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Bezeichnung: Frachtcontainer
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Die Erfindung betrifft einen Frachtcontainer, insbesondere für Luftfracht,
in Rahmenbauweise aus an den Ecken miteinander verbundenen Profilen und aus die
Öffnungen zwischen den Profilen verschließenden, an den Profilen befestigten Platten.
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Da die Erfindung vor allem, aber keineswegs ausschließlich Flugcontainer,
also Container für Luftfracht betrifft, wird zur Vereinfachung im folgenden stets
von einem "Container" gesprochen, womit stets der Flugcontainer gemeint ist. Es
wird jedoch betont, daß die Erfindung ohne weiteres auch auf Container für Schiffs-,
LKW- oder Bahnfracht anwendbar ist und diesen Bereich folglich miteinschließt.
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Die an den Container gestellten Anforderungen sind vielfältiger Art.
Er soll bei optimaler Raumausnutzung ein geringstmögliches Gewicht aufweisen. Es
müssen Festigkeitsvorschriften
erfüllt werden. Das Be- und Entladen
des Containers muß ebenso einfach sein wie seine Handhabung auf dem Flugfeld und
im Flugzeug selbst. Wegen der unumgänglichen Leichtbauweise sind Beschädigungen
durch relativ rauhe Handhabung nicht selten, und deshalb müssen beschädigte Teile
innerhalb kürzester Zeit ausgewechselt werden können. Das Baumaterial für Container
muß hinsichtlich Brennbarkeit, Toxizität etc. strengen Vorschriften entsprechen,
und schließlich sollen die Material- und Fertigungskosten möglichst gering se-in.
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Diesen Anforderungen entsprechen die bisher bekannten Container nur
teilweise. Wenn eine Rahmenbauweise mittels Profilen, beispielsweise Hohlprofilen
oder L-Profilen, verwendet wird, werden die an den Ecken aufeinanderstoßenden Profile
fest verschweißt, und die Öffnungen zwischen den Profilen werden mit Platten verschlossen,
die gewöhnlich aus Aluminiumblech bestehen und an den Profilen durch Nietung ringsum
befestigt werden. Es ist auch denkbar, daß die Profile an den Plattenrändern durch
Biegen oder andere'Verformung ausgebildet werden.
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Der Fertigungsaufwand für die Rahmenbauweise ist relativ hoch, weil
die Profilenden, ganz gleich, welche Profilform verwendet.wird, sehr genau zugeschnitten
werden müssen, damit in den Ecken des Containers einwandfreie übergänge herstellbar
sind. Ein genauer Stoß von 3 oder sogar 4 zusammenlaufenden Profilteilen bedingt
sehr genaue und entsprechend komplizierte Gärungsschnitte. Die aus Aluminium bestehenden
Profile müssen sehr genau miteinander verschweißt und zusätzlich noch mit innen
eingeschraubten Winkeln oder Verbindungsstegen zusätzlich miteinander verbunden
werden, damit die Ecken die geforderte Festigkeit aufweisen.
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Die Herstellung stoßumempfindlicher und in der Handhabung bedienungsfreundlicher
Containerecken ist bei der Rahmenbauweise praktisch ausgeschlossen. Auch das Auswechseln
beschädigter
Teile bereitet Schwierigkeiten und setzt bestimmte Fertigkeiten voraus.
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Deshalb besteht die Aufgabe, einen Container zu schaffen, der eine
einfache und zuverlässige Verbindung der Profile zuläßt und die eingangs genannten
Anforderungen weitgehend erfüllt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Profile im Abstand vor der Ecke enden und am Ende jeweils mit einer Aufnahme versehen
sind, in die ein Arm eines Eckverbinders greift, der aus einem Eckstück mit hiervon
ausgehenden Armen besteht. Der Eckverbinder besteht vorzugsweise aus Kunststoff,
insbesondere aus Polyamid, möglichst aus Polyamid 11, und ist als Kunststoffspritzteil
hergestellt.
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Diese Lösung führt zu einer wesentlichen Vereinfachung der Fertigung
der Profile, die nunmehr, von Sonderfällen abgesehen, vorzugsweise senkrecht zu
ihrer Längsachse abzuschneiden sind, also nicht mehr auf Gärung wie bisher. In besonderer
Weise wird die Montage und Befestigung der Profile an den Ecken erleichtert. Denn
jetzt brauchen nur noch die entsprechenden Eckverbinder so eingesetzt zu werden,
daß ihre Arme in die Aufnahmen der auf die Ecke zulaufenden Profile greifen. Die
Montage gleicht eher einem allmählichen Aufbau des Containers aus Baukastenteilen
im Fügeverfahren, und es läßt sich leicht vorstellen, daß auch das Auswechseln beschädigter
Teile entsprechend vereinfacht wird.
