aspekt).
-
Die spezielle Kautschukkomponente kann in den anmeldungsgemäßen,
vulkanisierbaren Massen allein oder im Verschnitt mit anderen Kautschuken, insbesondere
den bekannten Allzweckkautschuken, mit Spezialkautschuken, wie beispielsweise NBR,
und auch mit schwach ungesättigten Kautschuken, wie beispielsweise EPDM oder IIR,
eingesetzt werden.
-
Aktive, verstärkende Füllstoffe sind beispielsweise Laufflächenruße
unterschiedlicher Aktivität, mit Silan-Haftvermittlern behandelte, aktive Kieselsäuren
und ihre Gemische. Sie werden in üblichen Mengen zugesetzt.
-
Unter Vulkanisationsmitteln werden die bekannten Vulkanisationssysteme
verstanden. Ein bevorzugtes Vulkanisationssystem enthält Schwefel in Kombination
mit den üblichen Beschleunigern. Die Menge des Vulkanisationsmittels richtet sich
nach den übrigen Mischungskomponenten und kann durch einfache, orientierende Versuche
leicht ermittelt werden.
-
Als Zusatzstoffe können die in der Kautschuktechnologie üblichen
Weichmacheröle eingesetzt werden.
-
Bevorzugt sind aromatische, aliphatische und naphthenische Kohlenwasserstoffe.
Sie werden in üblichen Mengen zugesetzt.
-
Als Zusatzstoffe können auch weitere übliche Hilfsmittel, wie beispielsweise
Alterungsschutzmittel und Ozonschutzwachse, in wirksamen Mengen zugesetzt werden.
-
Zur Herstellung der vulkanisierbaren Massen aus den Mischungskomponenten
und zur Weiterverarbeitung zu den Laufstreifen und den Vulkanisaten (Reifenlaufflächen)
können die in der Reifenindustrie üblichen Misch-, Verformungs-und Vulkanisationsanlagen
dienen, wie beispielsweise Innenmischer, Walzwerke, Extruder, Kalender, Spritzgießeinrichtungen,
Vulkanisationspressen und kontinuierlich arbeitende Vernetzungsanlagen.
-
Die anmeldungsgemäßen Laufstreifen eignen sich zur Herstellung von
PKW- und LKW-Reifen, und zwar sowohl zur Herstellung von Neureifen als auch zur
Runderneuerung von Altreifen.
-
Die mit Laufstreifen erhaltenen Reifenlaufflächen besitzen Allwettereigenschaften.
Dementsprechend können die Reifen als Ganzjahresreifen eingesetzt werden (Alljahrestauglichkeit).
-
Die Reifenlaufflächen, welchen eine spezielle Kautschukkomponente
zugrunde liegt, die als Monomerbasis
1,3-Butadien, Isopren und ggf.
Piperylen, nicht dagegen Styrol aufweist, zeichnen sich durch einen niedrigen Rollwiderstand
(hohe Wirtschaftlichkeit) bei einer guten Kombination mit anderen unabdingbaren
Eigenschaften aus.
-
Im Interesse einer möglichst deutlichen Formulierung der Lehre der
Anmeldung wurde darauf verzichtet, in der Beschreibung und in den Ansprüchen alle
nur denkbaren Varianten (Maßnahmenkombinationen) durchzuspielen, die sich dem Fachmann,
der sich die anmeldungsgemäße Aufgabe stellt und der die Lehre der Anmeldung kennt,
aufdrängen. Die Lehre geht somit über den Wortlaut der Ansprüche hinaus.
-
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert. Darin
bedeuten Teile (T.) Massenteile.
-
Aus drei speziellen Kautschukkomponenten, welche im folgenden im
einzelnen beschrieben werden, wurden analog der in der ISO 2322-1975 (E) für SBR
angegebenen Vorschrift vulkanisierte Probekörper erhalten. Der tan 4 dieser Probekörper
wurde nach dem Meßverfahren der DIN 53 520 in Abhängigkeit von der Temperatur gemessen.
Die bei der grafischen Darstellung erhaltenen tan ci-Kurven werden unten diskutiert.
-
Den speziellen Kautschukkomponenten liegen folgende Polymerisate
zugrunde: Blockcopolymerisate 1 und 2, jeweils auf Basis von 1,3-Butadien und Isopren;
Isopren-Polymerisat auf Basis von Isopren; Polymerisat lauf Basis von 1,3-Butadien;
Polymerisat 11 auf Basis von 1,3-Butadien.
-
Herstellung des Blockeopolymerisates 1 215 T. Hexan, 30 T. Isopren,
0,6 T. Ethylenglykoldimethylether (DME) und 0,014 T. Divinylbenzol (DVB) wurden
unter sorgfältigem Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit in einen Rührautoklaven gegeben.
