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"Dosiervorrichtung8'
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Die Erfindung betrifft eine Dosiervorriohtung mit einer Über eine
Einiaßb.ffzrung durch Kippen ans einem Reservoir oder dergleichen zu füllenden und
über eine Auslaßöffnung ebenfalls durch lippen zu entleerenden Dosierkammer sowie
mit den Ein- und Auslaßöffnungen zugeordneten Ein- bzw.
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Auslaßventilen.
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Dosiervorrichtungen, die bei jedem lippen des angeschlossenen Behälters
eine bestimmte Flüssigkeitsmenge freigeben, sind beispielsweise aus der DZ POS 12
02 672 bekannt.
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Hierbei handelt es sich um sogenannte Vorkammerdosierer, deren Volumen
mindestens das Doppelte der Dosiermenge umfassen muß. Andere, aus dem DE-GM 78 10
073 bekannte Dosiervorrichtungen enthalten mechanische Hilfsmittel, z.B. mit Ventilkugeln,
welche durch Hin- und Herkippen des jeweiligen Flüssigkeitsbehälters zu betätigen
sind und gegebenenfalls abwechselnd die Ein- und Ausflußöffnungen eines Dosierraums
öffnen und verschließen.
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Es wurde bereits eine Dosiervorrichtung vorgeschlagen, die unabhängig
von der xippgeschwindigkeit und von dem vom Behälterfüllstand abhängigen hydrostatischen
Druckunterschied immer die gleiche Dosierung ergibt. Diese zum Einsetzen in die
Mündung eines Flüssigkeitsbehälters vorgesehene Dosiervorrichtung besitzt ein Kugelventil
zwischen dem Behälterinnern und einer Dosierkammer. Das Kugelventil besteht aus
einer in der Behälteraufrecht-
stellung in einem Korb ruhenden Ventilkugel
und einem Ventilkugelführungsrohr zum Leiten der Ventilkugel in den zugehörigen
Dichtsitz beim Kippen des Behälters.
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Die Dosierkammer wird über eine im Korb bzw. im Führungsrohr vorgesehene
Öffnung gefüllt. Die dem Ventilkugeldichtsitz gegenüberliegende Auslaßöffnung der
Dosierkammer wird als Zylinder mit Kolbenverschluß ausgebildet.
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Der Kolbenverschluß wird aus einem relativ zur Auslaßöffnung zu verschiebenden
Kolben sowie aus einer eine feste Kopplung zwischen dem Kolben und der Ventilkugel
darstellenden Kolbenstange gebildet. Die Länge der Kolbenstange wird größer als
der Abstand zwischen dem Ventilkugeldichtsitz und der Ausgangsseite der zylindrischen
Auslaßöffnung vorgegeben. Bei mit Hilfe des Kolbens geschlossener Auslaßöffnung
ist die Dosierkammer durch Kippen des zugehörigen Behälters in eine Schräglage zu
füllen und bei Schwenken des Behälters in die Uberkopfstellung durch selbsttätiges
Verschieben des Kolbens und der über die Kolbenstange mit dem Kolben verbundenen
Ventilkugel an der Auslaßseite zu öffnen sowie dadurch zugleich an der behälterseitigen
Einlaßöffnung zu schliessen.
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Bei der älteren Vorrichtung sind die Ventile an der behälterseitigen
Einlaßöffnung der Dosierkammer und an der nach außen führenden Auslaßöffnung der
Dosierkammer über eine Stange fest miteinander verbunden. Durch Wahl der Länge der
Stange wird erreicht, daß eine gleichzeitige Offenstellung von Einlaßöffnung und
Auslaßöffnung der Dosierkammer nicht eintreten kann.
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Der Brfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosiervorrichtung zu
schaffen, in der die beweglichen Teile
von Einlaß- und Auslaßventil
ebenfalls fest miteinander verbunden sein können, die aber neben dem Dosieren in
der Uberkopfstellung auch die Möglichkeit eröffnen soll, beide Ventile zugleich
zu öffnen und demgemäß beim Kippen des jeweils angeschlossenen Behälters dessen
Flüssigkeitsinhalt wahlweise undosiert auszugießen oder dem Volumen der Dosierkammer
entsprechend zu dosieren. Die erfindungsgemäße Lösung ist für die eingangs genannte
Dosiervorrichtung gekennzeichnet durch wenigstens eine Mittelstellung des Einlaßventils
mit zugleich geöffnetem Auslaßventil.
