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Vorrichtung zum Entfernen von Harnleitersteinen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Entfernen von Harnleitersteinen, mit einem Katheter od.dgl.
Führungsrohr und mindestens einer Schlinge zum Hintergreifen des Harnleitersteines,
wobei der Schlingen-Katheter mit einem Drainage-Katheter kombiniert und die Schlinge
und dgl. gegenüber dem Drainage-Katheter-Ende zurückversetzt ist nach Patent (Patentanmeldung
P33 13 895.8) Es ist bereits die sogenannte Zeiß-Schlinge bekannt, bei der ein im
Inneren geführter Draht als Hilfsmittel zur Bildung einer Schlinge am inneren Ende
des Katheters verwendet wird. Der Draht ist dabei mit Abstand zur inneren Spitze
des Katheters seitlich bewegbar herausgeführt und fest mit dem äußeren Ende des
Katheters verbunden. Durch Zug am Draht wird das Katheterende umgebogen und zu einer
Schlinge geformt. Nachteilig ist hierbei, daß der minimale, lichte Schlingenquerschnitt
durch den Abstand der Austrittsstelle vom Ende des Katheters bestimmt wird. Außerdem
muß zum Entfernen eines Harnleiter-Steines der Katheter in gestreckter Form an dem
Stein vorbei mit seinem inneren Ende bis etwa in den Bereich des Nierenbeckens vorgeschoben
und kann erst dort zu einer Schlinge umgebogen werden. Anschließend wird der Katheter
zurückgezogen, wobei versucht wird, den Harnleiter-Stein zu erfassen. Nachteilig
ist dabei, daß einerseits
die Schlingenbildung nur in einer entsprechend
großen Höhlung möglich ist und praktisch nicht im Bereich des Steines Somit ergibt
sich im Bereich des Steines auch praktisch keine Manipulierbarkeit mit dieser Zeiß-Schlinge.
Außerdem ist in nachteiliger Weise praktisch keine Drainage der Niere möglich, so
daß der Katheter nur begrenzte Zeit liegenbleiben kann.
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Durch die Hauptanmeldung P 33 13 895.8 ist deshalb bereits schon eine
Kombination aus einem Schlingen-Katheter und einem Drainage-Katheter vorgeschlagen
worden. Dabei ist auch vorgesehen, daß zur Bildung einer aktiven Schlinge gegenüber
dem inneren Katheterende zurückversetzt eine Austrittsstelle für den Schlingendraht
und mit Abstand noch etwas weiter zurückversetzt eine Befestigungsstelle für den
Draht vorgesehen ist. Dadurch besteht in vorteilhafter Weise bereits die Möglichkeit,
die Schlinge im wesentlichen alleine durch den Draht zu bilden, während der Katheter
etwa geradegestreckt bleibt. Dadurch kann die Schlingenbildung direkt beim zu erfassenden
Stein erfolgen. Es hat sich auch gezeigt, daß die Umlenkstelle des Drahtes bei seinem
Austritt aus dem Führungsrohr bei eingezogener Schlinge eine etwas erhabene Stelle
oder Aufbauchung bildet, die bei beengten Verhältnissen stören kann. Insbesondere
macht sich dieser Umlenkvorsprung im Bereich der Harnleitermündung und auch beim
Passieren am Harnleiterstein vorbei störend bemerkbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei der der Katheter auch im Bereich des zu entfernenden
Steines gut handhabbar und die Schlinge als aktive Schlinge dort auch ausfahrbar
und manipulierbar ist und wobei das Einführen des Katheters auch unter beengten
Verhältnissen, insbesondere bei der Harnleitermündung in die Blase bzw. beim Vorbeiführen
an dem zu entfernenden Stein gut möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen,
daß eine für den Schlingendraht vorgesehene, seitliche Austrittsöffnung am Katheter
einen größeren Abstand zum inneren Ende des Drainage-Katheters aufweist als die
Befestigungsstelle des Schlingendrahtes am Katheter. Dadurch wird unter Beibehaltung
der Vorteile vermieden, daß sich eine Umlenkstelle des Drahtes in Form einer Aufbauchung
od.dgl.