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Nach dem Herstellen des Rahmens des Containers können die Öffnungen
zwischen den Profilen durch Anbringen üblicher Platten aus Aluminiumblech verschlossen
werden. Dadurch erhält der Container seine Steifigkeit zusätzlich zu der hohen Festigkeit
der erfindungsgemäßen Eckverbindungen.
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Bei Anwendung von Hohlprofilen mit beiderseits der Profile
verlaufenden
Befestigungsflanschen, die eine formschlüssige Verbindung zwischen den Profilen
und den Plattenrändern zulassen, reduziert sich die Anzahl der erfQrderlichen Nieten
sowie die Montagezeit entsprechend.
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Neben der Erleichterung der Fertigung und Montage ist als besonderer
Vorteil hervorzuheben, daß der Rahmen insgesamt eine wesentlich höhere Festigkeit
bekommt, als es bisher durch Verschweißen in Verbindung mit Versteifungs.
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winkel etc. möglich ist. Eine wesentliche Festigkeitsverbesserung
konnte eigentlich nicht erwartet werden, weil man sich bei der Herstellung der Eckverbindungen
vorzugsweise auf reine Steckverbindungen beschränkt. Denn der Rahmen erhält durch
das Anbringen der Platten einen festen Zusammenhalt, so daß sich die Eckverbinder
nicht von selbst von den Profilen lösen können oder etwa herausziehbar sind. Durch
eine reine Steckverbindung wird dem Rahmen sogar eine bisher nicht erreichbare Grundelastizität
erteilt, elastische so daß in bestimmten Grenzen eine Verwindung des Rahmens möglich
ist im Falle außerordentlicher Beanspruchungen.
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Auch diese Fähigkeit beugt möglichen Beschädigungen vor.
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Darüber hinaus dienen die Eckstücke im oberen Bereich des Containers
als Eckenschutz, die Verletzungsgefahr durch ausgeprägte Aluminiumecken wird vermieden,
und der Con -tainer erhält infolge leicht abgerundeter Ecken ein wesentlich besseres
Aussehen.
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Die Stabilisierung des Rahmens durch Kunststoffecken erschließt auch
die weitere Möglichkeit, statt der heute ausschließlich üblichen Platten aus Aluminiumblech
andere, vor allem leichtere Werkstoffe wie z.B. Polyamidplatten einzusetzen.
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Schon mit der erfindungsgemäßen Eckverbindung ist bei gleicher oder
sogar noch besserer Festigkeit und Steifigkeit des Containers eine Gewichtsverringerung
von 15% erreichbar, und diese Tendenz ließe sich durch Anwendung von Platten
aus
leichterem Material noch fortsetzen.
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Die Aufnahme an den Enden jedes Profils soll den ihr zugeordneten
Arm jeweils fest anliegend umgreifen. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß die Erfindung nicht nur auf Hohlprofile anwendbar ist, sondern
daß auch beispielsweise im Falle von L-Profilen an deren Enden entsprechende Aufnahmen
ausgebildet oder angebracht sein können, die jeweils für den gegenseitigen Eingriff
mit den Armen des Eckverbinders bestimmt sind. Welche Profilart auch gewählt wird,
wesentlich ist, daß die Aufnahmen für die Arme die letzteren fest anliegend umgreifen
im Sinne einer, beispielsweise für Reparaturfälle, noch lösbaren Preßpassung.
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Die an das eigentliche Eckstück angrenzenden Profile bzw.
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deren Aufnahme sollen jeweils so gestaltet sein, daß die Wand der
Aufnahme bündig an dem Eckstück anliegt, das seinerseits gegenüber den Armen entsprechend
vorspringt.
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Dadurch ist ein glatter übergang von den Aluminiumprofilen zu den
Eckstücken gegeben, was sowohl aus technischen als auch aus formalen Gründen vorteilhaft
ist. Darüber hinaus bildet der zwischen den Armen und dem Eckstück bestehende Absatz
den Anschlag für das Einschieben der Arme in die jeweilige Aufnahme des Profils.
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Eine sehr wesentliche Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß
die für den Boden vorgesehenen Eckstücke jeweils als Gleitwange ausgebildet sind.