Bei 40"C wurde die Polymerisation durch Zugabe von n-Butyllithium (0,038 T. aktiver
Katalysator) gestartet. Die Temperatur stieg durch die freiwerdende Polymerisationswärme
an und erreichte nach 12 min 58"C (ca. 50% Umsatz des Isoprens). Dann wurde mit
der gleichmäßigen Zugabe einer Lösung von 70 T. 1,3-Butadien und 0,032 T. DVB in
104 T. Hexan, welche eine Temperatur von 40"C hatte, begonnen. Die Zugabe war nach
5 min beendet. Die Temperatur stieg bis 148"C an. Nach Beendigung der Polymerisation
wurden OST. 2,2-Methylen-bis-(4-methyl-6-tertiärbutylphenol) zugegeben. Das Lösemittel
wurde mit Wasserdampf abgetrennt und das Polymerisat getrocknet und wie in der Tabelle
angegeben charakterisiert.
-
Herstellung des Blockcopolymerisates 2 215 T. Hexan, 30 T. Isopren,
1,2 T. DME und 0,03 T. DVB wurden wie oben zusammengegeben. Bei 40"C wurde die Polymerisation
durch Zugabe von n-Butyllithium (0,045 T. aktiver Katalysator) gestartet. Die Temperatur
erreichte 30 min danach 65"C (100% Umsatz des Isoprens). Nach Abkühlung auf 44"C
wurde mit der gleichmäßigen Zugabe einer Lösung von 70 T. 1,3-Butadien in 104 T.
Hexan, welche eine Temperatur von 40"C hatte, begonnen.
-
Die Zugabe war nach 10 min beendet. Die Temperatur stieg bis 800C
an. Nach Beendigung der Polymerisation wurde wie oben verfahren (Tabelle).
-
Herstellung des lsopren-Polymerisates 400T. Hexan, 100 T. Isopren,
1,2 T. DME und 0,04 T. DVB wurden wie oben zusammengegeben. Bei 40"C wurde die Polymerisation
durch Zugabe von n- Butyllithium (0,04 T. aktiver Katalysator) gestartet. Die Temperatur
stieg bis 75° C an. Nach Beendigung der Polymerisation wurde wie oben verfahren
(Tabelle).
-
Herstellung des Polymerisates I 400 T. Hexan, 100 T. 1,3-Butadien
und 0,5 T. DME wurden wie oben zsuammengegeben. Bei 30"C wurde die Polymerisation
durch Zugabe von n-Butyllithium (0,038 T. aktiver Katalysator) gestartet.Die Temperatur
erreichte 16 min danach 1 180C. Nach Beendigung der Polymerisation wurde wie oben
verfahren (Tabelle).
-
Das Polymerisat II ist ein handelsübliches hoch-cis-Polybutadien,
das durch Ziegler-Polymerisation mit einem Kobalt-Katalysator erhalten ist und Verzweigungen
aufweist (Tabelle).
-
Tabelle Charakterisierung der der speziellen Kautschukkomponente zugrunde
liegenden Polymerisate Polymerisat Blockcopoly- Blockcopolyt Isopren- Polymeri-
Polymerimerisat 1 merisat 2 Polymerisat sat I sat Ii Gelgehalt [Massen-%]*) <1
<1 <1 <1 <1 WE, erhalten durch 1 ,2-Poly- 34 47 9 53 1 merisation der
Diene [Massen-%]**) WE, erhalten durch 3,4-Poly- 26 27 76 -merisation des Isoprens
[Massen-%]**) MLx +4, tO0°C, DIN 53 523 76 52 84 45 47 Defo-Elastizität,80°C, 27
26 31 8 32 DIN 53 514 Tg["C] - -13 -59 ca. -100 *) bestimmt nach der in der DE-PS
21 58 575, Spalte 12 ff, beschriebenen Methode.
-
**) bestimmt durch IR-Analyse.
-
Beispiel 1 (spezielle Kautschukkomponente 1) Das Blockcopolymerisat
1 wurde wie oben angegeben durch die tan Kurve charakterisiert. Die Kurve weist
nur ein ausgeprägtes, stumpfes Maximum auf (Merkmal d.3 im Hauptanspruch 1).
-
Beispiel 2 (spezielle Kautschukkomponente 2) 70 T. des Blockcopolymerisates
2 und 30 T. des Polymerisates II wurden in einem Innenmischer gemischt. Der so erhaltene
Verschnitt aus den beiden Kautschuken wurde durch die tan 4Kurve charakterisiert.
Die Kurve weist nur ein ausgeprägtes, stumpfes Maximum auf. Sie ist deutlich breiter
als die Kurve im Beispiel 1.
-
Beispiel 3 (spezielle Kautschukkomponente 3) 20 T. des Isopren-Polymerisates,
50 T. des Polymerisates I und 30T. des Polymerisates II wurden in einem Innenmischer
gemischt. Der so erhaltene Verschnitt aus den drei Kautschuken wurde durch die tan
Kurve charakterisiert. Die Kurve weist nur ein ausgeprägtes, stumpfes Maximum auf.
Sie ist deutlich breiter als die Kurve im Beispiel 1.
-
Aus den speziellen Kautschukkomponenten 1 bis 3 können Laufstreifen
erhalten werden, mit welchen die eingangs beschriebene Eigenschaftskombination wesentlich
besser als mit den Laufstreifen des Standes der Technik verwirklicht werden kann.
-
- Leerseite -