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bildet. Bei eingezogenem Schlingendraht kann sich somit der außerhalb
des Katheters befindlicheDraht-Absc?initt im wesentlichen glatt an die Außenseite
des Katheters anlegen und bildet somit keine störende, vorstehende Aufbauchung.
Dadurch ist insbesondere auch das Passieren des Katheters mit dem Schlingenbereich
am Harnleiterstein vorbei wesentlich einfacher auch unter beengten Verhältnissen
möglich.
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Zweckmäßigerweise ist dabei das Befestigungsende des Schlingendrahtes
gelenkartig mit dem Katheter od.dgl. verbunden. Durch dieses Verbindungsgelenk ist
eine im Verbindungsbereich weitgehend biegefreie Einstellung des Drahtes auf die
jeweilige Schlingengröße gegeben, wobei insbesondere auch bei ganz eingezogenem
Draht, wo er an dem Katheter-Führungsrohr außen anliegt, keine Biegung bzw. eastische
Verformung im Befestigungsbereich vorhanden ist. Vielmehr kann sich der Draht flach
und dicht an den Außenmantel des Katheters anlegen und stört somit insbesondere
beim Einführen des Katheters nicht.
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Eine Ausführungsform sieht vor, daß das Befestigungsende des Schlingendrahtes
eine Umbiegung zum Einhängen in eine Befestigungsöffnung aufweist. Diese Einhängeverbindung
bildet ein lösbares Verbindungsgelenk, wodurch einerseits die Montage des Schlingendrahtes
vereinfacht und dieser auch ggfs. auf einfache Weise entnommen werden kann.
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Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Teilseitenansicht einer Vorrichtung mit einem
Drainge-Katheter mit in unterschiedlichen Stellungen befindlichem Schlingendraht,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt eines Katheters mit einem eine Schlinge bildenden
Draht, Fig. 3 eine etwa Fig. 2 entsprechende Darstellung, hier jedoch mit Lage des
Schlingendrahtes in eingezogenem Zustand, Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform
des Befestigungsendes eines Schlingendrahtes und Fig. 5 eine wiederum abgewandelte
Ausführungsform des Befestigungsendes eines Schlingendrahtes.
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Eine Vorrichtung 1, die im weiteren Verlauf der Beschreibung kurz
auch als Katheter bezeichnet wird, dient zum Entfernen von Harnleiter-Steinen. Dabei
besteht der Katheter aus einer Kombination von einem Drainage-Katheter und einem
Schlingen-Katheter. Durch diese Kombination ist die Möglichkeit gegeben, daß die
Harn-Drainage während der Harnleiterstein-Entfernung möglich ist. Bisher wurde versucht,
die Drainage dadurch zu erreichen, daß nach dem Einführen des Schlingen-Katheters
und dem Erfassen des Harnleiter-Steines zusätzlich ein Uretheren-Kztheter gelegt
wurde. Jedoch ist es meistens schwierig und häufig auch gar nicht möglich, einen
zweiten Katheter neben einem Stein vorbeizuschieben. Mit dem kombinierten Katheter
1 ist dagegen gleichzeitig die Möglichkeit der Drainage der Niere und auch das Erfassen
eines Harnleiter-Steines gegeben.
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Insbesondere in Fig. 1 ist gut erkennbar, daß die Schlinge 9 gegenüber
dem inneren Katheterende 16 zurückversetzt
angeordnet ist. Bei
diesem Ende 16 ist eine Abkrümmung 17 vorgesehen, durch die das Vorbeiführen des
gesamten Katheters an einem Stein, insbesondere durch Drehbewegungen des Katheters,
erleichtert ist. Bei diesem erfindungsgemäßen Katheter 1 ist nun vorgesehen, daß
eine für den Schlingendraht 5 vorgesehene, seitliche Austrittsöffnung 8 am Katheter
einen größeren Abstand zum Ende 16 des Katheters aufweist als die Befestigungsstelle
10 des Schlingendrahtes 5 am Führungsrohr 4 des Katheters. Durch diese Ausbildung
kann sich der Schlingen-Draht 5 in eingezogenem Zustand (vgl. strichliniert Fig.