Insofern kommt den am Containerboden vorgesehenen Eckverbindern eine mehrfache Aufgabe
zu. Die Form der Eckstücke unterscheidet sich naturgemäß entsprechend von den Eckstücken,
die nur den unmittelbaren Eckbereich des Containers bilden. Den Gleitwangen kommt
erhebliche Bedeutung beim Einführen des Containers in das Flugzeug oder in die Bodentransportgeräte
zu. Die bisher aus Aluminium bestehenden Gleitwangen haben einen relativ hohen Reibwiderstand
und eine hohe Stoßempfindlichkeit. Insbesondere durch Stöße deformierte Gleitwangen
können
ein erhebliches Hindernis beim Verladen des Containers darstellen. Diese Probleme
werden durch den wesentlich besseren Reibwert von beispielsweise Polyamid 11 und
durch dessen Stoßunempfindlichkeit vermieden oder wesentlich verringert. Dadurch
wird beim Transport durch Verschieben der Container das in den Containern transportierte
Gut durch Senkung der Stoßbelastung geschont. Da die Rohdichte von Polyamid 11 beispielsweise
bei 1,04, diejenige von Aluminium aber bei 2,7 liegt, wird an dieser Stelle auch
eine wesentliche Gewichtsreduzierung erzielt. Die Kunststoffecken sind mit großer
Wirtschaftlichkeit und sehr guter Maßtoleranz herstellbar, so daß auch die IATA-Forderung
nach 1 Zoll Radius und 6 Zoll Einführungsschräge an den Gleitwangen ohne weiteres
erfüllbar ist, wobei die Herstellung auch noch geringere Kosten verursacht.
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Insofern ist eine Fülle von erheblichen Vorteilen durch Anwendung
der Erfindung erreichbar.
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In Sonderfällen können die Aufnahmen an den Armen formschlüssig festgelegt
bzw. verriegelt werden, und zwar über den durch Anbringung der Platten erreichten
Verbund hinaus.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht eines Mustercontainers nach der Erfindung; Fig. 2 eine schematische Darstellung
der Entstehung einer Eckverbindung II mit Bezug auf Fig. 1; Fig. 3 eine Ansicht
eines an der Ecke III des Containers von Fig. 1 angeordneten Eckverbinders; Fig.
4 eine Ansicht eines an der Ecke IV des Containers.
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von Fig. 1 angeordneten Eckverbinders; Fig. 5 eine Ansicht eines
an der Ecke V des Containers gemäß Fig. 1 angeordneten Eckverbinders; Fig. 6 eine
Ansicht eines an der Ecke VI des Containers nach Fig. 1 angeordneten Eckverbinders;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Phase des Zusammenbaus eines Rahmens
des Containers gemäß Fig. 1; Fig. 8 eine perspektische sowie schematische Darstellung
des zusammengebauten Rahmens für den Container nach Fig. 1; Fig. 9 eine Ansicht
der Phase des Abnehmens oder Aufsetzens des Containerdachs bei dem Container gemäß
Fig. 1.
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Der in Fig. 1 dargestellte Container stellt lediglich ein Muster zur
Erläuterung der erfindungsgemäßen Eckverbindungen dar und entspricht in seiner Größe
bzw. in seinen Proportionen nicht den üblichen Normabmessungen.
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Aus Fig. 1 in Verbindung mit den Figuren 2 - 8 geht folgender Aufbau
des Containers hervor: Aus Profilen, nämlich Aluminiumhohlprofilen, die im oberen
Containerbereich mit P1, P2, P3, P4 und vertikal verlaufend mit P5, P6, P7, P8 und
P9 sowie am Boden mit PlO, P11, P12 und P13 bezeichnet sind, und anderen im schrägen
Containerbereich vorhandenen, aber nicht gesondert bezeichneten Profilen ist ein
Rahmen gebildet, dessen Öffnungen mit Ausnahme einer Türöffnung mit Platten Bl,
B2, B3, B4, B5, B6 und B7 aus Aluminiumblech durch Vernietung derselben mit den
vorgenannten Profilen verschlossen sind.
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Die wesentlichen Ecken II, III, IV, V und VI weisen jeweils in der
Ziffer der Nummer der Ecke entsprechende Eckverbinder E2, E3, E4, E5 bzw. E6 jeweils
aus Polyamid 11 auf, dargestellt in den Figuren Fig. 2 - Fig. 6.
