DE3410659A1 - Verfahren zum herstellen von gussteilen aus hochschmelzenden, reaktiven metallen und legierungen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von gussteilen aus hochschmelzenden, reaktiven metallen und legierungenInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/15—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting by using vacuum
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- B22D21/00—Casting non-ferrous metals or metallic compounds so far as their metallurgical properties are of importance for the casting procedure; Selection of compositions therefor
- B22D21/002—Castings of light metals
- B22D21/005—Castings of light metals with high melting point, e.g. Be 1280 degrees C, Ti 1725 degrees C
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Description
-r
Beschreibung
Für das Gießen von Präzisionsteilen in Einzel-und Mengenfertigung
aus Bunt-und Edelmetallen wird häufig das Wachsausschmelzverfahren
eingesetzt. Dieses vielseitig und flexibel anu/endbare Verfahren ist Stand der modernen
Technik und in der Industrie weit verbreitet. Das Prinzip besteht darin, daß ein Modell aus Wachs oder Kunststoff mit
einer wässerigen teigigen Formmasse aus einem Gemisch von Oxiden,SuIfaten o.dgl. umgössen und das Wachs nach dem
Abbinden und Trocknen der Formmasse durch Erwärmen ausgeschmolzen bzw. verbrannt wird. In die so entstandene Höhlung
wird das flüssige Metall gegossen.
Ein Nachteil dieser Methode ist besonders bei Legierungen und Metallen mit hohen Schmelztemperaturen das Auftreten
von Reaktionen mit den Formbestandteilen, durch die eine exakte Abbildung der Form erschwert bzw.durch die erforderliche
Nacharbeit das Gießen unmöglich wird. Die Wärmeableitung der Form und damit auch das Gußgefüge sind vorwiegend von den
Eigenschaften der Formmasse bestimmt und können nur in beschränktem
Maße variiert werden.Außerdem ist ein Vergießen von luftempfindlichem Material im Vakuum oder unter Schutzgas
nur beschränkt möglich, da die poröse Formmasse beim Evakuieren und Gießen zumeist störende Gasmengen abgibt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das mit Hilfe von Wachsmodellen galvaflwplastisch hergestellten Gießformen für
das Gießen von hochschmelzenden Metallen verwendet und dabei die gebräuchlichen Fertigungsverfahren der Galvanoplastik
mit denen des Wachsausschmelzverfahrens vereinigt. Auf ■ diese Weise ist bei reaktiven Metallen auch eine Erweiterung
des Vakuum-und Schutzgas-Schmelzens beim Gießen möglich.
In der Galvanoplastik werden auf/elektrolytischem Wege aus
luässer igen oder nicht wässerigen Elektrolyten Objekte gefertigt.
Das Verfahren dient u.a. zur Herstellung von Reproduktionen oder zur Erzeugung dickerer Hohlobjekte mit einer
exakten Abbildung der Oberfläche des Modells unter Vermeidung aufwendiger Nacharbeit.
Besonders bei der galvanischen Hochgeschwindigkeitsabscheidung
werden die Überzüge oberflächlich leicht knospig und
erfordern eine vielfach schwierige Nachbearbeitung. Für die vorliegende Erfindung ist die wachsende Oberfläche der Galvanoplastik
unbedeutend. Maßgebend ist die mit relativ einfachem Aufwand zu erzielende genaue Abbildung der Oberfläche
des Modells auf der Innenseite der Form nach der Entfernung des Modells.
Das für die Erfindung verwendete Modell kann aus Kunststoffen,
Wachs, Keramik und Metall bestehen. Es wird einzeln oder zum GuQ in Gruppen, wie beim Wachsausschmelzverfahren angeordnet
und bei Nichtleitern nach bekannten Verfahren mit einer elektrisch
leitenden Schicht versehen* Die Oberfläche wird anschließend
daran galvanoplastisch mit einem Metall, z.B.Kupfer, Silber, Nickel, Aluminium u.a., beschichtet. Nach Erreichen
der gewünschten Schichtdicke wird die Elektrolyse abgebrochen
und das Modell je nach Material ausgeschmolzen, ausgebrannt oder ausgelöst. Die erforderliche Mindestwanddicke der galvanoplastisch
hergestellten Form liegt bei etwa 30 bis 50 μιη. Sie
hängt von den allgemeinen Gießbedingungen ab.
Man kann durch Eintauchen, z.B. in einer Schmelze auf Blei-, Zinn- oder Zink-Basis oder auf galvanischem Wege ein
zeitlich rasches Verstärken und Dichten der Formwandungen, soweit erforderlich, erreichen.
Die Wahl der für die Herstellung der Form geeigneten Metalle
und ihre Schichtdicke bestimmen die Wärmeableitung der Form-
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wandungen beim Gießen, wobei das Dickenverhältnis der
galvanoplstisch aufgebrachten Schicht und einer zusätzlichen
Schmelztauchschicht eine Rolle spielt. Eine durch
thermische Nachbehandlung erzeugte Diffusionszone zwischen
Form und Tauchschicht aus niedrig schmelzendem Metall beeinflußt die Wärmeleitung zusätzlich. Die Summe der die
Wärmeableitung bestimmenden Faktoren ist von'Einfluß auf
das Gußgefüge.
Die galvanoplastisch hergestellte Form mit oder ohne Zusatzschicht
wird thermisch gutleitend durch Klemmen,Kleben,Löten
oder Schweißen mit der Unterseite der Deckplatte fest verbunden.