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Vorzugsweise werden die Ventilverschlußteile von Ein-und Auslaßventil
bei fester Kopplung miteinander relativ zur Dosierkammer beweglich, insbesondere
innerhalb der Dosierkammer, gelagert. Die Ventilverschlußteile sollen mit Hilfe
eines nach außen geführten Schiebers oder dergleichen zugleich zu betätigen sein.
Unter anderem zum Abdichten der Schieberführung wird dieser außerhalb der Dosierkammer
zweckmäßig mit einer Membran überspannt.
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Vorzugsweise wird den Ventilen außerdem, insbesondere gemeinsam, eine
das Einlaßventil in Öffnungsrichtung und das Auslaßventil in Schließrichtung belastende
Federung zugeordnet.
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Gemäß weiterer Erfindung werden die Einzelteile so ausgeb ildet und
zueinander angeordnet, daß durch Kippen des jeweiligen mit der Dosiervorrichtung
ausgestatteten Behälters in die Ausgießstellung bei geringem Eindrücken der Membran
bzw. des Schiebers eine beliebig große Produktmenge zu entnehmen ist; in dieser
Stellung von Membran oder Schieber sollen nämlich das Einlaßventil wenigstens teilweise
geöffnet und das Auslaßventil ebenfalls
geöffnet sein. Eine exakte
Dosierung kann durch vollständiges Eindrücken von Membran bzw. Schieber, insbesondere
bis zu einem Anschlag, bewirkt werden, da in dieser gegenseitigen Stellung der Einzelteile
das Einlaßventil der Dosierkammer ganz geschlossen sein soll.
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Gemäß noch weiterer Erfindung besitzt der mit dem Dosierkammerboden
verbundene Einlaßventilkörper Topfform, vorzugsweise Zylindertopfform, mit mindestens
einer am Umfang vorgesehenen Durchflußöffnung, während das zugehörige zur Dosierkammer
beweglich gelagerte Ventilverschlußteil als rohrförmiger Schieber mit der Topfperipherie
angepaßte Innenfläche auszubilden und über den Einlaßventilkörper zu stülpen ist.
Bei Bewegung in Achsrichtung der Topfform werden dann die an der Topfperipherie
vorgesehenen Durchflußöffnungen wahlweise geöffnet oder geschlossen. An den rohrförmigen
Schieber oder dergleichen wird zweckmäßig auch das Ventilverschlußteil des Auslaßventils
der Dosierkammer angeformt.
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Anhand der schematischen Darstellung in der Zeichnung werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Dosiervorrichtung
in Ruhestellung; Fig. 2 einen Längsschnitt der Dosiervorrichtung in Ausgießstellung;
Fig. 3 einen Längsschnitt der Dosiervorrichtung in Dosierstellung; Fig. 4 einen
Schnitt längs der Linie IV-IV von Fig. 2; Fig. 5 die Außenansicht der Dosiervorrichtung
in Aufrechtstellung; und Fig. 6 die Außenansicht einer Dosiorvorrichtung in Ausgieß-
oder Dosierstellung.
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Die Dosiervorrichtung nach Fig. 1 bis 3 besteht aus einem Adapterteil
1, das auf den jeweiligen Behälter 2 aufzuschrauben, aufzuprellen oder auf andere
Weise aufzusetzen ist. Die Deckelfläche des Adapterteils 1 bildet zugleich den Dosierkammerboden
3. Das Oberteil bzw. Gehäuse 4 der insgesamt mit 5 bezeichneten Dosierkammer wird
in dem Umfangsbereich 6 auf dem Adapterteil 1 flüssigkeitsdicht befestigt. Der Dosierkammerboden
3 besitzt eine zentrale Öffnung 7 mit sich daran in Richtung auf das Innere der
Dosierkammer 5 anschließendem zylindrischen Topf 8. Der Topf 8 besitzt an seiner
Peripherie Durchflußöffnungen 9.
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In der dem Dosierkammerboden 3 gegenüberliegenden Dosierkammerdecke
10 werden im wesentlichen zwei Öffnungen vorgesehen. Die eine Öffnung ist die Auslaßöffnung
11 der Dosierkammer 5, die andere Öffnung fungiert als Durchführung
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eines zylinderartig über die Peripherie des Topfes 8 zu stülpenden Schieber 13.