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Wenn jeweils drei Profile rechtwinklig aufeinandertreffen, wie es
an den vier oberen Ecken II der Fall ist, findet der Eckverbinder E2 Verwendung,
der aus einem Eckstück ES2, man könnte auch sagen Eckenfüllstück, besteht mit drei
sich von diesem im rechten Winkel erstreckenden Armen Al, A2 und A3. Angenommen,
Fig. 2 stelle. schematisch die Montage der Ecke II aus den oberen Profilen P1 und
P4 und dem vertikalen Profil P5 dar, so verdeutlicht Fig. 2, daß Arm A2 in eine
am Ende des Profils Pl gelegene Aufnahme 1 und der Arm A3 in eine entsprechende
Aufnahme 2 am Profil P5 bis zum Anschlag an das vorspringende Eckstück ES2 eingeschoben
wird und auch bezüglich des Arms Al und der entsprechenden Aufnahme des Profils
P4 (nicht dargestellt) eine entsprechende Maßnahme getroffen wird. Es handelt sich
dabei um eine reine Steckverbindung mit relativ enger Passung, die aber für Reparaturfälle
ein Lösen der ineinandergesteckten Teile ermöglicht.
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Die am Profil P1 ersichtlichen auf Gärung geschnittenen Flanschleisten'3,
4 lassen einen formschlüssigen Anschluß der an das Profil P1 angrenzenden Platten
B2 und B3 zusätzlich zu einer Nietung zu.
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Wie Fig. 1 erkennen läßt, bilden die Eckstücke ES2 die entsprechend
abgerundeten aus Kunststoff bestehenden Ecken des Containers mit bündigem, stufenlosem
Übergang von den angrenzenden Profilen wie Pl, P4 und P5 zum Eckstück ES2.
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Fig. 3 veranschaulicht, daß das Eckstück ES3 des Eckverbinders E3,
die sämtlich als Kunststoffspritzteil einteilig ausgeführt sind, nicht nur die Funktion
als Kerneckstück, von dem in diesem Fall vier Arme Al - A4 ausgehen, übernehmen
kann, sondern auch die einer Gleitwange
5, wofür die aus der Zeichnung
ersichtliche Form mit zwei im wesentlichen rechtwinklig aufeinandertreffenden Flanschen
6, 7 gewählt ist, die einen bestimmten Radius und auch eine bestimmte Einführungsschräge,
wie von der IATA gefordert, aufweisen. Außerdem stehen rechtwinklig zu den Flanschen
6,7 verlaufende Leisten 8, 9 zur Herbeiführung weiterer Anschlüsse zur Verfügung.
Der Arm A4, der unter einem schrägen Winkel zum Boden verläuft, veranschaulicht,
daß auch schräg aufeinander zulaufende Profile in erfindungsgemäßer Weise einfach
miteinander zu verbinden sind.
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Die Pfeile in den Zeichnungen veranschaulichen jeweils die Richtung,
in der die Aufnahmen der Profile auf die Arme aufzuschieben sind.
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Die Eckverbinder E4 und E6 entsprechen einander, bedingt durch die
Lage der ihnen zugeordneten Ecken IV und VI am Boden des Containers. Auch hier ist
wieder die Gleitwange 5 mit den Flanschen 6, 7 ausgebildet, und drei Arme Al, A2
und A3 stehen zum Einführen in die entsprechenden Aufnahmen der angrenzenden Profile
zur Verfügung. Auch Leisten 7, 8 sind hier für weitere Anschlußmöglichkeiten vorhanden.
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Fig. 5 bedarf nach der vorangegangenen Beschreibung keiner besonderen
Erläuterung mehr. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen hier gleiche Teile wie in den
vorhergehenden Figuren.
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Fig. 7 veranschaulicht die Entstehung des Containerrahmens aus den
Profilen und den zugehörigen Eckverbindern. Die Abbildung verdeutlicht, wobei die
Ecke II lediglich als Beispiel angeführt wird, daß die Aufnahmen 1 an den Profilen
P2, P3 und P7 durch glattes Abschneiden im wesentlichen senkrecht zur Profilrichtung
hergestellt werden und ein Gärungsschnitt nur an den angrenzenden Flanschleisten
3, 4 ,notwendig ist.
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Fig. 8 zeigt den fertigen Containerrahmen vor dem Einziehen der Platten
B1 - B7.
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Fig. 9 veranschaulicht, daß' der Oberboden des Containers nach Lösen
der entsprechenden Plattenbefestigung ohne weiteres als Ganzes einschließlich der
zugehörigen Eckverbinder abgenommen werden kann, beispielsweise zu Reparatur- oder
anderweitigen Wartungszwecken. Schon eingangs wurde darauf hingewiesen, daß in der
einfachen Zerlegbarkeit zur Behebung von Beschädigungen ein besonderer Vorteil der
Erfindung liegt.
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Es versteht sich von selbst, daß der lediglich zur Er-Erläuterung
der Erfindung hergestellte und in den Zeichnungen dargestellte Mustercontainer in
allen üblichen Containerformen und Baugrößen herstellbar ist.
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L e e r s e i t e