1 sowie Fig. 3) glatt an die Außenseite des Führungsrohres 4 anlegen. Eine sonst
praktisch nicht zu vermeidende Umlenkaufbauchung, die mehr oder weniger stark über
den Umfang des Führungsrohres 4 vorstehen würde, wird dadurch vermieden. Bei den
bisherigen Kathetern ergab sich nämlich eine Umlenkung des Schlingendrahtes nach
dem seitlichen Austritt aus dem Führungsrohr 4 um etwa 1800 (in eingezogener Lage)
wobei diese Umbiegestelle eine über den Umfang des Führungsrohres 4 vorstehende,
entsprechende Aufbauchung bildete.
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Insbesondere in Fig. 3 ist erkennbar, daß durch die erfindungsgemäße
Anordnung und Ausbildung von Austrittsstelle und Befestigungsstelle des Drahtes
eine solche Umlenkung mit entsprechender Aufbauchung vermieden wird.
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Beim Befestigungsende 10 des Drahtes 5 ist hier eine gelenkartige
Verbindung mit dem Katheter vorhanden, durch den sich der Draht in diesem Bereich
weitgehend verformungsfrei an die jeweilige Schlingenstellung anpassen kann.
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Die Befestigung des Endes des Drahtes 5 kann, wie in den Figuren 1
bis 5 erkennbar, vorzugsweise durch eine Umbiegung des Drahtendes und durch Einhängen
dieser Umbiegung in eine Befestigungsöffnung 21 erfolgen. Neben einer einfachen
Montage ist dadurch auch die Möglichkeit gegeben, den Draht durch Aushängen einfach
zu entnehmen. In den in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Umbiegung
22 hakenförmig oder gegebenenfalls l-förmig mit zurückgebogenem Hakenende ausgebildet.
Ein solches Hakenende läßt sich besonders einfach formen und ergibt bereits eine
gute Verbindung des Drahtes 5 mit dem Führungsrohr 4 des
Katheters
1.
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Eine abgewandelte Ausführungsform einer Umbiegung 22a zeigt Fig. 4.
Hier ist die Umbiegung etwa L-förmig mit nach vorne weisendem Hakenende ausgebildet.
Auch hier ist das Einhängen des Drahtendes besonders einfach und es ist hier auch
eine erhöhte Sicherung gegen Herausspringen des Drahtendes bei einer Schlingenbildung
gegeben. Eine weitere mögliche Ausführungsform einer Umbiegung 22b zeigt Fig. 5.
Diese ist etwa Z-förmig mit nach vorne weisendem Hakenende ausgebildet.
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Diese Ausführungsform bildet praktisch eine Kombination der in Fig.
2 und 4 gezeigten Umbiegungen, wobei hier sowohl bei Zugbelastung des Drahtes 5
als auch bei Schubbeaufschlagung zur Bildung einer Schlinge ein Herausspringen des
Schlingendraht-Endes praktisch nicht möglich ist. Trotzdem kann von Hand auf einfache
Weise ein Einhängen bzw. Aushaken erfolgen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist noch vorteilhaft, wenn das
Hakenende 24 in Befestigungslage etwa an der der Befestigungsöffnung 21 gegenüberliegenden
Katheter-Innenwand 23 anliegt. Dadurch ergibt sich eine definierte Lage des Durchtrittsbereiches
des Drahtes durch die Befestigungsöffnung 21 sowohl bei Zug- als auch bei Druckbelastung
des Drahtes.
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Erwähnt sei noch, daß das Befestigungsende des Schlingendrahtes 5
auch außen am Katheter befestigt sein kann, z.B. mittels eines ggfs. eine äußere
Umhüllung des Katheters bildenden Schrumpfschlauches od.dgl.
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Der Drainage-Katheter 1 kann neben der beim inneren Ende vorgesehenen
Drainage-Öffnung 18 auch im weiteren Verlauf noch Querbohrungen aufweisen. Gegebenenfalls
könnten diese dann auch gleichzeitig als Befestigungsöffnungen 21 mitverwendet werden,
wobei man den Vorteil hat, die Einhängestelle in Anpassung an eine gewünschte Schlingengröße
variieren zu können.
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Wie bereits vorerwähnt, kann sich der Schlingendraht 5 in eingezogener
Lage praktisch glatt an die Außenseite des
Führungsrohres 4 anlegen.
Da dieser, vorzugsweise aus Stahl bestehende Draht vergleichsweise dünn ist, steht
über den Katheteraußenmantel kein insbesondere beim Einführen des Katheters bzw.
Vorbeiführen am Stein störender Vorsprung vor.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung könnte ggfs. im Bereich zwischen
der Befestigungsstelle 10 des Drahtes 5 und der für ihn vorgesehenen Austrittsöffnung
8, am Katheter eine längs verlaufende, vorzugsweise etwa dem Querschnitt des Drahtes
entsprechende Längsrille od.dgl. Vertiefung vorgesehen sein.
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Bei eingezogenem Draht 5 würde sich dieser außerhalb des Führungsrohrbereiches
liegende Teil des Drahtes dann in die Vertiefung legen können, so daß sogar der
Draht 5 sich innerhalb des Umfangsquerschnittes des Katheters befindet. Dadurch
wäre dann auch die Verwendung eines Schlingendrahtes aus etwas dickerem Material,
ggfs. auch aus Kunststoff möglich.
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In den Figuren 1 bis 5 ist eine Ausführungsform eines Katheters 1
mit jeweils einem Schlingendraht 5 gezeigt. Es können jedoch auch mehrere, vorzugsweise
voneinander unabhängig verschiebbare Schlingendrähte vorgesehen sein. Diese können
entweder am Umfang des Katheters verteilt befestigt sein, oder nach einer bevorzugten
Ausführungsform ist vorgesehen, daß z.B. zwei bis fünf vorzugsweise drei Schlingen-Drähte
über einen Umfangsbereich zwischen vorzugsweise 450 und 1800 verteilt angeordnet
sind. In weiterer Ausbildung der Erfindung können dabei die Befestigungsenden der
Schlingen-Drähte miteinander verbunden sein,wobei sich die Verbindungsstelle vorzugsweise
im wesentlichen innerhalb des Führungsrohres 4 befindet. Durch diese Verbindung
bleibt der Abstand der einzelnen Schlingen zueinander - in Umfangsrichtung des Katheters
- etwa gleich, so daß mit diesen Schlingen praktisch ein Korb gebildet werden kann.
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Neben im Querschnitt etwa kreisförmigen Schlingen-Drähten kommen auch
solche mit einem von der Kreisform abweichendem Querschnitt in Frage. Der Querschnitt
kann dabei etwa rechteckig oder oval, ellipsenförmig od.dgl. ausgebildet sein. Man
erreicht dadurch eine Vorzugsbiegeebene, durch die bestimmte
Positioniermöglichkeiten
für die Schlinge verbessert sein können. Gegebenenfalls kann auch die Austrittsöffnung
8 für den Draht 5 eine entsprechende Führungsprofilierung aufweisen.
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Dadurch ergibt sich jeweils in einer durch die Führung und die Befestigungsstelle
vorgegebenen Ebene beim Herausschieben des Drahtes, eine entsprechende Schlingenbildung.
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In Fig. 1 erkennt man noch einen in die Drainagehöhlung 19 eingeschobenen
Versteifungsdraht 20, durch den das Einführen des Katheters vereinfacht wird. Nach
dem Einführen kann dieser Versteifungsdraht 20 herausgezogen werden. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel bildet die Drainage-Höhlung 19 gleichzeitig auch die Führungshöhlung
für den Schlingendraht 5. Erwähnt sei noch, daß beim äußeren Bedienende des bzw.
der Schlingen-Drähte ein oder mehrere, vorzugsweise abnehmbare Griffe od.
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dgl. zum Manipulieren von diesen Schlingen-Drähten vorgesehen sein
können. Das Führungsrohr 4 des Katheters kann sowohl ein Metallspiralschlauch oder
auch ein Kunststoffschlauch sein, wobei der Katheter zumindest im Verhakungsbereich
entsprechend formstabil zum Halten des Schlingendraht-Endes ausgebildet ist Alle
in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.