Der Schieber 13 und die Peripherie 14 des Topfes 8 und die Durchführung 12 werden
einander so angepaßt, daß sie einen im wesentlichen flüssigkeitsdichten Verschluß
der Dosierkammer 5 bilden. Eine angenehmere Handhabung ergibt sich, wenn das aus
der Dosierkammer 5 hervorragende Längsende des Schiebers 13 eine gerundet geschlossene
Decke 15 besitzt.
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Zweckmäßig wird in einer Ringhalterung 16 am Umfang der Durchführung
12 bzw. des Schiebers 13 eine elastische Membran 17 so über dem aus der Dosierkammer
5 hervorragenden Ende des Schiebers 13 angeordnet, daß durch Eindrücken der Membran
17 der Schieber 13 teilweise oder ganz - gegebenenfalls bis zum Anschlag seines
unteren Endes 18 am Boden 3 - einzudrücken ist.
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Der Schieber 13 wird mit Hilfe von drei an seinem Umfang vorgesehenen
Federn 19 auf dem Dosierkammerboden 3 abgestützt. Die Federn 19 bilden eine Rückstellkraft
gegen ein Eindrücken des Schiebers 13 in Pfeilrichtung 20. Die durch die Federn
19 vorgegebene Normalstellung des Schiebers 13 ist die Stellung nach Fig. 1, in
der die Durchflußöffnungen 9 am Dosierkammerboden ganz geöffnet sind und in der
ein der Auslaßöffnung 11 zugeordnetes Verschlußteil 21, das fest mit dem Schieber
13 gekoppelt sein soll, die Auslaßöffnung 1 der Dosierkammer 5 abdichtet.
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Der erfindungsgemäße Dosierer kann auf Behälter, wie Flaschen oderKsnister,
aufgesetzt erden. Vorteilhaft ist die Kombination einer 3ntnahme- und Dosiermöglichkeit
sowie die Verwendung für liegende Gebinde, z.B. Kanister. Die Membran 17 gewährleistet
eine gute Abdich-
tung, so daß Undichtheiten im Bereich der Durchführung
12 auch beim Bewegen des Schiebers 13 nicht auftreten.
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In Fig. 1 und 5 wird die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung in Ruhestellung
gezeichnet. Durch Kippen des Behälters 2 kann die Dosierkammer 5 über die Durchflußöffnungen
9 gewellt werden. Hierzu ist wegen der Rückstellkraft der Federn 19 eine besondere
Manipulation an der Dosiervorrichtung selbst nicht erforderlich.
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In Fig. 2 wird die Dosiervorrichtung in der Entnahmestellung gezeichnet.
Durch leichtes Eindrücken der Membran 17 wird die Auslaßöffnung 11 in der Decke
10 der Dosierkammer 5 freigegeben, zugleich bleibt aber bei dem nicht vollständigen
Niederdrücken der Membran 17 bzw.
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des Schiebers 13 ein gewisser Teil des Querschnitts der Durchflußöffnungen
9 geöffnet. In dieser Stellung kann eine beliebige Flüssigkeitsmenge aus dem Behälter
2 entnommen werden. In den Fig. 3 und 6 wird die Dosierstellung der Vorrichtung
dargestellt. Die gefüllte Dosierkammer wird durch vollständiges Eindrücken der Membran
17 und Vorschub des Schiebers 13 bis zum Anschlag seines unteren Endes 18 am Dosierkammerboden
3 behälterseitig geschlossen und dosierseitig, d.h. an der Auslaßöffnung 11, geöffnet,
so daß die in der Dosierkammer 5 befindliche Produktmenge als Strahl 22 oder dergleichen
freigegeben wird.
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Bezugszeichenliste 1 = Adapterteil 2 = Behälter 3 = Dosierkammerboden
4 = Gehäuse 5 = Dosierkammer 6 = Umfangsbereich 7 = zentrale Öffnung 8 = Topf 9
= Durchfluß öffnung 10 = Dosierkammerdecke 11 = Auslaßöffnung 12 = Durchführung
13 = Schieber 14 = Peripherie von 8 15 = Decke von 13 16 = Ringhalterung 17 = Membran
18 = unteres Ende von 13 19 = Feder 20 = Pfeil 21 = Verschlußteil 22 = Produkt strahl
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L e e r s e i t e -