Von Vorteil ist dabei das Löten,wobei eine auf der Form aufgebrachte Zusatzschicht (z.B.aus Zinn) als Löthilfe
wirkt. Die Verbindung mit der Deckplatte sollte außerdem
flüssigkeits- und weitgehend gasdicht sein. Die Gasdichtigkeit ist für den Guß im Vakuum oder unter Schutzgas wichtig. Für
die Fertigung größerer Stückzahlen ist es von Vorteil, die Verbindung durch mechanisches Abtrennen oder Abschmelzen von
der Form trennen zu können, um auf· einfache Weise weitere Gießformen mit der Platte zu verbinden.
Die Deckplatte wird mit der Form in einen Aufnahmebehälter
eingesetzt, wobei die Berührungsfläche gas-bzw.flüssigkeitsdicht
gestaltet ist. Innerhalb des Behälters zirkuliert das Kühlmittel (Gas oder Flüssigkeit). Auf diese Weise werden Deckplatte
und Form auf einer so niedrigen Temperatur gehalten, daß das Gießen ohne eine störende Reaktion mit der Deckplatte
oder der Form erfolgt. Durch den Aufnahmebehälter läuft eine
Anschlußleitung,die es ermöglicht, Unterdruck in der Form zu
erzeugen und in bekannter Weise über der Einströmöffnung das
geschmolzene Material in die Form zu saugen. Eine Skizze der Anordnung ist in Abb. 1 wiedergegeben.
Nach Abschluß des Gießvorganges wird die Form mechanisch oder
chemisch bzw. elektrochemisch von dem Gußstück gelöst. Es muß
also durch einwandfreies Arbeiten dafür Sorge getragen werden,
daß die galvanoplastische Gießform ohne jede Beschädigung
der Oberfläche des Gusses won diesem abgelöst werden kann.Dies erfordert entsprechende Unterschiede in den
Eigenschaften des Metalles, von Gießform und Guß. Für das
Gießen von Titan und Titanlegierungen ist z.B.. eine galvanoplastisch aus Kupfer hergestellte Gießform durchaus geeignet.
Die Kupferform kann ohne weiteres in verdünnter Salpetersäure gelöst werden, ohne daß ein Angriff des Titans erfolgt. Auch
in cyanisch-alkalischen Lösungen kann die Form aus Kupfer anodisch
leicht beseitigt werden.
Claims (1)
- FORSCHUNGSINSTITUT FÜR EDELMETALLE UND METALLCHEMIE7070 SCHWÄBISCH GMÜND 341 0659 Kalharinenstraße 17Fernruf (0 71 71)6 20 546.März 1984Verfahren zum Herstellen von Gußteilen aus hochschmelzenden, reaktiven Metallen und LegierungenPatentansprüche1. Verfahren zum Gießen von Teilen im Einzelguß oder in Mengenfertigung aus hochschmelzenden, reaktiven Metallen und Legierungen, .die mit den üblichen Formmassen und mit Luftsauerstoff reagieren, dadurch gekennzeichnet, daß von der Urform aus in üblicher Weise verwendetem Material eine Metallgalvanoplastik als Negativ-Form für den Guß hergestellt wird.2. Verfahren nach Anspruchl, dadurch gekennzeichnet, daß die galvanoplastisch hergestellte Negativ-Form mit einer leicht ablöslichen Deckplatte thermisch gut leitend und gasdicht verbunden ist.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform von einem umströmenden Kühlmittel auf einer Temperatur gehalten wird, die ein Anschmelzen von Deckplatte und Form beim Schmelzen und Gießen unterbindet.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß Deckplatte, Form und Kühlkörper auf einem Vakuum von OOϊογγ gehalten werden können.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Gießform mit Deckplatte eine Schicht aus
einem niedrig schmelzenden Metall aufgebracht wird, die gegebenenfalls zur Erzeugung einer Diffusionszone thermisch nachbehandelt werden kann.6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Anwendung des Verfahrens im besonderen Titan und Titanlegierungen als Gußwerkstoff dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843410659 DE3410659A1 (de) | 1984-03-23 | 1984-03-23 | Verfahren zum herstellen von gussteilen aus hochschmelzenden, reaktiven metallen und legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843410659 DE3410659A1 (de) | 1984-03-23 | 1984-03-23 | Verfahren zum herstellen von gussteilen aus hochschmelzenden, reaktiven metallen und legierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3410659A1 true DE3410659A1 (de) | 1985-10-03 |
Family
ID=6231366
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843410659 Ceased DE3410659A1 (de) | 1984-03-23 | 1984-03-23 | Verfahren zum herstellen von gussteilen aus hochschmelzenden, reaktiven metallen und legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3410659A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013009975A1 (de) * | 2013-06-14 | 2014-12-18 | Verein für das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie e.V. | Verfahren zum Gießen eines Gegenstandes aus metallischem Glas |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2455529A1 (de) * | 1973-12-03 | 1975-06-05 | Oxy Metal Industries Corp | Galvanische erzeugung der laufflaeche einer drehkolben-brennkraftmaschine |
DE2507995A1 (de) * | 1975-02-25 | 1976-08-26 | Christoph Kugel | Verfahren zur galvanischen herstellung einer giess- oder schaeumform |
DE2909744A1 (de) * | 1979-03-13 | 1980-09-18 | Albert Loch | Verfahren zur herstellung einer negativform eines gegenstandes durch galvanische abscheidung eines metallueberzuges |
-
1984
- 1984-03-23 DE DE19843410659 patent/DE3410659A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2455529A1 (de) * | 1973-12-03 | 1975-06-05 | Oxy Metal Industries Corp | Galvanische erzeugung der laufflaeche einer drehkolben-brennkraftmaschine |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DE-Z.: Galvanotechnik, 66 (1975), Nr. 12, S. 973-982 * |
Z Plastics, Bd. 12, Nr. 130, März 1948, S. 132-136 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102013009975A1 (de) * | 2013-06-14 | 2014-12-18 | Verein für das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie e.V. | Verfahren zum Gießen eines Gegenstandes aus metallischem Glas |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |